26.07.2021, 18:20
(26.07.2021, 17:55)Gast schrieb: Bei uns muss man, wenn nichts auf dem Schreibtisch ist ne Mail an alle Anwälte schicken. Wenn man nach 30 Min. nichts hat, noch eine. Wenn man dann immer noch nichts hat (in 10 Monaten erst 1x passiert) soll man den Mentor anrufen, der sich dann irgendeine Aufgabe gibt.
Ich arbeite da 2 Tage die Woche neben der Diss und es ist Ultra anstrengend. Mehr als 15 Minuten vergehen eigentlich nie zwischen den Aufgaben.
Wo ich vorher war hatten wir viel mehr WiMis und haben uns beinahe gestritten wer die Aufgabe kriegt, wenn es mal was zu tun gab. Hab mir damals den Schönfelder und Karteikarten auf die Arbeit genommen und wurde fürs Lernen bezahlt
Alter…
26.07.2021, 18:20
Ach ja, und für den Fall, dass eine Aufgabe fertig ist: Man schickt das Ergebnis per Mail, da schrieb ich dann immer zu, dass ich nun auch Kapazitäten für andere Dinge hätte. Ansonsten gilt das eben Geschriebene.
26.07.2021, 20:19
(26.07.2021, 18:18)Gast schrieb:(26.07.2021, 17:55)Gast schrieb: Bei uns muss man, wenn nichts auf dem Schreibtisch ist ne Mail an alle Anwälte schicken. Wenn man nach 30 Min. nichts hat, noch eine. Wenn man dann immer noch nichts hat (in 10 Monaten erst 1x passiert) soll man den Mentor anrufen, der sich dann irgendeine Aufgabe gibt.
Ich arbeite da 2 Tage die Woche neben der Diss und es ist Ultra anstrengend. Mehr als 15 Minuten vergehen eigentlich nie zwischen den Aufgaben.
Wo ich vorher war hatten wir viel mehr WiMis und haben uns beinahe gestritten wer die Aufgabe kriegt, wenn es mal was zu tun gab. Hab mir damals den Schönfelder und Karteikarten auf die Arbeit genommen und wurde fürs Lernen bezahlt
Klingt ja übelst anstrengend. Was für eine Kanzlei ist das? Kann mir nur eine deutsche Kanzlei vorstellen :D
Bei mir wars immer so, dass ich morgens / vormittags einmal gefragt habe (entweder eine Runde im Büro gelaufen oder - im HO - bei Skype angeschrieben) und falls nichts kam, habe ich halt nichts gemacht. Im HO war das natürlich gut, dann konnte ich lernen oder was anderes machen.
Falls ich nachmittags dann immer noch keine Aufgabe bekommen habe, habe ich idR bei den Anwälten, für die ich am meisten mache, nochmal nachgefragt, aber nicht mehr bei jedem aus dem Team. So hat man gezeigt, dass man da ist, aber wenn nichts ist, ist eben nichts. Dafür gibt es dann ja auch die anstrengenden Tage, wo gefühlt 5 Dinge auf einmal zu erledigen sind.
Ich bin's! Entschuldigt die vielen Rechtschreibfehler in meinem Ursprungsbeitrag, am Handy tippe ich einfach drauf los. Ist wie gesagt ultra anstrengend und nach den beiden Kanzleitagen bin ich eigentlich zu nichts mehr zu gebrauchen. Anstatt an der Diss zu arbeiten, gucke ich am nächsten Tag nur noch Youtube...
Manchmal kriegt man am Ende des Tages noch die Ohren lang gezogen, weil man nicht gründlich genug gearbeitet hat. Mein Highlight war, als ich einen 40-seitigen Schriftsatz innerhalb von 5 Stunden in perfektes Englisch übersetzen sollte. Nein, nicht einfach übersetzen, sondern das PDF 1 zu 1 so umgestalten, dass dort ein englischer statt dem deutschen Originaltext steht. Sogar rein kosmetische Sachen auf der Titelseite musste ich in "Edit PDF" übersetzen. DeepL durfte ich dafür natürlich nicht benutzen, wg. Geheimnisschutz und so (in der anderen Kanzlei hat man das nicht so eng gesehen). Habe die Zeit ohne Pause durchgeballert und pünktlich abgegeben. Am Ende habe ich dann Ärger bekommen, weil an manchen Stellen Typos waren . Dass Associates manchmal realitätsfremde Vorstellungen vom Zeitaufwand haben wusste ich auch vorher schon, aber das war next Level.
Ich habe aber den Eindruck, dass man sich als WiMi eigentlich gut wegducken kann. Die anderen Associates wissen ja nicht, wie viel man schafft. Da könnte man einfach sagen "bin gerade noch an der Aufgabe für X, melde mich später" und in Ruhe ein Käffchen trinken und Zeitung lesen. Bin aber der verantwortungsbewusste Kandidat, der möglichst viele Aufgaben möglichst effizient abarbeiten und sich beim Arbeitgeber empfehlen möchte. Wenn ich so weitermache, ende ich als einer dieser Associates, die sich komplett knechten, niemals "Nein" sagen und gerade deshalb nicht ernst genommen werden.
26.07.2021, 20:30
(26.07.2021, 20:19)Der Gast mit der anstrengenden Stelle schrieb:(26.07.2021, 18:18)Gast schrieb:(26.07.2021, 17:55)Gast schrieb: Bei uns muss man, wenn nichts auf dem Schreibtisch ist ne Mail an alle Anwälte schicken. Wenn man nach 30 Min. nichts hat, noch eine. Wenn man dann immer noch nichts hat (in 10 Monaten erst 1x passiert) soll man den Mentor anrufen, der sich dann irgendeine Aufgabe gibt.
Ich arbeite da 2 Tage die Woche neben der Diss und es ist Ultra anstrengend. Mehr als 15 Minuten vergehen eigentlich nie zwischen den Aufgaben.
Wo ich vorher war hatten wir viel mehr WiMis und haben uns beinahe gestritten wer die Aufgabe kriegt, wenn es mal was zu tun gab. Hab mir damals den Schönfelder und Karteikarten auf die Arbeit genommen und wurde fürs Lernen bezahlt
Klingt ja übelst anstrengend. Was für eine Kanzlei ist das? Kann mir nur eine deutsche Kanzlei vorstellen :D
Bei mir wars immer so, dass ich morgens / vormittags einmal gefragt habe (entweder eine Runde im Büro gelaufen oder - im HO - bei Skype angeschrieben) und falls nichts kam, habe ich halt nichts gemacht. Im HO war das natürlich gut, dann konnte ich lernen oder was anderes machen.
Falls ich nachmittags dann immer noch keine Aufgabe bekommen habe, habe ich idR bei den Anwälten, für die ich am meisten mache, nochmal nachgefragt, aber nicht mehr bei jedem aus dem Team. So hat man gezeigt, dass man da ist, aber wenn nichts ist, ist eben nichts. Dafür gibt es dann ja auch die anstrengenden Tage, wo gefühlt 5 Dinge auf einmal zu erledigen sind.
Ich bin's! Entschuldigt die vielen Rechtschreibfehler in meinem Ursprungsbeitrag, am Handy tippe ich einfach drauf los. Ist wie gesagt ultra anstrengend und nach den beiden Kanzleitagen bin ich eigentlich zu nichts mehr zu gebrauchen. Anstatt an der Diss zu arbeiten, gucke ich am nächsten Tag nur noch Youtube...
Manchmal kriegt man am Ende des Tages noch die Ohren lang gezogen, weil man nicht gründlich genug gearbeitet hat. Mein Highlight war, als ich einen 40-seitigen Schriftsatz innerhalb von 5 Stunden in perfektes Englisch übersetzen sollte. Nein, nicht einfach übersetzen, sondern das PDF 1 zu 1 so umgestalten, dass dort ein englischer statt dem deutschen Originaltext steht. Sogar rein kosmetische Sachen auf der Titelseite musste ich in "Edit PDF" übersetzen. DeepL durfte ich dafür natürlich nicht benutzen, wg. Geheimnisschutz und so (in der anderen Kanzlei hat man das nicht so eng gesehen). Habe die Zeit ohne Pause durchgeballert und pünktlich abgegeben. Am Ende habe ich dann Ärger bekommen, weil an manchen Stellen Typos waren . Dass Associates manchmal realitätsfremde Vorstellungen vom Zeitaufwand haben wusste ich auch vorher schon, aber das war next Level.
Ich habe aber den Eindruck, dass man sich als WiMi eigentlich gut wegducken kann. Die anderen Associates wissen ja nicht, wie viel man schafft. Da könnte man einfach sagen "bin gerade noch an der Aufgabe für X, melde mich später" und in Ruhe ein Käffchen trinken und Zeitung lesen. Bin aber der verantwortungsbewusste Kandidat, der möglichst viele Aufgaben möglichst effizient abarbeiten und sich beim Arbeitgeber empfehlen möchte. Wenn ich so weitermache, ende ich als einer dieser Associates, die sich komplett knechten, niemals "Nein" sagen und gerade deshalb nicht ernst genommen werden.
Nimm beim nächsten mal die sensiblen Daten raus und jag‘s durch deepl.
26.07.2021, 20:43
(26.07.2021, 20:19)Der Gast mit der anstrengenden Stelle schrieb:(26.07.2021, 18:18)Gast schrieb:(26.07.2021, 17:55)Gast schrieb: Bei uns muss man, wenn nichts auf dem Schreibtisch ist ne Mail an alle Anwälte schicken. Wenn man nach 30 Min. nichts hat, noch eine. Wenn man dann immer noch nichts hat (in 10 Monaten erst 1x passiert) soll man den Mentor anrufen, der sich dann irgendeine Aufgabe gibt.
Ich arbeite da 2 Tage die Woche neben der Diss und es ist Ultra anstrengend. Mehr als 15 Minuten vergehen eigentlich nie zwischen den Aufgaben.
Wo ich vorher war hatten wir viel mehr WiMis und haben uns beinahe gestritten wer die Aufgabe kriegt, wenn es mal was zu tun gab. Hab mir damals den Schönfelder und Karteikarten auf die Arbeit genommen und wurde fürs Lernen bezahlt
Klingt ja übelst anstrengend. Was für eine Kanzlei ist das? Kann mir nur eine deutsche Kanzlei vorstellen :D
Bei mir wars immer so, dass ich morgens / vormittags einmal gefragt habe (entweder eine Runde im Büro gelaufen oder - im HO - bei Skype angeschrieben) und falls nichts kam, habe ich halt nichts gemacht. Im HO war das natürlich gut, dann konnte ich lernen oder was anderes machen.
Falls ich nachmittags dann immer noch keine Aufgabe bekommen habe, habe ich idR bei den Anwälten, für die ich am meisten mache, nochmal nachgefragt, aber nicht mehr bei jedem aus dem Team. So hat man gezeigt, dass man da ist, aber wenn nichts ist, ist eben nichts. Dafür gibt es dann ja auch die anstrengenden Tage, wo gefühlt 5 Dinge auf einmal zu erledigen sind.
Ich bin's! Entschuldigt die vielen Rechtschreibfehler in meinem Ursprungsbeitrag, am Handy tippe ich einfach drauf los. Ist wie gesagt ultra anstrengend und nach den beiden Kanzleitagen bin ich eigentlich zu nichts mehr zu gebrauchen. Anstatt an der Diss zu arbeiten, gucke ich am nächsten Tag nur noch Youtube...
Manchmal kriegt man am Ende des Tages noch die Ohren lang gezogen, weil man nicht gründlich genug gearbeitet hat. Mein Highlight war, als ich einen 40-seitigen Schriftsatz innerhalb von 5 Stunden in perfektes Englisch übersetzen sollte. Nein, nicht einfach übersetzen, sondern das PDF 1 zu 1 so umgestalten, dass dort ein englischer statt dem deutschen Originaltext steht. Sogar rein kosmetische Sachen auf der Titelseite musste ich in "Edit PDF" übersetzen. DeepL durfte ich dafür natürlich nicht benutzen, wg. Geheimnisschutz und so (in der anderen Kanzlei hat man das nicht so eng gesehen). Habe die Zeit ohne Pause durchgeballert und pünktlich abgegeben. Am Ende habe ich dann Ärger bekommen, weil an manchen Stellen Typos waren . Dass Associates manchmal realitätsfremde Vorstellungen vom Zeitaufwand haben wusste ich auch vorher schon, aber das war next Level.
Ich habe aber den Eindruck, dass man sich als WiMi eigentlich gut wegducken kann. Die anderen Associates wissen ja nicht, wie viel man schafft. Da könnte man einfach sagen "bin gerade noch an der Aufgabe für X, melde mich später" und in Ruhe ein Käffchen trinken und Zeitung lesen. Bin aber der verantwortungsbewusste Kandidat, der möglichst viele Aufgaben möglichst effizient abarbeiten und sich beim Arbeitgeber empfehlen möchte. Wenn ich so weitermache, ende ich als einer dieser Associates, die sich komplett knechten, niemals "Nein" sagen und gerade deshalb nicht ernst genommen werden.
Haha, nach außen hin werben die Kanzleien damit, mit Dolmetschern zusammenzuarbeiten, sodass professionelle Übersetzungen jederzeit gewährleistet werden, in Wahrheit muss der Referendar oder WiMi mit seinem Schulenglisch, bestenfalls LLM-Englisch ran. Man kennt es :D
26.07.2021, 20:51
Ich praktiziere tatsächlich die hier genannte Taktik. Gebe meistens vor noch für einen anderen Anwalt tätig zu sein. Ging bis jetzt drei Jahre gut. Klar, manchmal ist es einfach eilig da muss man ran.
26.07.2021, 20:55
26.07.2021, 22:26
26.07.2021, 23:09
Ist keine Zeiterfassung für WissMits in Großkanzleien wirklich gängig? Habe es bislang immer anders erlebt.
27.07.2021, 00:22
Macht euch nicht als WissMits kaputt, Leute. Das wird euch am Ende keiner danken. Effizienz wird in GKs nicht belohnt. Die Belohnung ist nur noch mehr Arbeit. Man arbeitet so langsam wie es noch akzeptabel ist.