09.03.2021, 09:58
(08.03.2021, 17:50)Gast schrieb:(08.03.2021, 17:38)Gast schrieb:(08.03.2021, 16:46)Sky schrieb: - Das mit der Mutterschaft ist ja auch offensichtlich...
- Wäre das nicht Entziehung Minderjähriger, wenn ohne Einverständnis, wenn der Vater bekannt ist...
- Der Vater kann genauso zu Hause bleiben, wenigstens die Hälfte der Elternzeit. Wenn er das nicht macht oder will selbst schuld.
zu 1) Erklärungsbedürftig bleibt aber, wieso die Mutter über die rechtliche Vaterschaft des biologischen Vaters disponieren kann. Der Vaterschaftsanerkennung müsste sie zustimmen. Der gerichtlichen Vaterschaftsfestellung könnte sie zuvorkommen, indem sie einen anderen Mann heiratet bzw. ein anderer Mann die vaterschaft anerkennt und sie zustimmt. Der biologische Vater also kein effektives Recht auf die rechtliche Vaterschaft. Die Pflicht hingegen (wenn die Mutter das will) schon.
zu 2) Nein, weil bei unehelichen Kindern der "Vater" in dem Moment der Geburt und Weggabe des Kindes noch gar nicht der Vater im rechtlichen Sinne ist, insbesondere ist er nicht sorgebrechtigt. Solche Fälle (Adoption gegen den Willen des Vaters) gab es ja nun schon (Fall Görgülü) bzw. gibt es sie immer noch (Babyklappe, anonyme Geburt). Strafverfolgung gibt es da aber nicht.
zu 3) Das ist nicht richtig, wenn die Eltern nicht verheiratet sind bzw. sie bei der Geburt getrennt sind. Die Mutter in Mutterschutz, der Vater muss für Unterhalt aufkommen. Die Mutter ist dann automatisch der erste betreuende Elternteil. Bei Folgeentscheidungen wird die Kontinuität ein zentrales Argument sein. Die Entscheidung geht daher schon allein deshalb zumeist zu Lasten des Vaters. Freilich eher aus faktischen Gründen, denn das Gesetz stellt nicht ausdrücklich auf das Geschlecht ab. Zuletzt gab es hier auch Entscheidungen, die das Argument der Kontinuität aufgeweicht haben. Dieses "Problem" erledigt sich womöglich zukünftig.
Zitat:-> rein rechtlich sehe ich zum Glück keine Ungleichbehandlung, mehr maße ich mir nicht an zu beurteilen.
Und bei den anderen Fällen?
Zitat:Tatsächlich gehen 90% aller Giftmorde statistisch gesehen auf das Konto von Frauen. Sie töten einfach subtiler, das ist Fakt
Mag sein. Aber macht das das Heimtückemerkmal jetzt sexistisch? Außerhalb der Emma-Redaktion und der Strafrechtsausschusses des "Deutschen Juristinnenbund" wird das aber wohl auch nicht ernsthaft behauptet. Diese "Diskussion" kann man daher wohl einfach ales Kuriosum betrachten.
Junge, schreib deine Dissertation woanders.
Haha ich glaube auch, dass der Kollege hier seine Diss befüllen möchte. Wird geil!
09.03.2021, 11:34
Seit wann ist Misogynie eine Wissenschaft, in der man promovieren kann?
09.03.2021, 12:36
Es scheint Unkenntnis zu bestehen, was ein entfernen der Vorhaut (und des Frenulums, das bei Beschneidung mitentfernt wird) eigentlich ist. Lest doch mal bitte unten stehendes durch und überdenkt, ob nicht eine gewisse Vergleichbarkeit besteht, wenn ihr mögt. Würde mich freuen, wenn ihr euch damit auseinandersetzt. Quelle: https://flexikon-mobile.doccheck.com/de/...Zirkumzisi
„Die Vorhaut ist primär erogenes Gewebe, das für die normale sexuelle Funktion notwendig ist. Die komplexe Interaktion zwischen der protopathischen Sensibilität der an korpuskulären Rezeptoren armen Eichel und dem an korpuskulären Rezeptoren reichen gefurchten Band der männlichen Vorhaut ist für ein normales sexuelles Verhalten beim Geschlechtsverkehr notwendig. Die erhöhte Häufigkeit von Masturbation, Analverkehr und Fellatio, über die beschnittene Männer in den USA berichten, ist möglicherweise die Folge des sensorischen Ungleichgewichts infolge der Beschneidung. Zweifellos führt die Amputation der Vorhaut zu Veränderungen im sexuellen Verhalten von Männern und Frauen.“[1]
Dieser Verlust an sensorischer Funktion beim beschnittenen Penis war ein gewichtiger Faktor für die Verbreitung der Zirkumzision aus nichtreligiösen Gründen in den USA seit Ende des 19. Jahrhunderts.[2]
[...]
Die Masturbation unter Jungen wurde so zum Hauptbeweggrund für die Beschneidung.[3] Die unter Medizinern vertretene Theorie war, dass wenn dem Penis Schmerzen zugefügt würden und empfindliches Gewebe entfernt würde, Jungen und Männer davon abgehalten würden zu masturbieren.[3]
Ärzte warben ausdrücklich dafür, dass die Operation ohne Betäubung durchgeführt werden sollte, sodass sie als Strafe wahrgenommen würde und bei dem Jungen, der dem verbotenen Akt der Masturbation schuldig war, eine schmerzhafte Erinnerung hinterließ.[3]
Die Vorhaut, nicht die Eichel, ist der für leichte Berührung sensibelste Teil des Penis.[4] [...] Im Vergleich dazu befinden sich auf der Glans penis nur rund 4000 überwiegend unspezialisierte freie Nervenenden, sogenannte Nozizeptoren, die lediglich Schmerzreize aufnehmen können. Letztlich werden durch die Zirkumzision nicht nur ein Großteil der Nervenendigungen des Penis insgesamt entfernt, sondern darüber hinaus fast alle der besonders empfindlichen niedrigschwelligen spezialisierten Nervenendigungen irreversibel entfernt. Nach der Beschneidung werden die verbliebenen circa 4000 Nervenendigungen der nun permanent entblößten Eichel von einer lebenslang stetig wachsenden Hornhaut umgeben. Die Sensibilität der Eichel wird infolge dieser Keratinisierung somit mit zunehmendem Alter geringer.
Eine US-Studie aus dem Jahre 1999, in der Frauen befragt wurden, die über Erfahrungen sowohl mit beschnittenen als auch unbeschnittenen Sexualpartnern verfügten, zeigte auf, dass die Teilnehmerinnen mehrheitlich Vaginalverkehr mit einem unbeschnittenen Penis bevorzugten.[9] Die Testteilnehmerinnen merken ferner an, dass ihre intakten männlichen Sexualpartner den Geschlechtsverkehr mehr zu genießen schienen als ihre beschnittenen Sexualpartner.[9]
Die Studie von Frisch et. al (2011), die zuvor bereits beschrieben wurde, bekräftigte diese Ergebnisse: Die Studie stellte fest, dass die Beschneidung des Mannes mit einer Vielzahl sexueller Schwierigkeiten bei deren Partnerin vergesellschaftet ist, insbesondere Orgasmus-Schwierigkeiten, Schwierigkeiten mit der Penetration, schmerzhaftem Geschlechtsverkehr und ein "Gefühl der unvollständigen Erfüllung der sexuellen Bedürfnisse". [8]
So berichteten Frauen mit beschnittenen Partnern 2 bis 3 mal häufiger unter allgemeiner Sexueller Dysfunktion (OR 3.26) und häufigen Orgasmusschwierigkeiten (OR 2.66), und sogar 8 mal häufiger an Dyspareunie (schmerzhaftem Geschlechtsverkehr) als Frauen mit unbeschnittenen Partnern.[8]"
Hervorhebung im zweiten Absatz von mir. Soweit zuvor ausdrücklich auf die klitoris Bezug genommen wurde: Wenn der Grund war, dass damit einhergeht, dass es zu Orgasmusschwierigkeiten kommt, kann ich mir vorstellen, dass für eine Vergleichbarkeit vom Poster verlangt würde, dass Männern die Eichel entfernt wird. Darin kommt letztlich der Irrglaube zum Ausdruck, männliche Sexualität sei simpel (mit rein raus sei es getan). Das ist nicht er Fall.
Die männliche Beschneidung gilt bloß aus Traditionsgründen nicht als verstümmelung. Aber sie ist tatbestandlich genau das. Dass sie etwa bei Fimose medizinisch indiziert sein kann, steht auf einem anderen Blatt.
Mir ist bewusst, dass "Beschneidung" bei Mädchen häufig heißt, dass irgendwer mit dreckigen Scherben ein Kind verstümmelt. Das ist abscheulich. Selbstverständlich steigt damit im Vergleich zu einem Eingriff mit sterilem skalpell auch die Infektionsgefahr.
Die Hintergründe (höheres Brautgeld - "Frau als Ware") sind genauso widerwärtig. Da bestehen definitiv Unterschiede.
Aber macht das die männliche Beschneidung weniger zur verstümmelung?
„Die Vorhaut ist primär erogenes Gewebe, das für die normale sexuelle Funktion notwendig ist. Die komplexe Interaktion zwischen der protopathischen Sensibilität der an korpuskulären Rezeptoren armen Eichel und dem an korpuskulären Rezeptoren reichen gefurchten Band der männlichen Vorhaut ist für ein normales sexuelles Verhalten beim Geschlechtsverkehr notwendig. Die erhöhte Häufigkeit von Masturbation, Analverkehr und Fellatio, über die beschnittene Männer in den USA berichten, ist möglicherweise die Folge des sensorischen Ungleichgewichts infolge der Beschneidung. Zweifellos führt die Amputation der Vorhaut zu Veränderungen im sexuellen Verhalten von Männern und Frauen.“[1]
Dieser Verlust an sensorischer Funktion beim beschnittenen Penis war ein gewichtiger Faktor für die Verbreitung der Zirkumzision aus nichtreligiösen Gründen in den USA seit Ende des 19. Jahrhunderts.[2]
[...]
Die Masturbation unter Jungen wurde so zum Hauptbeweggrund für die Beschneidung.[3] Die unter Medizinern vertretene Theorie war, dass wenn dem Penis Schmerzen zugefügt würden und empfindliches Gewebe entfernt würde, Jungen und Männer davon abgehalten würden zu masturbieren.[3]
Ärzte warben ausdrücklich dafür, dass die Operation ohne Betäubung durchgeführt werden sollte, sodass sie als Strafe wahrgenommen würde und bei dem Jungen, der dem verbotenen Akt der Masturbation schuldig war, eine schmerzhafte Erinnerung hinterließ.[3]
Die Vorhaut, nicht die Eichel, ist der für leichte Berührung sensibelste Teil des Penis.[4] [...] Im Vergleich dazu befinden sich auf der Glans penis nur rund 4000 überwiegend unspezialisierte freie Nervenenden, sogenannte Nozizeptoren, die lediglich Schmerzreize aufnehmen können. Letztlich werden durch die Zirkumzision nicht nur ein Großteil der Nervenendigungen des Penis insgesamt entfernt, sondern darüber hinaus fast alle der besonders empfindlichen niedrigschwelligen spezialisierten Nervenendigungen irreversibel entfernt. Nach der Beschneidung werden die verbliebenen circa 4000 Nervenendigungen der nun permanent entblößten Eichel von einer lebenslang stetig wachsenden Hornhaut umgeben. Die Sensibilität der Eichel wird infolge dieser Keratinisierung somit mit zunehmendem Alter geringer.
Eine US-Studie aus dem Jahre 1999, in der Frauen befragt wurden, die über Erfahrungen sowohl mit beschnittenen als auch unbeschnittenen Sexualpartnern verfügten, zeigte auf, dass die Teilnehmerinnen mehrheitlich Vaginalverkehr mit einem unbeschnittenen Penis bevorzugten.[9] Die Testteilnehmerinnen merken ferner an, dass ihre intakten männlichen Sexualpartner den Geschlechtsverkehr mehr zu genießen schienen als ihre beschnittenen Sexualpartner.[9]
Die Studie von Frisch et. al (2011), die zuvor bereits beschrieben wurde, bekräftigte diese Ergebnisse: Die Studie stellte fest, dass die Beschneidung des Mannes mit einer Vielzahl sexueller Schwierigkeiten bei deren Partnerin vergesellschaftet ist, insbesondere Orgasmus-Schwierigkeiten, Schwierigkeiten mit der Penetration, schmerzhaftem Geschlechtsverkehr und ein "Gefühl der unvollständigen Erfüllung der sexuellen Bedürfnisse". [8]
So berichteten Frauen mit beschnittenen Partnern 2 bis 3 mal häufiger unter allgemeiner Sexueller Dysfunktion (OR 3.26) und häufigen Orgasmusschwierigkeiten (OR 2.66), und sogar 8 mal häufiger an Dyspareunie (schmerzhaftem Geschlechtsverkehr) als Frauen mit unbeschnittenen Partnern.[8]"
Hervorhebung im zweiten Absatz von mir. Soweit zuvor ausdrücklich auf die klitoris Bezug genommen wurde: Wenn der Grund war, dass damit einhergeht, dass es zu Orgasmusschwierigkeiten kommt, kann ich mir vorstellen, dass für eine Vergleichbarkeit vom Poster verlangt würde, dass Männern die Eichel entfernt wird. Darin kommt letztlich der Irrglaube zum Ausdruck, männliche Sexualität sei simpel (mit rein raus sei es getan). Das ist nicht er Fall.
Die männliche Beschneidung gilt bloß aus Traditionsgründen nicht als verstümmelung. Aber sie ist tatbestandlich genau das. Dass sie etwa bei Fimose medizinisch indiziert sein kann, steht auf einem anderen Blatt.
Mir ist bewusst, dass "Beschneidung" bei Mädchen häufig heißt, dass irgendwer mit dreckigen Scherben ein Kind verstümmelt. Das ist abscheulich. Selbstverständlich steigt damit im Vergleich zu einem Eingriff mit sterilem skalpell auch die Infektionsgefahr.
Die Hintergründe (höheres Brautgeld - "Frau als Ware") sind genauso widerwärtig. Da bestehen definitiv Unterschiede.
Aber macht das die männliche Beschneidung weniger zur verstümmelung?
09.03.2021, 12:53
Vorschlag zur Güte: Sowohl die Beschneidung/Verstümmelung weiblicher als auch männlicher Genitalien ist eine Unsitte und sollte ohne medizinische Notwendigkeit nicht zwanghaft oder bei unmündigen Personen (Kindern) durchgeführt werden.
Ob nun das eine so viel schlimmer als das andere ist nicht maßgeblich, wenn beides falsch ist.
PS: Als Kind wurde ich übrigens beschnitten. Sorgt euch aber bitte nicht. Sowohl das Runterholen als auch der Sexualakt bereiten mir (und auch meinen Sexualpartnerinnen, hoffe ich) große Freude
Ob nun das eine so viel schlimmer als das andere ist nicht maßgeblich, wenn beides falsch ist.
PS: Als Kind wurde ich übrigens beschnitten. Sorgt euch aber bitte nicht. Sowohl das Runterholen als auch der Sexualakt bereiten mir (und auch meinen Sexualpartnerinnen, hoffe ich) große Freude
09.03.2021, 13:22
Schutzbedürftigkeit von Kindern ist ein wichtiges Stichwort, genau.
Wegen deiner Beschneidung will ich dir nicht zu nahe treten. Freut mich, dass du den Sex mit deiner Partnerin genießt.
Das ("ich hatte nie Nachteile dadurch") ist ein oft gehörtes argument in der Debatte, das mE aber nicht valide ist. Man hat ja keinen Vergleich, wie es sich ohne Beschneidung angefühlt hätte. Demgegenüber berichten männer, die zum Zeitpunkt der Beschneidung schon sexuell aktiv gewesen waren von einer erheblichen Verschlechterung des Sexuallebens bis hin zu einem als vollständig empfundenen Rückgang der Empfindsamkeit. In dem Fall eigenverantwortliche Entscheidung und daher greifen natürlich Schutzbedürftigkeitserwägungen nicht. Es wird daraus aber ersichtlich, was man Jungen damit antut.
Es geht keinesfalls um Banalisierung weiblicher Beschneidung. Aber das Anstreben bzw. die gesamtgesellschaftlich akzeptierte Banalisierung männlicher Beschneidung muss auch hinterfragt werden. Woran liegt es, dass auch hier im Forum diesbezüglich mehr eine Sollensichnichtsoanstellen Attitüde herrscht?
Wegen deiner Beschneidung will ich dir nicht zu nahe treten. Freut mich, dass du den Sex mit deiner Partnerin genießt.
Das ("ich hatte nie Nachteile dadurch") ist ein oft gehörtes argument in der Debatte, das mE aber nicht valide ist. Man hat ja keinen Vergleich, wie es sich ohne Beschneidung angefühlt hätte. Demgegenüber berichten männer, die zum Zeitpunkt der Beschneidung schon sexuell aktiv gewesen waren von einer erheblichen Verschlechterung des Sexuallebens bis hin zu einem als vollständig empfundenen Rückgang der Empfindsamkeit. In dem Fall eigenverantwortliche Entscheidung und daher greifen natürlich Schutzbedürftigkeitserwägungen nicht. Es wird daraus aber ersichtlich, was man Jungen damit antut.
Es geht keinesfalls um Banalisierung weiblicher Beschneidung. Aber das Anstreben bzw. die gesamtgesellschaftlich akzeptierte Banalisierung männlicher Beschneidung muss auch hinterfragt werden. Woran liegt es, dass auch hier im Forum diesbezüglich mehr eine Sollensichnichtsoanstellen Attitüde herrscht?
09.03.2021, 14:37
Zitat:So dumm kann man gar nicht sein, dass man das Abschneiden der Klitoris mit dem Entfernen der Vorhaut gleichsetzt. Deswegen füttere ich dich nicht mehr, Troll.
Leider bezeichnest du andere als dumm. Leider bezeichnest du andere als Troll. Leider behauptest du nur stumpf eine fehlende Vergleichbarkeit. Leider legst du die Grundlagen deiner Überlegungen (hast du überhaupt überlegt?) nicht dar. Leider kann es den anderen daher nicht möglich sein, dich darüber aufzuklären, unter welchen Missverständnissen deine Annahmen offensichtlich leiden.
Du lässt gar nicht Versuch zu, Argumente auszutauschen (Angst wovor?) und hälst dich nur krampfhaft an dem favorisierten Ergebnis fest: "Es kann nicht sein, was nicht sein soll."
Das ist pure Ideologie.
Übrigens: Weibliche Beschneidung bedeutet nicht zwingend ein Abschneiden der Klitoris. Das aber nur nebenbei. Auf diese allgemein bekannte Tatsache wärst du früher oder später sowieso gestoßen, wenn du dich ernsthaft mit dem Thema befasst hättest.
Zitat:Mutilation (=Verstümmelung) ≠ Beschneidung der männlichen Vorhaut aus religiösen oder medizinischen Zwecken
Warum jetzt das "aus religiösen Zwecken" den Unterschied machen soll, ist unklar. Zum einen täuscht es nicht darüber hinweg (sondern betont es eher noch), wie schwerwiegend der Eingriff ist und dass dieser gerade nicht medizinisch angezeigt ist. Zum anderen wird auch die weibliche Beschneidung oft aus religiösen Zwecken durchgeführt. Die männliche Beschneidung übrigens (ebenso wie die weibliche) auch oft genug einfach aus sonstigen "kulturellen" Gründen. Das lässt die Norm im BGB unterschiedslos zu.
Viel wichtiger aber: Nicht die Vorhaut wird "beschnitten", sondern das Kind. Die Vorthaut wird zumindest ja nach genauer Vorgehensweise (uns insbesondere bei den "traditionellen" Formen vollständig entfernt. Um es medizinisch auszudrücken: Sie wird amputiert.
Zitat:Beschneidung bei Frauen ist IMMER eine Verstümmelung
Quelle? In der Rechtswissenschaft wird das nicht ernsthaft vertreten und ist auch offensichtlich falsch. Vermutlich ging es dir aber auch nicht um eine fachkundige Äußerung, sondern um eine bloße verbale Aufladung.
Zitat:Vorschlag zur Güte: Sowohl die Beschneidung/Verstümmelung weiblicher als auch männlicher Genitalien ist eine Unsitte und sollte ohne medizinische Notwendigkeit nicht zwanghaft oder bei unmündigen Personen (Kindern) durchgeführt werden.
Eigentlich ist das kein Gütervorschlag, sondern nur das Festhalten einer offenkundigen Tatsache.
Zitat:Es geht keinesfalls um Banalisierung weiblicher Beschneidung.
Eben. Nur dem einen Kollegen ging es anscheinend um die Bagatellisierung der männlichen Beschneidung, je nach Redensart auch Verstümmelung.
Scheinheilig und verlogen wird der Versuch darüber unternommen, dass die weibliche Beschneidung dämonisiert wird und dazu abweichende Begrifflichkeiten eingeführt werden. Diese oder jene Begrifflichkeit darf dann aber niemand hinterfragen, hinsbesondere nicht auf Unterschiedlichkeit hin untersuchen. Damit ist der Kollege aber in guter Gesellschaft: Diese Misskonzept hat die Mehrheit im Bundestag für sich gewonnen.
09.03.2021, 15:17
Verstümmelungen sind immer schlimm. Da muss man keine Geschlechter heranziehen.
Männerprobleme werden mal wieder ignoriert von der Gesellschaft. „Klappe halten und weiterarbeiten“ ist da die Devise. Sieht man sehr gut hier im Thread.
Männerprobleme werden mal wieder ignoriert von der Gesellschaft. „Klappe halten und weiterarbeiten“ ist da die Devise. Sieht man sehr gut hier im Thread.
09.03.2021, 15:33
Ich denke, dass das alles mehr ein gesellschaftliche als rechtliches Problem ist. Warum Frauen als Schlampen gelten, wenn sie verschiedene Sexualpartner haben, Männer dagegen als Frauenhelden, habe ich, der ein Mann ist, noch nie verstanden. Man kann einfach auch nicht bestreiten, dass Frauen nach wie vor im Berufsleben benachteiligt werden; dass spiegelt sich ganz einfach in den Zahlen wieder. Gleichwohl gibt es einen Punkt in der Debatte, der mich sehr nervt. Oftmals wird die Debatte von Männern geführt, die in sehr privilegierten Verhältnissen leben. Die fordern dann mehr Frauenrechte, sind aber selber nicht zu Einschränkungen bereit. Das spiegelt sich zum Beispiel in Unternehmen wieder. Da werden dann Frauen ins mittlere Management gesteckt, um nach außen Diversität zu suggerieren; in den höheren Etagen sitzen dann aber vornehmlich Männer. Für die Männer in den unteren Etagen ist das natürlich schwer begreiflich, wenn sie ihre Chance auf eine Beförderung wegen der Frauenquote schwinden sehen, während oben alles wie immer läuft. Insgesamt wird das m.E. also zu viel geheuchelt.
09.03.2021, 15:46
(09.03.2021, 15:33)Gast schrieb: Ich denke, dass das alles mehr ein gesellschaftliche als rechtliches Problem ist. Warum Frauen als Schlampen gelten, wenn sie verschiedene Sexualpartner haben, Männer dagegen als Frauenhelden, habe ich, der ein Mann ist, noch nie verstanden. Man kann einfach auch nicht bestreiten, dass Frauen nach wie vor im Berufsleben benachteiligt werden; dass spiegelt sich ganz einfach in den Zahlen wieder. Gleichwohl gibt es einen Punkt in der Debatte, der mich sehr nervt. Oftmals wird die Debatte von Männern geführt, die in sehr privilegierten Verhältnissen leben. Die fordern dann mehr Frauenrechte, sind aber selber nicht zu Einschränkungen bereit. Das spiegelt sich zum Beispiel in Unternehmen wieder. Da werden dann Frauen ins mittlere Management gesteckt, um nach außen Diversität zu suggerieren; in den höheren Etagen sitzen dann aber vornehmlich Männer. Für die Männer in den unteren Etagen ist das natürlich schwer begreiflich, wenn sie ihre Chance auf eine Beförderung wegen der Frauenquote schwinden sehen, während oben alles wie immer läuft. Insgesamt wird das m.E. also zu viel geheuchelt.
Auf den Punkt gebracht, werden die Dinge einfach nicht ehrlich besprochen, was im Übrigen auch für die anderen großen Debatten gilt. Einen Menschen pauschal als privilegiert zu bezeichnen, weil er Weiß (CIS) ist, ist anmaßend, arrogant und wird nie dazu führen, eine gerechtere Welt zu schaffen. So spielt die Menschen nur gegeneinander aus, anstatt auf die Gemeinsamkeiten zu schauen. Auch dies können sich wiederum nur die Empörungsaktivisten leisten, die sich zwar gegenseitig auf die Schulter klopfen können, selber aber nicht mit den Folgen ihrer paternalistischen Identitätspolitik leben müssen.
10.03.2021, 03:39
(08.03.2021, 15:59)Gast schrieb:(08.03.2021, 15:46)Gast schrieb: Incel-Party incoming
Linke, wenn Frauen etwaige Diskriminierungen behaupten: "Ungerechtigkeit!! Diese patriarchalen Strukturen sind ein Skandal!"
Dieselben, wenn Männer etwaige Diskriminierungen behaupten:
"Ok white cis, lass dein Incel-Selbstmitleid stecken. Boomer, cringe, scheiss AfD!"
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