27.09.2020, 12:14
(27.09.2020, 11:10)Gast schrieb:Krass, Sachsen scheint ja sehr beliebt und teuer zu sein.(27.09.2020, 07:06)Gast schrieb:(26.09.2020, 23:06)Gast schrieb: Die dürften auch R-besoldet sein ;)
Guter Post oben! Geld spielt als Wertschätzung aber auch ne Rolle. Hauskauf ist als Richter hier (derzeit) undenkbar.
Nicht so richtig, bei mir (StA, Samir Also auch R1) haben in den letzten 2 Jahren mindestens 3 junge Leute (2 auf Probe, einer gerade verplant) die entsprechenden Kredite erhalten. Ohne erhebliches Eigenkapital
In Mittelweida/Sachsen sicher. Hab mich hier mal umgeschaut, wenn man nicht grade ne 3-Zimmer-Bude will, muss man mindestens 700.000 Euro Kaufpreis rechnen, auch im Umland. Dazu ca 10% Erwerbsnebenkosten, 770.000 Euro. Dazu (niedrige) Zinskosten.. Wie soll man das mit R1 finanzieren? Mit 2x R1 vielleicht, mit 1x R1 und 1x "normalen" Job geht das aber nicht.
Auch: Der Vergleich zu anderen Ländern zieht nicht. Dort gibt es regelmäßig viel (!!!) weniger Richter, weil das System ein anderes ist und viel mehr (unproblematische) Fälle kein Gericht zu sehen kriegen. Richtern sind in vielen Ländern zuvor erfolgreiche Anwälte gewesen, steigen also auch nicht mit 28 ein. Zudem sind sie teilweise gewählt, was i.d.R. auch zu einem höheren Gehalt (weil schwieriger zu werden) führen dürfte. Hier sind Richter mehr Sachbearbeiter, da verdient man natürlich nicht 300.000 Euro.
Selbst in Köln+Umland finde ich genügend vernünftige Angebote für um die 500.000€ (und nein, keine 3 Zimmer Bude). Aber da habe ich wohl den Häusermarkt in Sachsen unterschätzt.
Jetzt Mal ehrlich, natürlich sind die Grundstückspreise derzeit exorbitant hoch. Gerade in beliebten Gegenden und mit Kindern wird es sicherlich schwierig das zu finanzieren. Aber mit 700.000€ (in Sachsen) übertreibst du es ein wenig. Aber scheint ja hier normal zu sein. Alles ist hier immer besonders schwer, besonders scheiße und besonders schrecklich.
27.09.2020, 13:23
"Sachsen" bezog sich auf den Vorposter. Ich bin aus BW, habe mich neulich umgesehen (Großstadtnähe) und 500.000 Euro sind in der Tat kleine, runtergerockte Reihenmittelhäuser.
27.09.2020, 13:33
(27.09.2020, 11:10)Gast schrieb:Nope, ich rede von einer Großstadt in NRW(27.09.2020, 07:06)Gast schrieb:(26.09.2020, 23:06)Gast schrieb: Die dürften auch R-besoldet sein ;)
Guter Post oben! Geld spielt als Wertschätzung aber auch ne Rolle. Hauskauf ist als Richter hier (derzeit) undenkbar.
Nicht so richtig, bei mir (StA, Samir Also auch R1) haben in den letzten 2 Jahren mindestens 3 junge Leute (2 auf Probe, einer gerade verplant) die entsprechenden Kredite erhalten. Ohne erhebliches Eigenkapital
In Mittelweida/Sachsen sicher. Hab mich hier mal umgeschaut, wenn man nicht grade ne 3-Zimmer-Bude will, muss man mindestens 700.000 Euro Kaufpreis rechnen, auch im Umland. Dazu ca 10% Erwerbsnebenkosten, 770.000 Euro. Dazu (niedrige) Zinskosten.. Wie soll man das mit R1 finanzieren? Mit 2x R1 vielleicht, mit 1x R1 und 1x "normalen" Job geht das aber nicht.
Auch: Der Vergleich zu anderen Ländern zieht nicht. Dort gibt es regelmäßig viel (!!!) weniger Richter, weil das System ein anderes ist und viel mehr (unproblematische) Fälle kein Gericht zu sehen kriegen. Richtern sind in vielen Ländern zuvor erfolgreiche Anwälte gewesen, steigen also auch nicht mit 28 ein. Zudem sind sie teilweise gewählt, was i.d.R. auch zu einem höheren Gehalt (weil schwieriger zu werden) führen dürfte. Hier sind Richter mehr Sachbearbeiter, da verdient man natürlich nicht 300.000 Euro.
27.09.2020, 13:39
(27.09.2020, 11:33)Gast schrieb:(27.09.2020, 10:00)Gast schrieb:(27.09.2020, 09:54)Gast schrieb:(27.09.2020, 09:47)Gast schrieb:(27.09.2020, 07:13)Gast schrieb: R1 entspricht aber nur anfangs A13.Das. R1 entwickelt sich mit der Zeit hin zu A15 und das schafft so gut wie kein Lehrer, wenn er nicht gerade Oberstudienrat wird oder so.
Außerdem: Der Job als Lehrer ist wesentlich stressiger als der als Richter. Insbesondere Grundschullehrer wollte ich auch für R4 nicht sein. Was man da teilweise von den Familien angeliefert bekommt ist wirklich kaum auszuhalten.
Oberstudienrat ist A14. Das sollte man als Jurist wissen. Und auf A14 kommt praktisch jeder Gymnasiallehrer nach ca. 3 bis 5 Jahren.
So war es früher (Regelbeförderung), heute nicht mehr.
Doch. Natürlich. Ich habe sehr viele Lehrer im Verwandten- und Bekanntenkreis. Wer nicht nach ein paar Jahren bei A14 ist, ist entweder völlig unfähig oder hat keine Lust auf die damit oft einhergehende Mehrverantwortung.
Es ist einfach nicht wahr. Etwa 15-25 Prozent der Plan stellen an Schulen sind für OStR'e. Deine Freunde sind dann hakt die, welche diese Beförderung erhalten.
27.09.2020, 14:27
(27.09.2020, 13:33)Gast schrieb:(27.09.2020, 11:10)Gast schrieb:Nope, ich rede von einer Großstadt in NRW(27.09.2020, 07:06)Gast schrieb:(26.09.2020, 23:06)Gast schrieb: Die dürften auch R-besoldet sein ;)
Guter Post oben! Geld spielt als Wertschätzung aber auch ne Rolle. Hauskauf ist als Richter hier (derzeit) undenkbar.
Nicht so richtig, bei mir (StA, Samir Also auch R1) haben in den letzten 2 Jahren mindestens 3 junge Leute (2 auf Probe, einer gerade verplant) die entsprechenden Kredite erhalten. Ohne erhebliches Eigenkapital
In Mittelweida/Sachsen sicher. Hab mich hier mal umgeschaut, wenn man nicht grade ne 3-Zimmer-Bude will, muss man mindestens 700.000 Euro Kaufpreis rechnen, auch im Umland. Dazu ca 10% Erwerbsnebenkosten, 770.000 Euro. Dazu (niedrige) Zinskosten.. Wie soll man das mit R1 finanzieren? Mit 2x R1 vielleicht, mit 1x R1 und 1x "normalen" Job geht das aber nicht.
Auch: Der Vergleich zu anderen Ländern zieht nicht. Dort gibt es regelmäßig viel (!!!) weniger Richter, weil das System ein anderes ist und viel mehr (unproblematische) Fälle kein Gericht zu sehen kriegen. Richtern sind in vielen Ländern zuvor erfolgreiche Anwälte gewesen, steigen also auch nicht mit 28 ein. Zudem sind sie teilweise gewählt, was i.d.R. auch zu einem höheren Gehalt (weil schwieriger zu werden) führen dürfte. Hier sind Richter mehr Sachbearbeiter, da verdient man natürlich nicht 300.000 Euro.
Unsinn, z.B. in 10 km Umkreis von Düsseldorf finde ich genug gut wirkende Objekte um die 500.000 Euro (4 Zimmer ETW mit 120 qm).
27.09.2020, 14:44
Erst lesen, dann schreiben. Eine ETW ist doch kein Haus und in ner 4-Zimmer-Wohnung kannst du auf Dauer maximal zu 3. wohnen.
27.09.2020, 15:04
(27.09.2020, 09:47)Gast schrieb:(27.09.2020, 07:13)Gast schrieb:Das. R1 entwickelt sich mit der Zeit hin zu A15 und das schafft so gut wie kein Lehrer, wenn er nicht gerade Oberstudienrat wird oder so.(26.09.2020, 22:58)Gast schrieb: doch. Die Juristen im Ministerium machen die Gesetzesentwürfe. Die werden ihre A13 Einstiegsbesoldung niemals von R1 entkoppeln.
R1 entspricht aber nur anfangs A13.
Außerdem: Der Job als Lehrer ist wesentlich stressiger als der als Richter. Insbesondere Grundschullehrer wollte ich auch für R4 nicht sein. Was man da teilweise von den Familien angeliefert bekommt ist wirklich kaum auszuhalten.
Der Job als Lehrer ist in der Tat sozial stressiger. Ich würde auch nicht tauschen wollen. Außerdem unterrichtet man nicht nur, sondern hat auch ständig Korrekturen (was juristische Korrektoren ja schon für so anstrengend und unterbezahlt halten), Projektkram, Elternabende, Klassenfahrten und Konferenzen. Bei dem, was man da psychisch aushalten muss (erinnert euch mal an eure eigene Schulzeit und die fiesen Jugendlichen) würde sich jeder Jurist lieber 12 Stunden am Tag im Einzelbüro in der GK einschließen. Ich spreche aus Erfahrung, mein Vater war A13 Lehrer.
27.09.2020, 15:06
(27.09.2020, 15:04)Gast schrieb:(27.09.2020, 09:47)Gast schrieb:(27.09.2020, 07:13)Gast schrieb:Das. R1 entwickelt sich mit der Zeit hin zu A15 und das schafft so gut wie kein Lehrer, wenn er nicht gerade Oberstudienrat wird oder so.(26.09.2020, 22:58)Gast schrieb: doch. Die Juristen im Ministerium machen die Gesetzesentwürfe. Die werden ihre A13 Einstiegsbesoldung niemals von R1 entkoppeln.
R1 entspricht aber nur anfangs A13.
Außerdem: Der Job als Lehrer ist wesentlich stressiger als der als Richter. Insbesondere Grundschullehrer wollte ich auch für R4 nicht sein. Was man da teilweise von den Familien angeliefert bekommt ist wirklich kaum auszuhalten.
Der Job als Lehrer ist in der Tat sozial stressiger. Ich würde auch nicht tauschen wollen. Außerdem unterrichtet man nicht nur, sondern hat auch ständig Korrekturen (was juristische Korrektoren ja schon für so anstrengend und unterbezahlt halten), Projektkram, Elternabende, Klassenfahrten und Konferenzen. Bei dem, was man da psychisch aushalten muss (erinnert euch mal an eure eigene Schulzeit und die fiesen Jugendlichen) würde sich jeder Jurist lieber 12 Stunden am Tag im Einzelbüro in der GK einschließen. Ich spreche aus Erfahrung, mein Vater war A13 Lehrer.
Lol ja Lehrer ist schon stressig. Allein die Urlaubsplanung für die ganze Ferienzeit. Puh! Da treibt es mir die Schweißperlen auf die Stirn!
27.09.2020, 15:13
Ja und noch schlimmer, wenn man als Lehrer Kinder hat, passt in den drei Monaten Ferien, die man Jahr ja irgendwie herumkriegen muss, auch kein anderer auf die auf. Da haben es die Arbeitnehmer schon besser, weil die nur max. 6 Wochen Urlaub haben und den auch außerhalb der Ferienzeiten nehmen können, sodass die Kinder tagsüber in der Schule sind und die Eltern dann ihre Ruhe habe. [Ironie aus]
27.09.2020, 15:14
(27.09.2020, 15:06)Gast schrieb:(27.09.2020, 15:04)Gast schrieb:(27.09.2020, 09:47)Gast schrieb:(27.09.2020, 07:13)Gast schrieb:Das. R1 entwickelt sich mit der Zeit hin zu A15 und das schafft so gut wie kein Lehrer, wenn er nicht gerade Oberstudienrat wird oder so.(26.09.2020, 22:58)Gast schrieb: doch. Die Juristen im Ministerium machen die Gesetzesentwürfe. Die werden ihre A13 Einstiegsbesoldung niemals von R1 entkoppeln.
R1 entspricht aber nur anfangs A13.
Außerdem: Der Job als Lehrer ist wesentlich stressiger als der als Richter. Insbesondere Grundschullehrer wollte ich auch für R4 nicht sein. Was man da teilweise von den Familien angeliefert bekommt ist wirklich kaum auszuhalten.
Der Job als Lehrer ist in der Tat sozial stressiger. Ich würde auch nicht tauschen wollen. Außerdem unterrichtet man nicht nur, sondern hat auch ständig Korrekturen (was juristische Korrektoren ja schon für so anstrengend und unterbezahlt halten), Projektkram, Elternabende, Klassenfahrten und Konferenzen. Bei dem, was man da psychisch aushalten muss (erinnert euch mal an eure eigene Schulzeit und die fiesen Jugendlichen) würde sich jeder Jurist lieber 12 Stunden am Tag im Einzelbüro in der GK einschließen. Ich spreche aus Erfahrung, mein Vater war A13 Lehrer.
Lol ja Lehrer ist schon stressig. Allein die Urlaubsplanung für die ganze Ferienzeit. Puh! Da treibt es mir die Schweißperlen auf die Stirn!
Bei aller Liebe: Meine beiden Elternteile sind (bzw. waren) Lehrer. Unterrichtsstunden hatten sie 21 pro Woche (was ja nicht mal Zeitstunden sind), Korrekturen sind im schulischen Bereich auch etwas anderes als an der Universität/ im Referendariat (zumindest hoffe ich für den Kollegen weiter oben, dass seine Arbeiten im Ref. qualitativ über denen aus der Schulzeit waren :D ), Klassenfahrten mussten sie nicht machen (es gab Alternativarbeiten), Konferenzen gab es im Schnitt alle 6 Wochen eine (bei Fachkonferenzen mit einem immensen Zeitaufwand von immerhin bis zu neunzig (in Zahlen: 90) (!) Minuten), Projekte gab es keine und Elternabende gab es zwei mal im Schuljahr. Schulischer Zusatzaufwand betrug 2-3 Stunden die Woche. Ferien soll es auch ab und zu geben, aber das könnte auch Mythos sein.
Für A13 ist der Arbeitsaufwand lächerlich. Daran kann man auch nichts diskutieren, der Witz bliebe insoweit bestehen, wäre da nicht noch (und dadurch wird es in der Tat unangenehmer), dass man sich mit den Schülern, Eltern, der Schulleitung usw. rumschlagen muss, was in der heutigen Zeit wohl noch unangenehmer ist als früher. Belastend ist der Beruf des Lehrers damit wohl tatsächlich. Das sind andere aber auch. Und unterbezahlt sind Lehrer mit A13 auch sicher nicht.