22.03.2021, 08:07
(22.03.2021, 00:50)Gast schrieb:Meine Frau bringt auch Geld nach Hause, es geht aber darum dass es nicht sein kann so einen Job mit großer Verantwortung auszuüben und am Ende bleiben nach Abzug der PKV nur 3.300 netto übrig. Dafür schufte ich 50 Stunden und am Monatsende bleibt nix auf dem Konto übrig da die Raten für die Immobilie die nächsten 40 Jahre bedient werden müssen.(22.03.2021, 00:15)Saul schrieb: Die Besoldung ist jedenfalls am Anfang ne Frechheit. Wie soll ich davon eine Familie ernähren und gleichzeitig eine Immobilie abzahlen?! Ich mache es aber trotzdem, d.h. Immobilie trotz Justiz. Ist nicht einfach in Berlin aber mei, muss man den Gürtel etwas enger schnallen. Ich finde 4.000 netto sollten es am Anfang schon sein. Aber es muss ja gespart werden bla bla
Besoldung/Gehalt ist nicht darauf ausgelegt, mehr als dich selbst zu finanzieren. Dein Partner/in könnte ja auch arbeiten. Zu erwarten, dass man sich diesen Luxus leisten kann und nur eine Person Vollzeit arbeitet und man zugleich noch eine Immobilie in einer Grosstadt finanzieren können muss und dann immer noch gut was übrig haben will: sorry, aber das ist mehr als vermessen.
22.03.2021, 08:07
Gehalt von Richtern im ersten Jahr (Stand 2012 - Quelle Nzz-online)
Deutschland: 45k
Andorra: 120k
Irland: 160k
Schottland: 150k
Schweiz: 126k
Niederlande: 80k
Dänemark: 105k
Norwegen: 113k
England: 120k
Weitere Zahlen und Netto Verdienste:
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1...I/htmlview
Deutschland: 45k
Andorra: 120k
Irland: 160k
Schottland: 150k
Schweiz: 126k
Niederlande: 80k
Dänemark: 105k
Norwegen: 113k
England: 120k
Weitere Zahlen und Netto Verdienste:
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1...I/htmlview
22.03.2021, 08:38
(22.03.2021, 08:07)Gast23 schrieb: Gehalt von Richtern im ersten Jahr (Stand 2012 - Quelle Nzz-online)
Deutschland: 45k
Andorra: 120k
Irland: 160k
Schottland: 150k
Schweiz: 126k
Niederlande: 80k
Dänemark: 105k
Norwegen: 113k
England: 120k
Weitere Zahlen und Netto Verdienste:
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1...I/htmlview
Ich fange gleich an zu heulen!! Ich will Schotte sein;(((((
Ich bin ja nicht so vermessen 150k zu verlangen, aber ganz ehrlich: Es muss auch eine amtsangemessene Besoldung geben. Ein Land wie Andorra zahlt im Jahr 2012 schon 120k, unfassbar. Ich fühle mich da echt verarscht. Dabei muss man auch beachten, dass unser Rechtssystem das komplizierteste der Welt ist. Da kann ich mich ja auch an die Kasse setzen und 50 Stunden kassieren, da verliere null Gehirnschmalz und komme fast auf dasselbe Gehalt. Lächerlich.
22.03.2021, 08:53
Warum wird die PKV eigentlich immer als ein vermeintlicher Vorteil von Richtern genannt? Ist nicht so, dass man die for free bekommt. Die PKV ist teuer, die Beiträge steigen stetig und das auch noch im Alter. Noch dazu das ständige Gerangel mit dem Versicherungsunternehmen, um die Übernahme der Rechnungen.
Ich kann verstehen, wenn manche hier der Ansicht sind, die Besoldung sei angemessen, insbesondere im Hinblick auf die Jobsicherheit. Aber die PKV als Vorteil aufzuzählen ist für mich nicht nachvollziehbar.
Ich kann verstehen, wenn manche hier der Ansicht sind, die Besoldung sei angemessen, insbesondere im Hinblick auf die Jobsicherheit. Aber die PKV als Vorteil aufzuzählen ist für mich nicht nachvollziehbar.
22.03.2021, 09:16
(22.03.2021, 08:38)Saul schrieb:Leute, wisst ihr wie man in Schottland Richter wird? Da ist nichts mit 27 einfach eine Bewerbung ans Justizministerium schreiben. Da bist du schön 10-20 Jahre vorher Barrister. Das kann man sich hier auch überlegen...(22.03.2021, 08:07)Gast23 schrieb: Gehalt von Richtern im ersten Jahr (Stand 2012 - Quelle Nzz-online)
Deutschland: 45k
Andorra: 120k
Irland: 160k
Schottland: 150k
Schweiz: 126k
Niederlande: 80k
Dänemark: 105k
Norwegen: 113k
England: 120k
Weitere Zahlen und Netto Verdienste:
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1...I/htmlview
Ich fange gleich an zu heulen!! Ich will Schotte sein;(((((
Ich bin ja nicht so vermessen 150k zu verlangen, aber ganz ehrlich: Es muss auch eine amtsangemessene Besoldung geben. Ein Land wie Andorra zahlt im Jahr 2012 schon 120k, unfassbar. Ich fühle mich da echt verarscht. Dabei muss man auch beachten, dass unser Rechtssystem das komplizierteste der Welt ist. Da kann ich mich ja auch an die Kasse setzen und 50 Stunden kassieren, da verliere null Gehirnschmalz und komme fast auf dasselbe Gehalt. Lächerlich.
22.03.2021, 09:16
(22.03.2021, 08:38)Saul schrieb:(22.03.2021, 08:07)Gast23 schrieb: Gehalt von Richtern im ersten Jahr (Stand 2012 - Quelle Nzz-online)
Deutschland: 45k
Andorra: 120k
Irland: 160k
Schottland: 150k
Schweiz: 126k
Niederlande: 80k
Dänemark: 105k
Norwegen: 113k
England: 120k
Weitere Zahlen und Netto Verdienste:
https://docs.google.com/spreadsheets/d/1...I/htmlview
Ich fange gleich an zu heulen!! Ich will Schotte sein;(((((
Ich bin ja nicht so vermessen 150k zu verlangen, aber ganz ehrlich: Es muss auch eine amtsangemessene Besoldung geben. Ein Land wie Andorra zahlt im Jahr 2012 schon 120k, unfassbar. Ich fühle mich da echt verarscht. Dabei muss man auch beachten, dass unser Rechtssystem das komplizierteste der Welt ist. Da kann ich mich ja auch an die Kasse setzen und 50 Stunden kassieren, da verliere null Gehirnschmalz und komme fast auf dasselbe Gehalt. Lächerlich.
Dann schau dir die Einstellungsvoraussetzungen an!!!
Um in Schottland als Sheriff ernannt werden zu können, muss man mindestens zehn (!) Jahre Berufserfahrung als Anwalt haben.
Werdet doch Anwalt, wenn ihr glaubt, dort das dicke Gehalt zu verdienen ;)
22.03.2021, 09:23
(22.03.2021, 08:07)Saul schrieb:(22.03.2021, 00:50)Gast schrieb:Meine Frau bringt auch Geld nach Hause, es geht aber darum dass es nicht sein kann so einen Job mit großer Verantwortung auszuüben und am Ende bleiben nach Abzug der PKV nur 3.300 netto übrig. Dafür schufte ich 50 Stunden und am Monatsende bleibt nix auf dem Konto übrig da die Raten für die Immobilie die nächsten 40 Jahre bedient werden müssen.(22.03.2021, 00:15)Saul schrieb: Die Besoldung ist jedenfalls am Anfang ne Frechheit. Wie soll ich davon eine Familie ernähren und gleichzeitig eine Immobilie abzahlen?! Ich mache es aber trotzdem, d.h. Immobilie trotz Justiz. Ist nicht einfach in Berlin aber mei, muss man den Gürtel etwas enger schnallen. Ich finde 4.000 netto sollten es am Anfang schon sein. Aber es muss ja gespart werden bla bla
Besoldung/Gehalt ist nicht darauf ausgelegt, mehr als dich selbst zu finanzieren. Dein Partner/in könnte ja auch arbeiten. Zu erwarten, dass man sich diesen Luxus leisten kann und nur eine Person Vollzeit arbeitet und man zugleich noch eine Immobilie in einer Grosstadt finanzieren können muss und dann immer noch gut was übrig haben will: sorry, aber das ist mehr als vermessen.
Immobilienfinanzierung über 40 Jahre? Wer hat dir den Scheiß denn verkauft?
22.03.2021, 09:31
(22.03.2021, 06:35)Gast schrieb:(22.03.2021, 00:14)Gast schrieb: Darüber hinaus ist mir das Selbstverständnis manchmal ein Rätsel. Woher kommt die Meinung, dass man als Richter am oberen Ende der Vergütungskette der Juristen angesiedelt sein muss?
Zum einen entspricht es dem Anspruch des Staates, die Besten der Besten holen zu wollen. Zum anderen gibt es daran auch ein allgemeines Interesse. Der R1-Richter muss nunmal fehlerfrei arbeiten, der E13-Widerspruchsbescheider im Jobcenter nicht so dringend. In seinem Urteil zur Besoldung in Berlin hat das BVerfG auch dahingehend angedeutet, dass die Besoldung so sein muss, dass man die Besten der Besten damit gewinnt (namentlich mit den Notenanforderungen nicht weit runtergehen muss). Sage nicht, dass das meine Meinung ist. Sage nur, dass man so das Selbstverständnis erklären kann.
Meine Meinung geht aber auch etwas in diese Richtung. Kenne genügend ehemalige Weggefährten, die sich irgendwie durch die Klausuren gemogelt haben, die aber menschlich und fachlich absolute Nieten sind. Diese Leute sollten keine Richter werden. Will man diesen die besseren Kandidaten vorziehen, dann darf man die besseren Kandidaten auch an keiner Stelle daran zweifeln lassen, dass man sie für die Besseren hält und das man für sie eine Aufgabe vorgesehen hat, die den Nieten verwehrt bleiben sollte. Erster Ansatzpunkt kann da nunmal das Einkommen sein.
Zitat:Dass die Endbesoldung in R1 120 bis 125k entsprechen soll, ist völlig utopisch. Damit würdest du als normaler "Staatsdiener" ungefähr die Hälfte der Besoldung der Bundeskanzlerin verdienen.
Den Vergleich finde ich nicht ganz so passend. Halte die politischen Ämter für deutlich überbesoldet. Das muss nicht sein. Und das ist sogar gefährlich. Denn mit dem Gehalt ziehst du die ganzen Nieten an, die ohne Ausbildung/Studium sind und ohne Politik Langzeitarbeitslose wäre. Für viele Gesichter der Bundespolitik wäre auch A13 ein überragend gutes Gehalt, das sie in der freien Wirtschaft niemals erhalten könnten. Allein die gegenwärtige Situation zeigt auch, dass diese mter defacto ohne persönliche Verantwortung gestellt sind. Es gibt keine Verantwortung, der man auch gerecht werden müsste.
Bei niedrigerer Besoldung der politischen Ämter gäbe es noch immer genügend Personen, die das aus ideellen Gründen freiwillig machen. Ist ein Ehrenamt. Und bei einem mit R1 besoldeten Bundeskanzler müsste ich mir auch keine Sorgen machen, dass der verhungern könnte. Das Geld reicht auch, um wirtschaftlich sebständig und gegen Korruption unanfällig zu sein.
Ich hätte kein Problem damit, wenn der Bundeskanzler wie wie der Familienrichter am Amtsgericht besoldet wird.
Da ist sie wieder, die Verachtung des Staatsdieners für die Demokratie und ihre gewählten Vertreter.
Ich bin im Übrigen für die Wahl von Richtern. Alle zwölf Jahre müssen sich Richter dem Wahlvolk stellen. Das wäre doch was. Würde so manchen an seine Rolle in einem demokratischen Gemeinwesen erinnern.
Im Übrigen entspräche das verlangte Gehalt schon fast B9 in vielen Ländern. Das der Amtsrichter gleich einem Spitzenbeamten besoldet werden soll, sprengt dann doch jedes Verhältnis.
Im Übrigen ist jemanden, der eine Immobilie über 40 Jahre finanziert, nicht zu helfen. Das ist Wahnsinn, der mehr oder weniger zwangsläufig in den finanziellen Untergang führt. Der Kollege sollte sich überlegen, ob er in der GK nicht besser aufgehoben ist. Wahrscheinlich ist ihm das dort aber zu unsicher und er fühlt sich zu abhängig...
22.03.2021, 09:37
Gute Idee eigentlich. Richter bekommen nach ein paar Jahren Berufserfahrung 120k, dafür werden sie jährlich einer Review unterzogen und wer mehrfach die Review nicht besteht bzw unter den Erwartungen liegt, wird wieder aus dem Staatsdienst entfernt. Eben auch mit Anfang 50, wenn man es ruhiger angehen lassen will.
Außerdem freie Versetzbarkeit auch im Alter und über Landesgrenzen hinweg.
Das trifft nämlich die gut bezahlten Angestellten auch.
Außerdem freie Versetzbarkeit auch im Alter und über Landesgrenzen hinweg.
Das trifft nämlich die gut bezahlten Angestellten auch.
22.03.2021, 09:49
(22.03.2021, 09:37)Gast Gast schrieb: Gute Idee eigentlich. Richter bekommen nach ein paar Jahren Berufserfahrung 120k, dafür werden sie jährlich einer Review unterzogen und wer mehrfach die Review nicht besteht bzw unter den Erwartungen liegt, wird wieder aus dem Staatsdienst entfernt. Eben auch mit Anfang 50, wenn man es ruhiger angehen lassen will.
Außerdem freie Versetzbarkeit auch im Alter und über Landesgrenzen hinweg.
Das trifft nämlich die gut bezahlten Angestellten auch.
Da ist sie wieder, die Neidkultur! Meine Güte, lasst doch jeden den Job machen den er will und wenn er dann eben gut verdient kann man sich auch für ihn freuen und wenn er eine Gehaltserhöhung bekommt kann man sich auch da freuen. Wie frustriert sind manche Menschen hier eigentlich, das sie Richter so dermaßen hassen, dass sie ihnen im Grunde genommen die Pest an den Hals wünschen? Ihr verdient doch nicht weniger in euren Kanzleien nur weil Richter plötzlich eine höhere Besoldung beziehen. Seid ihr so scharf drauf als einzige unter den Juristen gut zu verdienen? Ist das das einzige was ihr in eurem Leben habt und womit ihr euch schmücken könnt?
Wie wäre es wenn man den Richtern die Besoldung komplett streicht? Stattdessen gibt es freie Kost & Logis (natürlich nur ganz bescheiden, sprich ein kleines Zimmer sowie Wasser und Brot). Und zusätzlich sollte man Richter bis Pension alle 2 Jahre versetzen , quer durch die Bundesrepublik. Und wenn sie sich Mitte 60 aus dem Dienst verabschieden, dann gibt es natürlich nichts, also weder Pension noch Rente. Wo kämen wir denn sonst noch hin? Ich denke dieses Konzept würde viele Menschen in diesem Forum sehr glücklich machen. Und das ist absolut armselig.