11.05.2020, 17:47
Dabei hatte der Anwalt bei Suits ja nicht mal ein Studium. Bei uns hätte der mindestens Politiker sein müssen, um damit was zu werden.
11.05.2020, 17:50
Es geht zudem nicht darum, dass man nun mit 2x 7 Punkte bei Milbank unterkommt... sondern, dass es nur eine untergeordnete Rolle spielt, ob man nun 9,0 oder 10,5 hat...
Ich kenne bei FFM US-Kanzleien auch die ganze Bandbreite, von Leuten mit doppel-gut bis hin zu 2x 7,x (die dann aber nicht als Direkteinstieg, sondern abgeworben mit Berufserfahrung). Man kann jedenfalls sagen, dass bei einem Einstiegsgehalt von 120k plus schon die grundlegenden Daten stimmen müssen, also man sich im Bereich von zwei Prädikat oder knapp darunter bewegen soll, wenn man einen Direkteinstieg schaffen will. Und eben im Lebenslauf gezeigt hat, dass man hart arbeiten kann.
Ich kenne bei FFM US-Kanzleien auch die ganze Bandbreite, von Leuten mit doppel-gut bis hin zu 2x 7,x (die dann aber nicht als Direkteinstieg, sondern abgeworben mit Berufserfahrung). Man kann jedenfalls sagen, dass bei einem Einstiegsgehalt von 120k plus schon die grundlegenden Daten stimmen müssen, also man sich im Bereich von zwei Prädikat oder knapp darunter bewegen soll, wenn man einen Direkteinstieg schaffen will. Und eben im Lebenslauf gezeigt hat, dass man hart arbeiten kann.
11.05.2020, 19:26
(11.05.2020, 17:38)Gasttt schrieb: Die Amibuden sind überhaupt nicht so elitär, wie hier behauptet wird, kA wie ihr darauf kommt.
die Kollegen der besagten Kanzleien haben regelmäßig die wenigsten Interessenten
Ich gebe zudem zu bedenken:
Die US-Kanzleien haben in Deutschland auch einfach deutlich weniger Standorte und dort dann auch nur kleinere Teams. Sie sind vielen Nachwuchsjuristen, also an den Universitäten, auch einfach deutlich weniger bekannt. Die deutschen und britischen Kanzleien hingegen sind bekannte Namen, in allen großen Städten vertreten.
Auch marketingmäßig (Werbung an Unis, Praktikantenprogramme, MootCourt-Finanzierung) machen die deutschen und britischen Kanzleien meiner Wahrnehmung nach ganz einfach mehr. Unter Nachwuchsjuristen gelten daher Hengeler und Linklaters als die "großen Namen". Die US-Kanzleien mögen international renommierter sein. Vielleicht machen sie in Deutschland auch mehr Umsatz als die eine oder andere sonstige GK. Aber sie sind für viele Nachwuchsjuristen ganz einfach kein Begriff, zumindest nicht die erste Anlaufstelle.
Was sollte der Student/Referendar aus Düsseldorf/Hamburg nach Praktika/Anwaltsstation bei Hengeler/Linklaters mit Interesse/Expertise in einem Berech, den er nur bei "Full Service"-Kanzleien ausleben kann, plötzlich bei einer nur zur Transaktionsabwicklung dienenden US-Kanzlei-Außenstelle in München? Der geht auch mit seinem/n 16-Punkte-Examen erstmal wieder zu Hengeler/Linklaters.
20.000€ mehr im Jahr klingt gut. Was davon aber netto im Monat übrig bleibt und wie sehr das noch ins Gewicht fällt, wenn man sich schon in dieser Höhe bewegt, das wissen Nachwuchsjuristen wohl doch deutlich nüchterner zu beurteilen als es hier im Forum oft vermutet wird.
Es gibt immer wieder diese Umfragen unter Absolventen (nicht nur Jura), was Ihnen bei ihrem Arbeitgeber wichtig ist. Dabei taucht das Renommee immer ganz weit oben auf. Und die US-Kanzleien sind in Deutschland und unter Nachwuchsjuristen nunmal weniger renommiert.
Wenn die US-Kanzleien also die (notenmäßig) Besten wollen, dann müssen sie sich vermutlich mehr einfallen lassen, als "etwas" mehr Geld zu zahlen und auf das höhere Renommee in den USA zu verweisen. Diese Argumente "ziehen" vermutlich eher nicht so auf dem Bewerbermarkt.
Dementsprechend würde ich auch nicht ohne weiteres davon ausgehen, dass diese US-Kanzleien sich höhere Anforderungen leisten können. Nur die geringere Zahl der Neueinstellungen pro Jahr spricht natürlich tendenziell dafür, dass sie seltener darauf angewiesen sind, ein Auge zuzudrücken.
11.05.2020, 19:36
(11.05.2020, 17:38)Gasttt schrieb:(11.05.2020, 17:25)Gast schrieb: Ja.
Aber wenn du meinetwegen 7,2 und 8,5 hast kannst du dich bei Beiten bewerben und hast gute Chancen. Bei Skadden und Milbank lachen sie dich aus.
Ganz sicher lacht dich mit 8,5 im Zweiten niemand außer Harvard für n LLM aus.
In Harvard lacht dich mit 8,5 im 2. auch keiner aus, weil es vornehmlich auf das Ergebnis des erstens Staatsexamens ankommt.
11.05.2020, 21:58
Zur Debatte "US-Kanzlei":
Ich denke, dass die Unterschiede zu den personell größeren Top-Einheiten nicht sehr groß sind.
Das Gerede von "Sweatshops" und "Außenstellen" ist für viele US-Kanzleien schlicht nicht zutreffend.
Es gibt einige US-Kanzleien, die in ihren Schwerpunkten in Deutschland an der Marktspitze sind. Man schaue nur mal auf die IPO-Beratung von S&C oder Public M&A mit PE-Bezug durch Kirkland. Auch Skadden und Milbank haben viele Top-Mandate.
Wenn bei der Osram-Übernahme Linklaters ams, Freshfields die Zielgesellschaft und Kirkland die PE-Bieter beraten, macht US-Kanzlei doch dasselbe wie die anderen beiden. Wenn Kirkland ein Sweatshop ist, dann dürfte das doch wohl auch auf die jeweiligen anderen Transaktionsberaterinnen zutreffen.
Zum Renommee und der Bedeutung für die berufliche Entscheidung: Mir persönlich ist es total egal, was irgendwelche Studenten über meinen Arbeitgeber sagen. Wenn die denken, dass bspw Milbank schlechter ist als Noerr, weil das Top50-Juve-Ranking das sagt, ist das doch unerheblich.
Das einzige, was gegen die in Deutschland vertretenen Top-US-Einheiten spricht, ist gleichzeitig das maßgebliche Argument gegen Hengeler und Freshfields: Die Arbeitsbelastung. Die ist nämlich bei Hengeler (zumindest in Transaktionsteams) genauso hoch wie bei Milbank.
Am Ende geben sich die deutschen Top-Teams (davon gehören mehrere zu den US-Transaktionskanzleien) nicht viel. Man trifft auf den deals sowieso ständig aufeinander.
Ich denke, dass die Unterschiede zu den personell größeren Top-Einheiten nicht sehr groß sind.
Das Gerede von "Sweatshops" und "Außenstellen" ist für viele US-Kanzleien schlicht nicht zutreffend.
Es gibt einige US-Kanzleien, die in ihren Schwerpunkten in Deutschland an der Marktspitze sind. Man schaue nur mal auf die IPO-Beratung von S&C oder Public M&A mit PE-Bezug durch Kirkland. Auch Skadden und Milbank haben viele Top-Mandate.
Wenn bei der Osram-Übernahme Linklaters ams, Freshfields die Zielgesellschaft und Kirkland die PE-Bieter beraten, macht US-Kanzlei doch dasselbe wie die anderen beiden. Wenn Kirkland ein Sweatshop ist, dann dürfte das doch wohl auch auf die jeweiligen anderen Transaktionsberaterinnen zutreffen.
Zum Renommee und der Bedeutung für die berufliche Entscheidung: Mir persönlich ist es total egal, was irgendwelche Studenten über meinen Arbeitgeber sagen. Wenn die denken, dass bspw Milbank schlechter ist als Noerr, weil das Top50-Juve-Ranking das sagt, ist das doch unerheblich.
Das einzige, was gegen die in Deutschland vertretenen Top-US-Einheiten spricht, ist gleichzeitig das maßgebliche Argument gegen Hengeler und Freshfields: Die Arbeitsbelastung. Die ist nämlich bei Hengeler (zumindest in Transaktionsteams) genauso hoch wie bei Milbank.
Am Ende geben sich die deutschen Top-Teams (davon gehören mehrere zu den US-Transaktionskanzleien) nicht viel. Man trifft auf den deals sowieso ständig aufeinander.
11.05.2020, 22:27
Kann jemand was zu den Notenanforderubgen von Noerr (insbesondere Berlin) sagen?!
11.05.2020, 23:11
(11.05.2020, 21:58)Gast schrieb: Das einzige, was gegen die in Deutschland vertretenen Top-US-Einheiten spricht, ist gleichzeitig das maßgebliche Argument gegen Hengeler und Freshfields: Die Arbeitsbelastung. Die ist nämlich bei Hengeler (zumindest in Transaktionsteams) genauso hoch wie bei Milbank.
was heißt das so in Stunden?
11.05.2020, 23:13
(11.05.2020, 23:11)Gast schrieb:(11.05.2020, 21:58)Gast schrieb: Das einzige, was gegen die in Deutschland vertretenen Top-US-Einheiten spricht, ist gleichzeitig das maßgebliche Argument gegen Hengeler und Freshfields: Die Arbeitsbelastung. Die ist nämlich bei Hengeler (zumindest in Transaktionsteams) genauso hoch wie bei Milbank.
was heißt das so in Stunden?
Im Schnitt 55 bis 60h. In Transsktionsspitzen deutlich mehr.
11.05.2020, 23:28
(11.05.2020, 23:13)Gast schrieb:(11.05.2020, 23:11)Gast schrieb:(11.05.2020, 21:58)Gast schrieb: Das einzige, was gegen die in Deutschland vertretenen Top-US-Einheiten spricht, ist gleichzeitig das maßgebliche Argument gegen Hengeler und Freshfields: Die Arbeitsbelastung. Die ist nämlich bei Hengeler (zumindest in Transaktionsteams) genauso hoch wie bei Milbank.
was heißt das so in Stunden?
Im Schnitt 55 bis 60h. In Transsktionsspitzen deutlich mehr.
Hä? Wie soll man sich 60 Stunden Arbeitszeit pro Woche vorstellen? Kannst du mal einen typischen Tagesablauf mit Uhrzeit beschreiben?
12.05.2020, 00:15
(11.05.2020, 23:28)Gast schrieb:(11.05.2020, 23:13)Gast schrieb:(11.05.2020, 23:11)Gast schrieb:(11.05.2020, 21:58)Gast schrieb: Das einzige, was gegen die in Deutschland vertretenen Top-US-Einheiten spricht, ist gleichzeitig das maßgebliche Argument gegen Hengeler und Freshfields: Die Arbeitsbelastung. Die ist nämlich bei Hengeler (zumindest in Transaktionsteams) genauso hoch wie bei Milbank.
was heißt das so in Stunden?
Im Schnitt 55 bis 60h. In Transsktionsspitzen deutlich mehr.
Hä? Wie soll man sich 60 Stunden Arbeitszeit pro Woche vorstellen? Kannst du mal einen typischen Tagesablauf mit Uhrzeit beschreiben?
Wo ist das so schwer vorzustellen? Von 9 bis 21 Uhr hockt man schnell. 30-60 Minuten Mittagspause und 30 Minuten nochmal abends. Dazu dann regelmäßig auch bis 23 Uhr oder später oder das man halt am Samstag nochmal 5 Stunden dran sitzt zuhause.