08.12.2020, 01:41
Ich bin mit vb und b (insgesamt > 18) schon eine Weile arbeitslos und werde deshalb wohl wieder in die Rechtsanwaltschaft gehen. Eigentlich wollte ich in einem Unternehmen anfangen, aber ich bekomme seit Monaten nur Absagen für die wenigen interessanten Stellen, weil ich mit der Idee offenbar nicht allein bin und meine Noten und die bisherige Berufserfahrung für die begehrten Städte nicht ausreichen :dodgy: Hoffentlich klappt der Exit beim nächsten Mal besser und dauerhaft.
Ich kenne auch noch mehrere andere Juristen die aus ähnlichen Gründen länger arbeitslos waren. „Irgendwo“ wären wir aber wahrscheinlich alle schon früher untergekommen.
Ich kenne auch noch mehrere andere Juristen die aus ähnlichen Gründen länger arbeitslos waren. „Irgendwo“ wären wir aber wahrscheinlich alle schon früher untergekommen.
08.12.2020, 02:43
Dann geh doch in eine kleinere Stadt, da ist die Miete auch billiger.
08.12.2020, 10:35
(08.12.2020, 01:41)Gast schrieb: Ich bin mit vb und b (insgesamt > 18) schon eine Weile arbeitslos und werde deshalb wohl wieder in die Rechtsanwaltschaft gehen. Eigentlich wollte ich in einem Unternehmen anfangen, aber ich bekomme seit Monaten nur Absagen für die wenigen interessanten Stellen, weil ich mit der Idee offenbar nicht allein bin und meine Noten und die bisherige Berufserfahrung für die begehrten Städte nicht ausreichen :dodgy: Hoffentlich klappt der Exit beim nächsten Mal besser und dauerhaft.
Ich kenne auch noch mehrere andere Juristen die aus ähnlichen Gründen länger arbeitslos waren. „Irgendwo“ wären wir aber wahrscheinlich alle schon früher untergekommen.
Endlich mal eine realistische Einschätzung des Arbeitsmarktes, auch mit derartigen Noten.
Deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ja klar, in kleinen Städten oder auf dem Land findet man was. Aber den Kanzleien nutzen diese Noten nichts. Die können einem Absolventen mit 2xa oder 2xvb nur das selbe Gehalt zahlen (und das beläuft sich idR auf 2500-3200). Und in größeren Städten gibt es genügend Leute mut 2x gutem Befr. oder 1x vb und 1x b oder sogar 2x vb.
08.12.2020, 10:44
(07.12.2020, 23:35)Gast schrieb:(07.12.2020, 16:17)Gast schrieb:(06.12.2020, 23:52)Gast 11223344 schrieb: Ich muss hier meinen Frust loswerden: wo seid ihr guten Bewerber???? Als Arbeitgeber suche ich seit Monaten nach geeigneten Bewerbern und hier jammern die Leute rum, dass sie nix finden oder eingeladen werden??? Lebe ich auf dem Mars und der Rest woanders?
Ich bin nicht der einzige Arbeitgeber, der nach einem Nachwuchsjuristen sucht.
Was ihr als Arbeitslose „Ich-bin-kein-Prädikatsjurist“ jammert, ist einfach unfassbar! Ich hatte genügend Bewerbungen auf den Tisch: manche kein Anschreiben, manche mit Anschreiben aber so viele Rechtschreibfehler, dass ich lieber meinen 3jährigen Neffen an einen Schriftsatz setze und dann noch solche, die ein Gehalt angeben, wo man sich fragt, woher sie solche Summen hernehmen!
Und es wird nicht besser: hat man mal jemanden halbwegs passablen gefunden, dann waren die Vorstellungsgespräche nicht viel besser: null vorbereitet (heißt, nicht einmal beantworten können, was der Arbeitgeber macht), tausend Prozent anspruchsvoll (Ich habe nicht 2 Examina um zu lernen, was die Operative macht, um sie zu beraten) oder Kandidaten, die kurz vor Arbeitsbeginn abspringen. Als Arbeitgeber einfach nur unvorstellbar.
Bewerbt euch doch einfach mal ordentlich! Oder denkt ihr, wir Arbeitgeber nehmen jeden von der Straße, der besch***** Bewerbungen einreicht oder der meint, man solle dankbar sein, dass er sich beworben hat? Anders kann ich es mir nämlich nicht mehr erklären, was hier für Leute rumjammern, die nix finden.
Dann mal Butter bei die Fische: Welches Einstiegsgehalt bietet ihr an?
Wie bereits geschrieben: es kommt darauf an ob Erfahrungen da sind oder nicht. Mit: mind. 65k. Ohne 50 k plus Schulungen die bezahlt werden. Dann Remote Office, Vertrauensarbeitszeit. Oder wollt ihr jungen Leute das nicht mehr? Lieber 70 Stunden Woche mit permanenter Kontrolle aber 100k???
Homepage?
08.12.2020, 10:53
(08.12.2020, 10:35)Gast schrieb:(08.12.2020, 01:41)Gast schrieb: Ich bin mit vb und b (insgesamt > 18) schon eine Weile arbeitslos und werde deshalb wohl wieder in die Rechtsanwaltschaft gehen. Eigentlich wollte ich in einem Unternehmen anfangen, aber ich bekomme seit Monaten nur Absagen für die wenigen interessanten Stellen, weil ich mit der Idee offenbar nicht allein bin und meine Noten und die bisherige Berufserfahrung für die begehrten Städte nicht ausreichen :dodgy: Hoffentlich klappt der Exit beim nächsten Mal besser und dauerhaft.
Ich kenne auch noch mehrere andere Juristen die aus ähnlichen Gründen länger arbeitslos waren. „Irgendwo“ wären wir aber wahrscheinlich alle schon früher untergekommen.
Endlich mal eine realistische Einschätzung des Arbeitsmarktes, auch mit derartigen Noten.
Deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ja klar, in kleinen Städten oder auf dem Land findet man was. Aber den Kanzleien nutzen diese Noten nichts. Die können einem Absolventen mit 2xa oder 2xvb nur das selbe Gehalt zahlen (und das beläuft sich idR auf 2500-3200). Und in größeren Städten gibt es genügend Leute mut 2x gutem Befr. oder 1x vb und 1x b oder sogar 2x vb.
also ab 3.5k finde ich es fair und hab ich so auch schon öfter gesehen. es ist doch nur das anfangsgehalt zu beginn des berufslebens. klar steigen ITler und andere für mehr ein, doch wär ich mit dem job nicht zufrieden.
ich finde ab einer gehaltssteigerung auf 50 bis 60k innerhalb von 3 bis 5 jahren (dann als partner) hat man definitiv keine geldsorgen mehr.
wenn man hingegen nur jura des geldes wegen macht und dann nicht akzeptieren kann, dass man mit doppel vb erstmal nur bewiesen hat, dass man klausuren schreiben kann, selbst schuld. nützt in der praxis nicht so viel.
08.12.2020, 11:14
(08.12.2020, 10:53)Gast schrieb:(08.12.2020, 10:35)Gast schrieb:(08.12.2020, 01:41)Gast schrieb: Ich bin mit vb und b (insgesamt > 18) schon eine Weile arbeitslos und werde deshalb wohl wieder in die Rechtsanwaltschaft gehen. Eigentlich wollte ich in einem Unternehmen anfangen, aber ich bekomme seit Monaten nur Absagen für die wenigen interessanten Stellen, weil ich mit der Idee offenbar nicht allein bin und meine Noten und die bisherige Berufserfahrung für die begehrten Städte nicht ausreichen :dodgy: Hoffentlich klappt der Exit beim nächsten Mal besser und dauerhaft.
Ich kenne auch noch mehrere andere Juristen die aus ähnlichen Gründen länger arbeitslos waren. „Irgendwo“ wären wir aber wahrscheinlich alle schon früher untergekommen.
Endlich mal eine realistische Einschätzung des Arbeitsmarktes, auch mit derartigen Noten.
Deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ja klar, in kleinen Städten oder auf dem Land findet man was. Aber den Kanzleien nutzen diese Noten nichts. Die können einem Absolventen mit 2xa oder 2xvb nur das selbe Gehalt zahlen (und das beläuft sich idR auf 2500-3200). Und in größeren Städten gibt es genügend Leute mut 2x gutem Befr. oder 1x vb und 1x b oder sogar 2x vb.
also ab 3.5k finde ich es fair und hab ich so auch schon öfter gesehen. es ist doch nur das anfangsgehalt zu beginn des berufslebens. klar steigen ITler und andere für mehr ein, doch wär ich mit dem job nicht zufrieden.
ich finde ab einer gehaltssteigerung auf 50 bis 60k innerhalb von 3 bis 5 jahren (dann als partner) hat man definitiv keine geldsorgen mehr.
wenn man hingegen nur jura des geldes wegen macht und dann nicht akzeptieren kann, dass man mit doppel vb erstmal nur bewiesen hat, dass man klausuren schreiben kann, selbst schuld. nützt in der praxis nicht so viel.
Ich gebe dir grds in allem Recht. Es kommt definitiv auf die Perspektive an. Sich einzig am Einstiegsgehalt zu orientieren ist falsch. Oft sind in diesen Kanzleien die Perspektiven aber bescheiden, da auch die Gründer/Partner oft nicht über 4000-4200 kommen. Und das nach 25 Jahren. Mehr wirft eine Kanzlei in derartigen Regionen nicht ab. Ich kritisiere mit Sicherheit nicht den Geiz der Partner. Die wirtschaftlichen Verhältnisse und Möglichkeiten sind mir durchaus bewusst.
Ich wollte nur hervorheben, dass die Vorstellung "2xb und ab gehts" nicht der Realität entspricht.
08.12.2020, 11:21
Wie in allen Studienfächern gibt eine bestimmte Note eben keinen Anspruch auf eine bestimmte Bezahlung.
Der 2x a Kandidat kann nach ein paar Jahren deutlich besser verdienen als ein 2x vb Kandidat, der eben die falschen Abzweigungen in der Praxis genommen hat. Daher sollte man eher von Wahrscheinlichkeiten sprechen; je besser die Note, umso wahrscheinlicher ist es, dass man diese oder jene Gehaltsstufe mittelfristig erreicht.
Daneben macht eine gute Karriere aber eben auch viel mehr aus als nur die Note. In fast allen Studienfächern ist das so aber die Juristen schauen zwanghaft auf ihre beiden Examensnoten und glaube, ausschließlich hieran hinge der berufliche Erfolg. Ich kann aber auch von Leuten berichten, mit einem ausreichend im zweiten Examen, die mit knapp 5 Jahren Berufserfahrung die 100k geknackt haben. Oder die Person, die durch das zweite Examen durchgefallen ist und nur mit dem ersten Stex in einem Unternehmen für 50k untergekommen ist. Natürlich wurde diese Person nicht wegen des nicht-vorhandenen zweiten Stex eingestellt, sondern weil der Lebenslauf eine bestimmte Spezialisierung aufwies und das Unternehmen dies inhouse gebraucht hat (und keinen Syndikusanwalt).
Der 2x a Kandidat kann nach ein paar Jahren deutlich besser verdienen als ein 2x vb Kandidat, der eben die falschen Abzweigungen in der Praxis genommen hat. Daher sollte man eher von Wahrscheinlichkeiten sprechen; je besser die Note, umso wahrscheinlicher ist es, dass man diese oder jene Gehaltsstufe mittelfristig erreicht.
Daneben macht eine gute Karriere aber eben auch viel mehr aus als nur die Note. In fast allen Studienfächern ist das so aber die Juristen schauen zwanghaft auf ihre beiden Examensnoten und glaube, ausschließlich hieran hinge der berufliche Erfolg. Ich kann aber auch von Leuten berichten, mit einem ausreichend im zweiten Examen, die mit knapp 5 Jahren Berufserfahrung die 100k geknackt haben. Oder die Person, die durch das zweite Examen durchgefallen ist und nur mit dem ersten Stex in einem Unternehmen für 50k untergekommen ist. Natürlich wurde diese Person nicht wegen des nicht-vorhandenen zweiten Stex eingestellt, sondern weil der Lebenslauf eine bestimmte Spezialisierung aufwies und das Unternehmen dies inhouse gebraucht hat (und keinen Syndikusanwalt).
08.12.2020, 11:52
(08.12.2020, 10:35)Gast schrieb:(08.12.2020, 01:41)Gast schrieb: Ich bin mit vb und b (insgesamt > 18) schon eine Weile arbeitslos und werde deshalb wohl wieder in die Rechtsanwaltschaft gehen. Eigentlich wollte ich in einem Unternehmen anfangen, aber ich bekomme seit Monaten nur Absagen für die wenigen interessanten Stellen, weil ich mit der Idee offenbar nicht allein bin und meine Noten und die bisherige Berufserfahrung für die begehrten Städte nicht ausreichen :dodgy: Hoffentlich klappt der Exit beim nächsten Mal besser und dauerhaft.
Ich kenne auch noch mehrere andere Juristen die aus ähnlichen Gründen länger arbeitslos waren. „Irgendwo“ wären wir aber wahrscheinlich alle schon früher untergekommen.
Endlich mal eine realistische Einschätzung des Arbeitsmarktes, auch mit derartigen Noten.
Deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ja klar, in kleinen Städten oder auf dem Land findet man was. Aber den Kanzleien nutzen diese Noten nichts. Die können einem Absolventen mit 2xa oder 2xvb nur das selbe Gehalt zahlen (und das beläuft sich idR auf 2500-3200). Und in größeren Städten gibt es genügend Leute mut 2x gutem Befr. oder 1x vb und 1x b oder sogar 2x vb.
Ich bin der "Gast" aus dem zitierten Beitrag oben.
Für die Kanzleien würde ich das gar nicht unbedingt so eng sehen. Seit ich wieder offen nach Jobs in Kanzleien suche, bekomme ich auch für die beliebteren Städte wieder Anfragen über Legalhead etc. Bedarf scheint also nach wie vor auch für Leute mit "schlechteren" Noten zu bestehen. Ich wollte den Job nur eigentlich nicht mehr machen :rolleyes: In der Tat ist es aber nach meiner Erfahrung in kleineren Städten so, dass Noten häufig "egal" sind und einem dieselben 3,5k brutto/Monat für 45 h/Woche angeboten werden wie Leuten direkt nach dem Examen mit 2 x a. Das lohnt sich im Vergleich zu Projektjuristenjobs etc. in größeren Kanzleien, für die man ja auch keine 2 vb benötigt, finanziell und zeitlich natürlich eher weniger. Ob man für eine etwas günstigere Wohnung in einer Kleinstadt auf ein Stück Lebensqualität verzichten will, ist außerdem noch einmal eine andere Frage.
Ich habe allerdings in Bezug auf Unternehmensjobs (damit meine ich jetzt weniger Sachbearbeiterstellen in Versicherungen als Stellen in größeren Rechtsabteilungen) festgestellt, dass es a) je nach Region überhaupt nur sehr wenige Stellen gibt, sich b) sehr viele gute Leute auf diese Stellen bewerben, c) eine anderweitige Berufserfahrung < 3 Jahre einem fast nichts bringt, vor allem, wenn sie aus irgendwelchen Gründen nicht in einem passenden Rechtsgebiet war (weil man als Junior Legal Counsel mit Leuten direkt nach dem Examen konkurriert und für Senior Legal Counsel ein paar Jahre mehr erwartet werden) und es d) viel häufiger passiert, dass man auf "Werbe-Stellenanzeigen" reinfällt (genervte Bewerber werden wissen, was ich meine). In diesen Punkten hatte ich mich vor der Jobsuche tatsächlich verschätzt und würde bei meinem nächsten Jobwechsel definitiv deutlich früher anfangen, mich bei fehlendem Erfolg wieder auf "Übergangsstellen" zu bewerben.
08.12.2020, 16:32
Igitt ja, Werbestellenanzeigen = Schaulaufen, massenhaft Gespräche ohne Einstellung, um zu signalisieren, dass es wirtschaftlich gut geht.
Machen auch manche Behörden, habe heute auf das x-te Vorstellungsgespräch bei einer Behörde im gehobenen Dienst eine Absage erhalten. Die beschäftigen mit den Gesprächen nur ihre Personaler, die sonst arbeitslos wären.
Machen auch manche Behörden, habe heute auf das x-te Vorstellungsgespräch bei einer Behörde im gehobenen Dienst eine Absage erhalten. Die beschäftigen mit den Gesprächen nur ihre Personaler, die sonst arbeitslos wären.
08.12.2020, 16:43
(08.12.2020, 16:32)Gast schrieb: Igitt ja, Werbestellenanzeigen = Schaulaufen, massenhaft Gespräche ohne Einstellung, um zu signalisieren, dass es wirtschaftlich gut geht.
Machen auch manche Behörden, habe heute auf das x-te Vorstellungsgespräch bei einer Behörde im gehobenen Dienst eine Absage erhalten. Die beschäftigen mit den Gesprächen nur ihre Personaler, die sonst arbeitslos wären.
Behörden suchen schon. Das Auswahlverfahren ist halt ewig lang. Erfahrungsgemäß suchen die lieber jemanden, der einen guten FH-Abschluss zB im Bereich (kommunale) Verwaltung erworben hat, als einen (unter-)durchschnittlichen Volljuristen. Zumindest bei uns in Leverkusen suchen einige Behörden Nachwuchs im gehobenen Dienst.
Laut eines Erfahrungsberichts im Internet zum Bewerbungsverfahren im mittleren Dienst bei der Landkreisverwaltung, musste zB ein schriftlicher Eignungstest, schriftliche Arbeitsprobe und eine Woche später das 30min Bewerbungsgespräch abgeleistet werden. Das dauert halt. Und falls kein geeigneter Kandidat dabei ist, muss wohl neu ausgeschrieben werden.