28.02.2020, 19:20
Man lacht über das HH Examen? Das wäre mir neu.
Die Klausuren im GPA werden von Prüfern aus allen drei Bundesländern bewertet. Kandidaten aus SH bekommen genauso Hamburger Prüfer wie die Hamburger und Bremer und umgekehrt gilt das gleiche. Der Notenunterschied ist doch ganz simpel zu erklären (wurde ja auch schon angesprochen): In Hamburg gibt es für das Referendariat immer viel mehr Bewerber als Stellen, weil Hamburg als Stadt sehr beliebt ist. Das ist auch der Grund, warum in Hamburg die Bezahlung der Referendare so schlecht ist - weil es sich die Stadt erlauben kann; es kommen trotzdem genug Leute. Die Einstellung in das Referendariat hängt in HH in erster Linie von der Note aus dem 1. Examen und erst dann von der Anzahl der Wartezeit ab, wobei diese umso länger ist, desto schlechter die Note im ersten Examen. Folge: Die Referendare haben in Hamburg durchschnittlich ein deutlich besseres erstes Examen. Dass die Note im ersten Examen sehr stark mit der Note im zweiten Examen korreliert, wird ja wohl auch niemanden überraschen - oder? Dass das in Einzelfällen (!) große Unterschiede zwischen der Note im 1. und 2. Examen gab, mag ja sein - ändert aber nichts daran, dass sie overall gesehen stark korrelieren. Insofern ist es auch kein Wunder, dass die Durchschnittsnote in Hamburg besser ist als etwa in Schleswig Holstein. Die alternative These, dass in Hamburg (aus welchem Grund?) schlicht besser benotet ist, ist ja ohnehin wegen der gleichmäßigen Verteilung der Klausuren im GPA Bereich vom Tisch. Wer das nicht glaubt, kann gerne eine Klausureinsicht beantragen - die Korrektoren kommen von überall her. Auch die Prüfer in der mündlichen werden zufällig zusammengesetzt, d.h. solche aus Schleswig Holstein prüfen genauso Hamburger Kandidaten wie Bremer Kandidaten aus SH prüfen (natürlich je nach Anteil der Prüfer aus den jeweiligen Ländern).
Dass die Noten in Hamburg im ersten Examen besser sind im Durchschnitt wurde hier auch schon plausibel erklärt. Die BLS bietet ein viel engmaschigeres Betreuungssystem, zudem gibt es hier ein umfangreiches Aufnahmeverfahren, wodurch es schon eine sehr starke Selektion gibt, die logischer Weise auch zu besseren Noten im ersten Examen führt. Selbst die staatliche Uni in Hamburg hat seit vielen Jahren einen recht NC um die 2,1 - 2,2, während man in Kiel mit 2,6 rein kommt. Wegen des gut erforschten Zusammenhangs zwischen Abinote und Examensnote können die Unterschiede im 1. Examen dann ja auch nicht wirklich verwundern, oder?
Dass irgendwer in der Praxis ernsthaft die Qualität des Hamburger bzw GPA Examens ernsthaft anzweifelt, habe ich im Übrigen noch nie gehört. Aber vielleicht mich ja hier jemand erhellen.
Noch ein Satz zum eigentlichen Thema hier: Ich habe gehört, dass man in SH auch mit 2 x 8 Pkt realistische Chancen hat, in den Justizdienst zu gehen. In Hamburg werden die Anforderungen etwas höher sein. Vermutlich weil man dort einfach eine bessere Bewerberlage hat.
Die Klausuren im GPA werden von Prüfern aus allen drei Bundesländern bewertet. Kandidaten aus SH bekommen genauso Hamburger Prüfer wie die Hamburger und Bremer und umgekehrt gilt das gleiche. Der Notenunterschied ist doch ganz simpel zu erklären (wurde ja auch schon angesprochen): In Hamburg gibt es für das Referendariat immer viel mehr Bewerber als Stellen, weil Hamburg als Stadt sehr beliebt ist. Das ist auch der Grund, warum in Hamburg die Bezahlung der Referendare so schlecht ist - weil es sich die Stadt erlauben kann; es kommen trotzdem genug Leute. Die Einstellung in das Referendariat hängt in HH in erster Linie von der Note aus dem 1. Examen und erst dann von der Anzahl der Wartezeit ab, wobei diese umso länger ist, desto schlechter die Note im ersten Examen. Folge: Die Referendare haben in Hamburg durchschnittlich ein deutlich besseres erstes Examen. Dass die Note im ersten Examen sehr stark mit der Note im zweiten Examen korreliert, wird ja wohl auch niemanden überraschen - oder? Dass das in Einzelfällen (!) große Unterschiede zwischen der Note im 1. und 2. Examen gab, mag ja sein - ändert aber nichts daran, dass sie overall gesehen stark korrelieren. Insofern ist es auch kein Wunder, dass die Durchschnittsnote in Hamburg besser ist als etwa in Schleswig Holstein. Die alternative These, dass in Hamburg (aus welchem Grund?) schlicht besser benotet ist, ist ja ohnehin wegen der gleichmäßigen Verteilung der Klausuren im GPA Bereich vom Tisch. Wer das nicht glaubt, kann gerne eine Klausureinsicht beantragen - die Korrektoren kommen von überall her. Auch die Prüfer in der mündlichen werden zufällig zusammengesetzt, d.h. solche aus Schleswig Holstein prüfen genauso Hamburger Kandidaten wie Bremer Kandidaten aus SH prüfen (natürlich je nach Anteil der Prüfer aus den jeweiligen Ländern).
Dass die Noten in Hamburg im ersten Examen besser sind im Durchschnitt wurde hier auch schon plausibel erklärt. Die BLS bietet ein viel engmaschigeres Betreuungssystem, zudem gibt es hier ein umfangreiches Aufnahmeverfahren, wodurch es schon eine sehr starke Selektion gibt, die logischer Weise auch zu besseren Noten im ersten Examen führt. Selbst die staatliche Uni in Hamburg hat seit vielen Jahren einen recht NC um die 2,1 - 2,2, während man in Kiel mit 2,6 rein kommt. Wegen des gut erforschten Zusammenhangs zwischen Abinote und Examensnote können die Unterschiede im 1. Examen dann ja auch nicht wirklich verwundern, oder?
Dass irgendwer in der Praxis ernsthaft die Qualität des Hamburger bzw GPA Examens ernsthaft anzweifelt, habe ich im Übrigen noch nie gehört. Aber vielleicht mich ja hier jemand erhellen.
Noch ein Satz zum eigentlichen Thema hier: Ich habe gehört, dass man in SH auch mit 2 x 8 Pkt realistische Chancen hat, in den Justizdienst zu gehen. In Hamburg werden die Anforderungen etwas höher sein. Vermutlich weil man dort einfach eine bessere Bewerberlage hat.
28.02.2020, 19:47
Das melden sich wieder die neidischen Bayern zu Wort, die nicht einmal richtige Aktenauszüge im zweiten Examen bekommen, sondern 7 Seiten kurze Sachverhalte, bei denen in der Regel Tatbestand und Rubrum erlassen sind. Aber Steuerrecht ist soooooo kompliziert und im Rest der Bundesrepublik bekommt man sein Examen hinterhergeworfen. Jetzt mal im Ernst. In Hamburg kommt man mit eintelligem Examen maximal als Nachzügler noch ins Ref. Das Examen ist wirklich überall Scheiße und jeder angehende Jurist hat sein eigenes Päckchen zu tragen...
28.02.2020, 21:48
Komisch, wenn die Abinoten mit dem Examenserfolg zusammen hängen, warum habe ich dann mit einem 2,1 Abi 2 x 5,x in SH bekommen? :rolleyes:
28.02.2020, 21:59
Ich hätte statt Jura in SH wohl doch lieber China Bwl in Köln studieren sollen (mein zweiter angebotener Studiengang).
28.02.2020, 22:00
(28.02.2020, 21:48)Gast schrieb: Komisch, wenn die Abinoten mit dem Examenserfolg zusammen hängen, warum habe ich dann mit einem 2,1 Abi 2 x 5,x in SH bekommen? :rolleyes:
Wenn Du wirklich denkst, man könne vom Einzelfall auf den Durchschnitt schließen, erklärt das deine Examina eigentlich ganz gut. Denkst Du auch rauchen sei ungefährlich weil Helmut Schmidt 100 Jahre alt geworden ist?
Es gibt da eine eindeutige Studienlage. Würdest Du das Googlen und Dir 2 min Zeit nehmen wärest Du erstaunt :)
28.02.2020, 22:40
Ok, mit meiner Abinote hätte ich im Durchschnitt 7,6 als Note haben müssen und es gibt mit der Note nur eine 13 % Durchfallquote. Eine ähnliche Note hatte ich jedenfalls nur im Schwerpunkt.
Dann bin ich wohl die Ausnahme, die die Regel bestätigt.
Dann bin ich wohl die Ausnahme, die die Regel bestätigt.
28.02.2020, 22:41
28.02.2020, 22:46
Juranoten sind zu 50% Glück, die korrelieren mit gar nichts.
28.02.2020, 22:51
28.02.2020, 22:56
(28.02.2020, 22:46)Pokerspieler schrieb: Juranoten sind zu 50% Glück, die korrelieren mit gar nichts.
Ich glaube, dass eine Schönschrift etwas bringt und die Prüfungsnummer und ob man oben oder unten auf dem Stapel ist und erst korrigiert wird, wenn alle guten Noten schon vergeben sind und die ausreichend Keule zuschlagen muss, um den miesen Schnitt in den Rechtswissenschaften zu halten. Never change a winning system oder so.