15.08.2020, 16:32
"Unsympathisch" finde ich persönlich auch etwas hart, aber verstehe was der Kollege/die Kollegin meint. Ich würde die Frage eher als nicht sehr clever formuliert bezeichnen. Habe selbst ganz ordentlich abgeschnitten, aber nicht wirklich das Bedürfnis meine "Lerntipps" dem Fragensteller mitzuteilen. Aber lasst uns nicht streiten, sitzen ja alle im selben Boot. Peace :D
15.08.2020, 18:38
Liebe/r Gästeliste NRW,
ich wäre sogar sehr für deine Lerntipps dankbar.
Viele Grüße
ich wäre sogar sehr für deine Lerntipps dankbar.
Viele Grüße
15.08.2020, 23:38
- Nachvollziehbare Lösung
- Vollständige Lösung
- Brauchbar für die Praxis
Aus meiner Erfahrung hat man auch Zeit für den Kommentar, soweit man sich vorher schon soweit damit beschäftigt hat, dass man Sachen schnell findet. Wenn man den Palandt im Examen das erste Mal aufschlägt, wirds eng.
(Falls es interessiert: 6,75 Pkt schriftlich, Einzelnoten zwischen 5-9 Pkt)
- Vollständige Lösung
- Brauchbar für die Praxis
Aus meiner Erfahrung hat man auch Zeit für den Kommentar, soweit man sich vorher schon soweit damit beschäftigt hat, dass man Sachen schnell findet. Wenn man den Palandt im Examen das erste Mal aufschlägt, wirds eng.
(Falls es interessiert: 6,75 Pkt schriftlich, Einzelnoten zwischen 5-9 Pkt)
15.08.2020, 23:45
(15.08.2020, 18:38)Charlotta schrieb: Liebe/r Gästeliste NRW,
ich wäre sogar sehr für deine Lerntipps dankbar.
Viele Grüße
Wenn jemand so lieb fragt, dann kann ich nicht anders. :)
Im Grunde hab ich das gemacht, was einem auch die Repetitorien immer sagen.
1. Klausuren schreiben. Wie viele kann ich nicht genau sagen. Muss jeder selbst wissen, da es ein ungemeiner Zeitfresser ist. Hilft einem sich gerade das prozessuale besser einzuprägen. Bzgl. Zeitmanagement hat es mir nicht viel gebracht, da die Examensklausuren viel umfangreicher sind als die Übungsklausuren. Daher würde ich versuchen die Probeklausuren in 4 Stunden zu schreiben. Zum Ende hin habe ich aber nur noch Lösungsskizzen gemacht.
2. Urteile lesen. So kann man sich einen guten Stil und gute Formulierungen aneignen.
3. Ein Repetitorium besuchen. Ich selbst bin ganz gut mit Kaiser gefahren, aber habe auch von Hemmer NRW viel Gutes gehört.
4. Bzgl. prozessualem Recht hab ich mir eigene Übersichten gemacht. Ich habe erst ein Grobschema erstellt, also Rubrum, Tenor, TB, EG und für jede prozessuale Konstellationen (zB Widerklage, Prozessaufrechnung, VU etc.) anhand entsprechender Literatur und AG-Unterlagen die Besonderheiten an der jeweiligen Stelle notiert. Das war sehr aufwendig und ich habe meine Übersichten über das Ref. immer wieder ergänzt und aktualisiert, aber es hat sich gelohnt.
5. Bzgl. materiellem Recht habe ich während des Refs mit meinen Karteikarten zum 1. Examen gelernt. Ich weiß, dass ist viel mehr als man zum 2. Examen braucht und natürlich habe ich gewisse Dinge auch ausgelassen, aber es hat mir Sicherheit gegeben. Dass man einen Kommentar in der Klausur hat und nicht alles lernen muss, hat mir persönlich nicht viel gebracht. Die Klausuren sind so überladen. Ich habe höchstens 5-10 min mit dem Kommentar arbeiten können.
Das alles ist jetzt kein Garant, dass man ein Prädikat schreibt. Es gehört auch etwas Glück dazu. Ich würde behaupten, dass ich sehr fleißig war, aber hätte ich in meinem Durchgang einige der Klausuren gehabt, die in den letzten Monaten liefen, hätte ich auch Probleme gehabt denk ich. Hoffe ich konnte weiterhelfen. Viel Erfolg!
16.08.2020, 13:24
Vielen lieben Dank, Gästeliste NRW!
16.08.2020, 18:42
Hi Freunde,
vielen Dank für die zahlreichen Antworten :-) @Gästeliste NRW, danke, die Tipps sind sehr hilfreich, vorallem für mich als Frischling. Dachte, ich lerne bzw. wiederhole jetzt einfach regelmäßig materielles Recht, lerne Prozessrecht und löse dann 1-2 Klausuren pro Woche. Am Anfang des Refs sollte das ja ausreichen (hoffe ich?!), bis dahin will ich noch ein wenig die Zeit genießen.
Freue mich auch über weitere Tipps und sobald ich welche habe, teile ich die natürlich auch gerne.
Tut mir echt Leid, wenn ich dem ein oder anderen hier auf den Schlips getreten bin - das wollte ich nicht und möglicherweise war die Frage ein wenig ungeschickt formuliert. Kein Grund unhöflich zu sein, wir sitzen doch alle im selben Boot und wollen die gemeinsame Refzeit entspannt, erfolgreich und vorallem kollegial hinbekommen. Ich freue mich über alle Beiträge, unabhängig von der Note. Gleichzeitig könnte man ja aber wohl auch vertreten, dass diejenigen, die in besonders hohe Punkteebenen gekommen sind, besonders viel richtig gemacht haben. Das würde ich gerne von denen lernen. Vielleicht hast du da ja Verständnis dafür. Ich spreche auch niemandem ab, aufgrund anderer Punktezahlen kein guter Jurist zu sein, da gehört ja auch viel mehr dazu. Aber ich frage eben ganz spezifisch im Hinblick auf das Examen...
Danke an alle, die sich geäußert haben und ich freue mich über weitere Tipps :-)
LG juradude
vielen Dank für die zahlreichen Antworten :-) @Gästeliste NRW, danke, die Tipps sind sehr hilfreich, vorallem für mich als Frischling. Dachte, ich lerne bzw. wiederhole jetzt einfach regelmäßig materielles Recht, lerne Prozessrecht und löse dann 1-2 Klausuren pro Woche. Am Anfang des Refs sollte das ja ausreichen (hoffe ich?!), bis dahin will ich noch ein wenig die Zeit genießen.
Freue mich auch über weitere Tipps und sobald ich welche habe, teile ich die natürlich auch gerne.
(15.08.2020, 16:21)Gast schrieb:(15.08.2020, 16:13)Gast schrieb:(15.08.2020, 16:04)Gast schrieb:(15.08.2020, 14:35)Gast schrieb:(14.08.2020, 21:00)Gast schrieb: Unsympathischer geht es nicht oder? Fragst nach Hilfe und dann sowas. Ab wann nimmst du denn Tipps an? Ab 11, 12 oder mehr Punkten?
Wieso "unsympathisch"? Ist doch legitim, dass er Tipps nur von solchen annimmt, bei denen es tatsächlich geklappt hat mit dem Examen.
Blödsinn was du da von dir gibst. Diejenigen, bei denen es nicht geklappt hat werden sich grds. nicht zu so einer Frage äußern. Und wenn sie es doch tun sollten, dann ist es goldwert zu wissen was diese falsch gemacht haben. Es ist wie bei den Übungsklausuren, man lernt aus denen die man nicht bestanden hat mehr als aus den guten Klausuren.
Er hat ja nie gesagt, dass er nur Infos von welchen mit zweistelligen Noten will. Aber man den Wert von Tipps schon besser einschätzen, wenn man weiß, was am Ende bei rauskam.
Und wie Du oben siehst, hat sich ja jemand mit 4,25 Punkten, also nicht gerade überragend, geäußert.
Find die Frage nach den Noten jedenfalls auch legitim und nicht unsympathisch. Kannst ja zu einem Repetitor gehen, der mit 4 Punkten bestanden hat, lernst ja da mehr.
Ist ja schön, dass du das nicht unsympathisch findest. Dann haben sich ja zwei vom gleichen Schlag gefunden ;)
Ne brauche nicht mehr zum Repetitor, habs Gott sei Dank hinter mir. Mir wäre es auch egal, was mein Repetitor vor 20 Jahren im Examen hatte, solange er mir den Mist ordentlich vermitteln kann.
Tut mir echt Leid, wenn ich dem ein oder anderen hier auf den Schlips getreten bin - das wollte ich nicht und möglicherweise war die Frage ein wenig ungeschickt formuliert. Kein Grund unhöflich zu sein, wir sitzen doch alle im selben Boot und wollen die gemeinsame Refzeit entspannt, erfolgreich und vorallem kollegial hinbekommen. Ich freue mich über alle Beiträge, unabhängig von der Note. Gleichzeitig könnte man ja aber wohl auch vertreten, dass diejenigen, die in besonders hohe Punkteebenen gekommen sind, besonders viel richtig gemacht haben. Das würde ich gerne von denen lernen. Vielleicht hast du da ja Verständnis dafür. Ich spreche auch niemandem ab, aufgrund anderer Punktezahlen kein guter Jurist zu sein, da gehört ja auch viel mehr dazu. Aber ich frage eben ganz spezifisch im Hinblick auf das Examen...
Danke an alle, die sich geäußert haben und ich freue mich über weitere Tipps :-)
LG juradude
31.08.2020, 18:45
Kann mich den Vorrednern nur anschließen: Übung macht den Meister. Ich habe auch sehr viele Probeklausuren geschrieben. Teils ausformuliert (wenn die Möglichkeit bestand, dass die Klausur korrigiert wird), teils skizziert. Die Korrekturen habe ich dann ausgeschlachtet und mir meine Fehler sehr genau angesehen, um sie nach Möglichkeit nicht mehr zu machen.
Selbst in meinen Skizzen habe ich aber auf saubere Obersätze geachtet und nur die Argumentation dann abgekürzt.
Neben der Kenntnis des Rechts ist meiner Meinung nach ein stringenter Aufbau mit passenden Obersätzen sehr wichtig. Wenn jeder zweite Satz krumm ist helfen dir die besten Argumente nicht. Das kann unter Zeitdruck durchaus auch eine Herausforderund sein.
Zudem solltest du früh anfangen, mit den Kommentaren zu arbeiten. Man hat die nicht umsonst.
Um die Menge an Stoff einzugrenzen fand ich auch die Kaiser-Seminare sehr hilfreich und wirklich gut.
Mündliche steht bei mir noch aus, aber schriftlichen waren fast zweistellig, mit Noten zwischen 8-12 Punkten. Also einigermaßen erfolgreich!
Allen, die die Klausuren noch vor sich haben: Viel Erfolg. Ihr werdet das schon hinbekommen.
Selbst in meinen Skizzen habe ich aber auf saubere Obersätze geachtet und nur die Argumentation dann abgekürzt.
Neben der Kenntnis des Rechts ist meiner Meinung nach ein stringenter Aufbau mit passenden Obersätzen sehr wichtig. Wenn jeder zweite Satz krumm ist helfen dir die besten Argumente nicht. Das kann unter Zeitdruck durchaus auch eine Herausforderund sein.
Zudem solltest du früh anfangen, mit den Kommentaren zu arbeiten. Man hat die nicht umsonst.
Um die Menge an Stoff einzugrenzen fand ich auch die Kaiser-Seminare sehr hilfreich und wirklich gut.
Mündliche steht bei mir noch aus, aber schriftlichen waren fast zweistellig, mit Noten zwischen 8-12 Punkten. Also einigermaßen erfolgreich!
Allen, die die Klausuren noch vor sich haben: Viel Erfolg. Ihr werdet das schon hinbekommen.
19.08.2022, 11:37
Ich bin nun mit dem Examen durch und wollte einige Tipps teilen und was zurückgeben.
Am meisten hat mir das Lösen von Klausuren (Skizzieren, nicht ausformulieren) gebracht. In der Examensvorbereitung so 2-3 Klausuren pro Tag. Am besten war Kaiser ZivilR und StPO (Kaiser ÖR kann ich nicht empfehlen, aber es gibt allg. relativ wenig dazu). War auch in einem refbegleitenden Rep, was ganz gut war, wenn man vor- und nacharbeitet.
Klausurenkurs war mäßig, aber das Schreiben von Klausuren - idealerweise in 4.30h statt 5 - korrelierte in meinem Freundeskreis tatsächlich mit der Note.
Ergebnisse des Klausurenkurses war ca 7 im Schnitt, im echten Examen bin ich mit der mündlichen auf vb gekommen. Echte Examensklausuren waren deutlich härter und länger als die Probeklausuren.
Auf die mündliche konnte man sich kaum vorbereiten mit Ausnahme der Aktenvorträge (die waren bei uns in NRW ganz gut).
Ansonsten würde ich bei den Stationen so viel mitarbeiten wie möglich. Habe ich nur teilweise gemacht, was im Nachhinein etwas schade war. Hätte gerne noch mehr Einblicke gesammelt. Würde auf jeden Fall spannende und arbeitsintensive und keine "Tauchstationen" machen. 3 Monate Examensvorbereitung und Tauchen fand ich in Ordnung.
Danke an alle, die vor zwei Jahren hier gepostet haben. Vielleicht zieht ja der ein oder andere Ref hier noch etwas raus :)
Am meisten hat mir das Lösen von Klausuren (Skizzieren, nicht ausformulieren) gebracht. In der Examensvorbereitung so 2-3 Klausuren pro Tag. Am besten war Kaiser ZivilR und StPO (Kaiser ÖR kann ich nicht empfehlen, aber es gibt allg. relativ wenig dazu). War auch in einem refbegleitenden Rep, was ganz gut war, wenn man vor- und nacharbeitet.
Klausurenkurs war mäßig, aber das Schreiben von Klausuren - idealerweise in 4.30h statt 5 - korrelierte in meinem Freundeskreis tatsächlich mit der Note.
Ergebnisse des Klausurenkurses war ca 7 im Schnitt, im echten Examen bin ich mit der mündlichen auf vb gekommen. Echte Examensklausuren waren deutlich härter und länger als die Probeklausuren.
Auf die mündliche konnte man sich kaum vorbereiten mit Ausnahme der Aktenvorträge (die waren bei uns in NRW ganz gut).
Ansonsten würde ich bei den Stationen so viel mitarbeiten wie möglich. Habe ich nur teilweise gemacht, was im Nachhinein etwas schade war. Hätte gerne noch mehr Einblicke gesammelt. Würde auf jeden Fall spannende und arbeitsintensive und keine "Tauchstationen" machen. 3 Monate Examensvorbereitung und Tauchen fand ich in Ordnung.
Danke an alle, die vor zwei Jahren hier gepostet haben. Vielleicht zieht ja der ein oder andere Ref hier noch etwas raus :)
19.08.2022, 11:40
(19.08.2022, 11:37)juradude schrieb: Ich bin nun mit dem Examen durch und wollte einige Tipps teilen und was zurückgeben.
Am meisten hat mir das Lösen von Klausuren (Skizzieren, nicht ausformulieren) gebracht. In der Examensvorbereitung so 2-3 Klausuren pro Tag. Am besten war Kaiser ZivilR und StPO (Kaiser ÖR kann ich nicht empfehlen, aber es gibt allg. relativ wenig dazu). War auch in einem refbegleitenden Rep, was ganz gut war, wenn man vor- und nacharbeitet.
Klausurenkurs war mäßig, aber das Schreiben von Klausuren - idealerweise in 4.30h statt 5 - korrelierte in meinem Freundeskreis tatsächlich mit der Note.
Ergebnisse des Klausurenkurses war ca 7 im Schnitt, im echten Examen bin ich mit der mündlichen auf vb gekommen. Echte Examensklausuren waren deutlich härter und länger als die Probeklausuren.
Auf die mündliche konnte man sich kaum vorbereiten mit Ausnahme der Aktenvorträge (die waren bei uns in NRW ganz gut).
Ansonsten würde ich bei den Stationen so viel mitarbeiten wie möglich. Habe ich nur teilweise gemacht, was im Nachhinein etwas schade war. Hätte gerne noch mehr Einblicke gesammelt. Würde auf jeden Fall spannende und arbeitsintensive und keine "Tauchstationen" machen. 3 Monate Examensvorbereitung und Tauchen fand ich in Ordnung.
Danke an alle, die vor zwei Jahren hier gepostet haben. Vielleicht zieht ja der ein oder andere Ref hier noch etwas raus :)
Zusatz: habe auch wenige Kaiserseminare belegt, die ich leider nicht empfehlen kann. Kaisers Klausurenkurs war ebenfalls eher schlecht (Klausuren sehr schlecht/oberflächlich korrigiert, teilweise gar nicht, dafür halt billig - war mir dann egal, weil ich eh ins Examen gegangen bin). Kaiserseminare würde ich daher nicht unbedingt belegen; die Kaiser-Klausuren (ZPO und StPO, nicht aber ÖR) hingegen sind - auch wegen der Lösungsskizzen (wieder Ausnahme ÖR: viele Fehler) - sehr gut.
Das wars von mir :)
19.08.2022, 12:20
Man kann das alles nicht verallgemeinern.
Die meisten finden es wohl hilfreich, viele Klausuren auszuschreiben. Ich fand das immer schrecklich - auch im ersten Examen schon. Habe 8 Übungsklausuren geschrieben für das zweite und war kein Problem.
Mein Tipp ist das materielle Recht nicht zu unterschätzen. Die prozessualen Probleme hielten sich bei mir in Grenzen, wobei man natürlich Basic Prozessrecht schon drauf haben sollte.
Die meisten finden es wohl hilfreich, viele Klausuren auszuschreiben. Ich fand das immer schrecklich - auch im ersten Examen schon. Habe 8 Übungsklausuren geschrieben für das zweite und war kein Problem.
Mein Tipp ist das materielle Recht nicht zu unterschätzen. Die prozessualen Probleme hielten sich bei mir in Grenzen, wobei man natürlich Basic Prozessrecht schon drauf haben sollte.