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  5. Erfahrungsaustausch zwischen (Probe-)richter
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Erfahrungsaustausch zwischen (Probe-)richter
Justizgast
Unregistered
 
#131
29.11.2020, 21:30
(29.11.2020, 21:19)Gast schrieb:  
(29.11.2020, 20:48)Justizgast schrieb:  
(29.11.2020, 18:46)Gast schrieb:  
(29.11.2020, 18:35)Proberichter aus Hessen schrieb:  In der Justiz fehlt einfach Ehrlichkeit: in GKen ist klar was einen erwartet, richtig viel Arbeit und dafür ein ordentlicher Verdienst.

In der Justiz müsste es heißen: wir schicken sie dahin, wo es uns passt, also wo Bedarf herrscht. Wir wissen das zwar schon Monate vorher, sagen es ihnen vielleicht aber erst ein bis zwei Wochen vorher. Und was das Präsidium sich dann für sie einfallen lässt wissen wir nicht. Aber egal was man vor Ort mit ihnen macht, wenn die Zahlen nicht stimmen liegt das allein an ihrem Unvermögen und dann bestellen wir sie vielleicht einfach mal ein und fragen, was mit ihnen nicht stimmt, oder verlängern ihre Probezeit.

Junge ich kann es nicht mehr hören! Wechsel doch einfach in eine GK oder hör auf zu heulen, weil so schlimm kann es dann ja auch nicht sein als dass du nix an deiner Situation änderst.

Ich glaube nicht, dass diese Schärfe uns weiterbringt. 

Ich stelle mal folgende Frage in den Raum: Darf sich ein Justizangehöriger 1. dazu äußern, wie er sich die Justiz und die Arbeitsbedingungen in der Justiz vorstellt, wenn die - im wesentlichen von der Exekutive geprägte - Realität nicht seinen Vorstellungen entspricht? Oder ist er 2. verpflichtet, die Bedingungen entweder hinzunehmen oder die Justiz zu verlassen?

Ich bin für 1., sofern die Äußerungen konstruktiv sind. 2. wäre eine Kapitulation vor der Exekutive, und zugleich eine Kapitulation vor der Aufgabe, die Macht der Exekutive zu begrenzen. Und zu dieser Aufgabe gehört natürlich auch, eine ausreichende Ausstattung mit Personal und Sachmitteln selbstbewusst einzufordern.

Was ich aber stattdessen vielfach erlebe sind Richter, die durch die Beurteilungs-Sozialisierung in der Probezeit allein auf ihre Statistik fixiert sind, vielfach auf der Suche nach dem dünnsten Brett, um Akten wegzubekommen, und dabei ihre eigentliche Aufgabe, die Wahrung des Rechtsfriedens durch Schaffung von Akzeptanz bei den Beteiligten, häufig aus dem Blick verlieren. Und das regelmäßig in der vagen Hoffnung, dass die Exekutive sich irgendwann erbarmt, ihnen ein R2-Brotkrumen abfallen zu lassen. 

Ich will aber auch nicht verhehlen, dass das Problem nicht allein die Exekutive ist, sondern auch  die Kollegen in den Präsidien, die nicht für eine ausgewogene Verteilung der Geschäfte sorgen, sondern nach meiner Wahrnehmung regelmäßig  ihre eigenen Interessen im Blick haben bzw. nach dem Motto „Lehrjahre sind keine Herrenjahre verfahren“. Oder wieviele dem Präsidium angehörende Richter mit geteilten Dezernaten plus Grundbuch/Handelsregister/Nachlass kennt ihr so? Und wenn man seine Proberichter wie Lehrlinge im ersten Jahr behandelt muss man sich auch nicht wundern, wenn sie einen wieder verlassen.


Stimme inhaltlich zu. Allerdings sehe ich nicht, wo hier irgendwem verwehrt wird, seine Eindrücke zu äußern oder die (Justiz-)Verwaltung zu kritisieren. Wozu also dieser rhetorische Aufmacher? Schärfe nimmt er jedenfalls nicht raus.

Noch einmal: Es ist ein Unterschied, ob man strukturelle Defizite erkennt, analysiert und kritisiert oder ob man die ganz persönliche Berufssituation als ultimativen Indikator für den Zustand der Justiz insgesamt wahrnimmt und es nicht aushält, wenn sich ein Kollege/eine Kollegin im Großen und Ganzen zufrieden äußert. Wobei letztere hier durchgängig auch (gemäßigt) Kritik äußern.

Der Anfang bezog sich auf den Post davor und „Junge ich kann es nicht mehr hören! [...]“
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Gast
Unregistered
 
#132
29.11.2020, 21:33
Mein Fehler. Sorry!
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Gast
Unregistered
 
#133
29.11.2020, 22:54
(29.11.2020, 21:19)Gast schrieb:  
(29.11.2020, 20:48)Justizgast schrieb:  
(29.11.2020, 18:46)Gast schrieb:  
(29.11.2020, 18:35)Proberichter aus Hessen schrieb:  In der Justiz fehlt einfach Ehrlichkeit: in GKen ist klar was einen erwartet, richtig viel Arbeit und dafür ein ordentlicher Verdienst.

In der Justiz müsste es heißen: wir schicken sie dahin, wo es uns passt, also wo Bedarf herrscht. Wir wissen das zwar schon Monate vorher, sagen es ihnen vielleicht aber erst ein bis zwei Wochen vorher. Und was das Präsidium sich dann für sie einfallen lässt wissen wir nicht. Aber egal was man vor Ort mit ihnen macht, wenn die Zahlen nicht stimmen liegt das allein an ihrem Unvermögen und dann bestellen wir sie vielleicht einfach mal ein und fragen, was mit ihnen nicht stimmt, oder verlängern ihre Probezeit.

Junge ich kann es nicht mehr hören! Wechsel doch einfach in eine GK oder hör auf zu heulen, weil so schlimm kann es dann ja auch nicht sein als dass du nix an deiner Situation änderst.

Ich glaube nicht, dass diese Schärfe uns weiterbringt. 

Ich stelle mal folgende Frage in den Raum: Darf sich ein Justizangehöriger 1. dazu äußern, wie er sich die Justiz und die Arbeitsbedingungen in der Justiz vorstellt, wenn die - im wesentlichen von der Exekutive geprägte - Realität nicht seinen Vorstellungen entspricht? Oder ist er 2. verpflichtet, die Bedingungen entweder hinzunehmen oder die Justiz zu verlassen?

Ich bin für 1., sofern die Äußerungen konstruktiv sind. 2. wäre eine Kapitulation vor der Exekutive, und zugleich eine Kapitulation vor der Aufgabe, die Macht der Exekutive zu begrenzen. Und zu dieser Aufgabe gehört natürlich auch, eine ausreichende Ausstattung mit Personal und Sachmitteln selbstbewusst einzufordern.

Was ich aber stattdessen vielfach erlebe sind Richter, die durch die Beurteilungs-Sozialisierung in der Probezeit allein auf ihre Statistik fixiert sind, vielfach auf der Suche nach dem dünnsten Brett, um Akten wegzubekommen, und dabei ihre eigentliche Aufgabe, die Wahrung des Rechtsfriedens durch Schaffung von Akzeptanz bei den Beteiligten, häufig aus dem Blick verlieren. Und das regelmäßig in der vagen Hoffnung, dass die Exekutive sich irgendwann erbarmt, ihnen ein R2-Brotkrumen abfallen zu lassen. 

Ich will aber auch nicht verhehlen, dass das Problem nicht allein die Exekutive ist, sondern auch  die Kollegen in den Präsidien, die nicht für eine ausgewogene Verteilung der Geschäfte sorgen, sondern nach meiner Wahrnehmung regelmäßig  ihre eigenen Interessen im Blick haben bzw. nach dem Motto „Lehrjahre sind keine Herrenjahre verfahren“. Oder wieviele dem Präsidium angehörende Richter mit geteilten Dezernaten plus Grundbuch/Handelsregister/Nachlass kennt ihr so? Und wenn man seine Proberichter wie Lehrlinge im ersten Jahr behandelt muss man sich auch nicht wundern, wenn sie einen wieder verlassen.


Stimme inhaltlich zu. Allerdings sehe ich nicht, wo hier irgendwem verwehrt wird, seine Eindrücke zu äußern oder die (Justiz-)Verwaltung zu kritisieren. Wozu also dieser rhetorische Aufmacher? Schärfe nimmt er jedenfalls nicht raus.

Noch einmal: Es ist ein Unterschied, ob man strukturelle Defizite erkennt, analysiert und kritisiert oder ob man die ganz persönliche Berufssituation als ultimativen Indikator für den Zustand der Justiz insgesamt wahrnimmt und es nicht aushält, wenn sich ein Kollege/eine Kollegin im Großen und Ganzen zufrieden äußert. Wobei letztere hier durchgängig auch (gemäßigt) Kritik äußern.

Der letzte Satz ist Quatsch.
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Gast
Unregistered
 
#134
29.11.2020, 23:16
(29.11.2020, 21:11)Gast schrieb:  Man muss halt auch die Alternativen im Blick haben. Typisch ist der Wechsel GK>Justiz, nicht andersrum. Natürlich ist die Ausbildung und die individuelle Förderung in der GK besser, die Kollegen jünger und dynamischer und weniger Arbeit im stillen Kämmerlein. Über 60 Wochenstunden regt sich aber keiner auf, im Urlaub und abends wird man angerufen, wer nicht performt, wird gegangen. 60h in der Justiz dürfte wirklich das absolute Maximum sein, die meisten Richter hauen spätestens um 18 Uhr ab. GK ist also - natürlich auch hinsichtlich des Lohns - nicht vergleichbar. Was bleibt dann? In Unternehmen verdienen viele Juristen schlechter als R1, insbesondere wenn man Pension und PKV mit einbezieht. Da hat man auch mindestens 40h, kann genau so irgendwo landen, wo es 50 sind. Aufstiegschancen oft auch gleich null, weil es halt nur einen Leiter der Rechtsabteilung gibt. Die Lohnsteigerungen fallen da nicht besser aus als im öD. Weniger Stress mag man in vielen Fällen haben, da wird dann halt über Langeweile geklagt. Von kleineren/mittleren Kanzleien brauchen wir nicht reden. Da wird wesentlich mehr gearbeitet, oft auch für weniger Geld. Zudem überhaupt keine Absicherung.

Was ich sagen will: R1 ist sicher nicht die eierlegende Wollmillchsau. Genug derer, die sich über "nur" 4000 Euro netto für 45h/Woche selbstbestimmter Arbeit mit homeoffice und allem pipapo beschweren, haben einfach noch nie wo anders gearbeitet.

Seit wann arbeitet man 60h in der GK? Also hier nicht.
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Gast
Unregistered
 
#135
29.11.2020, 23:22
(29.11.2020, 23:16)Gast schrieb:  
(29.11.2020, 21:11)Gast schrieb:  Man muss halt auch die Alternativen im Blick haben. Typisch ist der Wechsel GK>Justiz, nicht andersrum. Natürlich ist die Ausbildung und die individuelle Förderung in der GK besser, die Kollegen jünger und dynamischer und weniger Arbeit im stillen Kämmerlein. Über 60 Wochenstunden regt sich aber keiner auf, im Urlaub und abends wird man angerufen, wer nicht performt, wird gegangen. 60h in der Justiz dürfte wirklich das absolute Maximum sein, die meisten Richter hauen spätestens um 18 Uhr ab. GK ist also - natürlich auch hinsichtlich des Lohns - nicht vergleichbar. Was bleibt dann? In Unternehmen verdienen viele Juristen schlechter als R1, insbesondere wenn man Pension und PKV mit einbezieht. Da hat man auch mindestens 40h, kann genau so irgendwo landen, wo es 50 sind. Aufstiegschancen oft auch gleich null, weil es halt nur einen Leiter der Rechtsabteilung gibt. Die Lohnsteigerungen fallen da nicht besser aus als im öD. Weniger Stress mag man in vielen Fällen haben, da wird dann halt über Langeweile geklagt. Von kleineren/mittleren Kanzleien brauchen wir nicht reden. Da wird wesentlich mehr gearbeitet, oft auch für weniger Geld. Zudem überhaupt keine Absicherung.

Was ich sagen will: R1 ist sicher nicht die eierlegende Wollmillchsau. Genug derer, die sich über "nur" 4000 Euro netto für 45h/Woche selbstbestimmter Arbeit mit homeoffice und allem pipapo beschweren, haben einfach noch nie wo anders gearbeitet.

Seit wann arbeitet man 60h in der GK? Also hier nicht.


Es ist aber nichts außergewöhnliches.
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Gast
Unregistered
 
#136
29.11.2020, 23:36
(29.11.2020, 21:11)Gast schrieb:  Man muss halt auch die Alternativen im Blick haben. Typisch ist der Wechsel GK>Justiz, nicht andersrum. Natürlich ist die Ausbildung und die individuelle Förderung in der GK besser, die Kollegen jünger und dynamischer und weniger Arbeit im stillen Kämmerlein. Über 60 Wochenstunden regt sich aber keiner auf, im Urlaub und abends wird man angerufen, wer nicht performt, wird gegangen. 60h in der Justiz dürfte wirklich das absolute Maximum sein, die meisten Richter hauen spätestens um 18 Uhr ab. GK ist also - natürlich auch hinsichtlich des Lohns - nicht vergleichbar. Was bleibt dann? In Unternehmen verdienen viele Juristen schlechter als R1, insbesondere wenn man Pension und PKV mit einbezieht. Da hat man auch mindestens 40h, kann genau so irgendwo landen, wo es 50 sind. Aufstiegschancen oft auch gleich null, weil es halt nur einen Leiter der Rechtsabteilung gibt. Die Lohnsteigerungen fallen da nicht besser aus als im öD. Weniger Stress mag man in vielen Fällen haben, da wird dann halt über Langeweile geklagt. Von kleineren/mittleren Kanzleien brauchen wir nicht reden. Da wird wesentlich mehr gearbeitet, oft auch für weniger Geld. Zudem überhaupt keine Absicherung.

Was ich sagen will: R1 ist sicher nicht die eierlegende Wollmillchsau. Genug derer, die sich über "nur" 4000 Euro netto für 45h/Woche selbstbestimmter Arbeit mit homeoffice und allem pipapo beschweren, haben einfach noch nie wo anders gearbeitet.

Du hast 100 Prozent recht. Es gibt leider kaum juristische Jobs, wo man ausgezeichnet verdient, eine interessante Tätigkeit hat und gleichzeitig ordentlich Freizeit hat.
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Gast
Unregistered
 
#137
29.11.2020, 23:44
Der Thread heißt "Erfahrungsaustausch zwischen (Probe-)richtern". Wieso lasst ihr nicht mal den Kampf um die Frage, welcher juristische Job besser oder schlechter als der Richterjob ist oder wie faul und schwanger die ProberichterInnen sind und lasst mal wieder die RichterInnen mit ihren individuellen Geschichten zu Wort kommen? Das interessiert  mich nämlich mehr  :)
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Gast
Unregistered
 
#138
15.12.2020, 13:55
Kann hier jemand auch positives berichten als Proberichter am LG? Bin am überlegen ob ich es mal versuchen / ausprobieren soll, aber die Berichte hier schrecken mich ziemlich ab.
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Gast
Unregistered
 
#139
15.12.2020, 13:58
(15.12.2020, 13:55)Gast schrieb:  Kann hier jemand auch positives berichten als Proberichter am LG? Bin am überlegen ob ich es mal versuchen / ausprobieren soll, aber die Berichte hier schrecken mich ziemlich ab.

Na dann: Ja, alles knorke. Mach dir keinen Kopf.
Fühlst dich jetzt besser? ;)
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Gast
Unregistered
 
#140
15.12.2020, 14:12
Wenn ich schon sehe, welche Agressivität in diesem Thread herrscht, dann zeigt allein das, dass die Bedingungen für Proberichter nicht in Ordnung ist. Offensichtlich liegt viel Frustration in der Luft.
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