07.07.2021, 10:05
Big4 Bwl Einstieg sind eher 45-50k. Bwler fangen aber auch schon mit 22 an. Daher relativiert sich das schnell mit den Einstiegsgehältern.
07.07.2021, 10:34
Es gibt wirklich schlimmeres als mit 2x oberes b vor dem Berufseinstieg zu stehen.
Dir stehen viele Möglichkeiten offen. Sieh dich um dann findest du was.
Im Übrigen ist es jetzt eh zu spät. Dieses Hadern bringt nur Falten und schlechte Laune.
Dir stehen viele Möglichkeiten offen. Sieh dich um dann findest du was.
Im Übrigen ist es jetzt eh zu spät. Dieses Hadern bringt nur Falten und schlechte Laune.
07.07.2021, 11:36
(07.07.2021, 09:45)Gast schrieb:(06.07.2021, 18:47)Gast schrieb: Mir geht es ähnlich. Im Nachhinein realisiere ich, welchem Fehler ich gedanklich unterlag. „Jura ist spannend, mit Jura kann man alles machen“ - Jura ist erstens selten spannend (für mich zumindest war insbesondere das Studium mit seinen bescheuerten Meinungsstreits einfach nervig) und zweitens determinieren die Noten dann doch sehr extrem den beruflichen Werdegang, sodass nur die oberen 20 % wohl wirklich „alles“ machen können. Die lange Ausbildung und das harte Examen stehen in keinem Verhältnis zur Anzahl prekärer Stellen und Arbeitsverhältnisse. Klar, gemessen an irgendwelchen Kunsthistorikern geht es uns wohl gut, aber auch ich würde eher was „handfesteres“ machen, wenn ich noch einmal vor der Wahl stünde. Ein Berufsfeld, in denen man sich uU noch nach zwanzig Jahren intensiver Berufserfahrung im Gespräch wegen seiner Noten erklären muss, ist gelinde gesagt seltsam.
Aber das weiß man doch vorher? Das steht in wirklich JEDEM Artikel über Jura und JEDER Jurastudent kann dir das sagen: gehöre zu den Top 20% oder es wird schwieriger bis sehr schwierig. Das WEIß man, wie kann man davon zum Ende hin überrascht sein? Wenn ich mir nicht zutraue zu den Top20% zu gehören oder während des Studiums merke, dass ich es voraussichtlich nicht schaffe, dann steige ich aus und heule nicht hinterher rum. Es ist wirklich wirklich keine Geheiminformation, dass es für Juristen mit mittelmäßigen Noten nicht gerade gebratene Tauben regnet.
Nicht jeder wusste als blutjunger Abiturient zwingend, wie das Ganze genau abläuft, dh wie hoch die Prädikatsquoten sind, welche Berufe am Prädikat hängen und wie subjektiv die Bewertungen erfolgen (Divergenzen zwischen zwei Korrekturen um zwei Notenstufen etc), wie das schriftliche Examen konkret abläuft, wie dürftig die Universitäten auf das Examen vorbereiten (siehe Erfolg der Repetitoren). Du machst es dir mit „man informiert sich doch vorher“ ziemlich einfach. Wenn dein Vater Anwalt oder deine Mutter Richterin ist: Glückwunsch. Wenn du allerdings von jemandem ohne „juristische Kontakte“ nach dem Abi eine Auseinandersetzung mit diesen Detailfragen unterstellst, obwohl der Abiturient diese Sachen im Zweifel ohne eigene Erfahrung (zB ohne mal eine eigene Klausur geschrieben zu haben) überhaupt nicht verstehen kann, bist du ziemlich weltfremd unterwegs.
07.07.2021, 11:41
als dummer Abiturient hält man sich eh für den Klügsten und meint man schafft locker Prädikat. Die Warnungen hab ich auch alle ignoriert und gedacht ich bin eh Top 1%.
Das Prädikat hab ich geholt aber rückblickend war der ganze Studienweg und die Studienwahl mehr Glück als Verstand.
Das Prädikat hab ich geholt aber rückblickend war der ganze Studienweg und die Studienwahl mehr Glück als Verstand.
07.07.2021, 11:47
(07.07.2021, 09:45)Gast schrieb:(06.07.2021, 18:47)Gast schrieb: Mir geht es ähnlich. Im Nachhinein realisiere ich, welchem Fehler ich gedanklich unterlag. „Jura ist spannend, mit Jura kann man alles machen“ - Jura ist erstens selten spannend (für mich zumindest war insbesondere das Studium mit seinen bescheuerten Meinungsstreits einfach nervig) und zweitens determinieren die Noten dann doch sehr extrem den beruflichen Werdegang, sodass nur die oberen 20 % wohl wirklich „alles“ machen können. Die lange Ausbildung und das harte Examen stehen in keinem Verhältnis zur Anzahl prekärer Stellen und Arbeitsverhältnisse. Klar, gemessen an irgendwelchen Kunsthistorikern geht es uns wohl gut, aber auch ich würde eher was „handfesteres“ machen, wenn ich noch einmal vor der Wahl stünde. Ein Berufsfeld, in denen man sich uU noch nach zwanzig Jahren intensiver Berufserfahrung im Gespräch wegen seiner Noten erklären muss, ist gelinde gesagt seltsam.
Aber das weiß man doch vorher? Das steht in wirklich JEDEM Artikel über Jura und JEDER Jurastudent kann dir das sagen: gehöre zu den Top 20% oder es wird schwieriger bis sehr schwierig. Das WEIß man, wie kann man davon zum Ende hin überrascht sein? Wenn ich mir nicht zutraue zu den Top20% zu gehören oder während des Studiums merke, dass ich es voraussichtlich nicht schaffe, dann steige ich aus und heule nicht hinterher rum. Es ist wirklich wirklich keine Geheiminformation, dass es für Juristen mit mittelmäßigen Noten nicht gerade gebratene Tauben regnet.
Das Problem ist aber, dass es im Studium kaum einschätzbar ist, wie man im Examen abschneidet. Die Klausuren, die im Grundstudium und in den Übungen angefertigt werden, sind ein Witz im Vergleich zu dem, was im Examen wartet.
Sicherlich, wer schon bei diesen Klausuren trotz guter Vorbereitung reihenweise durchrasselt, sollte vielleicht überlegen, ob das Examen für ihn zu bewältigen ist, aber in der Realität kannte ich damals kaum jemanden, der im Grundstudium ernsthafte Probleme hatte und dann plötzlich im Examen vor einer riesigen Hürde stand.
07.07.2021, 12:03
(07.07.2021, 11:41)Gast schrieb: als dummer Abiturient hält man sich eh für den Klügsten und meint man schafft locker Prädikat. Die Warnungen hab ich auch alle ignoriert und gedacht ich bin eh Top 1%.
Das Prädikat hab ich geholt aber rückblickend war der ganze Studienweg und die Studienwahl mehr Glück als Verstand.
Ein Prädikat ist in den seltensten Fällen Glück. Mal ausgenommen diejenigen, die in der Mündlichen bei ner 60/40-Gewichtung zwei und mehr Punkte hochgeprüft werden, und selbst für die kann man sich freuen.
Was ich aber doch erstaunlich finde: Die Prädikatsquote scheint in diesem Forum bei 85 % zu liegen. Verkehrte Welt verglichen mit dem echten Leben.
07.07.2021, 12:13
Zitat:Nicht jeder wusste als blutjunger Abiturient zwingend, wie das Ganze genau abläuft, dh wie hoch die Prädikatsquoten sind, welche Berufe am Prädikat hängen und wie subjektiv die Bewertungen erfolgen (Divergenzen zwischen zwei Korrekturen um zwei Notenstufen etc), wie das schriftliche Examen konkret abläuft, wie dürftig die Universitäten auf das Examen vorbereiten (siehe Erfolg der Repetitoren).
Ja dann ist man halt selbst Schuld, wenn man als erwachsener Mensch mit Abitur nicht in der Lage ist diese absolut grundlegenden Informationen, die Einfluss auf das gesamte zukünftige Leben haben werden, einfach mal zu besorgen. Null Mitleid, sorry. Und im Übrigen weiß man das dann spätestens nach den ersten Semestern.
07.07.2021, 12:17
Zitat:Wenn du allerdings von jemandem ohne „juristische Kontakte“ nach dem Abi eine Auseinandersetzung mit diesen Detailfragen unterstellst, obwohl der Abiturient diese Sachen im Zweifel ohne eigene Erfahrung (zB ohne mal eine eigene Klausur geschrieben zu haben) überhaupt nicht verstehen kann, bist du ziemlich weltfremd unterwegs.
Nö, ich hab nur eine gewisse Anspruchshaltung an erwachsene Menschen und bin nicht bereit ihnen dieses Kinderverhalten nachzusehen. Ich habe keinerlei Juristen in der Familie oder im Bekanntenkreis und habe alle diese Informationen vor dem Studium eingeholt. Es gibt dieses "Internet", du weißt? Da gibt es lauter Informationen, total free. Und dann gibt es noch die unfassbare Möglichkeit einen Probetag an der Uni zu verbringen noch vor der OPhase. Da wird man von älteren Studis rumgeführt und darf alles Mögliche fragen. Schockierter Pikatchu, ich weiß. Also immernoch: kein Mitleid. Wer so dumm ist und diese Infos nicht holt und dann immer noch so dumm ist, dass er weitermacht, obwohl er die Infos spätestens im Studium hat und merkt, dass er wohl nicht zu den besten 20% gehören wird, der hat sich das alles selbst zuzuschreiben. Hört auf immer anderen oder "dem System" oder "der Gesellschaft" die Verantwortung für euer Versagen zuzuschieben und benehmt euch wie erwachsene Menschen.
07.07.2021, 12:20
(07.07.2021, 12:13)Gast schrieb:Zitat:Nicht jeder wusste als blutjunger Abiturient zwingend, wie das Ganze genau abläuft, dh wie hoch die Prädikatsquoten sind, welche Berufe am Prädikat hängen und wie subjektiv die Bewertungen erfolgen (Divergenzen zwischen zwei Korrekturen um zwei Notenstufen etc), wie das schriftliche Examen konkret abläuft, wie dürftig die Universitäten auf das Examen vorbereiten (siehe Erfolg der Repetitoren).
Ja dann ist man halt selbst Schuld, wenn man als erwachsener Mensch mit Abitur nicht in der Lage ist diese absolut grundlegenden Informationen, die Einfluss auf das gesamte zukünftige Leben haben werden, einfach mal zu besorgen. Null Mitleid, sorry. Und im Übrigen weiß man das dann spätestens nach den ersten Semestern.
Interessant, wie du dich an der Diskussion beteiligst, insbesondere auf die vorgebrachten Argumente, dass man als Abiturient noch gar keine Ahnung haben kann, wie schlecht zB die Uni auf das Examen vorbereitet, eingehst *Ironie off*
Dein Mitleid verlangt hier keiner, aber eine gewisse Plumpheit musst du dir schon vorwerfen lassen, wenn du den Diskussionsverlauf argumentativ ignorierst und „PeCh, MaN InFoRmIeRt SiCh VoRhEr“ antwortest.
07.07.2021, 12:20
(07.07.2021, 11:47)Gast schrieb:(07.07.2021, 09:45)Gast schrieb:(06.07.2021, 18:47)Gast schrieb: Mir geht es ähnlich. Im Nachhinein realisiere ich, welchem Fehler ich gedanklich unterlag. „Jura ist spannend, mit Jura kann man alles machen“ - Jura ist erstens selten spannend (für mich zumindest war insbesondere das Studium mit seinen bescheuerten Meinungsstreits einfach nervig) und zweitens determinieren die Noten dann doch sehr extrem den beruflichen Werdegang, sodass nur die oberen 20 % wohl wirklich „alles“ machen können. Die lange Ausbildung und das harte Examen stehen in keinem Verhältnis zur Anzahl prekärer Stellen und Arbeitsverhältnisse. Klar, gemessen an irgendwelchen Kunsthistorikern geht es uns wohl gut, aber auch ich würde eher was „handfesteres“ machen, wenn ich noch einmal vor der Wahl stünde. Ein Berufsfeld, in denen man sich uU noch nach zwanzig Jahren intensiver Berufserfahrung im Gespräch wegen seiner Noten erklären muss, ist gelinde gesagt seltsam.
Aber das weiß man doch vorher? Das steht in wirklich JEDEM Artikel über Jura und JEDER Jurastudent kann dir das sagen: gehöre zu den Top 20% oder es wird schwieriger bis sehr schwierig. Das WEIß man, wie kann man davon zum Ende hin überrascht sein? Wenn ich mir nicht zutraue zu den Top20% zu gehören oder während des Studiums merke, dass ich es voraussichtlich nicht schaffe, dann steige ich aus und heule nicht hinterher rum. Es ist wirklich wirklich keine Geheiminformation, dass es für Juristen mit mittelmäßigen Noten nicht gerade gebratene Tauben regnet.
Das Problem ist aber, dass es im Studium kaum einschätzbar ist, wie man im Examen abschneidet. Die Klausuren, die im Grundstudium und in den Übungen angefertigt werden, sind ein Witz im Vergleich zu dem, was im Examen wartet.
Sicherlich, wer schon bei diesen Klausuren trotz guter Vorbereitung reihenweise durchrasselt, sollte vielleicht überlegen, ob das Examen für ihn zu bewältigen ist, aber in der Realität kannte ich damals kaum jemanden, der im Grundstudium ernsthafte Probleme hatte und dann plötzlich im Examen vor einer riesigen Hürde stand.
Das ist ein Punkt, aber kein besonders starker. Natürlich korrelieren Uniklausuren nicht 1:1 mit dem Examen. Aber wer im Studium trotz Mühe und Aufwand nie über 4-6 Punkte kommt, der braucht im Examen halt keine Wunder erwarten (obwohl es die auf jeden Fall auch gibt). Einfach ein bisschen realistische Selbsteinschätzung an den Tag legen. Man sieht und hört doch auch andere Studis, ob in der Vorlesung, im Rep oder beim HA Schreiben usw. Wenn man nicht das Gefühl hat, das man da locker mithalten kann, obwohl man sich Mühe gibt, sollte man auch vielleicht lieber umsatteln.
Meine Noten waren auch nie stringent überragend, aber ich hatte auch immer wieder meine 13, 14, 15 Punkte Klausuren, sodass ich zumindest wusste, dass es klappen KONNTE und das Examen daher den Versuch wert war. Hätte ich beim ersten Examen nach 2 Versuchen kein Prädikat gehabt, hätte ich auch was anderes gemacht, wo ist das Problem? Man ist Anfang/Mitte 20, hat ein abgeschlossenes Hochschulstudium und macht halt nochmal was oben drauf.