14.11.2025, 11:03
(14.11.2025, 09:46)Äfes schrieb:(13.11.2025, 20:44)advocatus diaboli schrieb: Bei dem Vergleich zwischen GRV und VW sollte man aber auch berücksichtigen, dass der Kammerbeitrag noch hinzukommt und nicht von jedem Arbeitgeber übernommen wird. Würde man diesen Betrag stattdessen in einem MSCI World anlegen, hätte man nach 30 Jahren voraussichtlich ein Vermögen von 30-45k € erwirtschaftet.
[...]
Genau. Und die Kosten fürs beA und das Kartenlesegerät. Außerdem die Robe und die Spritkosten, weil man zur Vereidigung fahren muss.
Und bei GKV und PKV kommen die langen Wartezeiten in der GKV beim Arzt dazu, die man einpreisen muss, weil man in der Zeit Geld verdienen und es anlegen könnte. Alleine dadurch ist man bei der PKV auf lange Sicht rund 3 Mio. reicher.
Wer zu einer sachlichen Argumentation nicht in der Lage ist, fängt mit Zynismus an. Natürlich sind das Kosten, die auf einen zukommen und bei einer fairen Bewertung zu berücksichtigen sind.
Und natürlich sind bei der Abwägung zwischen GKV und PKV auch die Aspekte der Wartezeit zu berücksichtigen. Keiner weiß auch, wie sich die PKV entwickelt, denn die steht nämlich auch vor dem großen Problem, dass immer weniger Beitragszahler auf immer höhere Behandlungskosten treffen. Hinzukommt, dass es auch immer mal wieder Forderungen gibt, die PKV abzuschaffen - in der Tendenz im Übrigen deutlich zunehmend.
14.11.2025, 12:26
(14.11.2025, 11:03)advocatus diaboli schrieb:(14.11.2025, 09:46)Äfes schrieb:(13.11.2025, 20:44)advocatus diaboli schrieb: Bei dem Vergleich zwischen GRV und VW sollte man aber auch berücksichtigen, dass der Kammerbeitrag noch hinzukommt und nicht von jedem Arbeitgeber übernommen wird. Würde man diesen Betrag stattdessen in einem MSCI World anlegen, hätte man nach 30 Jahren voraussichtlich ein Vermögen von 30-45k € erwirtschaftet.
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Genau. Und die Kosten fürs beA und das Kartenlesegerät. Außerdem die Robe und die Spritkosten, weil man zur Vereidigung fahren muss.
Und bei GKV und PKV kommen die langen Wartezeiten in der GKV beim Arzt dazu, die man einpreisen muss, weil man in der Zeit Geld verdienen und es anlegen könnte. Alleine dadurch ist man bei der PKV auf lange Sicht rund 3 Mio. reicher.
Wer zu einer sachlichen Argumentation nicht in der Lage ist, fängt mit Zynismus an. Natürlich sind das Kosten, die auf einen zukommen und bei einer fairen Bewertung zu berücksichtigen sind.
Und natürlich sind bei der Abwägung zwischen GKV und PKV auch die Aspekte der Wartezeit zu berücksichtigen. Keiner weiß auch, wie sich die PKV entwickelt, denn die steht nämlich auch vor dem großen Problem, dass immer weniger Beitragszahler auf immer höhere Behandlungskosten treffen. Hinzukommt, dass es auch immer mal wieder Forderungen gibt, die PKV abzuschaffen - in der Tendenz im Übrigen deutlich zunehmend.
Man muss eben schauen, dass die Argumente nicht an der Praxis vorbeigehen, sonst wird die Diskussion irgendwann absurd. Und ich bin mir recht sicher, dass 99% der Volljuristen in der GRV nicht jedes Jahr nachschauen, wie hoch der Kammerbeitrag in ihrem jeweiligen Bundesland ist und dann genau diesen Betrag gesondert anlegen. Vielmehr haben die Leute einen festen Anlagebetrag, der (zumindest bei den Gehältern, die hier üblich sind) unabhängig davon ist, ob sie im Jahr € 350,- Kammerbeitrag zahlen oder nicht.
Die schauen sich auch nicht den aktuellen Preis von einem Kartenlesegerät, das fürs beA gerade notwendig ist, an und schauen regelmäßig, ob das Gerät noch unterstützt wird und falls nicht, wie der Preis eines neuen Geräts ist und legen dann diese Beträge jeweils an. Das müsste man aber alles berücksichtigen, wenn man Deinem Argument folgt.
Bei der Frage Versorgungswerk ja oder nein, um die es hier geht, macht es Sinn, die Systeme dem Grunde nach grob zu vergleichen. Es gibt bei den Problemen, die das System der GRV grundsätzlich sowie Wirtschaft und Staatsfinanzen aktuell haben sowie dem langen Zeithorizont vom Berufseinstieg bis zur Rente viel zu viele Unsicherheiten, um durch Detailfragen eine sinnvolle Antwort zu bekommen.
Gleiches gilt für die hier schon angesprochenen Rentensteigerungsbeträge in GRV und Versorgungswerk. In BW hatte ich zuletzt sinngemäß gelesen, dass die Erhöhung im Versorgungswerk jeweils anhand der erzielten Rendite zu bestimmen ist. Da hier im Forum ja bei jedem Vergleich immer die Anlage im MSCI World genommen wird, kannst Du Dir ja ausrechnen, wie hoch die jährliche Steigerung im Versorgungswerk in den kommenden Dekaden sein wird und dann liegt die GRV + angelegter gesparter Kammerbeitrag wieder meilenweit dahinter. So wird es aber sehr wahrscheinlich nicht kommen und deshalb ist das ein weiteres Beispiel dafür, warum ein Vergleich nur Sinn macht, wenn man nur die grundsätzlichen Systeme und das, was nach aktuellem Stand am Ende stehen wird, vergleicht und nicht jedes Detail mit einer Annahme der Entwicklung der nächsten 500 Jahre einbezieht.
Und ich will damit auch gar nicht absprechen, dass es nicht für jeden selbst Sinn macht, sich seine individuelle Situation anzuschauen und dann auch Details miteinzupreisen. Bspw. kann durch die zusätzliche Zulassung ja nebenbei im kleinen Rahmen zusätzlich Geld verdient und auch privat nutzbare Hardware, Einrichtung, etc. von der Steuer abgesetzt werden. Auch diese Beträge könnte man wieder anlegen. Aber in einer allgemeinen Diskussion ist das - zumindest meiner Meinung nach - eher nicht zu berücksichtigen.
Edit: Und diese ganzen Ausführungen hatte ich mir durch einen kurzen zynischen Beitrag, der genau das konzentriert enthalten hat, zu ersparen gehofft. Hat leider nicht geklappt
14.11.2025, 13:07
(14.11.2025, 12:26)Äfes schrieb:(14.11.2025, 11:03)advocatus diaboli schrieb:(14.11.2025, 09:46)Äfes schrieb:(13.11.2025, 20:44)advocatus diaboli schrieb: Bei dem Vergleich zwischen GRV und VW sollte man aber auch berücksichtigen, dass der Kammerbeitrag noch hinzukommt und nicht von jedem Arbeitgeber übernommen wird. Würde man diesen Betrag stattdessen in einem MSCI World anlegen, hätte man nach 30 Jahren voraussichtlich ein Vermögen von 30-45k € erwirtschaftet.
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Genau. Und die Kosten fürs beA und das Kartenlesegerät. Außerdem die Robe und die Spritkosten, weil man zur Vereidigung fahren muss.
Und bei GKV und PKV kommen die langen Wartezeiten in der GKV beim Arzt dazu, die man einpreisen muss, weil man in der Zeit Geld verdienen und es anlegen könnte. Alleine dadurch ist man bei der PKV auf lange Sicht rund 3 Mio. reicher.
Wer zu einer sachlichen Argumentation nicht in der Lage ist, fängt mit Zynismus an. Natürlich sind das Kosten, die auf einen zukommen und bei einer fairen Bewertung zu berücksichtigen sind.
Und natürlich sind bei der Abwägung zwischen GKV und PKV auch die Aspekte der Wartezeit zu berücksichtigen. Keiner weiß auch, wie sich die PKV entwickelt, denn die steht nämlich auch vor dem großen Problem, dass immer weniger Beitragszahler auf immer höhere Behandlungskosten treffen. Hinzukommt, dass es auch immer mal wieder Forderungen gibt, die PKV abzuschaffen - in der Tendenz im Übrigen deutlich zunehmend.
Man muss eben schauen, dass die Argumente nicht an der Praxis vorbeigehen, sonst wird die Diskussion irgendwann absurd. Und ich bin mir recht sicher, dass 99% der Volljuristen in der GRV nicht jedes Jahr nachschauen, wie hoch der Kammerbeitrag in ihrem jeweiligen Bundesland ist und dann genau diesen Betrag gesondert anlegen. Vielmehr haben die Leute einen festen Anlagebetrag, der (zumindest bei den Gehältern, die hier üblich sind) unabhängig davon ist, ob sie im Jahr € 350,- Kammerbeitrag zahlen oder nicht.
Die schauen sich auch nicht den aktuellen Preis von einem Kartenlesegerät, das fürs beA gerade notwendig ist, an und schauen regelmäßig, ob das Gerät noch unterstützt wird und falls nicht, wie der Preis eines neuen Geräts ist und legen dann diese Beträge jeweils an. Das müsste man aber alles berücksichtigen, wenn man Deinem Argument folgt.
Bei der Frage Versorgungswerk ja oder nein, um die es hier geht, macht es Sinn, die Systeme dem Grunde nach grob zu vergleichen. Es gibt bei den Problemen, die das System der GRV grundsätzlich sowie Wirtschaft und Staatsfinanzen aktuell haben sowie dem langen Zeithorizont vom Berufseinstieg bis zur Rente viel zu viele Unsicherheiten, um durch Detailfragen eine sinnvolle Antwort zu bekommen.
Gleiches gilt für die hier schon angesprochenen Rentensteigerungsbeträge in GRV und Versorgungswerk. In BW hatte ich zuletzt sinngemäß gelesen, dass die Erhöhung im Versorgungswerk jeweils anhand der erzielten Rendite zu bestimmen ist. Da hier im Forum ja bei jedem Vergleich immer die Anlage im MSCI World genommen wird, kannst Du Dir ja ausrechnen, wie hoch die jährliche Steigerung im Versorgungswerk in den kommenden Dekaden sein wird und dann liegt die GRV + angelegter gesparter Kammerbeitrag wieder meilenweit dahinter. So wird es aber sehr wahrscheinlich nicht kommen und deshalb ist das ein weiteres Beispiel dafür, warum ein Vergleich nur Sinn macht, wenn man nur die grundsätzlichen Systeme und das, was nach aktuellem Stand am Ende stehen wird, vergleicht und nicht jedes Detail mit einer Annahme der Entwicklung der nächsten 500 Jahre einbezieht.
Und ich will damit auch gar nicht absprechen, dass es nicht für jeden selbst Sinn macht, sich seine individuelle Situation anzuschauen und dann auch Details miteinzupreisen. Bspw. kann durch die zusätzliche Zulassung ja nebenbei im kleinen Rahmen zusätzlich Geld verdient und auch privat nutzbare Hardware, Einrichtung, etc. von der Steuer abgesetzt werden. Auch diese Beträge könnte man wieder anlegen. Aber in einer allgemeinen Diskussion ist das - zumindest meiner Meinung nach - eher nicht zu berücksichtigen.
Edit: Und diese ganzen Ausführungen hatte ich mir durch einen kurzen zynischen Beitrag, der genau das konzentriert enthalten hat, zu ersparen gehofft. Hat leider nicht geklappt
Verstehe den Punkt. Aber das Versorgungswerk ist eben nicht nur bei grober Betrachtung besser. Man kann beide Systeme schon präziser vergleichen, indem man aus der Vergangenheit extrapoliert und wahrscheinliche Annahmen für die Zukunft trifft: So ist ein Vergleich mit den Renditen des MSCI World fehl am Platz. Das typische Versorgungswerk legt in eine Reihe von Anlageklassen an. Das Risikoprofil einer solchen Strategie ist günstiger, die Renditen (daher) auch geringer. Es sind im Schnitt 3-4% p.a. Zur GRV: Hier besteht die optimistischste Prognose darin, dass die Rentensteigerungen im Verhältnis zu Lohnniveau und/oder Inflation einfach so weiter laufen wie in der Vergangenheit. Aus hoffentlich allgemein bekannten Gründen ist das aber viel zu optimistisch.
14.11.2025, 13:46
(14.11.2025, 13:07)Rechtsrealist schrieb:(14.11.2025, 12:26)Äfes schrieb:(14.11.2025, 11:03)advocatus diaboli schrieb:(14.11.2025, 09:46)Äfes schrieb:(13.11.2025, 20:44)advocatus diaboli schrieb: Bei dem Vergleich zwischen GRV und VW sollte man aber auch berücksichtigen, dass der Kammerbeitrag noch hinzukommt und nicht von jedem Arbeitgeber übernommen wird. Würde man diesen Betrag stattdessen in einem MSCI World anlegen, hätte man nach 30 Jahren voraussichtlich ein Vermögen von 30-45k € erwirtschaftet.
[...]
Genau. Und die Kosten fürs beA und das Kartenlesegerät. Außerdem die Robe und die Spritkosten, weil man zur Vereidigung fahren muss.
Und bei GKV und PKV kommen die langen Wartezeiten in der GKV beim Arzt dazu, die man einpreisen muss, weil man in der Zeit Geld verdienen und es anlegen könnte. Alleine dadurch ist man bei der PKV auf lange Sicht rund 3 Mio. reicher.
Wer zu einer sachlichen Argumentation nicht in der Lage ist, fängt mit Zynismus an. Natürlich sind das Kosten, die auf einen zukommen und bei einer fairen Bewertung zu berücksichtigen sind.
Und natürlich sind bei der Abwägung zwischen GKV und PKV auch die Aspekte der Wartezeit zu berücksichtigen. Keiner weiß auch, wie sich die PKV entwickelt, denn die steht nämlich auch vor dem großen Problem, dass immer weniger Beitragszahler auf immer höhere Behandlungskosten treffen. Hinzukommt, dass es auch immer mal wieder Forderungen gibt, die PKV abzuschaffen - in der Tendenz im Übrigen deutlich zunehmend.
Man muss eben schauen, dass die Argumente nicht an der Praxis vorbeigehen, sonst wird die Diskussion irgendwann absurd. Und ich bin mir recht sicher, dass 99% der Volljuristen in der GRV nicht jedes Jahr nachschauen, wie hoch der Kammerbeitrag in ihrem jeweiligen Bundesland ist und dann genau diesen Betrag gesondert anlegen. Vielmehr haben die Leute einen festen Anlagebetrag, der (zumindest bei den Gehältern, die hier üblich sind) unabhängig davon ist, ob sie im Jahr € 350,- Kammerbeitrag zahlen oder nicht.
Die schauen sich auch nicht den aktuellen Preis von einem Kartenlesegerät, das fürs beA gerade notwendig ist, an und schauen regelmäßig, ob das Gerät noch unterstützt wird und falls nicht, wie der Preis eines neuen Geräts ist und legen dann diese Beträge jeweils an. Das müsste man aber alles berücksichtigen, wenn man Deinem Argument folgt.
Bei der Frage Versorgungswerk ja oder nein, um die es hier geht, macht es Sinn, die Systeme dem Grunde nach grob zu vergleichen. Es gibt bei den Problemen, die das System der GRV grundsätzlich sowie Wirtschaft und Staatsfinanzen aktuell haben sowie dem langen Zeithorizont vom Berufseinstieg bis zur Rente viel zu viele Unsicherheiten, um durch Detailfragen eine sinnvolle Antwort zu bekommen.
Gleiches gilt für die hier schon angesprochenen Rentensteigerungsbeträge in GRV und Versorgungswerk. In BW hatte ich zuletzt sinngemäß gelesen, dass die Erhöhung im Versorgungswerk jeweils anhand der erzielten Rendite zu bestimmen ist. Da hier im Forum ja bei jedem Vergleich immer die Anlage im MSCI World genommen wird, kannst Du Dir ja ausrechnen, wie hoch die jährliche Steigerung im Versorgungswerk in den kommenden Dekaden sein wird und dann liegt die GRV + angelegter gesparter Kammerbeitrag wieder meilenweit dahinter. So wird es aber sehr wahrscheinlich nicht kommen und deshalb ist das ein weiteres Beispiel dafür, warum ein Vergleich nur Sinn macht, wenn man nur die grundsätzlichen Systeme und das, was nach aktuellem Stand am Ende stehen wird, vergleicht und nicht jedes Detail mit einer Annahme der Entwicklung der nächsten 500 Jahre einbezieht.
Und ich will damit auch gar nicht absprechen, dass es nicht für jeden selbst Sinn macht, sich seine individuelle Situation anzuschauen und dann auch Details miteinzupreisen. Bspw. kann durch die zusätzliche Zulassung ja nebenbei im kleinen Rahmen zusätzlich Geld verdient und auch privat nutzbare Hardware, Einrichtung, etc. von der Steuer abgesetzt werden. Auch diese Beträge könnte man wieder anlegen. Aber in einer allgemeinen Diskussion ist das - zumindest meiner Meinung nach - eher nicht zu berücksichtigen.
Edit: Und diese ganzen Ausführungen hatte ich mir durch einen kurzen zynischen Beitrag, der genau das konzentriert enthalten hat, zu ersparen gehofft. Hat leider nicht geklappt
Verstehe den Punkt. Aber das Versorgungswerk ist eben nicht nur bei grober Betrachtung besser. Man kann beide Systeme schon präziser vergleichen, indem man aus der Vergangenheit extrapoliert und wahrscheinliche Annahmen für die Zukunft trifft: So ist ein Vergleich mit den Renditen des MSCI World fehl am Platz. Das typische Versorgungswerk legt in eine Reihe von Anlageklassen an. Das Risikoprofil einer solchen Strategie ist günstiger, die Renditen (daher) auch geringer. Es sind im Schnitt 3-4% p.a. Zur GRV: Hier besteht die optimistischste Prognose darin, dass die Rentensteigerungen im Verhältnis zu Lohnniveau und/oder Inflation einfach so weiter laufen wie in der Vergangenheit. Aus hoffentlich allgemein bekannten Gründen ist das aber viel zu optimistisch.
So sehe ich das auch. Auch der MSCI World diente mir nur dazu zu zeigen, dass die dann erfolgte Annahme wahrscheinlich nicht zutreffen wird. Eben u.a. weil so in den Versorungswerken nicht investiert wird. Ebenso wie Private nicht genau den ersparten Betrag ausrechnen und investieren. Aber auch Deine Betrachtung würde ich noch als grobe Gegenüberstellung der Systeme bezeichnen. Und (nur) so macht der Vergleich aus meiner Sicht Sinn.
14.11.2025, 14:20
(14.11.2025, 13:46)Äfes schrieb:(14.11.2025, 13:07)Rechtsrealist schrieb:(14.11.2025, 12:26)Äfes schrieb:(14.11.2025, 11:03)advocatus diaboli schrieb:(14.11.2025, 09:46)Äfes schrieb: Genau. Und die Kosten fürs beA und das Kartenlesegerät. Außerdem die Robe und die Spritkosten, weil man zur Vereidigung fahren muss.
Und bei GKV und PKV kommen die langen Wartezeiten in der GKV beim Arzt dazu, die man einpreisen muss, weil man in der Zeit Geld verdienen und es anlegen könnte. Alleine dadurch ist man bei der PKV auf lange Sicht rund 3 Mio. reicher.
Wer zu einer sachlichen Argumentation nicht in der Lage ist, fängt mit Zynismus an. Natürlich sind das Kosten, die auf einen zukommen und bei einer fairen Bewertung zu berücksichtigen sind.
Und natürlich sind bei der Abwägung zwischen GKV und PKV auch die Aspekte der Wartezeit zu berücksichtigen. Keiner weiß auch, wie sich die PKV entwickelt, denn die steht nämlich auch vor dem großen Problem, dass immer weniger Beitragszahler auf immer höhere Behandlungskosten treffen. Hinzukommt, dass es auch immer mal wieder Forderungen gibt, die PKV abzuschaffen - in der Tendenz im Übrigen deutlich zunehmend.
Man muss eben schauen, dass die Argumente nicht an der Praxis vorbeigehen, sonst wird die Diskussion irgendwann absurd. Und ich bin mir recht sicher, dass 99% der Volljuristen in der GRV nicht jedes Jahr nachschauen, wie hoch der Kammerbeitrag in ihrem jeweiligen Bundesland ist und dann genau diesen Betrag gesondert anlegen. Vielmehr haben die Leute einen festen Anlagebetrag, der (zumindest bei den Gehältern, die hier üblich sind) unabhängig davon ist, ob sie im Jahr € 350,- Kammerbeitrag zahlen oder nicht.
Die schauen sich auch nicht den aktuellen Preis von einem Kartenlesegerät, das fürs beA gerade notwendig ist, an und schauen regelmäßig, ob das Gerät noch unterstützt wird und falls nicht, wie der Preis eines neuen Geräts ist und legen dann diese Beträge jeweils an. Das müsste man aber alles berücksichtigen, wenn man Deinem Argument folgt.
Bei der Frage Versorgungswerk ja oder nein, um die es hier geht, macht es Sinn, die Systeme dem Grunde nach grob zu vergleichen. Es gibt bei den Problemen, die das System der GRV grundsätzlich sowie Wirtschaft und Staatsfinanzen aktuell haben sowie dem langen Zeithorizont vom Berufseinstieg bis zur Rente viel zu viele Unsicherheiten, um durch Detailfragen eine sinnvolle Antwort zu bekommen.
Gleiches gilt für die hier schon angesprochenen Rentensteigerungsbeträge in GRV und Versorgungswerk. In BW hatte ich zuletzt sinngemäß gelesen, dass die Erhöhung im Versorgungswerk jeweils anhand der erzielten Rendite zu bestimmen ist. Da hier im Forum ja bei jedem Vergleich immer die Anlage im MSCI World genommen wird, kannst Du Dir ja ausrechnen, wie hoch die jährliche Steigerung im Versorgungswerk in den kommenden Dekaden sein wird und dann liegt die GRV + angelegter gesparter Kammerbeitrag wieder meilenweit dahinter. So wird es aber sehr wahrscheinlich nicht kommen und deshalb ist das ein weiteres Beispiel dafür, warum ein Vergleich nur Sinn macht, wenn man nur die grundsätzlichen Systeme und das, was nach aktuellem Stand am Ende stehen wird, vergleicht und nicht jedes Detail mit einer Annahme der Entwicklung der nächsten 500 Jahre einbezieht.
Und ich will damit auch gar nicht absprechen, dass es nicht für jeden selbst Sinn macht, sich seine individuelle Situation anzuschauen und dann auch Details miteinzupreisen. Bspw. kann durch die zusätzliche Zulassung ja nebenbei im kleinen Rahmen zusätzlich Geld verdient und auch privat nutzbare Hardware, Einrichtung, etc. von der Steuer abgesetzt werden. Auch diese Beträge könnte man wieder anlegen. Aber in einer allgemeinen Diskussion ist das - zumindest meiner Meinung nach - eher nicht zu berücksichtigen.
Edit: Und diese ganzen Ausführungen hatte ich mir durch einen kurzen zynischen Beitrag, der genau das konzentriert enthalten hat, zu ersparen gehofft. Hat leider nicht geklappt
Verstehe den Punkt. Aber das Versorgungswerk ist eben nicht nur bei grober Betrachtung besser. Man kann beide Systeme schon präziser vergleichen, indem man aus der Vergangenheit extrapoliert und wahrscheinliche Annahmen für die Zukunft trifft: So ist ein Vergleich mit den Renditen des MSCI World fehl am Platz. Das typische Versorgungswerk legt in eine Reihe von Anlageklassen an. Das Risikoprofil einer solchen Strategie ist günstiger, die Renditen (daher) auch geringer. Es sind im Schnitt 3-4% p.a. Zur GRV: Hier besteht die optimistischste Prognose darin, dass die Rentensteigerungen im Verhältnis zu Lohnniveau und/oder Inflation einfach so weiter laufen wie in der Vergangenheit. Aus hoffentlich allgemein bekannten Gründen ist das aber viel zu optimistisch.
So sehe ich das auch. Auch der MSCI World diente mir nur dazu zu zeigen, dass die dann erfolgte Annahme wahrscheinlich nicht zutreffen wird. Eben u.a. weil so in den Versorungswerken nicht investiert wird. Ebenso wie Private nicht genau den ersparten Betrag ausrechnen und investieren. Aber auch Deine Betrachtung würde ich noch als grobe Gegenüberstellung der Systeme bezeichnen. Und (nur) so macht der Vergleich aus meiner Sicht Sinn.
+ 1
Wo bleibt eigentlich die mathematische Replik von guga?
14.11.2025, 14:28
Was für eine Erklärung brauchst du noch? Man schaut sich die Entwicklung der PKV/GKV, der GRV und der Rente der Versorgungswerke an. Dann extrapoliert man das in die Zukunft. Was überfordert euch an diesen simplen mathematischen Operationen?
14.11.2025, 14:42
(14.11.2025, 14:28)guga schrieb: Was für eine Erklärung brauchst du noch? Man schaut sich die Entwicklung der PKV/GKV, der GRV und der Rente der Versorgungswerke an. Dann extrapoliert man das in die Zukunft. Was überfordert euch an diesen simplen mathematischen Operationen?
Genau das habe ich doch gemacht. Und zwar mit einer Rechnung sehr zugunsten der GRV, die ja jüngst den Wert eines Rentenpunkts stark erhöht hat (in dem Tempo erfolgt das nicht alle Jahre).
Du hast keine Rechnung vorgenommen. Sondern in einem Post pauschal auf irgendwelche Anlagen verwiesen, diesen Post dann aber gelöscht. Das ist kein substantiiertes Bestreiten.
14.11.2025, 14:44
Du hast gar nichts extrapoliert. Du hast den heutigen Zustand genommen.
Ich werde dir nichts vorrechnen. Es ist eure Zukunft und Entscheidung. Mir vollkommen egal.
Ich werde dir nichts vorrechnen. Es ist eure Zukunft und Entscheidung. Mir vollkommen egal.
14.11.2025, 14:52
(14.11.2025, 14:44)guga schrieb: Du hast gar nichts extrapoliert. Du hast den heutigen Zustand genommen.
Ich werde dir nichts vorrechnen. Es ist eure Zukunft und Entscheidung. Mir vollkommen egal.
Es geht hier um das Rentenschicksal der TE. Und sie läuft Gefahr, entgegen der (zutreffenden) Mehrheitsmeinung in diesem Thread dir, einem linkspopulistisch anmutenden Schwätzer à la El Hotzo, auf den Leim zu gehen.
Dann rechne doch wenigstens mit den gegenwärtigen Zahlen um deine Position zu untermauern. Es spricht nichts dagegen, die gegenwärtig extrem günstigen (!) Zahlen der GRV zugrundezulegen, und andererseits anzunehmen, dass ein Versorgungswerk langfristig 1-2% Rendite über der Inflation macht. Das ist dann schon eine Extrapolation aus der Vergangenheit, weil die Renditen sich in diesem Band bewegen.
Du sprachst von 2000 Euro PKV. Das ist unseriöse Angstmache. Kannst du das irgendwie belegen? Nein.
14.11.2025, 14:56
(14.11.2025, 14:42)Rechtsrealist schrieb:(14.11.2025, 14:28)guga schrieb: Was für eine Erklärung brauchst du noch? Man schaut sich die Entwicklung der PKV/GKV, der GRV und der Rente der Versorgungswerke an. Dann extrapoliert man das in die Zukunft. Was überfordert euch an diesen simplen mathematischen Operationen?
Genau das habe ich doch gemacht. Und zwar mit einer Rechnung sehr zugunsten der GRV, die ja jüngst den Wert eines Rentenpunkts stark erhöht hat (in dem Tempo erfolgt das nicht alle Jahre).
Du hast keine Rechnung vorgenommen. Sondern in einem Post pauschal auf irgendwelche Anlagen verwiesen, diesen Post dann aber gelöscht. Das ist kein substantiiertes Bestreiten.
Wer in der GRV bleiben will (und kann), soll das doch machen und darauf hoffen, dass die Regierung auch die nächsten 40 Jahre weiterhin so nett zu Rentnern ist. Ich sehe die besseren Chancen bei einer kapitalbasierten Vorsorge.


