27.04.2025, 13:31
(27.04.2025, 08:31)Ref2010 schrieb: Kennt jemand die aktuellen Notenanforderungen? Reichen 2x8P.?
Es wird sicherlich nicht leicht, insoweit kann ich mich meinem Vorredner anschließen.
Aber es ist nicht unmöglich. Insbesondere mit einem tollen Lebenslauf könnte es noch möglich sein. Sprich internationale Erfahrung, Vorkenntnisse im IP, bestenfalls IP-Litigation etc.
27.04.2025, 13:34
Also ich hab 8,8 P staatlich im ersten, mit SP 9,5. was müsste ich denn im zweiten schaffen, für realistische Chancen? Ich schreibe diesen Sommer. Im Ref war ich in der Anwaltsstation in einer renommierten Patentrechtsboutique.
27.04.2025, 13:43
(27.04.2025, 13:34)Ref2010 schrieb: Also ich hab 8,8 P staatlich im ersten, mit SP 9,5. was müsste ich denn im zweiten schaffen, für realistische Chancen? Ich schreibe diesen Sommer. Im Ref war ich in der Anwaltsstation in einer renommierten Patentrechtsboutique.
Noten alleine sind nicht alles, aber alles was du aktuell investieren kannst in deine Zukunft. Also versuch einfach das Maximum für dich rauszuholen aus der Note im zweiten, seien dies 6,8 oder 12 Punkte, whatever. Die wirtschaftliche Lage ist in Deutschland bekanntlich aktuell schlecht, ob und wie sich das entwickelt ist schwer zu beurteilen derzeit. Was man aber sieht ist das der Markt für First-Year-Associates eher schlecht aussieht derzeit, soll heißen Einstellungsstops in einigen Kanzleien, egal bei welcher Note. So hatte man vor 2-3 Jahren mit zwei mal 8P noch viel mehr Optionen als derzeit.
27.04.2025, 14:43
(27.04.2025, 13:34)Ref2010 schrieb: Also ich hab 8,8 P staatlich im ersten, mit SP 9,5. was müsste ich denn im zweiten schaffen, für realistische Chancen? Ich schreibe diesen Sommer. Im Ref war ich in der Anwaltsstation in einer renommierten Patentrechtsboutique.
Das ist doch eine gute Ausgangssituation. Wo geht es zur Wahlstation hin? Etwas internationale Erfahrung wäre sicher auch nicht schlecht.
Bewerben solltest du dich auf jeden Fall - es hängt ja auch noch vom Standort ab und Glück. Wurden in Mannheim gerade zwei Associates eingestellt, brauchen sie ggf. keinen dritten neuen. Wenn hingegen gerade zwei Positionen offen sind, wird man schneller eingestellt.
Nur ganz wenige Bewerber sind so gut, dass man sie immer einstellen würde. Aber da reden wir dann wirklich über die top 5%.
27.04.2025, 14:57
(27.04.2025, 14:43)Patenter Gast schrieb:(27.04.2025, 13:34)Ref2010 schrieb: Also ich hab 8,8 P staatlich im ersten, mit SP 9,5. was müsste ich denn im zweiten schaffen, für realistische Chancen? Ich schreibe diesen Sommer. Im Ref war ich in der Anwaltsstation in einer renommierten Patentrechtsboutique.
Das ist doch eine gute Ausgangssituation. Wo geht es zur Wahlstation hin? Etwas internationale Erfahrung wäre sicher auch nicht schlecht.
Bewerben solltest du dich auf jeden Fall - es hängt ja auch noch vom Standort ab und Glück. Wurden in Mannheim gerade zwei Associates eingestellt, brauchen sie ggf. keinen dritten neuen. Wenn hingegen gerade zwei Positionen offen sind, wird man schneller eingestellt.
Nur ganz wenige Bewerber sind so gut, dass man sie immer einstellen würde. Aber da reden wir dann wirklich über die top 5%.
Ich glaube, dass diejenigen Bewerber die Kanzleien (nahezu) immer einstellen würden eher die Top 1-2 % sind, als die Top 5 %. Top 5% sind im zweiten Examen (zumindest in Bayern) ab +/- 11 Punkten. Selbstredend sind solche Bewerber sehr begehrt und werden nicht lange Suchen müssen, aber zumindest aktuell werden sie auch nicht blind eingestellt.
27.04.2025, 15:42
Meine Erfahrung ist ebenfalls, dass derzeit eigentlich "gute" BewerberInnen kaum eingestellt werden. Ich bin seit November 2024 mit dem Assessorexamen fertig und die Mehrzahl meiner AG-KollegInnen, auch mit Doppel-VB, suchen noch. Es ist schon etwas frustrierend. Mir wird zwar immer angeboten, dass man "im Gespräch" bleibt, aber letztlich gibt es keine Einstellung. Es scheint lediglich in Frankfurt noch Einstellungen zu geben, Berlin z.B. ist vom Arbeitsmarkt jedoch völlig tot.
27.04.2025, 16:00
Das spiegelt auch meine Erfahrung wieder in den letzten 5 Monaten. In Frankfurt hat man derzert mit 2x10+ besser noch 11p und etwas Flexibilität bei der Auswahl der Kanzlei und dem Rechtsgebiet Chancen. Aber auch nicht nach Belieben. Alle befreundeten Juristen die angefangen haben befinden sich in dem Notenbereich. Ich kann nur hoffen, dass sich das nochmal ändert :D
27.04.2025, 16:55
(27.04.2025, 16:00)ForumBenutzer schrieb: Das spiegelt auch meine Erfahrung wieder in den letzten 5 Monaten. In Frankfurt hat man derzert mit 2x10+ besser noch 11p und etwas Flexibilität bei der Auswahl der Kanzlei und dem Rechtsgebiet Chancen. Aber auch nicht nach Belieben. Alle befreundeten Juristen die angefangen haben befinden sich in dem Notenbereich. Ich kann nur hoffen, dass sich das nochmal ändert :D
Das klingt ja wirklich erschreckend. Ist generell einfach kein Bedarf mehr da? Im Studium hatte ich immer den Eindruck, dass überall jeder eingestellt wird, der nicht bei 3 auf dem Baum ist. Jedenfalls ab VB
27.04.2025, 18:16
Nach meiner Beobachtung stehen derzeit bei größeren MKs und Boutiquen, die Einstiegsgehälter um 100k zahlen, die Zeichen auf Wachstum. Dort werden momentan viele Leute im Notenbereich 8-9 Punkte eingestellt, die auf dem GK-Markt derzeit Schwierigkeiten haben. Das hängt sicher auch mit der Sparneigung der Mandanten zusammen, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten statt 450€ pro Stunde lieber nur 280€ zahlen. Auf jeden Fall lohnt es sich, bei der Jobsuche derzeit solche Kanzleien ins Auge zu fassen. Die Partnerchancen sind dort auf jeden Fall deutlich höher als in der echten GK.
27.04.2025, 20:29
(27.04.2025, 18:16)LawyerTN schrieb: Nach meiner Beobachtung stehen derzeit bei größeren MKs und Boutiquen, die Einstiegsgehälter um 100k zahlen, die Zeichen auf Wachstum. Dort werden momentan viele Leute im Notenbereich 8-9 Punkte eingestellt, die auf dem GK-Markt derzeit Schwierigkeiten haben. Das hängt sicher auch mit der Sparneigung der Mandanten zusammen, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten statt 450€ pro Stunde lieber nur 280€ zahlen. Auf jeden Fall lohnt es sich, bei der Jobsuche derzeit solche Kanzleien ins Auge zu fassen. Die Partnerchancen sind dort auf jeden Fall deutlich höher als in der echten GK.
Exakt. Ich frage mich - als jemand auf der Arbeitgeberseite - bei diesen ganzen Horror-Beiträgen immer, wo denn diese top Bewerber sein sollen, die wir ablehnen sollen

Wer sich natürlich ausschließlich bei den Top 10 GKs im M&A in Frankfurt bewirbt, hat es schwer. Ebenso, wer sich etwa im Patentrecht in einer GK bewirbt, die dort vielleicht alle zwei Jahre mal einen Associate einstellt. Da muss man als Berufseinsteiger den Markt etwas breiter sondieren.