28.04.2025, 09:17
(27.04.2025, 21:35)LawyerTN schrieb:(27.04.2025, 20:41)ForumBenutzer schrieb: Hast du mal die Lebensläufe der Leute gesehen die in solchen Läden Partner sind? Davon kommen 80% von großen Namen also Senior/Counsel und steigen als Partner ein (Karrierewechsel nach unten). Die wenigstens kommen aus dem eigenen Nachwuchs von Associates.
Kommt darauf an. In Kanzleien der Größenordnung Rittershaus, Kümmerlein oder Menold Bezler (nur als Beispiele) ist ein „Wechsel von oben“ sicher nicht erforderlich, um Karriere zu machen. Spricht man dagegen eher von Oppenhoff, GSK Stockmann oder Flick Gocke Schaumburg, ist die Lage natürlich eine andere. Aber letztere zählen wohl eher zu den „T4“-Großkanzleien und dürften von der aktuellen Mandats- und Neueinstellungsflaute in ähnlicher Weise betroffen sein wie die ganz großen Namen.
Also FGS ist für mich der Inbegriff der Kanzlei, bei gerade kein "Wechsel von oben" erforderlich ist. Zwar vwird mehr Geduld als üblich erwartet, aber mEn kommen die allermeisten Beförderungen aus den eigenen Reihen. Ferner findet FGS zu 90% im Steuerrecht statt und ist dort unangefochten Tier 1.
28.04.2025, 09:28
(27.04.2025, 22:12)ForumBenutzer schrieb:(27.04.2025, 21:35)LawyerTN schrieb:(27.04.2025, 20:41)ForumBenutzer schrieb: Hast du mal die Lebensläufe der Leute gesehen die in solchen Läden Partner sind? Davon kommen 80% von großen Namen also Senior/Counsel und steigen als Partner ein (Karrierewechsel nach unten). Die wenigstens kommen aus dem eigenen Nachwuchs von Associates.
Kommt darauf an. In Kanzleien der Größenordnung Rittershaus, Kümmerlein oder Menold Bezler (nur als Beispiele) ist ein „Wechsel von oben“ sicher nicht erforderlich, um Karriere zu machen. Spricht man dagegen eher von Oppenhoff, GSK Stockmann oder Flick Gocke Schaumburg, ist die Lage natürlich eine andere. Aber letztere zählen wohl eher zu den „T4“-Großkanzleien und dürften von der aktuellen Mandats- und Neueinstellungsflaute in ähnlicher Weise betroffen sein wie die ganz großen Namen.
Hätte nicht gedacht, dass die von dir genannten T4 sind, die zahlen ja auch laut Azur 120k+ und sind in ihren Gebieten ganz schöne Experten... was ist dann T2 oder T3?
Dir wird hier kaum jemand Kanzleien zuverlässig nach T1, T2, T3 oder T4 sortieren können. Diese Einstufung ist für die meisten Kanzleien ohnehin schwachsinnig. Zuverlässig einordnen kann man einzelne Praxisgruppen einer Kanzlei. So ist Heuking im Vergaberecht, FGS im Steuerrecht, Klient im Arbeitsrecht und BLD im Versicherungsrecht T1, gleichzeitig können diese Kanzleien aber in anderen Bereichen (und teilweise auch aus der Gesamtbetrachtung) völlig irrelevant erscheinen. Kanzleien insgesamt lassen sich eigentlich nur dann zuverlässig einordnen, wenn sie nicht nur sehr breit aufgestellt sind, sondern auch durch die Bank weg renommiert, in Deutschland insbesondere HM, FF und GL.
28.04.2025, 09:56
(27.04.2025, 23:07)Jona schrieb: Also ich habe mit fast 24 Punkten aus 2 eine Absage von denen erhalten, die Anforderungen scheinen schon ziemlich hoch zu sein...
Kann natürlich auch sein, dass man mich einfach als Person nicht sympathisch fand o.Ä.
Mir wurde gegen Ende des Bewerbungsgesprächs gesagt, dass ich mich sofort melden soll, wenn mir eine andere Kanzlei ein konkretes Jobangebot macht und mir "die Pistole auf die Brust setzt", weil sie auf gar keinen Fall wollen, dass ich einfach woanders unterschreibe, ohne nochmal mit ihnen zu sprechen... hatte das schon als halbe Zusage aufgefasst und paar Tage später hab ich dann eine Einzeiler-Absage erhalten... war nicht amused
Oh wow, na dann strenge ich mich mal an fürs 2. Examen, damit ich wenigstens in der dritten oder vierten Reihe eine Chance habe..
28.04.2025, 14:02
(28.04.2025, 09:56)Ref2010 schrieb:(27.04.2025, 23:07)Jona schrieb: Also ich habe mit fast 24 Punkten aus 2 eine Absage von denen erhalten, die Anforderungen scheinen schon ziemlich hoch zu sein...
Kann natürlich auch sein, dass man mich einfach als Person nicht sympathisch fand o.Ä.
Mir wurde gegen Ende des Bewerbungsgesprächs gesagt, dass ich mich sofort melden soll, wenn mir eine andere Kanzlei ein konkretes Jobangebot macht und mir "die Pistole auf die Brust setzt", weil sie auf gar keinen Fall wollen, dass ich einfach woanders unterschreibe, ohne nochmal mit ihnen zu sprechen... hatte das schon als halbe Zusage aufgefasst und paar Tage später hab ich dann eine Einzeiler-Absage erhalten... war nicht amused
Oh wow, na dann strenge ich mich mal an fürs 2. Examen, damit ich wenigstens in der dritten oder vierten Reihe eine Chance habe..
Wenn man nicht den Anspruch hat, dass man unbedingt bei Kanzlei X anfangen will und auch wirklich nur da, muss man sich glaube ich keine so großen Sorgen machen. Es gibt ja glücklicherweise hunderte (Groß-)Kanzleien mit mehreren Standorten, die absolute Top-Gehälter zahlen. Also ich persönlich habe als Kind nicht schon in Quinn Emanuel Bettwäsche geschlafen und kann es deshalb gut verkraften, jetzt eben bei der Konkurrenz zu sein. Quinn Emanuel wäre für mich halt attraktiv gewesen, weil die (an den meisten Standorten) ganz vorrangig Patent Litigation machen und ich in dem Bereich schon gewisse Vorerfahrungen hatte durch meinen Uni-Schwerpunkt.
29.04.2025, 16:10
(27.04.2025, 20:38)ForumBenutzer schrieb:(27.04.2025, 20:29)Patenter Gast schrieb:Ich glaube den meisten Leuten in der GK-Welt geht es auch um das Gehalt, wenn du schon nur 100+ schreibst bist du für viele potentielle AN definitiv nicht im Tier1 Bereich unterwegs, die liegen aktuell bei 140-180k + Bonus, Beispiel: Linklaters, Freshfields, A&O usw.(27.04.2025, 18:16)LawyerTN schrieb: Nach meiner Beobachtung stehen derzeit bei größeren MKs und Boutiquen, die Einstiegsgehälter um 100k zahlen, die Zeichen auf Wachstum. Dort werden momentan viele Leute im Notenbereich 8-9 Punkte eingestellt, die auf dem GK-Markt derzeit Schwierigkeiten haben. Das hängt sicher auch mit der Sparneigung der Mandanten zusammen, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten statt 450€ pro Stunde lieber nur 280€ zahlen. Auf jeden Fall lohnt es sich, bei der Jobsuche derzeit solche Kanzleien ins Auge zu fassen. Die Partnerchancen sind dort auf jeden Fall deutlich höher als in der echten GK.
Exakt. Ich frage mich - als jemand auf der Arbeitgeberseite - bei diesen ganzen Horror-Beiträgen immer, wo denn diese top Bewerber sein sollen, die wir ablehnen sollenbei uns bewerben sich definitiv nicht ständig 2xvb Bewerber. Vielmehr laden wir auch darunter zum VG ein und wir zahlen >100k und sind Tier 1/2 gelistet in unserem Bereich.
Wer sich natürlich ausschließlich bei den Top 10 GKs im M&A in Frankfurt bewirbt, hat es schwer. Ebenso, wer sich etwa im Patentrecht in einer GK bewirbt, die dort vielleicht alle zwei Jahre mal einen Associate einstellt. Da muss man als Berufseinsteiger den Markt etwas breiter sondieren.
Ich dachte an fachliches Tier 1 (basierend auf Rankings, nicht Eigeneinschätzung), nicht beim Gehalt.

Abschließend kann ich nur sagen, manchmal ist es aufs Einkommen gerechnet besser im Januar für 110k einzusteigen statt im Juli für 140k. Und es gibt eben keine Garantie oder Berechtigung, in eine super GK einzusteigen, nur weil man eine bestimmte Punktzahl im Examen erreicht hat.
Ich bezog mich daher vor allem auf dieses Horrorstorys im Forum, dass man doch mit top Noten gar keinen guten Job finden würde, x-Bewerbungen, gar keinen Erfolg, keine Einladung etc. Und bevor ich in eine GK der vierten Reihe gehe, würde ich lieber in eine der Spitzen-Boutiquen gehen.
Gestern, 11:14
(29.04.2025, 16:10)Patenter Gast schrieb:(27.04.2025, 20:38)ForumBenutzer schrieb:(27.04.2025, 20:29)Patenter Gast schrieb:Ich glaube den meisten Leuten in der GK-Welt geht es auch um das Gehalt, wenn du schon nur 100+ schreibst bist du für viele potentielle AN definitiv nicht im Tier1 Bereich unterwegs, die liegen aktuell bei 140-180k + Bonus, Beispiel: Linklaters, Freshfields, A&O usw.(27.04.2025, 18:16)LawyerTN schrieb: Nach meiner Beobachtung stehen derzeit bei größeren MKs und Boutiquen, die Einstiegsgehälter um 100k zahlen, die Zeichen auf Wachstum. Dort werden momentan viele Leute im Notenbereich 8-9 Punkte eingestellt, die auf dem GK-Markt derzeit Schwierigkeiten haben. Das hängt sicher auch mit der Sparneigung der Mandanten zusammen, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten statt 450€ pro Stunde lieber nur 280€ zahlen. Auf jeden Fall lohnt es sich, bei der Jobsuche derzeit solche Kanzleien ins Auge zu fassen. Die Partnerchancen sind dort auf jeden Fall deutlich höher als in der echten GK.
Exakt. Ich frage mich - als jemand auf der Arbeitgeberseite - bei diesen ganzen Horror-Beiträgen immer, wo denn diese top Bewerber sein sollen, die wir ablehnen sollenbei uns bewerben sich definitiv nicht ständig 2xvb Bewerber. Vielmehr laden wir auch darunter zum VG ein und wir zahlen >100k und sind Tier 1/2 gelistet in unserem Bereich.
Wer sich natürlich ausschließlich bei den Top 10 GKs im M&A in Frankfurt bewirbt, hat es schwer. Ebenso, wer sich etwa im Patentrecht in einer GK bewirbt, die dort vielleicht alle zwei Jahre mal einen Associate einstellt. Da muss man als Berufseinsteiger den Markt etwas breiter sondieren.
Ich dachte an fachliches Tier 1 (basierend auf Rankings, nicht Eigeneinschätzung), nicht beim Gehalt.ansonsten kann ich nur sagen, man muss eben - je nach Karriereplan - auch mal für ein paar Jahre planen. In den Boutiquen steigen die Gehälter oft schnell und erfahrene Kollegen verdienen sehr ähnlich zur vergleichbaren GK-Position.
Abschließend kann ich nur sagen, manchmal ist es aufs Einkommen gerechnet besser im Januar für 110k einzusteigen statt im Juli für 140k. Und es gibt eben keine Garantie oder Berechtigung, in eine super GK einzusteigen, nur weil man eine bestimmte Punktzahl im Examen erreicht hat.
Ich bezog mich daher vor allem auf dieses Horrorstorys im Forum, dass man doch mit top Noten gar keinen guten Job finden würde, x-Bewerbungen, gar keinen Erfolg, keine Einladung etc. Und bevor ich in eine GK der vierten Reihe gehe, würde ich lieber in eine der Spitzen-Boutiquen gehen.
Vielleicht "my 2 cents" von jemanden mit formal 4/4, der auch auf Jobsuche ist: Natürlich hat man sich extrem in beiden Examina bemüht und Promotion/LLM (mit viel Geld- und Zeitaufwand) absolviert, um bei der Stellensuche die größtmögliche Auswahl zu haben, wenn man dann fertiger Volljurist ist. Zum. bei mir war die Vorstellung, dass man mit den Formalia schnell in einer T1/T2-Kanzlei anfangen kann. Dennoch ist es die (für uns) bittere Realität, dass dank der aktuellen Wirtschaftslage die Jobsuche schwer ist - auch für "uns". Ich empfinde das daher nicht als Horror-Stories, sondern als "Alltag", da auch meine AG-KollegInnen die gleichen Probleme haben. Der Arbeitsmarkt ist gerade wirklich schlecht.
Was tatsächlich stimmt, ist der Anspruch. Ich pers. Bewerbe mich auch die "Tiers" runter bis hin zu Boutique-Kanzleien (Lindenpartners, GvW etc.).