08.10.2020, 17:34
Ist die Tätigkeit als Syndikus wirklich so entspannt?
Fällt mir immer schwer zu glauben, dass man ein sechsstelliges Gehalt für 40h die Woche bekommt.
Fällt mir immer schwer zu glauben, dass man ein sechsstelliges Gehalt für 40h die Woche bekommt.
08.10.2020, 17:40
Hey,
Ich bin RA in einer GK im ArbR. Unsere Arbeitszeiten sind relativ entspannt (21 Uht absolute Ausnahme). Außerdem suchen wir gerade im IP einen Anwalt (reines IP; IT und Datenschutz laufen separat). Der kollege der nun gekündigt hat, hat nur 80% hearbeitet (4 Tage Woche) und an den Arbeitstagen sich auch nicht totgearbeitet. Also falls du Interesse hast, kann ich dir im Chat gern mehr erzählen:)
VG
Ich bin RA in einer GK im ArbR. Unsere Arbeitszeiten sind relativ entspannt (21 Uht absolute Ausnahme). Außerdem suchen wir gerade im IP einen Anwalt (reines IP; IT und Datenschutz laufen separat). Der kollege der nun gekündigt hat, hat nur 80% hearbeitet (4 Tage Woche) und an den Arbeitstagen sich auch nicht totgearbeitet. Also falls du Interesse hast, kann ich dir im Chat gern mehr erzählen:)
VG
08.10.2020, 18:01
Ich mache das so, wie es mir mein Mentor geraten hat.
2 Jahre GK und dort nochma richtig fertig fachlich ausgebildet werden ( entweder spezialisiert oder in einem Dispute Team).
Dann in eine mittelständige Kanzlei wechseln wo es konkrete Partner Möglichkeiten in den nächsten 2-3 Jahren gibt.
Parallel den Dr / LLM machen und das Netzwerk ausbauen.
Der Vorteil: Aus der GK raus kannst du immer. Reinkommen nach ein paar Jahren auf dem Markt ist schwerer ( es sei denn du spielst dort in der Liga in der Zeit).
2 Jahre GK und dort nochma richtig fertig fachlich ausgebildet werden ( entweder spezialisiert oder in einem Dispute Team).
Dann in eine mittelständige Kanzlei wechseln wo es konkrete Partner Möglichkeiten in den nächsten 2-3 Jahren gibt.
Parallel den Dr / LLM machen und das Netzwerk ausbauen.
Der Vorteil: Aus der GK raus kannst du immer. Reinkommen nach ein paar Jahren auf dem Markt ist schwerer ( es sei denn du spielst dort in der Liga in der Zeit).
08.10.2020, 18:21
Wir meinen bei Dissmann Orth in München als Kanzlei mittlerer Größe sehr gut qualifizierten Juristen und Juristinnen eine interessante Alternative zum Berufseinstieg in eine renommierte Großkanzlei bieten zu können durch vernünftige Kombination von leistungsgerechter Vergütung, vernünftiger Arbeitszeit und realistischer Chance zur Führung eigener Mandate. Mehr unter www.dolaw.de. Gruß aus München und ich wünsche den Leserinnen und Lesern dieses Blogs eine glückliche Hand bei der konkreten Berufswahl, Armin Hergeth
08.10.2020, 18:24
(08.10.2020, 18:21)Hergeth schrieb: Wir meinen bei Dissmann Orth in München als Kanzlei mittlerer Größe sehr gut qualifizierten Juristen und Juristinnen eine interessante Alternative zum Berufseinstieg in eine renommierte Großkanzlei bieten zu können durch vernünftige Kombination von leistungsgerechter Vergütung, vernünftiger Arbeitszeit und realistischer Chance zur Führung eigener Mandate. Mehr unter www.dolaw.de. Gruß aus München und ich wünsche den Leserinnen und Lesern dieses Blogs eine glückliche Hand bei der konkreten Berufswahl, Armin Hergeth
Post und Verlinkung sind von uns genehmigt.
08.10.2020, 19:02
(08.10.2020, 17:40)Rechtsanwalt in Gk schrieb: Hey,
Ich bin RA in einer GK im ArbR. Unsere Arbeitszeiten sind relativ entspannt (21 Uht absolute Ausnahme). Außerdem suchen wir gerade im IP einen Anwalt (reines IP; IT und Datenschutz laufen separat). Der kollege der nun gekündigt hat, hat nur 80% hearbeitet (4 Tage Woche) und an den Arbeitstagen sich auch nicht totgearbeitet. Also falls du Interesse hast, kann ich dir im Chat gern mehr erzählen:)
VG
Chat gibt es hier nicht oder? :D in welcher Stadt bist du denn?
08.10.2020, 19:14
(08.10.2020, 19:02)Gast schrieb:(08.10.2020, 17:40)Rechtsanwalt in Gk schrieb: Hey,
Ich bin RA in einer GK im ArbR. Unsere Arbeitszeiten sind relativ entspannt (21 Uht absolute Ausnahme). Außerdem suchen wir gerade im IP einen Anwalt (reines IP; IT und Datenschutz laufen separat). Der kollege der nun gekündigt hat, hat nur 80% hearbeitet (4 Tage Woche) und an den Arbeitstagen sich auch nicht totgearbeitet. Also falls du Interesse hast, kann ich dir im Chat gern mehr erzählen:)
VG
Chat gibt es hier nicht oder? :D in welcher Stadt bist du denn?
Achso ich hätte sonst meine E-Mail halt mal gepostet:)
In Berlin:)
08.10.2020, 19:23
(08.10.2020, 18:01)Gastvfd schrieb: Ich mache das so, wie es mir mein Mentor geraten hat.
2 Jahre GK und dort nochma richtig fertig fachlich ausgebildet werden ( entweder spezialisiert oder in einem Dispute Team).
Dann in eine mittelständige Kanzlei wechseln wo es konkrete Partner Möglichkeiten in den nächsten 2-3 Jahren gibt.
Parallel den Dr / LLM machen und das Netzwerk ausbauen.
Der Vorteil: Aus der GK raus kannst du immer. Reinkommen nach ein paar Jahren auf dem Markt ist schwerer ( es sei denn du spielst dort in der Liga in der Zeit).
Ich habe 2 Jahre in einer Großkanzlei gearbeitet. Auf dieser Grundlage folgende Anmerkungen hierzu:
- Fertig fachlich ausgebildet werden? Kein Mensch bildet dich in der GK aus. Du sollst Stunden auf Mandate abrechnen. Klar lernt man da auch hier und da etwas, aber niemand interessiert sich dafür, ob du ein bestimmtes Ausbildungsziel erreichst oder nicht. Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung hat man eigentlich auch nie die Zeit, sich intensiv genug mit einem Problem zu befassen, dass etwas hängen bleibt. Es ist ungefähr so, als ob du in der Uni nach dem Zufallsprinzip verschiedene Vorlesungen besuchst, aber nie eine Vorlesung über das gesamte Semester, sondern jede Woche eine andere.
- Netzwerk ausbauen? Da du in der GK fast keinen Mandantenkontakt hast (mit Mandantenkontakt meine ich nicht das Rausschicken von Vertragsentwürfen, sondern eine direkte Beratung von Mandanten), baust du auch kein Netzwerk auf. Allenfalls deine Associate-Kollegen mögen Kontakte für die Zukunft sein, aber ob die dir für deine angestrebte Tätigkeit in der mittelständischen Kanzlei helfen - fraglich.
- Partnerchancen beim Mittelständler? Die hängen vor allem daran, ob man Geschäft mitbringt. Aber a) können GK-Associates mangels Mandantenkontakt meistens kein Geschäft aufbauen und b) nützen dir Kontakte zu GK-Mandanten für mittelständisches Geschäft herzlich wenig, weil dort die Ressourcen fehlen, die für die Bearbeitung umfangreicher Mandate erforderlich sind.
- Parallel Dr./LL.M. machen? Würde aus eigener Anschauung schätzen, dass von denen, die die Promotion in die GK mitnehmen, max. 20 % tatsächlich auch promoviert werden, und das sind die, bei denen lediglich noch die Fußnoten fehlten. Es ist schlicht zeitlich unmöglich, parallel zur GK-Arbeit promovieren. Den LL.M. kann man nicht parallel machen, sondern allenfalls dafür die GK-Tätigkeit unterbrechen.
Fazit: Wer Partner in einer mittelständischen Kanzlei werden will, sollte auch dort anfangen. Nur dort bestehen die Voraussetzungen, um mittelständisches Geschäft aufzubauen. Großkanzlei-"Mentoren", die etwas anderes behaupten, sind vor allem geschickte Verkäufer.
GK macht nur dann Sinn, wenn man langfristig Großkanzleiarbeit machen will - also als Partner in der GK, Syndikus bei einem GK-Mandanten oder Notar für GK-Mandate.
08.10.2020, 21:51
(08.10.2020, 19:23)Gast schrieb:(08.10.2020, 18:01)Gastvfd schrieb: Ich mache das so, wie es mir mein Mentor geraten hat.
2 Jahre GK und dort nochma richtig fertig fachlich ausgebildet werden ( entweder spezialisiert oder in einem Dispute Team).
Dann in eine mittelständige Kanzlei wechseln wo es konkrete Partner Möglichkeiten in den nächsten 2-3 Jahren gibt.
Parallel den Dr / LLM machen und das Netzwerk ausbauen.
Der Vorteil: Aus der GK raus kannst du immer. Reinkommen nach ein paar Jahren auf dem Markt ist schwerer ( es sei denn du spielst dort in der Liga in der Zeit).
Ich habe 2 Jahre in einer Großkanzlei gearbeitet. Auf dieser Grundlage folgende Anmerkungen hierzu:
- Fertig fachlich ausgebildet werden? Kein Mensch bildet dich in der GK aus. Du sollst Stunden auf Mandate abrechnen. Klar lernt man da auch hier und da etwas, aber niemand interessiert sich dafür, ob du ein bestimmtes Ausbildungsziel erreichst oder nicht. Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung hat man eigentlich auch nie die Zeit, sich intensiv genug mit einem Problem zu befassen, dass etwas hängen bleibt. Es ist ungefähr so, als ob du in der Uni nach dem Zufallsprinzip verschiedene Vorlesungen besuchst, aber nie eine Vorlesung über das gesamte Semester, sondern jede Woche eine andere.
- Netzwerk ausbauen? Da du in der GK fast keinen Mandantenkontakt hast (mit Mandantenkontakt meine ich nicht das Rausschicken von Vertragsentwürfen, sondern eine direkte Beratung von Mandanten), baust du auch kein Netzwerk auf. Allenfalls deine Associate-Kollegen mögen Kontakte für die Zukunft sein, aber ob die dir für deine angestrebte Tätigkeit in der mittelständischen Kanzlei helfen - fraglich.
- Partnerchancen beim Mittelständler? Die hängen vor allem daran, ob man Geschäft mitbringt. Aber a) können GK-Associates mangels Mandantenkontakt meistens kein Geschäft aufbauen und b) nützen dir Kontakte zu GK-Mandanten für mittelständisches Geschäft herzlich wenig, weil dort die Ressourcen fehlen, die für die Bearbeitung umfangreicher Mandate erforderlich sind.
- Parallel Dr./LL.M. machen? Würde aus eigener Anschauung schätzen, dass von denen, die die Promotion in die GK mitnehmen, max. 20 % tatsächlich auch promoviert werden, und das sind die, bei denen lediglich noch die Fußnoten fehlten. Es ist schlicht zeitlich unmöglich, parallel zur GK-Arbeit promovieren. Den LL.M. kann man nicht parallel machen, sondern allenfalls dafür die GK-Tätigkeit unterbrechen.
Fazit: Wer Partner in einer mittelständischen Kanzlei werden will, sollte auch dort anfangen. Nur dort bestehen die Voraussetzungen, um mittelständisches Geschäft aufzubauen. Großkanzlei-"Mentoren", die etwas anderes behaupten, sind vor allem geschickte Verkäufer.
GK macht nur dann Sinn, wenn man langfristig Großkanzleiarbeit machen will - also als Partner in der GK, Syndikus bei einem GK-Mandanten oder Notar für GK-Mandate.
Bin jetzt im 2. Jahr und Dis ist eingereicht.
Fertig ausgebildet? Ich weiß ja nicht bei wem du warst, aber es gibt schon ein Grund für die Azur Liste... Man sollte dann eben auch nicht im M&A anfangen.
Netzwerk? ja natürlich zu anderen Juristen. Fortbildungen helfen auch hier.
Kurzum: Mein Marktwert ist deutlich höher. Ins Unternehmen könnte ich schon wechseln (Mandant). Das ging letztes Jahr nicht. Auch der Wechsel in die Kanzleien wurde schon angesprochen (Fortbildungen / Netzwerk). Du kannst mich nicht abwerben, wenn du mir nicht eine Partnerschaft konkret in Aussicht stellst. Wenn man sowas macht sollte man halt nicht in irgendeine GK für 100k gehen und sinnlos Tabellen ausführen. Nahezu all meine Bekannte die inzwischen Partner in solchen Kanzleien sind, haben sich ihre Sporen in den ersten Jahren in einer der üblichen Gks verdient...