28.02.2020, 23:04
Die Position im Stapel ist tatsächlich ein erheblicher, aber nicht zu unterschätzender Aspekt.
Das kann man wenigstens beeinflussen. Ich habe im Zweiten jedenfalls immer als Letzter abgegeben. Einmal habe ich sogar absichtlich die Klausur fallen lassen und musste die dann natürlich neu sortieren (natürlich vorne bei der Aufsicht). Da lag ich dann ganz oben.
Nicht zu unterschätzen ist auch das „Setting“ des Korrektors. Das kann man natürlich nicht beeinflussen.
Neulich saß ich in einer Fortbildung und ein Kollege war am korrigieren. Der hat die Zeit wenigstens sinnvoll genutzt. Am zweiten Tag habe ich ihn gefragt, ob ich auch mal eine korrigieren dürfte. Erschreckend war eigentlich nur, dass der echt kurz überlegt hat...
Das kann man wenigstens beeinflussen. Ich habe im Zweiten jedenfalls immer als Letzter abgegeben. Einmal habe ich sogar absichtlich die Klausur fallen lassen und musste die dann natürlich neu sortieren (natürlich vorne bei der Aufsicht). Da lag ich dann ganz oben.
Nicht zu unterschätzen ist auch das „Setting“ des Korrektors. Das kann man natürlich nicht beeinflussen.
Neulich saß ich in einer Fortbildung und ein Kollege war am korrigieren. Der hat die Zeit wenigstens sinnvoll genutzt. Am zweiten Tag habe ich ihn gefragt, ob ich auch mal eine korrigieren dürfte. Erschreckend war eigentlich nur, dass der echt kurz überlegt hat...
28.02.2020, 23:19
Ich glaube auch es ist viel Zufall dabei und das Bemühen, den traditionell schlechten Schnitt zu halten.
Wenn man als letztes abgibt, kann das aber auch negativ ausgelegt werden und der Stapel umgedreht....
Auf jeden Fall ist eine Prüfungsnr. von 999 wohl vorteilhafter als 666, alleine schon wegen den geweckten Assoziationen. Bei meiner Prüfungsnr. im 2. konnte man z.B. zufällig auf meine Note im 1. schließen, es war genau 1 Punkt mehr als was ich hatte bis auf die Nachkommazahl genau. In meinem Erstversuch, als ich durchgefallen bin, hatte ich zufällig eine Prüfungsnr., die mit 2 anfing...also unter dem Strich.
Wenn man als letztes abgibt, kann das aber auch negativ ausgelegt werden und der Stapel umgedreht....
Auf jeden Fall ist eine Prüfungsnr. von 999 wohl vorteilhafter als 666, alleine schon wegen den geweckten Assoziationen. Bei meiner Prüfungsnr. im 2. konnte man z.B. zufällig auf meine Note im 1. schließen, es war genau 1 Punkt mehr als was ich hatte bis auf die Nachkommazahl genau. In meinem Erstversuch, als ich durchgefallen bin, hatte ich zufällig eine Prüfungsnr., die mit 2 anfing...also unter dem Strich.
28.02.2020, 23:47
Ich muss dazu ergänzen, dass wir an „meinem“ LG nur mit einer sehr kleinen Zahl an Kandidaten geschrieben haben (unter 10). Da fiel das nicht auf und ich musste mich auch nicht anstrengen, um jeweils zum Schluss abzugeben.
Auffällig war bei uns in der Mündlichen, dass wir zwei Doktoren da rumsitzen hatten (bei den Kandidaten). Der eine hatte in den Klausuren unter den Erwartungen abgeschnitten (5,x). Der musste natürlich auf ein VB gehoben werden (hat nicht geklappt). Dafür hatte der auch deutlich mehr Redezeit als alle anderen.
Der andere Dr. fand das zum Kotzen, weil man den zwar hat antworte hat antworten lassen (der hatte das VB auch sicher), aber eben deutlich weniger. Das dürfte ihn das Gut gekostet haben.
Die anderen beiden waren Füllmasse. Darauf hatten die natürlich auch keinen Einfluss ... Kein Glück halt...
Auffällig war bei uns in der Mündlichen, dass wir zwei Doktoren da rumsitzen hatten (bei den Kandidaten). Der eine hatte in den Klausuren unter den Erwartungen abgeschnitten (5,x). Der musste natürlich auf ein VB gehoben werden (hat nicht geklappt). Dafür hatte der auch deutlich mehr Redezeit als alle anderen.
Der andere Dr. fand das zum Kotzen, weil man den zwar hat antworte hat antworten lassen (der hatte das VB auch sicher), aber eben deutlich weniger. Das dürfte ihn das Gut gekostet haben.
Die anderen beiden waren Füllmasse. Darauf hatten die natürlich auch keinen Einfluss ... Kein Glück halt...
28.02.2020, 23:52
Ja, bei uns konnte man im 2. Einzelprüfung beantragen, was ich auch gemacht habe. Ich hatte dann im schriftlichen Teil nur schlechte bis ausreichende Noten und in der mündlichen b bis vb Noten. Im 1. Examen hatte ich 2 andere da sitzen, die aufgrund ihrer Vornoten hoch geprüft wurden und mehr Redeanteil hatten. Ich hatte da dann nur ausreichende Noten mündlich.
29.02.2020, 11:01
Als ich im Ersten meine ÖR-Klausuren geschrieben habe, stand der Mond ungünstig. Anders lässt sich nicht erklären, warum ich bei den beiden durchgefallen bin und alle anderen mindestens mit 10 Punkten bewertet worden sind.
29.02.2020, 15:08
Auch, wenn das jetzt am Thema vorbeigeht: ich hab nach jeder Klausur im 2. jeweils die geschätzte Note aufgeschrieben und lag damit nur bei einer massiv falsch; und das nach oben.
Ich glaube an ein relativ objektives System, auch, weil ich selbst an der Uni Klausuren korrigiert habe.
Ich glaube an ein relativ objektives System, auch, weil ich selbst an der Uni Klausuren korrigiert habe.
29.02.2020, 16:10
(29.02.2020, 15:08)Gast schrieb: Auch, wenn das jetzt am Thema vorbeigeht: ich hab nach jeder Klausur im 2. jeweils die geschätzte Note aufgeschrieben und lag damit nur bei einer massiv falsch; und das nach oben.
Ich glaube an ein relativ objektives System, auch, weil ich selbst an der Uni Klausuren korrigiert habe.
Vielleicht lernt man auch durch das Korrigieren der Klausuren die ganzen Insider Tipps, worauf man achten muss, um Punkte einzufahren und kann das dann in den eigenen Klausuren besser umsetzen...
29.02.2020, 16:19
(29.02.2020, 11:01)Gast schrieb: Als ich im Ersten meine ÖR-Klausuren geschrieben habe, stand der Mond ungünstig. Anders lässt sich nicht erklären, warum ich bei den beiden durchgefallen bin und alle anderen mindestens mit 10 Punkten bewertet worden sind.
Hast du ein Rep gemacht? Ich muss zugeben ich habe meine 2 x 5,x ohne Rep gemacht. Für das 1. habe ich Bücher und Skripte gelesen, weil mir da das Geld für ein Rep fehlte. Im Ref hatte ich wegen den vielen Auslandsstationen auch wieder weder Zeit noch Geld für ein Rep, habe aber 2 Fernklausurenkurse abonniert und mich auf die mündliche mit Büchern vorbereitet und mit den Übersichten vom Fernklausurenkurs.
Wahrscheinlich braucht man so ein Rep wirklich, um gute Punkte zu bekommen.
29.02.2020, 17:31
(29.02.2020, 15:08)Gast schrieb: Auch, wenn das jetzt am Thema vorbeigeht: ich hab nach jeder Klausur im 2. jeweils die geschätzte Note aufgeschrieben und lag damit nur bei einer massiv falsch; und das nach oben.
Ich glaube an ein relativ objektives System, auch, weil ich selbst an der Uni Klausuren korrigiert habe.
Ich hab auch an der Uni Klausuren korrigiert, fange jetzt bald an im 1. Examen zu korrigieren und ich glaube nicht an ein objektives System, ganz einfach weil Subjekte korrigieren. Man kommt einfach nicht drumrum, dass es diverse externe Faktoren gibt, die das Korrigieren beeinflussen. Wie ist die Schrift? Gefallen mir die Formulierungen? Hab ich gute/schlechte Laune? Muss ich eigentlich gerade eher noch ne Akte fertig machen? Dann natürlich die Frage was ich erwarte...eine Klausur die ich als einfach empfinde bewerte ich härter als eine die ich als schwer empfinde? Ich denke eine Varianz von 3-4 Punkten bei der Bewertung kann das schon ausmachen. Natürlich wird eine gute Klausur dadurch nicht mangelhaft oder umgekehrt, aber eine Klausur, die der Kollege vielleicht mit 11 Punkten bewertet, bewerte ich wenn es schlecht läuft nur mit 7 Punkten. Das sind dann schon mal 0,5 Punkte im Gesamtergebnis weniger. Das bestätigen einem im Übrigen auch die erfahreneren Kollegen, die die Lehrgänge für neue Korrektoren anbieten.
Das Problem ist aber nicht zu lösen. Meine Schwester ist Lehrerin u.a. für Deutsch. Für sie ist mit das Nervigste an ihrem Job die Bewertung von Klausuren, insbesondere im Abitur. Sie liegt da trotz des gleichen Erwartungshorizonts (was in Jura der Lösungsskizze entspricht) öfter mal ein paar Punkte über oder unter dem anderen Korrektor. Und dann gehen die Diskussionen los, wenn die Klausur nicht ans Ministerium gehen soll. Nach ihrer Auskunft dauert dieses Diskutieren in der Regel länger als die eigentliche Korrektur, weil es selten ein absolutes Richtig oder Falsch gibt, sondern eher ein "Finde ich persönlich nahe liegend" oder "Finde ich persönlich fern liegend". In Jura ist das ja nicht wirklich anders, ob ich eine Argumentation überzeugend finde oder nicht, ist rein subjektiv. Und das Orientieren an der Lösungsskizze bringt auch nicht wirklich was, die treffen pro Durchgang sowieso nur eine Hand voll Leute.
Ich hab schon während meiner Ref-Zeit nie verstanden, warum man nicht einfach die als Kriterium heran zieht. Da arbeitet man zwei Jahre quasi unter dauernder Beobachtung. Wer da von allen Ausbildern ein "gut" bekommt, ist gut, ganz egal was dann in 8 zusammengewürfelten und realitätsfernen Klausuren raus kommt. Die Rückschlüsse daraus auf die Praxis dürften sich sehr in Grenzen halten.
Ändert aber nichts. Der Aufwand-Rechtfertigungs bzw. Ikea-Effekt wird immer dafür sorgen, dass die Leute, die im Examen gut abgeschnitten haben, den Wert dieses Examens sehr sehr hoch ansiedeln. Und die Leute, die gut abgeschnitten haben, sind meist auch die, die eine Änderung des Verfahrens in der Hand hätten. Wird also erstmal nicht passieren.
29.02.2020, 18:28
Die Leute, die mit vb und mittlerem b abgeschlossen haben, profitieren ja auch davon, dass es viele Leute mit ausreichend oder schwachem b gibt, denn wenn deren Noten nicht so selten wären, dann hätten sie es viel schwerer, einen gut bezahlten Job zu finden. Z.B. in anderen Studiengängen hat fast jeder eine 2 oder 3, da gibt es gar nicht so viele ausreichende Leute wie in Jura, die da nur Systemopfer sind und sich für +/- 2800 brutto ausbeuten lassen müssen.
Man sägt ja nicht an dem Ast, auf dem man sitzt.
Man sägt ja nicht an dem Ast, auf dem man sitzt.