18.09.2020, 22:09
(18.09.2020, 22:02)Gast schrieb: Warum behaupten hier alle, 5P seien Durchschnitt? In 2017 hatten bundesweit 20% der erfolgreichen Kandidaten ein ausreichend im 1. Examen, im zweiten Examen 32%. Der Schnitt kann könnte zwar trotzdem bei 5P. liegen, aber die meisten der Leute, die bestehen, haben ein befriedigend.
Weil wir den 18 P. Schwerpunkt raus rechnen...
18.09.2020, 22:12
(18.09.2020, 21:45)Gast schrieb:(18.09.2020, 21:06)Gast schrieb: Man sollte vllt mal einen Artikel über Volljuristen mit 2 x ausreichenden Examen schreiben, die nirgendwo Arbeit finden, auch schon vor Corona nicht...
Für E 11 - 13 "unterqualifiziert", für E 9b - 10 "überqualifiziert" trotz Richterbefähigung und Befähigung für den höheren Dienst. Es bleibt also wegen der Notenarroganz im ÖD quasi nichts übrig für den Berufseinstieg, wenn man 2 x a hat (außer Ausnutzerbuden für 1800 netto).
Die Leute mit mindestens einmal b kommen auch bei Corona irgendwo unter, wenn vllt auch nicht gerade in einer GK.
Was für Luxusprobleme einer im Osten im kleinen Kaff, aus dem er nicht wegziehen will, jetzt bei Corona hat mit 2 x vb in einer GK unterzukommen interessiert die Masse nicht, weil die meisten Juristen 5 P. haben. Wer auf dem Land als vb Jurist keinen Job findet muss nur nach Frankfurt ziehen. Daran ändert Corona auch nichts.
Mal abgesehen davon, dass das kein aktuelles Problem ist und daher vermutlich nicht ansatzweise so interessant wie der geplante Artikel...
Warum sollten ausgerechnet die Probleme von Juristen bei der Suche nach dem ersten Job die breite Bevölkerung besonders interessieren? Da geht es anderen, wohl überwiegend geisteswissenschaftlichen, Studiengängen doch mindestens genauso schlecht. Natürlich haben es auch Juristen mit schlechten Examen alles andere als einfach, aber im gesamtgesellschaftlichen Vergleich sind das doch fast schon Luxusprobleme...
Aktueller und interessanter wäre jetzt: "16-jährige will Hotelfachfrau werden, findet aber coronabedingt keine Lehrstelle, weil der Reisemarkt tot ist."
Der Juristenmarkt wird nicht so von Corona beeinflusst. Das sind alles nur Einzelfälle, die sich auf einen Ort oder einen Arbeitgeber versteift haben.
Die guten Leute gehen während Corona eben in den Justizdienst, der stellt weiter ein.
18.09.2020, 22:21
(18.09.2020, 21:45)Gast schrieb:(18.09.2020, 21:06)Gast schrieb: Man sollte vllt mal einen Artikel über Volljuristen mit 2 x ausreichenden Examen schreiben, die nirgendwo Arbeit finden, auch schon vor Corona nicht...
Für E 11 - 13 "unterqualifiziert", für E 9b - 10 "überqualifiziert" trotz Richterbefähigung und Befähigung für den höheren Dienst. Es bleibt also wegen der Notenarroganz im ÖD quasi nichts übrig für den Berufseinstieg, wenn man 2 x a hat (außer Ausnutzerbuden für 1800 netto).
Die Leute mit mindestens einmal b kommen auch bei Corona irgendwo unter, wenn vllt auch nicht gerade in einer GK.
Was für Luxusprobleme einer im Osten im kleinen Kaff, aus dem er nicht wegziehen will, jetzt bei Corona hat mit 2 x vb in einer GK unterzukommen interessiert die Masse nicht, weil die meisten Juristen 5 P. haben. Wer auf dem Land als vb Jurist keinen Job findet muss nur nach Frankfurt ziehen. Daran ändert Corona auch nichts.
Mal abgesehen davon, dass das kein aktuelles Problem ist und daher vermutlich nicht ansatzweise so interessant wie der geplante Artikel...
Warum sollten ausgerechnet die Probleme von Juristen bei der Suche nach dem ersten Job die breite Bevölkerung besonders interessieren? Da geht es anderen, wohl überwiegend geisteswissenschaftlichen, Studiengängen doch mindestens genauso schlecht. Natürlich haben es auch Juristen mit schlechten Examen alles andere als einfach, aber im gesamtgesellschaftlichen Vergleich sind das doch fast schon Luxusprobleme...
Ich glaube schon, dass das einige Leute interessiert. Schon weil es der landläufigen Meinung sehr widerspricht. Wenn man Volljurist wird, beglückwünschen einen nicht wenige, dass man jetzt die "lizenz zum Gelddrucken" habe. So sehen das immer noch richtig viele in der Bevölkerung.
Gerade auch Abiturienten sehen nicht, wie mies die Lage tatsächlich ist.
Immerhin verdienen angestellte Anwälte in einer kleineren Kanzlei (bis zu 100 Mitarbeiter insgesamt) im Median-Durchschnitt gerade mal 46.000 € im Jahr. Wohl gemerkt ist das nicht das Einstiegsgehalt, sondern der Median von allen angestellten Anwälten in diesen Kanzleien.
Das sind bei Steuerklasse I 2.354 € netto im Monat.
Und das nach einem der härtesten und längsten Ausbildungen im ganzen Land. Das ist kein Luxusproblem, das ist tatsächlich schon prekär. Vor allem, weil Median impliziert, dass es einem Drittel dieser juristen deutlich schlechter geht.
18.09.2020, 22:25
Naja, das sind aber regelmäßig auch nur Leute, die in den letzten 10 Jahren erst eingestiegen sind. Geld drucken ist natürlich Quatsch, v.a. muss man überall, außer in der Verwaltung und mit Abstrichen der Justiz, sehr viel arbeiten für sein Geld.
18.09.2020, 22:32
(18.09.2020, 22:25)Gast schrieb: Naja, das sind aber regelmäßig auch nur Leute, die in den letzten 10 Jahren erst eingestiegen sind. Geld drucken ist natürlich Quatsch, v.a. muss man überall, außer in der Verwaltung und mit Abstrichen der Justiz, sehr viel arbeiten für sein Geld.
"sehr viel"? Also über 40h um mehr als die 2.354 € netto zu kriegen? Wo denn außer in Geisteswissenschaften und ähnlichen Berufen?
Und der Punkt ist ja: Jeder Abiturient weiß, mit diesen Fächern ist i.d.R. kein Geld zu holen. Aber bei Jura denken sie was ganz anderes.
18.09.2020, 22:34
Es genügt, wenn man bei Google „Jura verdienst“ eingibt und schon werden direkt mit den ersten Treffern diese Statistiken gezeigt. Es tut mir leid, wenn Abiturienten nicht dazu in der Lage sind, sondern nur darauf vertrauen, dass der Großonkel letztens bei Kaffee und Kuchen gesagt hat, dass Juristen doch Geld drucken können. Da hilft dann aber auch ein Artikel in der Zeitung nicht weiter.
18.09.2020, 22:38
Ja offensichtlich klappt das ja nicht, weil immer noch reihenweise Leute überrascht sind und es in der Mitte der Gesellschaft nicht angekommen ist.
Eben weil die allgemeine Meinung so ein hohes Bild vom Juristen und seinem Verdienst hat, bringen diese Statistiken nichts. Weil die werden wegrationalisiert. "Ah in kleinen Kanzleien nur so wenig? Na ich geh später in so eine Großkanzlei" "Ich mach mich selbstständig, dann muss ich mein Geld mit niemanden Teilen (und hab mega viel)"
Das ändert sich halt erst, wenn auch im feuilleton vermehrt darüber geredet wird.
Eben weil die allgemeine Meinung so ein hohes Bild vom Juristen und seinem Verdienst hat, bringen diese Statistiken nichts. Weil die werden wegrationalisiert. "Ah in kleinen Kanzleien nur so wenig? Na ich geh später in so eine Großkanzlei" "Ich mach mich selbstständig, dann muss ich mein Geld mit niemanden Teilen (und hab mega viel)"
Das ändert sich halt erst, wenn auch im feuilleton vermehrt darüber geredet wird.
18.09.2020, 22:44
(18.09.2020, 22:38)Gast schrieb: Ja offensichtlich klappt das ja nicht, weil immer noch reihenweise Leute überrascht sind und es in der Mitte der Gesellschaft nicht angekommen ist.
Eben weil die allgemeine Meinung so ein hohes Bild vom Juristen und seinem Verdienst hat, bringen diese Statistiken nichts. Weil die werden wegrationalisiert. "Ah in kleinen Kanzleien nur so wenig? Na ich geh später in so eine Großkanzlei" "Ich mach mich selbstständig, dann muss ich mein Geld mit niemanden Teilen (und hab mega viel)"
Das ändert sich halt erst, wenn auch im feuilleton vermehrt darüber geredet wird.
18.09.2020, 22:45
Hat‘s mal wieder meinen Beitrag gefressen... Kurzfassung: Die Zeitung ist nicht dafür da, den Verdienst von Juristen zur Allgemeinbildung der Menschen zu machen. Wer sich dafür interessiert, findet dazu zig Statistiken und Artikel innerhalb von Minuten. Wenn es Studienanfänger nicht tun, selbst schuld.
18.09.2020, 22:48
Die Wahrheit ist doch, dass wenn du mit 2 x a in die Gehaltsverhandlung gehst, immer nur 2800 bis 3000 Euro brutto als Einstiegsgehalt hörst. Die ganz frechen versuchen einen auf 2700 Euro brutto zu drücken. 1800 netto. Davon dann noch 130 Euro Bafög und ggf. Studienkredit Rückzahlung, dann stehst du da mit 1600 netto als Berufsanfänger (wie die Reno).