05.05.2022, 13:33
(05.05.2022, 07:48)Gast schrieb:(05.05.2022, 07:09)*Gast* schrieb: Den Lösungsansatz, dass beide Partner beruflich etwas herunterfahren und die Kindererziehung weitestgehend zu gleichen Teilen übernehmen erachte ich für mich persönlich eigentlich auch als ideal. Denkbar wäre etwa eine Vier-Tage-Woche, so dass bei entsprechender Verteilung der Tage nur an drei Tagen eine "Fremdbetreuung" notwendig wäre. Ich frage mich aber, inwieweit ein derartiges Modell in der Realität (insbesondere in einer GK) umsetzbar wäre..
Ich selbst bin Volljurist (mit Vollzeit berufstätigem Mann) und schrecke aufgrund dieser Thematik derzeit vor einer Bewerbung in einer GK zurück, obwohl ich in fachlicher Hinsicht großes Interesse daran hätte. Das finde ich sehr schade, vor allem weil man diese Bedenken ja auch schlecht im Vorstellungsgespräch thematisieren kann!
Natürlich kannst du das im Vorstellungsgespräch ansprechen. Das Gespräch ist auch dafür da, dass du herausfindest ob du den Job wirklich willst.
Also ich habe aktuell einige Interviews mit GKs zum Berufseinstieg. Und es wurde von deren Seite direkt angesprochen, dass auch Teilzeit möglich ist. Eigentlich auch ein wenig sexistisch...nach dem Motto: wird ja wohl für Frauen interessant sein.
Wir leben in einem Bewerbermarkt. Du kannst im Interview fragen was du willst. Die GKs suchen alle händeringend

05.05.2022, 13:35
(04.05.2022, 16:04)Gast schrieb:(28.04.2022, 07:43)omnimodo schrieb:(27.04.2022, 23:14)Gast schrieb:(27.04.2022, 21:58)Gast* schrieb: Hallo,
gibt es unter euch Anwälte/Anwältinnen mit Kind, die Vollzeit arbeiten? Wie schafft ihr es Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen? Insbesondere diejenigen, die auch berufstätige Partner haben.
Habe Kinder, arbeite Vollzeit in GK. Meine Frau arbeitet gar nicht. Das beantwortet die Frage?
Es gibt KollegInnen, bei denen trotz Kindern beide Elternteile arbeiten (einer meist Teilzeit) und die es hinkriegen. Für meine Frau und mich schwer vorstellbar, wir würden das nicht schaffen (die Kinder sind aber noch Grundschul-/KiGa-Alter).
Mit genug Fremdbetreuung geht alles. Dann sollte man sich aber die Frage stellen warum man Kinder in die Welt setzt mit denen man sich allenfalls im Urlaub beschäftigt.
Diese Frage sollte man dann fairerweise aber nicht nur bei Fremdbetreuung stellen, sondern auch den Vätern, die ihre Kinder von der Mutter betreuen lassen und sich "allenfalls im Urlaub [mit ihnen] beschäftigt".
Das impliziert irgendwie die Vorstellung, der Vater dränge der Mutter seinen Kinderwunsch auf, um dann entspannt zu arbeiten, mithin schiwngt da ein Opfergedanke mit. Kann ich aus meiner Nahbereichswahrnehmung nicht bestätigen.
05.05.2022, 13:39
(04.05.2022, 16:03)Freidenkender schrieb:(04.05.2022, 11:56)Gast schrieb:(04.05.2022, 11:18)Gast schrieb: Beide Eltern arbeiten in Teilzeit.
Das geht, man muss es bei Partner und Arbeitgeber durchsetzen.
Finde es echt krass, dass heutzutage immer noch erwartet wird, dass sich die Frau um die Kinder kümmern soll während der Vater erwerbstätig sein darf.
Insbesondere wenn die Mutter eine so lange und gute Berufsausbildung absolviert hat.
Andere Ansicht: Meine Freundin, Volljuristin. Die geht davon aus, dass, sobald Kinder da sind, ich alleine das Geld ranschaffe. Find ich nicht so lustig, auch mit sechsstelligem Einkommen. Damit kommt man halt bei 4 Köpfen in der Stadt auch nicht weit.
Von daher gerne mehr arbeitende Mütter. Sehe auch überhaupt nicht, dass es da noch eine gegenteilige Erwartung in der Gesellschaft gäbe. Im Gegenteil habe ich den Eindruck, als würde man heute als "Vollzeitmutter" eher schief beäugt.
mein Mitleid mit einem Kollegen, der im 6-stelligen Bereich verdient, hält sich in Grenzen. Die meisten Menschen in Deutschland, die Familen gründen, haben es nicht so dicke und da sind auch Juristen dabei.
Das ist eine Sache, die ein Paar für sich klären muss und da gibt es verschiedene Herangehensweisen. ich persönlich finde es toll, wenn man das als Paar so organisiere kann, dass beide sich beruflich verwirklichen können, aber das muss jeder selber entscheiden
Da Leben mit Kindern für mich zwingend ein EFH beinhaltet, ist das außerhalb einer sehr ländlichen Lage in Hintertupfingen (die mir grundsätzlich sehr gut gefallen würde, wo es aber nichts zu verdienen gibt) anders kaum umsetzbar, wenn es unter 1Mio keine EFH gibt.
05.05.2022, 17:50
(05.05.2022, 13:39)Gast schrieb:(04.05.2022, 16:03)Freidenkender schrieb:(04.05.2022, 11:56)Gast schrieb:(04.05.2022, 11:18)Gast schrieb: Beide Eltern arbeiten in Teilzeit.
Das geht, man muss es bei Partner und Arbeitgeber durchsetzen.
Finde es echt krass, dass heutzutage immer noch erwartet wird, dass sich die Frau um die Kinder kümmern soll während der Vater erwerbstätig sein darf.
Insbesondere wenn die Mutter eine so lange und gute Berufsausbildung absolviert hat.
Andere Ansicht: Meine Freundin, Volljuristin. Die geht davon aus, dass, sobald Kinder da sind, ich alleine das Geld ranschaffe. Find ich nicht so lustig, auch mit sechsstelligem Einkommen. Damit kommt man halt bei 4 Köpfen in der Stadt auch nicht weit.
Von daher gerne mehr arbeitende Mütter. Sehe auch überhaupt nicht, dass es da noch eine gegenteilige Erwartung in der Gesellschaft gäbe. Im Gegenteil habe ich den Eindruck, als würde man heute als "Vollzeitmutter" eher schief beäugt.
mein Mitleid mit einem Kollegen, der im 6-stelligen Bereich verdient, hält sich in Grenzen. Die meisten Menschen in Deutschland, die Familen gründen, haben es nicht so dicke und da sind auch Juristen dabei.
Das ist eine Sache, die ein Paar für sich klären muss und da gibt es verschiedene Herangehensweisen. ich persönlich finde es toll, wenn man das als Paar so organisiere kann, dass beide sich beruflich verwirklichen können, aber das muss jeder selber entscheiden
Da Leben mit Kindern für mich zwingend ein EFH beinhaltet, ist das außerhalb einer sehr ländlichen Lage in Hintertupfingen (die mir grundsätzlich sehr gut gefallen würde, wo es aber nichts zu verdienen gibt) anders kaum umsetzbar, wenn es unter 1Mio keine EFH gibt.
darfst Du ja.... aber das ist für die allermeisten Familien in Deutschland eine Luxusdiskussion. Die haben die Kohle nicht und setzen (zum Glück für diesen Sozialstadt) trotzdem Kinder in die Welt. Wenn Du ein anderes Lebensmodel hast, dann könnt ihr das ja gerne machen. Da bedarf es aber eben die richtige Partnerin dazu und da scheint es ja gerade ein gewisses Problem zu geben.
Und wer glaubt, dass es in der Provinz, wo das Leben noch günstig ist, keine tollen Jobs gibt, der irrt. Man wird da keine GK finden, aber andere tolle AG. Am Ende des Jahres habe ich vielleicht nicht ganz so viel verdient, aber aufgrund der niedrigeren Kosten für Wohnen und sonst. Lebenshaltungskosten trotzdem mehr im Geldbeutel. Aber auch das muss ja jeder für sich entscheiden. Ich lebe sogar gerne auf einem Dorf und freu mich, wie günstig ich meine Hütte erworben habe. Die Kinder können ohne Aufsicht noch auf der Straße spielen. Alles easy.
06.05.2022, 08:57
(05.05.2022, 17:50)Freidenkender schrieb:(05.05.2022, 13:39)Gast schrieb:(04.05.2022, 16:03)Freidenkender schrieb:(04.05.2022, 11:56)Gast schrieb:(04.05.2022, 11:18)Gast schrieb: Beide Eltern arbeiten in Teilzeit.
Das geht, man muss es bei Partner und Arbeitgeber durchsetzen.
Finde es echt krass, dass heutzutage immer noch erwartet wird, dass sich die Frau um die Kinder kümmern soll während der Vater erwerbstätig sein darf.
Insbesondere wenn die Mutter eine so lange und gute Berufsausbildung absolviert hat.
Andere Ansicht: Meine Freundin, Volljuristin. Die geht davon aus, dass, sobald Kinder da sind, ich alleine das Geld ranschaffe. Find ich nicht so lustig, auch mit sechsstelligem Einkommen. Damit kommt man halt bei 4 Köpfen in der Stadt auch nicht weit.
Von daher gerne mehr arbeitende Mütter. Sehe auch überhaupt nicht, dass es da noch eine gegenteilige Erwartung in der Gesellschaft gäbe. Im Gegenteil habe ich den Eindruck, als würde man heute als "Vollzeitmutter" eher schief beäugt.
mein Mitleid mit einem Kollegen, der im 6-stelligen Bereich verdient, hält sich in Grenzen. Die meisten Menschen in Deutschland, die Familen gründen, haben es nicht so dicke und da sind auch Juristen dabei.
Das ist eine Sache, die ein Paar für sich klären muss und da gibt es verschiedene Herangehensweisen. ich persönlich finde es toll, wenn man das als Paar so organisiere kann, dass beide sich beruflich verwirklichen können, aber das muss jeder selber entscheiden
Da Leben mit Kindern für mich zwingend ein EFH beinhaltet, ist das außerhalb einer sehr ländlichen Lage in Hintertupfingen (die mir grundsätzlich sehr gut gefallen würde, wo es aber nichts zu verdienen gibt) anders kaum umsetzbar, wenn es unter 1Mio keine EFH gibt.
darfst Du ja.... aber das ist für die allermeisten Familien in Deutschland eine Luxusdiskussion. Die haben die Kohle nicht und setzen (zum Glück für diesen Sozialstadt) trotzdem Kinder in die Welt. Wenn Du ein anderes Lebensmodel hast, dann könnt ihr das ja gerne machen. Da bedarf es aber eben die richtige Partnerin dazu und da scheint es ja gerade ein gewisses Problem zu geben.
Und wer glaubt, dass es in der Provinz, wo das Leben noch günstig ist, keine tollen Jobs gibt, der irrt. Man wird da keine GK finden, aber andere tolle AG. Am Ende des Jahres habe ich vielleicht nicht ganz so viel verdient, aber aufgrund der niedrigeren Kosten für Wohnen und sonst. Lebenshaltungskosten trotzdem mehr im Geldbeutel. Aber auch das muss ja jeder für sich entscheiden. Ich lebe sogar gerne auf einem Dorf und freu mich, wie günstig ich meine Hütte erworben habe. Die Kinder können ohne Aufsicht noch auf der Straße spielen. Alles easy.
deutlich weniger verdient und allenfalls bei den Wohnkosten gespart. von der kulturellen Armut ganz zu schweigen
06.05.2022, 12:06
(06.05.2022, 08:57)Gast schrieb:(05.05.2022, 17:50)Freidenkender schrieb:(05.05.2022, 13:39)Gast schrieb:(04.05.2022, 16:03)Freidenkender schrieb:(04.05.2022, 11:56)Gast schrieb: Andere Ansicht: Meine Freundin, Volljuristin. Die geht davon aus, dass, sobald Kinder da sind, ich alleine das Geld ranschaffe. Find ich nicht so lustig, auch mit sechsstelligem Einkommen. Damit kommt man halt bei 4 Köpfen in der Stadt auch nicht weit.
Von daher gerne mehr arbeitende Mütter. Sehe auch überhaupt nicht, dass es da noch eine gegenteilige Erwartung in der Gesellschaft gäbe. Im Gegenteil habe ich den Eindruck, als würde man heute als "Vollzeitmutter" eher schief beäugt.
mein Mitleid mit einem Kollegen, der im 6-stelligen Bereich verdient, hält sich in Grenzen. Die meisten Menschen in Deutschland, die Familen gründen, haben es nicht so dicke und da sind auch Juristen dabei.
Das ist eine Sache, die ein Paar für sich klären muss und da gibt es verschiedene Herangehensweisen. ich persönlich finde es toll, wenn man das als Paar so organisiere kann, dass beide sich beruflich verwirklichen können, aber das muss jeder selber entscheiden
Da Leben mit Kindern für mich zwingend ein EFH beinhaltet, ist das außerhalb einer sehr ländlichen Lage in Hintertupfingen (die mir grundsätzlich sehr gut gefallen würde, wo es aber nichts zu verdienen gibt) anders kaum umsetzbar, wenn es unter 1Mio keine EFH gibt.
darfst Du ja.... aber das ist für die allermeisten Familien in Deutschland eine Luxusdiskussion. Die haben die Kohle nicht und setzen (zum Glück für diesen Sozialstadt) trotzdem Kinder in die Welt. Wenn Du ein anderes Lebensmodel hast, dann könnt ihr das ja gerne machen. Da bedarf es aber eben die richtige Partnerin dazu und da scheint es ja gerade ein gewisses Problem zu geben.
Und wer glaubt, dass es in der Provinz, wo das Leben noch günstig ist, keine tollen Jobs gibt, der irrt. Man wird da keine GK finden, aber andere tolle AG. Am Ende des Jahres habe ich vielleicht nicht ganz so viel verdient, aber aufgrund der niedrigeren Kosten für Wohnen und sonst. Lebenshaltungskosten trotzdem mehr im Geldbeutel. Aber auch das muss ja jeder für sich entscheiden. Ich lebe sogar gerne auf einem Dorf und freu mich, wie günstig ich meine Hütte erworben habe. Die Kinder können ohne Aufsicht noch auf der Straße spielen. Alles easy.
deutlich weniger verdient und allenfalls bei den Wohnkosten gespart. von der kulturellen Armut ganz zu schweigen
Das Kulturargument hat sich mir in Bezug auf Großstädte noch nie erschlossen. Wird aber wohl subjektiv sein. Wer dafür in überteuerten kleinen Wohnungen leben, in überfüllten Straßenbahnen fahren oder im Stau stehen mag...
06.05.2022, 13:11
(05.05.2022, 07:09)*Gast* schrieb: Den Lösungsansatz, dass beide Partner beruflich etwas herunterfahren und die Kindererziehung weitestgehend zu gleichen Teilen übernehmen erachte ich für mich persönlich eigentlich auch als ideal. Denkbar wäre etwa eine Vier-Tage-Woche, so dass bei entsprechender Verteilung der Tage nur an drei Tagen eine "Fremdbetreuung" notwendig wäre. Ich frage mich aber, inwieweit ein derartiges Modell in der Realität (insbesondere in einer GK) umsetzbar wäre..
Ich selbst bin Volljurist (mit Vollzeit berufstätigem Mann) und schrecke aufgrund dieser Thematik derzeit vor einer Bewerbung in einer GK zurück, obwohl ich in fachlicher Hinsicht großes Interesse daran hätte. Das finde ich sehr schade, vor allem weil man diese Bedenken ja auch schlecht im Vorstellungsgespräch thematisieren kann!
Es gibt viele Großkanzleien -insbesondere die Deutschen- in denen Frauen in Teilzeit mittlerweile sogar echte Partnerchancen haben.
Ich bin nach meinem zweiten Examen direkt in Teilzeit in einer Großkanzlei eingestiegen. Wir sind im Team sogar mittlerweile drei Teilzeitkräfte, alle aus unterschiedlichen Gründen, aber es wurde bei allen ermöglicht und gut aufgenommen.
Das Einzige, was Du bedenken musst: Teilzeit kann in einer Großkanzlei nie bedeuten, regelmäßig um 12:00-14:00 Uhr Feierabend zu machen.
Hier wird es regelmäßig so gehandhabt, dass man an dem langen Tag auch Mal bis 20:30 Uhr da ist, damit man am nächsten Tag wirklich frei hat. Wenn man um 14:00 Uhr geht um seine Kinder abzuholen, setzt man sich nach den Hausaufgaben um 16:00 Uhr nochmal an den Schreibtisch und im schlimmsten Fall nochmal abends, wenn die Kinder im Bett sind.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Teilzeit absolut möglich ist, Karriere mit Kind ebenfalls, allerdings immer unter der Einschränkung, dass man nebenbei dann kaum Zeit für sich haben wird. Außerdem verschwimmen die Grenzen zwischen Beruf und privat sehr stark, dessen muss man sich bewusst sein.
10.05.2022, 08:35
Ich komme ursprünglich aus Ostdeutschland und kenne es nicht anders, als Vollzeit zu arbeiten.
Ich arbeite 40h, mein Mann hat seine tariflichen 35h, 2 Kinder im Kita-Alter. Oma/Opa haben wir nicht vor Ort, sie kommen aber her, falls die Kinder mal länger krank sind.
Geht alles wenn der Arbeitgeber keine starren Arbeitszeiten von 9-18 Uhr oder mehr erwartet.
Ich habe Gleitzeit, fange früh an. Mein Mann bringt auf dem Weg zur Arbeit die Kinder in die Kita und holt sie ab. Manchmal übernehmen auch Oma/Opa das Abholen. Dann können wir beide etwas länger arbeiten und eventuelle Minuszeiten wieder reinholen.
Einen Tag die Woche kann ich Home-Office machen. Jetzt demnächst mit Arbeitgeberwechsel geht auch mehr. Dann fallen für mich 1 1/2 Stunden Arbeitsweg pro Tag insgesamt weg.
Eine 35 Stunden-Woche könnte ich mir vorstellen, aber auch nur weil ich dann mit meinem Mann gleichziehen würde. Weniger käme für mich nicht in Betracht. Ich sehe es bei meinen Kolleginnen und Bekannten, wie damit der Karriereknick folgt, finanzielle Abhängigkeit, miese Rente, beschissene Steuerklasse 5 (warum wählt man die?) usw. Hat mit Gleichberechtigung für mich nichts zu tun. Ich bin nicht weniger wert als mein Mann, nur weil ich eine Frau bin.
Unseren Kindern geht es gut. Wenn wir bzw. mein Mann sie 16 Uhr oder kurz danach abholen, gehen wir noch auf den Spielplatz. 19 Uhr gibt es Abendessen und gegen 20 Uhr gehen die Kinder ins Bett. Der Haushalt läuft nicht perfekt, aber so, dass eine Grundsauberkeit herrscht. Das meiste wird irgendwie nebenbei erledigt. Wenn unser Haus fertig ist (wir bauen gerade), werden wir uns einen Fensterputzer 2mal im Jahr holen. Das steht schon fest.
Ich arbeite 40h, mein Mann hat seine tariflichen 35h, 2 Kinder im Kita-Alter. Oma/Opa haben wir nicht vor Ort, sie kommen aber her, falls die Kinder mal länger krank sind.
Geht alles wenn der Arbeitgeber keine starren Arbeitszeiten von 9-18 Uhr oder mehr erwartet.
Ich habe Gleitzeit, fange früh an. Mein Mann bringt auf dem Weg zur Arbeit die Kinder in die Kita und holt sie ab. Manchmal übernehmen auch Oma/Opa das Abholen. Dann können wir beide etwas länger arbeiten und eventuelle Minuszeiten wieder reinholen.
Einen Tag die Woche kann ich Home-Office machen. Jetzt demnächst mit Arbeitgeberwechsel geht auch mehr. Dann fallen für mich 1 1/2 Stunden Arbeitsweg pro Tag insgesamt weg.
Eine 35 Stunden-Woche könnte ich mir vorstellen, aber auch nur weil ich dann mit meinem Mann gleichziehen würde. Weniger käme für mich nicht in Betracht. Ich sehe es bei meinen Kolleginnen und Bekannten, wie damit der Karriereknick folgt, finanzielle Abhängigkeit, miese Rente, beschissene Steuerklasse 5 (warum wählt man die?) usw. Hat mit Gleichberechtigung für mich nichts zu tun. Ich bin nicht weniger wert als mein Mann, nur weil ich eine Frau bin.
Unseren Kindern geht es gut. Wenn wir bzw. mein Mann sie 16 Uhr oder kurz danach abholen, gehen wir noch auf den Spielplatz. 19 Uhr gibt es Abendessen und gegen 20 Uhr gehen die Kinder ins Bett. Der Haushalt läuft nicht perfekt, aber so, dass eine Grundsauberkeit herrscht. Das meiste wird irgendwie nebenbei erledigt. Wenn unser Haus fertig ist (wir bauen gerade), werden wir uns einen Fensterputzer 2mal im Jahr holen. Das steht schon fest.
10.05.2022, 09:00
(04.05.2022, 15:45)Gast schrieb:(04.05.2022, 15:31)Gast schrieb:(04.05.2022, 15:26)Gast schrieb:(04.05.2022, 15:21)Gast schrieb:(04.05.2022, 15:05)Gast schrieb: Story von einer Kollegin von mir: Ihr Mann (kein Jurist) und sie arbeiten beide Vollzeit, das 1,5 Jahre alte Kind ist jeden Tag von 8-17 Uhr in der Kita, danach Abendessen und ins Bett. Stelle mir das für ein Kind in dem Alter einfach brutal vor und da kommt schon die Frage auf: Wieso ein Kind in die Welt setzen, wenn man es eh kaum zu Gesicht bekommen möchte.
Wo lebst du? Dass Kinder in dem Alter den ganzen Tag in der KiTa sind, ist völlig normal und nicht „brutal“. Anders sind für die meisten Menschen Grosstädte (da wo es die Jobs mit den Karrieren gibt) auch nicht mehr finanzierbar (ab 2500 warm kann man hier über eine 4-Zimmer-Wohnung nachdenken).
+1
"Brutal" wird das meistens von kinderlosen Menschen genannt.
8-17h empfinden einige Poster in diesem Forum mit Hinblick auf ihre Work-Life-Balance als nicht tragbar.
Aber ein Kind von unter drei Jahren soll solche Zeiten aus dem Ärmel schütteln?
Soll jeder machen wie er will, aber wer sein Kind mit 1,5 Jahren Vollzeit in die Kita packt braucht sich echt nicht wundern, wenn die Erzieherin dort am Ende "Mama" ist.
Zustimmung, sorry wenn meine Bezeichnung als "brutal" hier Leute getriggert hat, weil sie es ebenfalls so handhaben.
Und ja, ich bin zum Glück noch kinderlos und würde es auch lieber bleiben als ein Kind in die Welt zu setzen und es dann als Kleinkind quasi von morgens bis abends woanders zu parken. Man muss halt auch überlegen, wie lange einem als Erwachsener ein solcher Tag vorkommt, für ein Kleinkind ist das ja noch viel extremer. Niemand zwingt einen dazu, ein Kind zu zeugen und wenn ich das tue, dann weil ich Zeit mit diesem Menschen verbringen möchte. Da ist Flexibilität gefragt, die man für einige Jahre aber auch mit etwas Kompromissbereitschaft gut wuppen kann.
Dann volle Kraft voraus und mit gutem Beispiel voran. Oder erwartest du etwa, dass deine Frau/Freundin, Teilzeit macht, während du weiterhin Vollzeit arbeitest. Du weißt schon Wasser predigen und Wein trinken und so ;-)
Und an die Kollegin, die überlegt, in der GK zu arbeiten: Natürlich im Bewerbungsgespräch ansprechen. Dazu ist ein Bewerbungsgespräch da: um abzuklopfen, ob die gegenseitigen Erwartungen passen und man dort arbeiten möchte.
Ich bin vor ein paar Monaten aus der Elternzeit zurück und selbstverständlich habe ich in den aktuellen Bewerbungsgesprächen die Arbeitszeiten angesprochen. Es waren Kanzleien dabei, die sagten vor 19 Uhr gehe dort keiner nach Hause. Dann weiß ich eben direkt, dass es mit uns nicht passt und ich das Gespräch nicht fortsetzen muss. Was bringt es, sich im Bewerbungsgespräch alles schön zu reden und am ersten Tag auf Arbeit stellt man fest, es funktioniert nicht?
Besser klar die Fakten im Gespräch auf den Tisch bringen: mit Kindern kann/will ich nicht bis 19/20 Uhr arbeiten. Dann weiß der Arbeitgeber Bescheid und hat keine falschen Erwartungen.
10.05.2022, 10:43
Heutzutage muss einen der Wunsch nach Teilzeit nicht mehr von der GK abhalten. Wenn es um Kinder geht, wird hier aber gern geschrieben, wie von Blinden über Farbe. 17 Uhr-Betreuung normal? Mal in einem Kindergarten gewesen? Sehr viele Kindergärten bieten sowieso nur Betreuung bis 12-14.30 Uhr. In Kindergärten, die bis 17 Uhr offen haben, ist pro Gruppe nicht selten um 17 Uhr noch ein Kind (von um die 20) da. 8.30-17.00 ist für Kinder sicher mal in Ordnung, das aber jeden Tag zu haben, ist für ein (kleines) Kindergartenkind ziemlich hart. Zudem muss man dann um 17.00 auch wirklich auf der Matte stehen und nicht etwa um 17:00 den Stift fallen lassen. Sprich Arbeit eher bis 16:30.. also wieder nur Teilzeit. Davon abgesehen haben die letzten zwei Jahre gezeigt, dass man sich auf die Kinderbetreuung leider nicht verlassen kann, man also lieber einen Job hat, in dem man auch mal einen Tag die Woche oder auch mal zwei Wochen am Stück zu Hause bleiben kann.
Beispiel aus dem Leben: Kind um 17.00 geholt, noch eben Abendessen einkaufen, kurz vor 18:00 zu Hause, gegessen, Kind ins Bett. Ist schon schade, das ist dann mehr so eine Eltern-Kind-Zweck-WG. Ich bevorzuge daher 1x Vollzeitjob + 1x Teilzeit. Natürlich sagen irgendwelche (GK-)Partner, dass sie ganz tolle Beziehungen zu ihren Kindern haben. Was sollen sie auch sonst sagen? Fangen Sie ruhig hier an, aber meine Kinder hassen mich?
Beispiel aus dem Leben: Kind um 17.00 geholt, noch eben Abendessen einkaufen, kurz vor 18:00 zu Hause, gegessen, Kind ins Bett. Ist schon schade, das ist dann mehr so eine Eltern-Kind-Zweck-WG. Ich bevorzuge daher 1x Vollzeitjob + 1x Teilzeit. Natürlich sagen irgendwelche (GK-)Partner, dass sie ganz tolle Beziehungen zu ihren Kindern haben. Was sollen sie auch sonst sagen? Fangen Sie ruhig hier an, aber meine Kinder hassen mich?
