20.09.2020, 12:10
(20.09.2020, 10:10)Gast schrieb: Soll das ein Witz sein? In der mündlichen kriegst du einen Einzeiler als Sachverhalt und 15 Punkte, wenn zu einem Standardproblem 1,2 Argumente bringen kannst. Das juristische Niveau ist so unfassbar viel niedriger - weil die Kandidaten natürlich auch viel nervöser sind und man sofort irgendwas antworten muss.
Was ist das für eine pauschale blöde Antwort? Das stimmt einfach überhaupt nicht! Es kommt wie immer auf die Kommission drauf an.
20.09.2020, 12:59
"auf.. drauf an"
Ahja
Ahja
Kennst Du schon das größte Portal zur mündlichen Prüfung im 2. Examen? Auf Protokolle-Assessorexamen gibt es die meisten kostenlosen Protokolle zum Assessorexamen:
https://www.protokolle-assessorexamen.de/
Außerdem gibt es auf der Seite viele Infos zB zu Aktenvorträgen und aktueller Rechtsprechung. Zudem besteht die Möglichkeit, über die Seite die für die mündliche Prüfung benötigten Kommentare zu mieten:
https://www.protokolle-assessorexamen.de/kommentare-mieten.php
https://www.protokolle-assessorexamen.de/
Außerdem gibt es auf der Seite viele Infos zB zu Aktenvorträgen und aktueller Rechtsprechung. Zudem besteht die Möglichkeit, über die Seite die für die mündliche Prüfung benötigten Kommentare zu mieten:
https://www.protokolle-assessorexamen.de/kommentare-mieten.php
20.09.2020, 17:27
(20.09.2020, 06:47)Gast schrieb: Nö. Dann geben die Prüfer einfach bessere Noten, um jemanden aufs VB zu heben. Und das ist auch gut so.
Genau. Es gab diese Examens"studie" in NRW. Wenn die irgendein Ergebnis hervorgebracht hat, dann den Nachweis dafür, dass die Prüfer die Noten für die Mündliche in Abhängigkeit von der damit dann erzielten Gesamtnote vergeben. Also immer so, dass es gerade für den nächsten Notensprung ausreicht.
Man darf wohl annehmen, dass das in den anderen Bundesländern ebenso läuft. Da also sowieso ein Bonus verteilt wird, damit es für die nächste Notenstufe reicht, dann wird in den Bundesländern, in denen der Bonus weniger ausmacht (weil die Mündliche weniger gewichtet wird), ebenahlt auf den Bonus nochmals ein Bonus draufgeschlagen.
Schriftlich: 8,00
Mündlich: 10,50
Gewichtung: 40%
Gesamt: 9,00
Schriftlich: 8,00
Mündlich 11,40
Gewichtung: 30%
Gesamt: 9,02
Die Kommission muss also in den Bundesländern mit 30%-Gewichtung weniger als 1,00 Punkte als Bonus gewähren, damit weiter der geplante Sprung auf das VB wirkt. Das mag einen Unterschied machen (weil sich nicht jede Kommission dazu verleiten lässt). Aber er ist nicht gerade von umwerfender Bedeutung.
Entscheidender dürfte weiterhin sein, welche Kommission du hast, welchen Sachverhalt oder welhe Fragen du bekommst. Oder einfach deine Tagesform.
Übrigens: Es gibt auch kandidaten, die im Schriftlichen die 9,00 hatten und sich dann mit der zu 40% gewichteten Mündlichen das VB versaut haben. Wäre die Mündliche nur mit 30% gewichtet gewesen, wäre die Gesamtnote nicht so weit runtergezogen werden. In der Mündlichen besser abzuschneiden als im Schriftlichen ist keine Selbtsverständlichkeit.
20.09.2020, 18:10
Im Schnitt ist gut und gerne 1P als Steigerung realistisch. So wurde es bereits oft berichtet und ist im Staatsteil des 1. meist auxh nicht anders. Wesentlich mehr oder weniger ist eher seltener.
20.09.2020, 19:43
Dass die zu erzielende Gesamtnote bei manchen Kommissionen schon im Vorhinein feststeht, kann ich aus meiner eigenen Erfahrung bestätigen.
Ich saß nämlich mittig und genau vor Kopf des Vorsitzenden. So hatte ich bei der Notenbekanntgabe einen sehr guten Blick auf seine Bewertungsnotizen.
Was war da nun zu sehen? Zumindest bei einem Kandidaten, der noch unbedingt ein VB erreichen wollte, war in jeder einzelnen Spalte der verschiedenen Prüfungsabschnitte eine Punktespanne eingetragen worden. Die übrigen Kandidaten hingegen hatten eine feste Punktzahl.
Jaja... und natürlich hat derjenige das gewünschte VB genau passend erreicht. Welch ein Zufall...
Die Mündliche hängt neben der Präsentation der eigenen Persönlichkeit und der jur. Fähigkeiten massiv von der Güte der Kommission ab. Viele haben Glück. Einige wenige ziehen aber auch das Unglückslos mit einer punktegeizigen Kommission. Gut zu erkennen ist diese besondere Ausnahme im Vorfeld zumeist anhand der Protokolle. Gibt es zu einem Prüfer/Vorsitzenden etliche Protokolle, nach denen jahrelang unzählige Prüflinge kaum eine Verbesserung von mehr als 1-1,5 Punkte erzielt haben, spricht das eine mehr als eindeutige Sprache und man weiß genau, welches Los man gezogen hat ;;)
Die Gewichtung der Mündlichen ist also nicht nur hinsichtlich der Schreibdauer der Klausuren fraglich, sondern auch anhand dieses zufälligen "Losglücks".
Ich saß nämlich mittig und genau vor Kopf des Vorsitzenden. So hatte ich bei der Notenbekanntgabe einen sehr guten Blick auf seine Bewertungsnotizen.
Was war da nun zu sehen? Zumindest bei einem Kandidaten, der noch unbedingt ein VB erreichen wollte, war in jeder einzelnen Spalte der verschiedenen Prüfungsabschnitte eine Punktespanne eingetragen worden. Die übrigen Kandidaten hingegen hatten eine feste Punktzahl.
Jaja... und natürlich hat derjenige das gewünschte VB genau passend erreicht. Welch ein Zufall...
Die Mündliche hängt neben der Präsentation der eigenen Persönlichkeit und der jur. Fähigkeiten massiv von der Güte der Kommission ab. Viele haben Glück. Einige wenige ziehen aber auch das Unglückslos mit einer punktegeizigen Kommission. Gut zu erkennen ist diese besondere Ausnahme im Vorfeld zumeist anhand der Protokolle. Gibt es zu einem Prüfer/Vorsitzenden etliche Protokolle, nach denen jahrelang unzählige Prüflinge kaum eine Verbesserung von mehr als 1-1,5 Punkte erzielt haben, spricht das eine mehr als eindeutige Sprache und man weiß genau, welches Los man gezogen hat ;;)
Die Gewichtung der Mündlichen ist also nicht nur hinsichtlich der Schreibdauer der Klausuren fraglich, sondern auch anhand dieses zufälligen "Losglücks".
20.09.2020, 19:47
Genau so ist es.
Und trotzdem werden wieder einige kommen, die quasi vom fairsten Verfahren der Welt sprechen. Ihr - nicht offen ausgesprochenes - Argument: Habe mich ja selber um 2,7 Punkte verbessert.
Und trotzdem werden wieder einige kommen, die quasi vom fairsten Verfahren der Welt sprechen. Ihr - nicht offen ausgesprochenes - Argument: Habe mich ja selber um 2,7 Punkte verbessert.
20.09.2020, 19:48
Wie stehen die Chancen, eine gute Note (z.B. 12 Punkte) zu halten oder noch leicht zu verbessern? Kann man sicher nicht so pauschal sagen, aber würde mich über Erfahrungswerte oder Fälle aus den Protokollen freuen.
20.09.2020, 19:50
13 %
20.09.2020, 20:00
(20.09.2020, 18:10)Gast schrieb: Im Schnitt ist gut und gerne 1P als Steigerung realistisch. So wurde es bereits oft berichtet und ist im Staatsteil des 1. meist auxh nicht anders. Wesentlich mehr oder weniger ist eher seltener.Ich würde schon optimistischer sein und von 1,5 - 2 Punkten ausgehen.
Ich habe mich in beiden Examina um fast genau 2 Punkte verbessert und das, obwohl ich im 2. den Aktenvortrag letztes Jahr mit 4 Punkten eine Bruchlandung hingelegt habe. Auch im Freundeskreis und die sonstigen Mitprüflinge meiner Gruppe waren, bis auf eine Ausnahme, bei einer Verbesserung im 2,x Punkte-Bereich. Übrigens völlig unabhängig von den Klausuren. Ich bin von knapp über 5 auf 7,4 Punkte gekommen, ein Kollege ordentlichen Aktenvortrag ist von 5,x auf über 8 gekommen.
Das Ganze ist natürlich noch mehr Glückssache als die Klausuren und der Aktenvortrag zieht schon deutlich. Aber all die, die im ausreichend-Bereich sind-Kopf hoch:
Ihr habt noch gute Chancen auf ein befriedigend im mittleren Bereich, selbst im 8 Punkte-Bereich!
Wer ausreichende Klausuren hat, sollte jetzt natürlich nicht im VB-Bereich spekulieren und Justiz ist auf absehbare Zeit ausgeschlossen. Denn wenn man nicht zumindest knapp am VB vorbeigeschrabbt ist, ist es derzeit de facto in kaum einem Bundesland möglich, weil sich sich so viele gute Leute im VB-Bereich bewerben, selbst beim OLG Hamm. Mit 7,77 Punkten hat man also in NRW selbst dort Null Chance. Aber mit einem ordentlichen Befriedigend geht man auch einen eventuellen Verbesserungsversuch gelassener an, falls man den auf sich nimmt.
20.09.2020, 20:01
(20.09.2020, 19:48)Gast schrieb: Wie stehen die Chancen, eine gute Note (z.B. 12 Punkte) zu halten oder noch leicht zu verbessern? Kann man sicher nicht so pauschal sagen, aber würde mich über Erfahrungswerte oder Fälle aus den Protokollen freuen.
Dazu kann man pauschal keine Aussagen treffen. In Gesprächen mit Kolleg*innen, die in den Examenina prüfen, ist mir aber aufgefallen, dass eine gewisse Hemmung besteht, aus einer Notenstufe nach unten zu prüfen. D.h. bei "normalem" Verlauf einer mündlichen Prüfung solltest Du mit 10,x vorbenotet nicht unter 9,0 und mit 12,x nicht unter 11,5 Als Endnote geprüft werden. Allerdings kenne ich Personen, die z.B. von 9,75 auf 9,0 und von 10,6 auf 9,6 gefallen sind, weil der Vortrag nicht lief.