21.02.2020, 18:26
(21.02.2020, 17:55)Gast schrieb: Bewirb dich erstmal im gehobenen Dienst. Im öffentlichen Dienst ist Bestenauslese. Sie nehmen den mit der besten Note, der sich am besten verkauft. Vielleicht mal ein Coaching machen. Die Personalentscheider im öff. Dienst achten peinlich genau darauf, wie man auftritt und was man sagt.
Mit Berufserfahrung im gehobenen Dienst kannst du dich weiter bewerben. Schlimmer wäre jetzt eine längere Arbeitslosigkeit.
Das Bamf und das Auswärtige Amt zahlen im gehobenen Dienst noch einen Zuschlag für obere Behörden. Damit wäre das Gehalt nicht so gering.
Darf man fragen, wo du wohnst? In manchen Städten gibt es eben nicht so viel. Vllt musst du umziehen. In Frankfurt soll jeder was finden. Berlin ist dagegen oft überlaufen und schlecht bezahlt. In Hamburg ist es schwer, eine Wohnung zu finden, in München auch.
Wohne im nörlichen NRW.
21.02.2020, 18:31
(21.02.2020, 17:48)Rechtsanwalt schrieb: Man darf für den Anwaltsbereich nicht vergessen, dass man als frischer Assessor/in für diesen Beruf nicht ausgebildet ist (für den des Richters /StA übrigens auch nicht, evtl. ist es da nicht so „schlimm“).
Als RA braucht man erstmal zwei Jahre „Ausbildung“, um richtig arbeiten zu können und auch Ertrag generieren zu können. Das können/wollen sich manche Kanzleien nicht leisten.
Das mag ja sein, aber ist in anderen Berufen ja auch so und trotzdem wird da halbwegs anständig bezahlt, nach einer langen Ausbildung.
Was genau möchtest du damit sagen? Dass es geringes Gehalt gerechtfertigt ist? Dass man nach min 7 Jahren Ausbildung nochmal "ausgebildet" wird und sich immer noch ausbeuten lassen muss?
21.02.2020, 20:07
Wenn am Anwaltsberuf das Gehalt ein Problem ist, dann bewirb dich doch bei den Wirtschaftskanzleien in deinem Umkreis, die ein "vernünftiges" Gehalt zahlen, bspw. Brandi oder hlw. Viele Mittelständler zahlen durchaus 50-60k, aber das erfährt man nur, wenn man sich bewirbt ;)
21.02.2020, 22:47
Das Gehalt beim Anwalt ist nun wirklich einzig und allein dem individuellen Können beim Vorstellungsgespräch geschuldet. Wenn du dich da nicht durchsetzen kannst und wie ein weichgespülter Hipster erscheinst, ist die Beamtenlaufbahn wohl wirklich besser für dich und ich wünsche dir, dass du das erreichen kannst.
22.02.2020, 00:36
Versuch es doch mal in der Steuer- und Unternehmensberatung. Die sollten auch Leute mit deinen Noten nehmen und da lernt man alles bei der Arbeit.
In Düsseldorf sind eigentlich auch genug Wirtschaftskanzleien. Besser verdient man aber in Frankfurt und da sind auch viele Banken, die Juristen suchen.
Vielleicht suchst du erstmal mehr in Köln und Düsseldorf. In Bonn sind viele Behörden und Ministerien, wo du es mal versuchen kannst, auch erstmal nur im gehobenen Dienst, um die Chancen zu erhöhen.
Wenn das nichts nützt, musst du nach Frankfurt ziehen.
Du kannst auch in die Zeitarbeit gehen, das gibt es auch für Unternehmen, damit du da Berufserfahrung bekommst.
In Düsseldorf sind eigentlich auch genug Wirtschaftskanzleien. Besser verdient man aber in Frankfurt und da sind auch viele Banken, die Juristen suchen.
Vielleicht suchst du erstmal mehr in Köln und Düsseldorf. In Bonn sind viele Behörden und Ministerien, wo du es mal versuchen kannst, auch erstmal nur im gehobenen Dienst, um die Chancen zu erhöhen.
Wenn das nichts nützt, musst du nach Frankfurt ziehen.
Du kannst auch in die Zeitarbeit gehen, das gibt es auch für Unternehmen, damit du da Berufserfahrung bekommst.
22.02.2020, 01:32
Finanzverwaltung NRW? kenne einerseits Leute, die direkt nach der Probezeit am Finanzgericht gelandet sind und andere haben sich von dort aus weiterentwickelt, da einmal Fuß in der Tür und auf der A13 Stelle Platz genommen.
22.02.2020, 12:21
(21.02.2020, 18:31)Nrw2020 schrieb:(21.02.2020, 17:48)Rechtsanwalt schrieb: Man darf für den Anwaltsbereich nicht vergessen, dass man als frischer Assessor/in für diesen Beruf nicht ausgebildet ist (für den des Richters /StA übrigens auch nicht, evtl. ist es da nicht so „schlimm“).
Als RA braucht man erstmal zwei Jahre „Ausbildung“, um richtig arbeiten zu können und auch Ertrag generieren zu können. Das können/wollen sich manche Kanzleien nicht leisten.
Das mag ja sein, aber ist in anderen Berufen ja auch so und trotzdem wird da halbwegs anständig bezahlt, nach einer langen Ausbildung.
Was genau möchtest du damit sagen? Dass es geringes Gehalt gerechtfertigt ist? Dass man nach min 7 Jahren Ausbildung nochmal "ausgebildet" wird und sich immer noch ausbeuten lassen muss?
Damit möchte ich eigentlich nur sagen, was ich eingangs schon geschrieben habe.
Sieben Jahre Ausbildung sorgen leider nicht dafür, dass man sofort als Anwalt arbeiten könnte. Im Grunde gilt das auch für die Arbeit als Richter (wobei ich da keine Erfahrung habe) und eingeschränkt im öD (da habe ich Erfahrung).
Man könnte auch sagen, dass sich an dieser Stelle eben zeigt, weshalb die juristische Ausbildung in ihrer Form nicht mehr zeitgemäß ist. Sie geht eben an den Praxisanforderungen vorbei.
Anders als der höhere (Justiz-)Dienst werden Kanzleien aber als Wirtschaftsbetrieb geführt. Sie müssen also Gewinn machen.
Daher kalkulieren manche Kanzleien ganz hart und sagen sich, dass der Nachwuchsanwalt wahrscheinlich erst nach zwei Jahren „Ausbildung“ halbwegs wirtschaftlich arbeiten wird. Und zahlen daher wenig.
Andere sehen das als Invest in die Zukunft und nehmen hin, dass der Junganwalt Geld kostet. Das sind oft größere Einheiten. Wenn Du eine kleine Einheit findest, die dazu bereit ist: schlag zu! Das ist besser als jeder öD! Aber sei loyal und geh nicht nach drei Jahren.
Ansonsten gilt, dass sich der Preis eben am Markt bildet und nicht anhand der Dauer des Studiums oder den Mühen der Examina. Jura bietet da leider ein eher schlechtes Aufwands- / Ertragsverhältnis.
22.02.2020, 12:39
Ehrlicherweise gibt es im nördlichen NRW ja auch nur zwei große Städte: Bielefeld und Münster. Da nützt einem auch keine Pendelbereitschaft, wenn im Umkreis von 50 km nur Pampa ist.
In Bielefeld und Umkreis gibt es meiner Kenntnis nach keinen sehr hohen Juristenbedarf und die Gehälter sind nicht die allerhöchsten.
In Münster und Umkreis ist der Juristenmarkt ziemlich überlaufen. Liegt u.a. daran, dass es am LG Münster 10-11 AGs pro Jahr gibt und letztlich ca. 200 Juristen jährlich auf den Markt gespült werden.
Würde mich der Empfehlung der anderen anschließen, es mal in einem (wirtschaftlichen) Ballungsraum wie Düsseldorf oder Frankfurt zu versuchen.
In Bielefeld und Umkreis gibt es meiner Kenntnis nach keinen sehr hohen Juristenbedarf und die Gehälter sind nicht die allerhöchsten.
In Münster und Umkreis ist der Juristenmarkt ziemlich überlaufen. Liegt u.a. daran, dass es am LG Münster 10-11 AGs pro Jahr gibt und letztlich ca. 200 Juristen jährlich auf den Markt gespült werden.
Würde mich der Empfehlung der anderen anschließen, es mal in einem (wirtschaftlichen) Ballungsraum wie Düsseldorf oder Frankfurt zu versuchen.