06.09.2020, 21:56
(06.09.2020, 21:44)Gast schrieb:(06.09.2020, 21:18)Gast schrieb:(06.09.2020, 20:41)Gast schrieb:(06.09.2020, 19:52)Na Gast schrieb:(06.09.2020, 18:56)Gast55 schrieb: Absurd, dass sich hier anscheinend niemand vorstellen kann, dass man die Tätigkeit als Richter einfach spannender findet als jene des Rechtsanwalts...
Außerdem: Was bringt mir mehr Geld und ein schickes Büro in der GK, wenn ich keine Lust habe den Bückling für einen Partner zu spielen und Zeit für meine Familie haben will - d. h. nicht erst regelmäßig nach 19 Uhr Feierabend zu haben?
Natürlich fänd ich es auch nett, wenn man als Richter einen Tausender netto mehr bekäme (dann würde sich m. E. auch ganz schnell das Nachwuchsproblem lösen und man könnte locker zurück auf die Anforderung des Doppel-VB gehen), aber sofern die Partnerin nicht dauerhaft zu Hause bleibt, kann man auch von dem Salär in den meisten Regionen Deutschlands gut leben.
Ein Vorposter schrieb hier, dass es ihn mehr interessiere einen Investor zu beraten, als Reiserechtssachen zu verhandeln. Das kann ich z. B. null nachvollziehen - find ich total uninteressant. Ich habe auf Unternehmensseite große Projekt, wie etwa Kapitalerhöhungen, unter Beteiligung von Tier 1-Kanzleien begleitet. Das fand ich inhaltlich nicht außerordentlich spannend oder anspruchsvoll und ich will gar nicht wissen, wie langweilig die Arbeit der Associates sein muss, die dahinter steckt...
Letztlich muss jeder wissen, was ihm Spaß macht und Zufriedenheit im Leben bringt. Die GK ist es aber (entgegen dem Eindruck, den man hier beim Lesen im Forum vermittelt bekommt) bei den wenigsten - sonst wäre es kaum für die meisten eine Durchgangsstation.
Und was findest du gut daran, den Reiserechtstreit zu prüfen?
Als jemand, der beide Seiten gesehen hat, stimme ich dem Poster oben im Wesentlichen zu. Ich persönlich fand die Arbeit in der GK ebenfalls weder besonders anspruchsvoll noch besonders abwechslungsreich oder spannend. Die GKs spinnen in ihrer Außendarstellung allesamt Narrative, die in der Wirklichkeit nur selten eintreten (und dort für die Associate sowieso kaum). Man sollte sich aber insgesamt von dem Gedanken verabschieden, dass alles, was man beruflich macht, Spaß macht oder erfüllend ist. Das gilt genauso für die Justiz, wie Behörden, Unternehmen oder die Selbstständigkeit.
Bei der Justiz musst du ob des Erledigungsdrucks doch arg oberflächlich arbeiten. Das macht keinen Spaß. Da hat die GK doch den klaren Vorteil. Das ist um einiges wissenschaftlicher. Man kann sich einfach mal in ein Problem reindenken.
Letztlich ist es halt Arbeit - die ich ohne das Schmerzensgeld ganz sicher nicht machen würde. Da gibt es spannendere Dinge. Das gilt übrigens ganz neutral für alle juristischen Berufe.
Ja. Von daher geht man am besten dahin, wo man die die Arbeit das meiste bekommt.
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
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Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
06.09.2020, 22:02
Find ich einen interessanten Gedanken. Viele sind mit der Begründung, Zeit zum Nachdenken über Probleme haben zu wollen, in die Justiz gegangen. Ich selbst hatte tatsächlich in den GK-Stationen das Gefühl, an meine intellektuellen Grenzen zu kommen, in der Justiz nicht so. Allerdings habe ich oft gemerkt, dass die Ausbilder sparsam geguckt haben, wenn dann nicht dabei rausgekommen ist, was vom Mandanten gewünscht war. Dieses "wirtschaftliche Denken" würde mir auf Dauer komisch vorkommen und deshalb, und aus vielleicht etwas überzogenem Sicherheitsdenken, geh ich lieber in die Justiz.
06.09.2020, 22:15
Dass man sich in den GKen selbst bei sehr hohen Streitwerten da besonders wissenschaftlich oder auf höherem Niveau als unsere Kammer reindenkt, merkt man dafür aber selten ;) wir kochen doch alle nur mit Wasser.
06.09.2020, 22:23
06.09.2020, 23:16
(06.09.2020, 22:23)Gast schrieb:(06.09.2020, 22:15)Gast schrieb: Dass man sich in den GKen selbst bei sehr hohen Streitwerten da besonders wissenschaftlich oder auf höherem Niveau als unsere Kammer reindenkt, merkt man dafür aber selten ;) wir kochen doch alle nur mit Wasser.
Bei umfangreichen Gutachten schon
Bei denen das Ergebnis aber schon gleich feststehen muss. Komisch.
07.09.2020, 00:41
(06.09.2020, 23:16)Gast schrieb:(06.09.2020, 22:23)Gast schrieb:(06.09.2020, 22:15)Gast schrieb: Dass man sich in den GKen selbst bei sehr hohen Streitwerten da besonders wissenschaftlich oder auf höherem Niveau als unsere Kammer reindenkt, merkt man dafür aber selten ;) wir kochen doch alle nur mit Wasser.
Bei umfangreichen Gutachten schon
Bei denen das Ergebnis aber schon gleich feststehen muss. Komisch.
Bei Gerichtsgutachtern steht das Ergebnis auch oft schon im Voraus fest: immer das, was den Staat am wenigsten Geld kostet und dem Gutachter Folgeaufträge bei Gerichten sichert...
07.09.2020, 00:43
(07.09.2020, 00:41)Gast schrieb:(06.09.2020, 23:16)Gast schrieb:(06.09.2020, 22:23)Gast schrieb:(06.09.2020, 22:15)Gast schrieb: Dass man sich in den GKen selbst bei sehr hohen Streitwerten da besonders wissenschaftlich oder auf höherem Niveau als unsere Kammer reindenkt, merkt man dafür aber selten ;) wir kochen doch alle nur mit Wasser.
Bei umfangreichen Gutachten schon
Bei denen das Ergebnis aber schon gleich feststehen muss. Komisch.
Bei Gerichtsgutachtern steht das Ergebnis auch oft schon im Voraus fest: immer das, was den Staat am wenigsten Geld kostet und dem Gutachter Folgeaufträge bei Gerichten sichert...
„Bekannt und bewährt“ ...
07.09.2020, 07:12
(06.09.2020, 23:16)Gast schrieb:(06.09.2020, 22:23)Gast schrieb:(06.09.2020, 22:15)Gast schrieb: Dass man sich in den GKen selbst bei sehr hohen Streitwerten da besonders wissenschaftlich oder auf höherem Niveau als unsere Kammer reindenkt, merkt man dafür aber selten ;) wir kochen doch alle nur mit Wasser.
Bei umfangreichen Gutachten schon
Bei denen das Ergebnis aber schon gleich feststehen muss. Komisch.
Ich erinnere mich an den Richter aus dem Sitzungsdienst im Ref, der in die mündliche Verhandlung ein Schriftstück mitgebracht hatte, auf dem "Urteil" stand und das er später einfach ablas. Komisch.
07.09.2020, 07:41
An der Vergleichbarkeit von Sachverhalten müsst ihr aber schon noch arbeiten ...
07.09.2020, 07:44
(07.09.2020, 00:43)Gast schrieb:(07.09.2020, 00:41)Gast schrieb:(06.09.2020, 23:16)Gast schrieb:(06.09.2020, 22:23)Gast schrieb:(06.09.2020, 22:15)Gast schrieb: Dass man sich in den GKen selbst bei sehr hohen Streitwerten da besonders wissenschaftlich oder auf höherem Niveau als unsere Kammer reindenkt, merkt man dafür aber selten ;) wir kochen doch alle nur mit Wasser.
Bei umfangreichen Gutachten schon
Bei denen das Ergebnis aber schon gleich feststehen muss. Komisch.
Bei Gerichtsgutachtern steht das Ergebnis auch oft schon im Voraus fest: immer das, was den Staat am wenigsten Geld kostet und dem Gutachter Folgeaufträge bei Gerichten sichert...
„Bekannt und bewährt“ ...
Und inwiefern lässt sich das Gutachten eines SV über Tatsachenfragen im Gerichtsprozess, das offensichtlich nicht von einem Juristen erstellt wird, von einem Rechtsgutachten einer Anwaltskanzlei zu Rechtsfragen eines Mandanten zu dessen Absicherung vergleichen? Genau. Überhaupt nicht.
Wenn das hier der hoffnungsvolle GK Nachwuchs ist, dann gute Nacht.