22.02.2023, 15:45
(22.02.2023, 14:51)ALTER MANN schrieb:(22.02.2023, 14:30)ZW333 schrieb:(21.02.2023, 19:43)Patenter Gast schrieb:(21.02.2023, 19:32)ZW333 schrieb:(21.02.2023, 10:56)Patenter Gast schrieb: (…)
PS: In der Wirtschaft ist ein MA, der nach 4-5 Jahren geht, ja auch oft ein schneller Wechsler. Dort sind Konzernzugehörigkeiten von 25 Jahren keine Seltenheit. In der GK zählst du hingegen mit 4-5 Jahren Zugehörigkeit schon zum alten Eisen.
Das finde ich auch bemerkenswert. Die generelle Personalpolitik von GK erscheint mir nicht gerade nachhaltig. Man muss wohl extrem zäh und leidensfähig sein, um da zu bestehen. Es ist wie … ein Mastbetrieb in der Massentierhaltung. Maximaler Ertrag. Siemens wäre dann der Biohof ;D
Aber zu lange soll auch kaum jemand bleiben, weil ansonsten die Pyramide nicht mehr fortbestehen würde. Wenn du sagst, dass auf einen Partner 3-4 Associates kommen, dann kannst du dir ausrechnen, wie viele neue Partner es geben kann. Neue Spots werden dabei nur frei, wenn alte Partner ausscheiden oder durch Geschäftswachstum mehr Associates eingestellt werden, also sich ein Bereich erweitert. Das heißt, die Mehrzahl der Associates muss nach ein paar Jahren gehen.
Gehen sie denn freiwillig? Wahrscheinlich, wenn sie merken, dass es nicht weitergeht. Und diejenigen, die irgendwann Counsel etc. sind, hoffen dann, dass sie den Sprung in die Partnerriege schaffen?
In welchem Rahmen bewegen sich die Gehaltssprünge denn, falls man das so pauschal sagen kann?
Zu meiner Zeit in der GK (auch schon wieder 5 Jahre her) gab es für die Associates jedes Jahr 10k mehr. Details kann man ja bei Azur Online nachlesen.
Die meisten Associates gehen freiwillig. Ganz wenigen wurde nahegelegt, sich mal nach was neuem umzusehen. Die bekamen dann keine Kündigung sondern wurden ganz normal weiterbeschäftigt, bis sie einen neuen Job hatten (oft beim Mandanten).
es ist auch häufig so, dass die Sprünge auf den Ebenen Senior - Salary - Counsel weit weniger groß sind als auf der Ebene Associate - Senior Associate.
Die Gründe für den Exit können auch extrem unterschiedlich sein, manche sehen ihre eigene Karriere in der spezifischen Kanzlei nicht weiter nach oben gehen, andere können einfach nicht mehr (burn-out), wieder andere hatten eh von Anfang an den Plan, nach ein paar Jahren zu gehen. Schau mal auf die Webseiten von GKen - die allermeisten haben einen schwachen Mittelbau. Es ist oft nicht mal das Problem, seine Seniors "loszuwerden" (so einen Fall habe ich nur ein Mal erlebt und der hat einen Aufhebungsvertrag mit netter Abfindung bekommen), es ist eher das Problem von GKen, ihre Seniors zu halten und überhaupt gute Kandidaten für die Partnerschaft aus den eigenen Reihen zu finden.
22.02.2023, 17:23
(17.02.2023, 19:47)Law.NRW schrieb: Ein Vertrag mit dieser Bedingung macht mE wenig Sinn. Mit (2) VB bekommst du sowieso jeden Job.
Diese Fehlvorstellung hält sich nach wie vor viel zu hartnäckig in diesem Forum. Wenn Du mit 2 VB ein schwieriger Typ bist, werden Dich die meisten Teams ablehnen, damit Du nicht das soziale Gefüge störst. Wenn gerade keine Kapazitäten da sind und es daher nicht wirtschaftlich zu rechtfertigen ist, wird auch niemand "auf Vorrat" eingestellt. Und wenn zufällig gerade noch ein besserer Kandidat da ist (und auch das kommt vor), dann kriegst Du den Job auch nicht. Klar wird man schon irgendwo unterkommen mit den Noten, aber eine Garantie auf Deine Wunschkanzlei / deinen Wunschjob ist es eben nicht. Von daher ergibt es schon Sinn, einen Vertrag mit Notengrenze zu unterzeichnen, wenn man auf genau den Job Lust hat.
22.02.2023, 18:27
Um hier mal was positives zu berichten: wenn Du gute Arbeit leistest und es im Team persönlich gut passt, dann sprich eine Übernahme aktiv an. Habe im vergangenen Jahr eine Anstellung bei einer namhaften GK (Azur Top10) vom Partner noch vor Ende der Station angetragen bekommen und zwar ohne Notenklausel. Arbeit war gut, kannte das Rechtsgebiet aus Studium und Diss und gemenschelt hat es sehr stark. Geht alles.
02.03.2023, 18:43
(22.02.2023, 18:27)Frankfurter schrieb: Um hier mal was positives zu berichten: wenn Du gute Arbeit leistest und es im Team persönlich gut passt, dann sprich eine Übernahme aktiv an. Habe im vergangenen Jahr eine Anstellung bei einer namhaften GK (Azur Top10) vom Partner noch vor Ende der Station angetragen bekommen und zwar ohne Notenklausel. Arbeit war gut, kannte das Rechtsgebiet aus Studium und Diss und gemenschelt hat es sehr stark. Geht alles.
Habe von einer Mitarbeiterin gehört, dass es menschlich und arbeitstechnisch sehr passt, aber es bei den Kapazitäten scheitern könnte...