19.11.2020, 19:29
Um seine Sozialkompetenz im Vorstellungsgespräch demonstrieren zu können, muss man erstmal eingeladen werden. Die Vorauswahl richtet sich aber primär nach den Noten und einschlägigen Vorerfahrungen.
Momentan wird sehr wenig eingestellt, ergo gibt es viele Bewerber mit guten hard facts.
Wenn ich als Arbeitgeber eine Stelle zu besetzen hätte, würde ich die drei besten auf dem Papier besten Bewerber einladen und dann den sozial Kompetentesten von ihnen einstellen.
Momentan wird sehr wenig eingestellt, ergo gibt es viele Bewerber mit guten hard facts.
Wenn ich als Arbeitgeber eine Stelle zu besetzen hätte, würde ich die drei besten auf dem Papier besten Bewerber einladen und dann den sozial Kompetentesten von ihnen einstellen.
19.11.2020, 19:36
(19.11.2020, 19:29)Gast schrieb: Um seine Sozialkompetenz im Vorstellungsgespräch demonstrieren zu können, muss man erstmal eingeladen werden. Die Vorauswahl richtet sich aber primär nach den Noten und einschlägigen Vorerfahrungen.
Momentan wird sehr wenig eingestellt, ergo gibt es viele Bewerber mit guten hard facts.
Wenn ich als Arbeitgeber eine Stelle zu besetzen hätte, würde ich die drei besten auf dem Papier besten Bewerber einladen und dann den sozial Kompetentesten von ihnen einstellen.
es gibt aber nicht viele Leute mit mindestens 1 VB, die sich in einer GK bewerben.
Viele haben da keine Lust mehr drauf. Entsprechend ist da Bedarf. Wer nicht passt, kann in der Probezeit immernoch freigesetzt werden. Oder danach.
19.11.2020, 19:44
(19.11.2020, 19:36)ge3 schrieb:(19.11.2020, 19:29)Gast schrieb: Um seine Sozialkompetenz im Vorstellungsgespräch demonstrieren zu können, muss man erstmal eingeladen werden. Die Vorauswahl richtet sich aber primär nach den Noten und einschlägigen Vorerfahrungen.
Momentan wird sehr wenig eingestellt, ergo gibt es viele Bewerber mit guten hard facts.
Wenn ich als Arbeitgeber eine Stelle zu besetzen hätte, würde ich die drei besten auf dem Papier besten Bewerber einladen und dann den sozial Kompetentesten von ihnen einstellen.
es gibt aber nicht viele Leute mit mindestens 1 VB, die sich in einer GK bewerben.
Viele haben da keine Lust mehr drauf. Entsprechend ist da Bedarf. Wer nicht passt, kann in der Probezeit immernoch freigesetzt werden. Oder danach.
Ich glaube, hier gibt es eine gewisse Vorstellung darüber, wie viele Leute sich so in einer GK bewerben. Die Kanzleien zahlen nicht so viel Einstiegsgehalt, weil denen die Bewerber die Bude einrennen.
Es gibt sicher einige wenige Abteilungen in einigen Kanzleien an bestimmten Standorten, die ausreichend Bewerber bekommen. Aber das ist nicht die Regel. Ich war lange in einer GK in einem Bereich tätig, in dem wir absoluter Marktführer waren (in allen Rankings Spitzengruppe). Trotzdem haben uns die Bewerber nicht die Bude eingerannt, obwohl wir ständig wegen Wachstums gesucht haben.
Oder kurzgefasst, do the math: 8.000 Absolventen pro Jahr. GKs wollen die besten 20% des Jahrgangs (so grob). Also 1.600 Kandidaten pro Jahr. Pro Monat 133. Deutschlandweit. Die Hälfte davon hat keinen Bock auf GK und geht in Justiz, Boutique oder andere Bereiche. Knapp 70 Kandidaten pro Monat. Für alle GKs, in allen Rechtsbereichen.
Wenn sich auf eine Stellenanzeige in einem Monat 5 grundsätzlich geeignete Bewerber bewerben, ist das top. Ich habe es auch schon erlebt, dass in einem eher Randbereich in einer GK nur ca. alle sechs Monate eine Bewerbung auf eine offene Stellenanzeige kam.
19.11.2020, 19:49
und als Nachtrag zu dem über mir.
Es gibt keine Zahlen über das Doppel VB. Das kann man nur hochrechnen und da kommt man irgendwo bei 5 -8 % raus. Das reicht nicht um den Bedarf zu decken. Da gibts ja im Jahr mehr Verluste durch Burn Outs und E Scouter ( die durchgekoksten Scheidewände sind da nichtmal drin).
Es gibt keine Zahlen über das Doppel VB. Das kann man nur hochrechnen und da kommt man irgendwo bei 5 -8 % raus. Das reicht nicht um den Bedarf zu decken. Da gibts ja im Jahr mehr Verluste durch Burn Outs und E Scouter ( die durchgekoksten Scheidewände sind da nichtmal drin).
20.11.2020, 10:58
(27.05.2020, 15:39)Frankfurter schrieb:(26.05.2020, 16:42)FalsusProcurator schrieb: Ich bin Associate bei Taylor und ich kann sagen, dass wir derzeit Einstellungsstop haben. Es wurden sogar Verträge gecancelt, die nicht rechtzeitig unterschrieben wurden von den Bewerbern. Wenn du kein einziges VB hast, dann bräuchtest du LLM und Dr. Das ist ja eher selten. Und nur mit einem von vier gehts tatsächlich nicht bei uns...
Kenne da schon ein Gegenbeispiel mit 2 mittleren Befriedigend und Taylor Wessing dürfte auch im Übrigen sehr geringe Notenvorgaben haben. Warum sollte jemand mit Doppel-VB dort anfangen? Weil er viel weniger verdienen möchte bei ähnlichen Arbeitszeiten? Warum sollte man bei einer Kanzlei anfangen, die was das Renommee betrifft, zwei bis drei Klassen schlechter ist als die britischen und deutschen Top-Kanzleien? In meinem ganzen Bekanntenkreis, und wir sind keine Studenten und fast alle auch mit dem Ref durch, steht Taylor Wessing beispielhaft für eine Kanzlei, in der die Leute unterkommen, die trotz durchschnittlicher Noten auf Teufel komm raus in eine Großkanzlei wollen, ähnlich wie Beiten Burkhardt.
Nebenbei: Wie unsympathisch ist es bitte, Vertragsangebote zurückzuziehen, weil der Bewerber nicht schnell genug unterschrieben hat? Passt ins Bild.
(26.05.2020, 19:36)Gast schrieb:(26.05.2020, 18:50)Gasttt schrieb:(26.05.2020, 16:06)Gast schrieb: Kennt ihr GKs die auch ohne vb (2 b) einstellen?
Die Frage wäre eher, welche GKs noch ausschließlich 2 vb einstellen. Mir fällt ehrlichgesagt fast keine namenhafte GK ein, in der ich nicht mindestens eine Ausnahme kennen würde
Gleiss Lutz
Auch bei dieser Kanzlei kenne ich eine Ausnahme, wobei die Kollegin auch "bekannt und bewährt" war.
Allenfalls US-Einheiten, die im Jahr weniger als eine Handvoll einstellen, wie bspw Milbank oder Sullivan Cromwell und alteingesessene Sozietäten wie Dissmann Orth dürften das Doppelprädikat noch ausnahmslos verlangen. Wobei diese Einschätzung nur für die Zeit vor der Krise gilt. Kann sein, dass es jetzt ganz anders aussieht. Jedenfalls gibt es gerade bei den meisten "großen Namen" derzeit einen Einstellungsstopp.
(27.05.2020, 12:57)Gast schrieb: In welcher gk hat man mit 2mal mittleres befriedigend gute Chancen? Berlin,Düsseldorf,ffm,Köln
Auch wieder nur eine Einschätzung aus Vorcoronazeiten und mangels Infos nur für FFM. Neben deutschen Kanzleien wie Heuking oder Beiten Burkhardt, würde ich es, ähnlich wie hier schon vorgeschlagen wurde, bei weniger bekannten angelsächsischen Kanzleien versuchen wie bspw. Debevoise, Covington Burling, Reed Smith oder Goodwin Procter.
Ich habe das schon mal an anderer Stelle beschrieben: Ich kann objektiv wie subjektiv das TW-Bashing nicht verstehen. Klar, diese Kündigungswelle war ein Desaster für den Ruf und die Suppe werden sie in den nächsten Jahren auslöffeln müssen. Aber im IT/IP-Recht sind sie Top-Tier, vor GL oder ähnlichem, da ist auf derselben Ebene vllt. noch CMS, Noerr, Baker und vllt DLA. Wer also in diesem Bereich in die Top-Adressen möchte, kommt an TW kaum vorbei. Mein Mentor zu meiner Zeit im Ref in HH hatte aus beiden Examina knapp 24 Punkte + magna cum laude Diss. Dazu war oft um 18:30/19 Uhr Schluss. Generell waren die Mandate hochkarätig und es herrschte ein sehr entspannter Umgang im Büro. Finde die Adresse daher nach wie vor in der Summe von Renommee (v.a. IP/IT), Arbeitszeit und Gehalt attraktiv, würde mich jetzt nach dem 2ten StEx lediglich wegen der bewiesenen nicht vorhandenen Mitarbeitertreue nicht mehr bewerben, hatte das aber vor dem PR-Desaster durchaus vor.
20.11.2020, 11:31
RefTW: Jetzt sprichst du aber ausschließlich von Soft IP ;) da hast du recht. Wobei Soft IP eben nicht so der Umsatzbringer in den Kanzleien ist und daher viele high end Kanzleien darauf nicht wirklich ihren Fokus legen.