20.02.2024, 18:16
(19.02.2024, 23:28)Sir Wilfrid Robarts schrieb: sonst schau doch mal, ob es nicht einen Arbeitgeber gibt, der dir gefällt und zugleich in beiden Städten sitzt, also deiner aktuellen und der, in die es dich ggfs zieht?
Daran dachte ich auch schon. Allerdings habe ich bis jetzt noch nichts in die Richtung gefunden.
Zur Sache mit dem schlechten Ruf: Wenn ich für eine kurze Zeit etwas wählen sollte, das keinen guten Ruf hat, dann könnte ich es im Lebenslauf im Zweifel immer noch weg lassen. Übers Anwaltsverzeichnis könnte man natürlich Rückschlüsse ziehen, aber es muss ja auch gar nicht zwingend eine Anstellung als Rechtsanwalt sein. Gerade für die Zeit nach dem Examen fallen mir zudem auch schon einige gute und ehrliche "Lückenfüller" oder auch Erklärungsansätze für eine etwas "stupidere" Arbeit ein. Solange der AG nicht für juristische Totalausfälle oder Geschwurbel bekannt ist, würde ich mich nicht sofort abschrecken lassen. Sehe es daher eher wie guga.
Schöner wäre es natürlich trotzdem, wenn man etwas findet, dass einen auch persönlich voran bringt.
20.02.2024, 22:10
steht denn das "Ob" des Umzugs fest? Falls ja, wie groß ist denn das Zeitfenster zwischen Zweitem Examen und Umzug?
Weil ein paar Monate könntest du je nach Lebensstandard ja ggfs auch über ALG finanzieren und dir dann direkt entspannt in der Zielstadt eine Stelle suchen.
Alternativ könntest du zur Überbrückung in der bisherigen Stadt ggfs. auch als (mit zweitem Examen besser bezahlter) WissMit was finden?
Weil ein paar Monate könntest du je nach Lebensstandard ja ggfs auch über ALG finanzieren und dir dann direkt entspannt in der Zielstadt eine Stelle suchen.
Alternativ könntest du zur Überbrückung in der bisherigen Stadt ggfs. auch als (mit zweitem Examen besser bezahlter) WissMit was finden?
21.02.2024, 01:04
Was ich machen würde: mir ein möbliertes Zimmer vor Ort suchen und sofort umziehen. So ähnlich habe ich es tatsächlich sogar gemacht, nur dass ich den Job schon hatte und das möblierte Zimmer die Wohnung meines Bruders war, in der er nicht mehr wohnte (schon zur Freundin gezogen).
Das finde ich besser als den von dir geplanten Hickhack oder bei irgendeiner Kanzlei anzuheuern, die dich nicht interessiert. Mir fällt dazu gerade ein, dass ich solche Stellenangebote durchaus schon gesehen habe. Das waren vermutlich Kanzleien, die sich auf die telefonische Beratung spezialisiert haben. Ruf solcher Kanzleien: naja, nicht die beste Wahl und wohl Notnagel für 2xa- Kandidaten, die nichts anderes gefunden haben. Die kann man zwar sicherlich gut weg diskutieren, aber trotzdem hat dein Lebenslauf damit einen kleinen Makel, wenn du diese Station nicht ganz verschweigen willst.
Da finde ich die möblierte Wohnung eindeutig die bessere Option.
Das finde ich besser als den von dir geplanten Hickhack oder bei irgendeiner Kanzlei anzuheuern, die dich nicht interessiert. Mir fällt dazu gerade ein, dass ich solche Stellenangebote durchaus schon gesehen habe. Das waren vermutlich Kanzleien, die sich auf die telefonische Beratung spezialisiert haben. Ruf solcher Kanzleien: naja, nicht die beste Wahl und wohl Notnagel für 2xa- Kandidaten, die nichts anderes gefunden haben. Die kann man zwar sicherlich gut weg diskutieren, aber trotzdem hat dein Lebenslauf damit einen kleinen Makel, wenn du diese Station nicht ganz verschweigen willst.
Da finde ich die möblierte Wohnung eindeutig die bessere Option.
21.02.2024, 13:30
(20.02.2024, 17:55)guga schrieb: a.A.:Welche Kanzlei ist eigentlich scheiß egal. Berufserfahrung ist Berufserfahrung.
Ich habe schon viele Lebensläufe gesehen, die in etwa so aussehen: Magic Circle Kanzlei --> Tier 2/3/4 Kanzlei --> MK
Lebensläufe, die in der MK beginnen und dann die Leiter rauf weitergehen habe ich bisher nur ganz ganz wenige gesehen. Der alte Grundsatz, dass es bei jedem Wechsel (vom Prestige her betrachtet) eher abwärts als aufwärts geht, gilt m.E. immer noch. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Anders ist es natürlich, wenn man sich ohnehin die ganze Zeit im FFW Bereich bewegt, dann ist es tatsächlich egal wo man startet.
21.02.2024, 14:02
Ich verstehe dein Post nicht. Wenn dein Ziel GK ist, dann geh in die GK. Wenn dein Ziel MK ist, dann geh MK.
Wenn du die Voraussetzungen für die GK erfüllst, dann bewirb dich da. Der Umweg über MK ändert ja nichts daran, ob du die Notenvoraussetzungen erfüllst.
Deswegen siehst du auch die Lebensläufe nicht, weil so ein Werdegang einfach keinen Sinn ergibt.
Wenn du die Voraussetzungen für die GK erfüllst, dann bewirb dich da. Der Umweg über MK ändert ja nichts daran, ob du die Notenvoraussetzungen erfüllst.
Deswegen siehst du auch die Lebensläufe nicht, weil so ein Werdegang einfach keinen Sinn ergibt.
21.02.2024, 14:14
Grundsätzlich ist die Idee mit dem Umzug nicht schlecht und auch Plan B. Wir würden am neuen Standort tatsächlich jederzeit bei der Familie unterkommen. Es wäre dann aber übergangsweise sehr beengt und ohne wirklich Privatsphäre zu haben. Das wäre dann quasi das Kontrastprogramm. Was wahrscheinlich schwierig werden wird ist kurzfristig einen Betreuungsplatz für unsere Kinder zu bekommen. Sollte einer von uns Eltern beruflich kürzer treten, dann hätten wir eventuell sogar Probleme überhaupt einen Betreuungsplatz zu bekommen.
Die Versorgungssituation ist in beiden Regionen leider nicht besonders gut und selbst mit Kitaplatzklage steht man am Ende nicht unbedingt mit einem (passenden) Betreuungsplatz da. Unter Anderem deshalb ist es auch schwierig ein Datum für den Umzug zu nennen.
Zu ALTER MANN:
Magic Circle war auf der anderen Seite eigentlich nie mein Ziel und ich weiß auch gar nicht, ob ich dafür die Voraussetzungen habe. Habe auch nie ein Praktikum in einer Großkanzlei gemacht und mit b im 1. dürfte es wahrscheinlich auch eher schwierig werden. Die Statistik spricht ja auch nicht unbedingt dafür, dass man sich im 2. Examen verbessert. Irgendwas zwischen FWW und Großkanzlei erhoffe ich mir irgendwann aber tatsächlich.
Die Frage die ich mir stelle ist, warum sich Lebensläufe so lesen? Wollten die Leute, die aus einer Magic Circle Kanzlei wechseln weniger Arbeitsbelastung? Bewirbt sich jemand, der mal in einer MK gearbeitet hat überhaupt "nach oben", oder hat die Person es von Anfang an einfach nie als Ziel oder die Voraussetzungen in eine Magic Circle Kanzlei zu gehen? Oder werden Leute, die zeitweise in einer MK oder als FWW Anwalt gearbeitet haben bei einer Bewerbung "nach oben" tatsächlich vielleicht doch eher wegen der Vorgeschichte bei einer Bewerbung abgelehnt? Vielleicht weil man davon ausgeht, dass man dann weniger formbar ist als ein junger Associate im ersten Berufsjahr? Mich würde deine Einschätzung dazu wirklich interessieren.
Das mit der Wissmit-Stelle könnte ich mir natürlich nochmal anschauen.
Die Versorgungssituation ist in beiden Regionen leider nicht besonders gut und selbst mit Kitaplatzklage steht man am Ende nicht unbedingt mit einem (passenden) Betreuungsplatz da. Unter Anderem deshalb ist es auch schwierig ein Datum für den Umzug zu nennen.
Zu ALTER MANN:
Magic Circle war auf der anderen Seite eigentlich nie mein Ziel und ich weiß auch gar nicht, ob ich dafür die Voraussetzungen habe. Habe auch nie ein Praktikum in einer Großkanzlei gemacht und mit b im 1. dürfte es wahrscheinlich auch eher schwierig werden. Die Statistik spricht ja auch nicht unbedingt dafür, dass man sich im 2. Examen verbessert. Irgendwas zwischen FWW und Großkanzlei erhoffe ich mir irgendwann aber tatsächlich.
Die Frage die ich mir stelle ist, warum sich Lebensläufe so lesen? Wollten die Leute, die aus einer Magic Circle Kanzlei wechseln weniger Arbeitsbelastung? Bewirbt sich jemand, der mal in einer MK gearbeitet hat überhaupt "nach oben", oder hat die Person es von Anfang an einfach nie als Ziel oder die Voraussetzungen in eine Magic Circle Kanzlei zu gehen? Oder werden Leute, die zeitweise in einer MK oder als FWW Anwalt gearbeitet haben bei einer Bewerbung "nach oben" tatsächlich vielleicht doch eher wegen der Vorgeschichte bei einer Bewerbung abgelehnt? Vielleicht weil man davon ausgeht, dass man dann weniger formbar ist als ein junger Associate im ersten Berufsjahr? Mich würde deine Einschätzung dazu wirklich interessieren.
Das mit der Wissmit-Stelle könnte ich mir natürlich nochmal anschauen.
21.02.2024, 17:29
(21.02.2024, 14:14)Fräsmaschine schrieb: Grundsätzlich ist die Idee mit dem Umzug nicht schlecht und auch Plan B. Wir würden am neuen Standort tatsächlich jederzeit bei der Familie unterkommen. Es wäre dann aber übergangsweise sehr beengt und ohne wirklich Privatsphäre zu haben. Das wäre dann quasi das Kontrastprogramm. Was wahrscheinlich schwierig werden wird ist kurzfristig einen Betreuungsplatz für unsere Kinder zu bekommen. Sollte einer von uns Eltern beruflich kürzer treten, dann hätten wir eventuell sogar Probleme überhaupt einen Betreuungsplatz zu bekommen.
Die Versorgungssituation ist in beiden Regionen leider nicht besonders gut und selbst mit Kitaplatzklage steht man am Ende nicht unbedingt mit einem (passenden) Betreuungsplatz da. Unter Anderem deshalb ist es auch schwierig ein Datum für den Umzug zu nennen.
Zu ALTER MANN:
Magic Circle war auf der anderen Seite eigentlich nie mein Ziel und ich weiß auch gar nicht, ob ich dafür die Voraussetzungen habe. Habe auch nie ein Praktikum in einer Großkanzlei gemacht und mit b im 1. dürfte es wahrscheinlich auch eher schwierig werden. Die Statistik spricht ja auch nicht unbedingt dafür, dass man sich im 2. Examen verbessert. Irgendwas zwischen FWW und Großkanzlei erhoffe ich mir irgendwann aber tatsächlich.
Die Frage die ich mir stelle ist, warum sich Lebensläufe so lesen? Wollten die Leute, die aus einer Magic Circle Kanzlei wechseln weniger Arbeitsbelastung? Bewirbt sich jemand, der mal in einer MK gearbeitet hat überhaupt "nach oben", oder hat die Person es von Anfang an einfach nie als Ziel oder die Voraussetzungen in eine Magic Circle Kanzlei zu gehen? Oder werden Leute, die zeitweise in einer MK oder als FWW Anwalt gearbeitet haben bei einer Bewerbung "nach oben" tatsächlich vielleicht doch eher wegen der Vorgeschichte bei einer Bewerbung abgelehnt? Vielleicht weil man davon ausgeht, dass man dann weniger formbar ist als ein junger Associate im ersten Berufsjahr? Mich würde deine Einschätzung dazu wirklich interessieren.
Das mit der Wissmit-Stelle könnte ich mir natürlich nochmal anschauen.
Tja, warum sind die Lebensläufe meist wie sie sind? Ich denke Deine Überlegungen sind alle zutreffend. In der Regel steigt man so "hoch" ein, wie man kann. Wenn dann dort die Karriere nicht weitergeht (man wird nicht Senior Associate, Partner o.ä.), dann geht es eben nur eine Etage drunter weiter. Wenn umgekehrt die Karriere in der MK an ein Ende kommt, wird man auch mit noch so guten Examensnoten in aller Regel nicht mehr in der GK genommen, weil ein solcher Weg nicht vorgesehen ist. Aber vielleicht ändert sich das auch mit der Zeit.