06.08.2025, 15:12
Für den Einstieg in das oftmals zuvor unbekanntere Betreuungsrecht inkl. des Verfahrenrechts nach dem FamFG kann ggf. auch die Tätigkeit als Verfahrenspfleger (vgl. §§ 276, 317 FamFG) in Betreuungssachen interessant sein (ggf. auch zusätzlich zur Berufsbetreuung).
06.08.2025, 18:10
Danke für die bisherigen Antworten! Falls jemand noch weitere Infos hat, sehr gerne teilen :)
06.08.2025, 18:36
man sollte betrachten, wie groß (Fläche und Menschen) das Betreuungsgebiet ist. Bei uns im struktur- und bevölkerungsschwachen bayerischen Outback hast du zum einen große Strecken zu bewältigen, es kommt aber auch ganz maßgeblich darauf an, wie viele Betreuer auch aktiv sind. Eiine Schulfreundin, die aus dem sozialen Bereich kam, hat sich weitergebildet und vor 5 Jahren selbständig gemacht. Jetzt gibt es aber plötzlich ein weiteres Büro mit 2 Betreuern und das hat bei ihr echt Auswirkungen auf den Verdienst. Sie hatte sich im Vorfeld auch erkundigt wie alt die Kollegen bei ihr im Umfeld sind, um abschätzen zu können, wer wann in Ruhestand geht, aber auch das ist nicht ganz so eingetreten. Sie kämpft gerade, aber sie ist unheimlich glücklich in diesem Job, da sie sehr viel positive Emotionen zurück bekommt. Daher bereut sie den Schritt nicht
06.08.2025, 18:50
(06.08.2025, 13:09)Homer S. schrieb:(06.08.2025, 13:02)Egal_ schrieb:(06.08.2025, 09:17)Praktiker schrieb: Vielleicht noch ein örtlicher Aspekt: Am Sitz einer großen Psychiatrie oder in der Großstadt sind viel weniger Fahrtzeiten nötig als in einem ländlichen Bezirk. Das könnte für die Frage, ob sich das lohnt, eine Rolle spielen.
Eine Betreuung geht nicht zwangsläufig mit einer psychischen Erkrankung einher, bei der die Patienten eingewiesen werden. Grundsätzlich hast du aber recht.
Stimmt, aber andersrum eben zu 99%
Ja. Ich wollte nur klarstellen, dass die Nähe zur Klinik oder Zusammenarbeit mit ihr keine Voraussetzung ist. Für die Wirtschaftlichkeit, spielt es aber natürlich eine Rolle, klar.
06.08.2025, 20:16
(06.08.2025, 18:36)Freidenkender schrieb: man sollte betrachten, wie groß (Fläche und Menschen) das Betreuungsgebiet ist. Bei uns im struktur- und bevölkerungsschwachen bayerischen Outback hast du zum einen große Strecken zu bewältigen, es kommt aber auch ganz maßgeblich darauf an, wie viele Betreuer auch aktiv sind. Eiine Schulfreundin, die aus dem sozialen Bereich kam, hat sich weitergebildet und vor 5 Jahren selbständig gemacht. Jetzt gibt es aber plötzlich ein weiteres Büro mit 2 Betreuern und das hat bei ihr echt Auswirkungen auf den Verdienst. Sie hatte sich im Vorfeld auch erkundigt wie alt die Kollegen bei ihr im Umfeld sind, um abschätzen zu können, wer wann in Ruhestand geht, aber auch das ist nicht ganz so eingetreten. Sie kämpft gerade, aber sie ist unheimlich glücklich in diesem Job, da sie sehr viel positive Emotionen zurück bekommt. Daher bereut sie den Schritt nicht
Danke fürs Teilen. Das erscheint bei einer dünnen Besiedlung auch sehr logisch. Ich hab tatsächlich eher immer vom Gegenteil gehört/gelesen, dass man sich vor Anfragen vom Gericht kaum retten könne bzw. immer Betreuer gesucht werden. Weißt du etwas konkretes über den Verdienst von deiner Schulfreundin oder kannst ihn anhand ihres Lebensstils einordnen?
06.08.2025, 20:31
(06.08.2025, 20:16)Anonym332 schrieb:(06.08.2025, 18:36)Freidenkender schrieb: man sollte betrachten, wie groß (Fläche und Menschen) das Betreuungsgebiet ist. Bei uns im struktur- und bevölkerungsschwachen bayerischen Outback hast du zum einen große Strecken zu bewältigen, es kommt aber auch ganz maßgeblich darauf an, wie viele Betreuer auch aktiv sind. Eiine Schulfreundin, die aus dem sozialen Bereich kam, hat sich weitergebildet und vor 5 Jahren selbständig gemacht. Jetzt gibt es aber plötzlich ein weiteres Büro mit 2 Betreuern und das hat bei ihr echt Auswirkungen auf den Verdienst. Sie hatte sich im Vorfeld auch erkundigt wie alt die Kollegen bei ihr im Umfeld sind, um abschätzen zu können, wer wann in Ruhestand geht, aber auch das ist nicht ganz so eingetreten. Sie kämpft gerade, aber sie ist unheimlich glücklich in diesem Job, da sie sehr viel positive Emotionen zurück bekommt. Daher bereut sie den Schritt nicht
Danke fürs Teilen. Das erscheint bei einer dünnen Besiedlung auch sehr logisch. Ich hab tatsächlich eher immer vom Gegenteil gehört/gelesen, dass man sich vor Anfragen vom Gericht kaum retten könne bzw. immer Betreuer gesucht werden. Weißt du etwas konkretes über den Verdienst von deiner Schulfreundin oder kannst ihn anhand ihres Lebensstils einordnen?
Du solltest bedenken, dass nicht jeder Betreuungsfall auch ein Fall für den Berufsbetreuer ist. Ich hatte dazu mal Gespräche mit Rechtspflegern aus einer Betreuungsabteilung eines Amtsgerichtes. Der Berufsbetreuer soll die "letzte" Option sein, weil sie die mit Abstand teuerste ist. Im Idealfall übernimmt das ein Angehöriger oder anderweitig eine Person, die vom zu Betreuenden benannt wird, nur wenn das keine Option darstellt, weil entweder niemand das freiwillig machen möchte oder es schlichtweg niemanden gibt, muss auf Berufsbetreuer - regelmäßig aber nicht notwendigerweise Rechtsanwälte - ausgewichen werden. Zu mal die Betreuung für verschiedene Bereiche eingerichtet werden kann, das können sehr wenige begrenzte sein oder auch sämtliche umfassen. Gleichermaßen kann es einen Einwilligungsvorbehalt geben für manche Bereiche oder auch für alle (freilich unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grenzen). Je nach dem wie der jeweilige Betreuungsfall ausgestaltet ist, unterscheidet sich damit die Arbeitsintensität mitunter erheblich.
07.08.2025, 18:33
(06.08.2025, 20:16)Anonym332 schrieb:(06.08.2025, 18:36)Freidenkender schrieb: man sollte betrachten, wie groß (Fläche und Menschen) das Betreuungsgebiet ist. Bei uns im struktur- und bevölkerungsschwachen bayerischen Outback hast du zum einen große Strecken zu bewältigen, es kommt aber auch ganz maßgeblich darauf an, wie viele Betreuer auch aktiv sind. Eiine Schulfreundin, die aus dem sozialen Bereich kam, hat sich weitergebildet und vor 5 Jahren selbständig gemacht. Jetzt gibt es aber plötzlich ein weiteres Büro mit 2 Betreuern und das hat bei ihr echt Auswirkungen auf den Verdienst. Sie hatte sich im Vorfeld auch erkundigt wie alt die Kollegen bei ihr im Umfeld sind, um abschätzen zu können, wer wann in Ruhestand geht, aber auch das ist nicht ganz so eingetreten. Sie kämpft gerade, aber sie ist unheimlich glücklich in diesem Job, da sie sehr viel positive Emotionen zurück bekommt. Daher bereut sie den Schritt nicht
Danke fürs Teilen. Das erscheint bei einer dünnen Besiedlung auch sehr logisch. Ich hab tatsächlich eher immer vom Gegenteil gehört/gelesen, dass man sich vor Anfragen vom Gericht kaum retten könne bzw. immer Betreuer gesucht werden. Weißt du etwas konkretes über den Verdienst von deiner Schulfreundin oder kannst ihn anhand ihres Lebensstils einordnen?
ich versuche mich mal schlau zu machen. Sie lebt nicht besonders aufwendig, Ehegatte hat einen Job bei einer Gewerkschaft, aber auch das macht dich nicht reich. Sie und ihr Mann haben 2 Kinder und ein schönes Haus, aber hier in der fränkischen Provinz kaufst du so eine Bude für kleines Geld. Dafür bekommst du in München ein Einzimmerapartment. Daher ist das nicht der Maßstab.
08.08.2025, 10:24
ich habe gestern Abend mit der Kollegin telefoniert. Der Verdienst ist bei ihr noch immer schwankend. Sie hadert mit der Anzahl der Kolleg:innen, die mit ihr in "Konkurrenz". Das hat sich nicht ganz so entwickelt, wie erwartet, da z.B. der frühere "Platzhirsch", der sie auch für den Job motiviert hat, nicht schon in Ruhestand getreten ist. Ganz persönlich kämpft sie gerade auch mit der Entgrenzung von der Arbeit. Die Einzelschicksale nehmen sie teilweise mit und sie nimmt das in den Feierabend mit. Stress machen auch teilweise Angehörige, die vielleicht auch eigene Interessen haben.
Rein finanziell liegt sie schwankend zwischen 3000 und 5000 Euro brutto. Die steuerlichen Möglichkeiten mit Fahrzeug, Büro im eignen Haus etc. helfen da. Sie ist optimistisch, dass der Verdienst steigen wird, wenn der eine oder andere Kollege in Ruhestand geht. Vielleicht will dann sogar ihr Mann noch einsteigen
Bei allen Problemen liebt sie diese Aufgabe. Sie bekommt von betreuten Personen viel positives Feedback und Dankbarkeit zurück. Für sie ist es wichtig, eine über die reine Aufgaben hinauszugehenden tieferen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Das sieht sie hier
Rein finanziell liegt sie schwankend zwischen 3000 und 5000 Euro brutto. Die steuerlichen Möglichkeiten mit Fahrzeug, Büro im eignen Haus etc. helfen da. Sie ist optimistisch, dass der Verdienst steigen wird, wenn der eine oder andere Kollege in Ruhestand geht. Vielleicht will dann sogar ihr Mann noch einsteigen
Bei allen Problemen liebt sie diese Aufgabe. Sie bekommt von betreuten Personen viel positives Feedback und Dankbarkeit zurück. Für sie ist es wichtig, eine über die reine Aufgaben hinauszugehenden tieferen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Das sieht sie hier
09.08.2025, 10:54
(08.08.2025, 10:24)Freidenkender schrieb: ich habe gestern Abend mit der Kollegin telefoniert. Der Verdienst ist bei ihr noch immer schwankend. Sie hadert mit der Anzahl der Kolleg:innen, die mit ihr in "Konkurrenz". Das hat sich nicht ganz so entwickelt, wie erwartet, da z.B. der frühere "Platzhirsch", der sie auch für den Job motiviert hat, nicht schon in Ruhestand getreten ist. Ganz persönlich kämpft sie gerade auch mit der Entgrenzung von der Arbeit. Die Einzelschicksale nehmen sie teilweise mit und sie nimmt das in den Feierabend mit. Stress machen auch teilweise Angehörige, die vielleicht auch eigene Interessen haben.
Entgrenzung ist auch ein wichtiger Punkt: Berufsbetreuer sind für rechtliche Betreuung zuständig und werden dafür bezahlt. Das Bedürfnis nach tatsächlicher Betreuung wird oftmals größer sein. Da muss man schauen, welche Erwartungen man erfüllen kann.