08.02.2020, 14:06
(08.02.2020, 13:28)Gast34789 schrieb: Schonmal darüber nachgedacht, dass das, was du hier als „Zerdenken“ beschreibst, einfach damit zu tun hat, dass der Kollege mit über 9,0 den Fall aus verschiedenen rechtlichen Blickwinkeln betrachtet und dabei Probleme sieht, die du gerade nicht siehst, weil dir dafür schlichtweg die Rechtskenntnisse fehlen oder du den Streit (ja,auch ein solcher kann in der Praxis ausnahmsweise mal relevant sein) noch nie gehört hast. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb der Prädikatsjurist bei der Lösung seiner Examensklausuren viel mehr in die Tiefe gehen konnte und nicht nur oberflächlich an dem Problemen gekratzt hat. Aus diesem Grund hat er/sie Prädikatsexamina und du nicht. Nur weil du deine Akten vom Tisch bekommst, heißt das nicht, dass du ein guter StA bist. Es ist mir ehrlich gesagt auch schleierhaft, woher du die Noten deiner Kollegen nimmst?ich käme jedenfalls nie auf die Idee, meine Kollegen nach ihren Noten zu fragen. Ich kenne ehrlich gesagt auch keinen in der Justiz, der die Meinung vertritt „Diese Prädikatsjuristen zerdenken nur alles, die Leute mit 6-7 Punkten sind viel besser“. Ich habe hier schon viel groben Unfug gelesen,dein Post ist vorne mit dabei.
Leute mit 6 Punkten sind die Zukunft der Justiz, also bitte Ball flach halten!
08.02.2020, 14:47
(08.02.2020, 13:28)Gast34789 schrieb: Schonmal darüber nachgedacht, dass das, was du hier als „Zerdenken“ beschreibst, einfach damit zu tun hat, dass der Kollege mit über 9,0 den Fall aus verschiedenen rechtlichen Blickwinkeln betrachtet und dabei Probleme sieht, die du gerade nicht siehst, weil dir dafür schlichtweg die Rechtskenntnisse fehlen oder du den Streit (ja,auch ein solcher kann in der Praxis ausnahmsweise mal relevant sein) noch nie gehört hast. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb der Prädikatsjurist bei der Lösung seiner Examensklausuren viel mehr in die Tiefe gehen konnte und nicht nur oberflächlich an dem Problemen gekratzt hat. Aus diesem Grund hat er/sie Prädikatsexamina und du nicht. Nur weil du deine Akten vom Tisch bekommst, heißt das nicht, dass du ein guter StA bist. Es ist mir ehrlich gesagt auch schleierhaft, woher du die Noten deiner Kollegen nimmst?ich käme jedenfalls nie auf die Idee, meine Kollegen nach ihren Noten zu fragen. Ich kenne ehrlich gesagt auch keinen in der Justiz, der die Meinung vertritt „Diese Prädikatsjuristen zerdenken nur alles, die Leute mit 6-7 Punkten sind viel besser“. Ich habe hier schon viel groben Unfug gelesen,dein Post ist vorne mit dabei.
Danke dir, aber ich habe selbst ein Prädikat und in meinen vier Jahren Berufserfahrung als StA inzwischen gelernt, dass man in diesem Beruf nicht in die Tiefe gehen muss. Ich saß anfangs viel zu lange an den einzelnen Akten. Habe Probleme gesehen, die keine sind. Es geht vielmehr darum, schnell und effektiv zu entscheiden. Ganz ganz selten gibt es komplizierte Fälle, wo man mal länger dran sitzt. Das ist aber die Ausnahme. Ich weiß ja nicht, ob du auch Staatsanwalt bist, anderenfalls frage ich mich, woher du gedenkst, das ganze so gut beurteilen zu können.
Und zu den Noten meiner Kollegen: Wir gehen da offen mit um. Wir sind alle gut befreundet und da spricht man auch mal darüber. :-)
08.02.2020, 15:35
(08.02.2020, 14:47)StaatsanwaltNRW schrieb:(08.02.2020, 13:28)Gast34789 schrieb: Schonmal darüber nachgedacht, dass das, was du hier als „Zerdenken“ beschreibst, einfach damit zu tun hat, dass der Kollege mit über 9,0 den Fall aus verschiedenen rechtlichen Blickwinkeln betrachtet und dabei Probleme sieht, die du gerade nicht siehst, weil dir dafür schlichtweg die Rechtskenntnisse fehlen oder du den Streit (ja,auch ein solcher kann in der Praxis ausnahmsweise mal relevant sein) noch nie gehört hast. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb der Prädikatsjurist bei der Lösung seiner Examensklausuren viel mehr in die Tiefe gehen konnte und nicht nur oberflächlich an dem Problemen gekratzt hat. Aus diesem Grund hat er/sie Prädikatsexamina und du nicht. Nur weil du deine Akten vom Tisch bekommst, heißt das nicht, dass du ein guter StA bist. Es ist mir ehrlich gesagt auch schleierhaft, woher du die Noten deiner Kollegen nimmst?ich käme jedenfalls nie auf die Idee, meine Kollegen nach ihren Noten zu fragen. Ich kenne ehrlich gesagt auch keinen in der Justiz, der die Meinung vertritt „Diese Prädikatsjuristen zerdenken nur alles, die Leute mit 6-7 Punkten sind viel besser“. Ich habe hier schon viel groben Unfug gelesen,dein Post ist vorne mit dabei.
Danke dir, aber ich habe selbst ein Prädikat und in meinen vier Jahren Berufserfahrung als StA inzwischen gelernt, dass man in diesem Beruf nicht in die Tiefe gehen muss. Ich saß anfangs viel zu lange an den einzelnen Akten. Habe Probleme gesehen, die keine sind. Es geht vielmehr darum, schnell und effektiv zu entscheiden. Ganz ganz selten gibt es komplizierte Fälle, wo man mal länger dran sitzt. Das ist aber die Ausnahme. Ich weiß ja nicht, ob du auch Staatsanwalt bist, anderenfalls frage ich mich, woher du gedenkst, das ganze so gut beurteilen zu können.
Und zu den Noten meiner Kollegen: Wir gehen da offen mit um. Wir sind alle gut befreundet und da spricht man auch mal darüber. :-)
Teile die Meinung des Staatsanwalts nur eingeschränkt. Für die Arbeit in den allgemeinen Abteilungen ist mE Entschlusskraft und Pragmatismus für ca. 90 Prozent der Fälle das A und O, ansonsten dürfte die Masse kaum zu bewältigen sein.
Allerdings erfordern 10 Prozent der Fälle aus den allgemeinen und vor allem die Tätigkeit in Spezialabteilungen durchaus feinsinnige Überlegungen und saubere juristische Arbeit. Und in diesen Fällen bzw. Abteilungen kann man Leuten ohne ausreichende Kenntnisse oder Fertigkeiten mE nicht gebrauchen. Das bedeutet nicht, dass der überzeugte Buchstabendezernent ein schlechterer StA ist, als der Wirtschaftsdezernent. Aber Entschlusskraft und Fleiss reichen für komplexe Fälle allein eben nicht aus.
08.02.2020, 16:43
@StaatsanwaltNRW:
Ich fasse mal zusammen:
Du bist Prädikatsjurist, vertrittst aber dennoch die Auffassung, unter Staatsanwälten seien es gerade Prädikätsjuristen, die Fälle zerdenken würden, wobei Du dich selbst aber nicht zu dieser Gruppe dazu zählst. Deine Einschätzung stützt du darauf, dass du mit (allen?) deinen Kollegen befreundet bist und Ihr offen über eure Noten redet.
Ahhh ja...du bist mit so vielen Kollegen befreundest, dass Du sowohl Ihre Noten aus beiden Examina kennst, als auch Ihre Arbeitsleistung als Staatsanwalt beurteilen kannst, obgleich du deren Akten allenfalls vertretungsweise zu Gesicht bekommst und sehr wahrscheinlich auch nicht jeden Deiner „Freunde“ bei deren Abwesenheit vertrittst. Bei deiner effizienten Arbeitsweise dürfte Vertretungsakte bedeuten, nur die letzte Seite zu lesen und dann sofort weg....Vielleicht hat es bei dir im zweiten Examen nicht für 9 Punkte gereicht, anders kann ich mir das bashing gegen 9 Punkte Leute nicht erklären. Sei doch einfach froh, dass du mit so guten Leuten zusammen arbeiten darfst.
Bei einem gebe ich dir aber Recht: Zu einem guten Staatsanwalt gehört Entscheidungsfreude und Fleiß. Insbesondere Letzteres dürfte wieder für Prädikatsjuristen sprechen, die nach meiner persönlichen Erfahrung auch am fleißigsten in der Examenavorbereitung waren.
Zu deiner Frage:
Ich kann die Arbeit als Staatsanwalt deshalb so gut beurteilen, weil ich als Unternehmensjurist BEIM Daimler arbeite...ist doch klar!!
Ich fasse mal zusammen:
Du bist Prädikatsjurist, vertrittst aber dennoch die Auffassung, unter Staatsanwälten seien es gerade Prädikätsjuristen, die Fälle zerdenken würden, wobei Du dich selbst aber nicht zu dieser Gruppe dazu zählst. Deine Einschätzung stützt du darauf, dass du mit (allen?) deinen Kollegen befreundet bist und Ihr offen über eure Noten redet.
Ahhh ja...du bist mit so vielen Kollegen befreundest, dass Du sowohl Ihre Noten aus beiden Examina kennst, als auch Ihre Arbeitsleistung als Staatsanwalt beurteilen kannst, obgleich du deren Akten allenfalls vertretungsweise zu Gesicht bekommst und sehr wahrscheinlich auch nicht jeden Deiner „Freunde“ bei deren Abwesenheit vertrittst. Bei deiner effizienten Arbeitsweise dürfte Vertretungsakte bedeuten, nur die letzte Seite zu lesen und dann sofort weg....Vielleicht hat es bei dir im zweiten Examen nicht für 9 Punkte gereicht, anders kann ich mir das bashing gegen 9 Punkte Leute nicht erklären. Sei doch einfach froh, dass du mit so guten Leuten zusammen arbeiten darfst.
Bei einem gebe ich dir aber Recht: Zu einem guten Staatsanwalt gehört Entscheidungsfreude und Fleiß. Insbesondere Letzteres dürfte wieder für Prädikatsjuristen sprechen, die nach meiner persönlichen Erfahrung auch am fleißigsten in der Examenavorbereitung waren.
Zu deiner Frage:
Ich kann die Arbeit als Staatsanwalt deshalb so gut beurteilen, weil ich als Unternehmensjurist BEIM Daimler arbeite...ist doch klar!!
08.02.2020, 19:04
Habe echt noch nie ein Forum erlebt, wo sich so zerfetzt wird wie hier. Das muss ein Juristending sein :D
08.02.2020, 20:18
09.02.2020, 00:34
(08.02.2020, 16:43)Gast34789 schrieb: @StaatsanwaltNRW:
Ich fasse mal zusammen:
Du bist Prädikatsjurist, vertrittst aber dennoch die Auffassung, unter Staatsanwälten seien es gerade Prädikätsjuristen, die Fälle zerdenken würden, wobei Du dich selbst aber nicht zu dieser Gruppe dazu zählst. Deine Einschätzung stützt du darauf, dass du mit (allen?) deinen Kollegen befreundet bist und Ihr offen über eure Noten redet.
Ahhh ja...du bist mit so vielen Kollegen befreundest, dass Du sowohl Ihre Noten aus beiden Examina kennst, als auch Ihre Arbeitsleistung als Staatsanwalt beurteilen kannst, obgleich du deren Akten allenfalls vertretungsweise zu Gesicht bekommst und sehr wahrscheinlich auch nicht jeden Deiner „Freunde“ bei deren Abwesenheit vertrittst. Bei deiner effizienten Arbeitsweise dürfte Vertretungsakte bedeuten, nur die letzte Seite zu lesen und dann sofort weg....Vielleicht hat es bei dir im zweiten Examen nicht für 9 Punkte gereicht, anders kann ich mir das bashing gegen 9 Punkte Leute nicht erklären. Sei doch einfach froh, dass du mit so guten Leuten zusammen arbeiten darfst.
Bei einem gebe ich dir aber Recht: Zu einem guten Staatsanwalt gehört Entscheidungsfreude und Fleiß. Insbesondere Letzteres dürfte wieder für Prädikatsjuristen sprechen, die nach meiner persönlichen Erfahrung auch am fleißigsten in der Examenavorbereitung waren.
Zu deiner Frage:
Ich kann die Arbeit als Staatsanwalt deshalb so gut beurteilen, weil ich als Unternehmensjurist BEIM Daimler arbeite...ist doch klar!!
Ich weiß nicht, wieso man mich persönlich so angehen muss. Das ist wirklich unglaublich. Aber danke, ich bin sehr froh, so tolle Kollegen zu haben und liebe meinen Job. Ich weiß aber, dass es auch ohne Prädikat geklappt hätte und mich das Prädikat nicht zu einem besseren oder schlechteren Staatsanwalt macht.
Ich habe mich selbst von denjenigen, die alles zerdenken, garnicht ausgeschlossen. Vielmehr habe ich oben geschrieben, dass ich es anfangs selbst getan habe und lernen musste, nicht alles zu einem Problem zu machen.
Ich hoffe, dass du in deinem Beruf - wo auch immer -glücklich wirst. Alle anderen möchte ich ermutigen, sich bei der StA zu bewerben. Wir können noch einige neue junge und motivierte Kollegen gebrauchen! :-)
09.02.2020, 08:20
(08.02.2020, 19:04)Gast schrieb: Habe echt noch nie ein Forum erlebt, wo sich so zerfetzt wird wie hier. Das muss ein Juristending sein :D
Lieber Staatsanwalt, das da habe ich gestern geschrieben.
Reg dich nicht auf. Sei froh, dass du so tolle Kollegen hast und weitsichtig bist...
Im Internet ist viel los... im wahren Leben würden sich einige hier zurücknehmen. Wie beim Autofahren. Hinter verschlossener Tür den vor einem Fahrenden anschreien und später dann auf dem Supermarktparkplatz bei den Einkaufswagen vorlassen.
09.02.2020, 12:23
Wie man sich mit Händen und Füßen dagegen wehrt, dass Leute unter 9 Punkte gute Juristen sein könnten... sind das nicht auch Menschen mit der Befähigung zum Richteramt?
09.02.2020, 12:45