20.02.2022, 13:08
(20.02.2022, 07:56)Gast schrieb:(16.02.2022, 21:39)Gast schrieb: Richtige Stellen sind aus meiner Sicht solche, die auf Dauer zu Deinen Noten (Lücke im Lebenslauf außen vor gelassen) passen. LegalTech, Projektjurist etc. sind eben gerade Stellen, die man machen kann, die aber wegen geringer Entwicklungsmöglichkeiten nicht von Dauer sein sollten.
Du musst wegen Deiner Lücke im Lebenslauf überhaupt erstmal eine Stelle mit Büro-/Kanzleiluft ergattern. Also bewirb Dich breit - aber lass die 30K außen vor. Das ist so gering, das schreckt fast ab.
Im Übrigen sollltest Du bei der Stellensuche wie jeder andere Berufsanfänger auch vorgehen.
Ob es im ÖD Besonderheiten gibt, weiss ich nicht. Möglichwerweise ist im ÖD Deine Lücke im Lebenslauf wegen Art 33 Abs. 2 GG weniger relevant.
Arbeite für Dich doch mal Deine Stärken heraus. Irgendwie musst Du doch Deine wirklich soliden Examina hinbekommen haben.
Gab es im Studium/Ref Schwerpunkte, an denen Du ansetzen kannst?
Wo willst mittelfristig hin? Was ist langfristig Dein Ziel?
Die Lücke würde ich nicht mit einem Loch erklären. Entweder Du kannst von einem Hobbby oÄ erzählen, das Du vorrangig hast betreiben wollen und von dem Du nun genug hast oder Du bist insoweit - im Gespräch - ehrlich, als dass Dich Jura nach den Examina nicht mehr so interessiert hat. Da hast Du Deinen Lebensunterhalt halt anderweitig verdient. Nun willst Du es aber wissen, willst im Leben vorankommen und möchtest in Rechtsgebiet X arbeiten und dort dies und jenes werden - aus der von Dir darzustellenden Motivation.
Dein berufliches Fortkommen solltest Du wie ein Projekt/Mandat behandeln. Also setz Dir ein Ziel, brich den Weg auf einzelne Schritte herunter, notier Dir in einem Tischkalender (die breiten Dinger mit Spiralbindung), wann Du welchen Schritt erreicht haben willst und überprüf Deine Zielerreichung jede Woche. Immer schön anpassen und verfeinern.
Die Ursachen für das "Loch" solltest Du für Dich herausfinden und beseitigen. Dass da ein Loch war, ist fürs weitere Vorangehen uninteressant. Das war eben so, das kannst Du nicht ändern, jetzt geht es voran.
Das ist ja nach wie vor mein Problem, dass ich überhaupt nicht einschätzen kann, für welche Stellen ich in Frage käme oder was man verlangen kann.
Da hat mir bisher auch keine Bewerbungsberatung geholfen.
Habe sicherlich bisher eine fast dreistellige Zahl an vergeblichen Bewerbungen geschrieben. Spätestens dann kommen halt schon die Zweifel. Für mich stellt sich der Arbeitsmarkt halt komplett anders da als hier vielfach geschildert. Und wenn es nicht an der Lücke und den Noten liegt, an was dann?
Ich finde es erfreulich, dass Du Dich offensichtlich redlich bemühst, einen Arbeitsplatz zu finden und ua auch im Forum nach Unterstützung nachsuchst.
Es wird bie der aktuellen Marktlage mit Sicherheit nicht an Deinen Noten liegen, jedenfalls dann nicht, solange Du Dich auf irgendwelche heiß umkämpften GK-Stellen oä bewirbst. Für Standard reichen die Noten derzeit vollkommen aus. Am Englisch liegt es nicht, solange es nicht um eine der vorgenannten Stellen geht.
Es bleiben
- die Ursachen dessen, was Du als "ins Loch gefallen" beschreibst und
- Dein möglicherweise daraus resultierendes Auftreten
- die Lücke,
- Deine Bewerbungsstrategie und
- Deine Bewerbungsunterlagen
Du bewirbst Dich als Berufsanfänger mit für Juristen guten Noten. Allein die Lücke ist ein objektives Kriterium, das dem Adressaten Deiner Bewerbung ins Auge stechen wird, sofern Deine Bewerbungsunterlagen nicht vorher abschrecken. Deine Bewerbungsunterlagen entwickelst Du stetig fort und läßt bitte irgendeinen Kollegen aus dem Ref oder sonst jemanden mit juristischer Arbeitserfahrung rübergucken.
Ich bleibe bei meiner Ansicht, nach der Du auch, also keinesfalls ausschließlich, Stellen mit geringerem Ansehen (im Forum) wie LegalTech, Diesel, Projektjurist als Einstieg in Betracht ziehen solltest - es geht um Deine konkrete Situation, und nicht um eine abstrakte Betrachtung zu einer gänzlich anderen Ausgangslage:
- Du baust erste Berufserfahrungen auf - das steht für Dich an erster Stelle!
- Du hast bei einer solchen Stellen aber einen geregelten Arbeitstag.
- Du kommst mit anderen Juristen/Anwälten in Kontakt.
- Bei sieben Jahren Lücke kannst Du diese Stellen bei Bedarf später ohne weiteres verschweigen. Das macht den Kohl auch nicht mehr fett. 7 Jahre, 7,5 Jahre oder 8 Jahre .... Wayne interessierts!
- Du verdienst Geld und baust Ansprüche gegen das Versorgungswerk auf (wenn RA, sonst eben Rente).
- Überhaupt mal als Jurist zu arbeiten dürfte sich auch positiv auf Deine Selbstwahrnehmung auswirken.
- Du hast Abends und am WE immer noch genug Zeit, an Deiner beruflichen Weiterentwicklung zu arbeiten.
Als kleinesten Schritt musst Du wenigsten den Schritt vom Regalepacken weg in irgendeine Büro-/Administrativtätigkeit gehen.
Prüfe die Möglichkeiten im ÖD.
Es wird werden!
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