19.08.2025, 11:37
Hallo zusammen,
ich stehe vor der Entscheidung ein verbindliches Angebot in Hamburg anzunehmen (habe einige Wartepunkte gesammelt) oder auf einen Platz in Hessen zu spekulieren. Das erste verbindliche Angebot in Hamburg für Oktober habe ich abgelehnt und werde nochmal ein verbindliches Angebot zum nächstmöglichen Zeitpunkt bekommen. In Hessen dürfte der Beginn des Refs frühestens im Januar sein.
Mein erstes Examen habe ich in Hessen gemacht und das Referendariat ist in Hessen was Bezahlung und Verbeamtung angeht auf jeden Fall sehr attraktiv. Vielleicht findet sich auch jemand, der sein Ref in Kassel gemacht hat und seine Erfahrungen teilen könnte.
Auch, wenn es schon einige Posts auch zu Hamburg gibt, würde mich dennoch interessieren, wie es den aktuellen Refis dort geht? Seid ihr zufrieden? Habt ihr die Entscheidung bereut nach Hamburg gegangen zu sein? Geht man mit einem sehr hohen befriedigend dort unter?
Bin über jeden Tipp dankbar! :)
ich stehe vor der Entscheidung ein verbindliches Angebot in Hamburg anzunehmen (habe einige Wartepunkte gesammelt) oder auf einen Platz in Hessen zu spekulieren. Das erste verbindliche Angebot in Hamburg für Oktober habe ich abgelehnt und werde nochmal ein verbindliches Angebot zum nächstmöglichen Zeitpunkt bekommen. In Hessen dürfte der Beginn des Refs frühestens im Januar sein.
Mein erstes Examen habe ich in Hessen gemacht und das Referendariat ist in Hessen was Bezahlung und Verbeamtung angeht auf jeden Fall sehr attraktiv. Vielleicht findet sich auch jemand, der sein Ref in Kassel gemacht hat und seine Erfahrungen teilen könnte.
Auch, wenn es schon einige Posts auch zu Hamburg gibt, würde mich dennoch interessieren, wie es den aktuellen Refis dort geht? Seid ihr zufrieden? Habt ihr die Entscheidung bereut nach Hamburg gegangen zu sein? Geht man mit einem sehr hohen befriedigend dort unter?
Bin über jeden Tipp dankbar! :)
Ich kann Dir empfehlen, zur Vorbereitung auf das Referendariat das Buch "99 Tipps & Hinweise für ein erfolgreiches Rechtsreferendariat" zu lesen. Das Buch gibt es als Print-Ausgabe und E-Book. Infos hierzu findest Du auf folgender Seite:
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
https://www.juristenkoffer.de/rechtsreferendariat/99-tipps-hinweise.php
Neben Tipps zur Planung des Referendariats beinhaltet das Buch auch viele hilfreiche Hinweise zur optimalen Examensvorbereitung sowie viele konkrete Tipps für das Schreiben der Klausuren.
19.08.2025, 17:11
Hi,
zu Hamburg kann ich nichts sagen. Ich war in Kassel und bin da auch ungewollt gelandet. Ich war in Kassel tatsächlich aber sehr zufrieden. Es ist nicht viel los, aber du bist in Hessen sehr frei und kannst ab der Verwaltungsstation auch alle deine Stationen ohnehin außerhalb Hessens machen und bist von daher mega flexibel mit hessischem Gehalt. Ich bin in Kassel sehr zur Ruhe gekommen und habe mich dann einfach auf die Stationen konzentriert und war beim Sport. Du musst beachten, dass leider recht viele aus Marburg pendeln. Das fand ich etwas nervig. Hoffe das hilft dir weiter :)
zu Hamburg kann ich nichts sagen. Ich war in Kassel und bin da auch ungewollt gelandet. Ich war in Kassel tatsächlich aber sehr zufrieden. Es ist nicht viel los, aber du bist in Hessen sehr frei und kannst ab der Verwaltungsstation auch alle deine Stationen ohnehin außerhalb Hessens machen und bist von daher mega flexibel mit hessischem Gehalt. Ich bin in Kassel sehr zur Ruhe gekommen und habe mich dann einfach auf die Stationen konzentriert und war beim Sport. Du musst beachten, dass leider recht viele aus Marburg pendeln. Das fand ich etwas nervig. Hoffe das hilft dir weiter :)
20.08.2025, 13:11
Ich kann ebenfalls nur etwas zu Kassel sagen. Die AGs dort sind sehr klein. Wir waren zu Beginn 11 Personen, andere AGS sind etwa 15 Personen. Die Qualität der AGs hängt wie überall am jeweiligen AG-Leiter, war bei uns aber überwiegend gut.
Es gibt einen Klausurenkurs vor Ort im Landgericht. Mittlerweile (seit Mai 2025) kann man dort die Klausuren auch tippen, muss sie aber ausdrucken...vor Ort...und zwar schnell...das nervt. Der Klausurenkurs findet alle zwei Wochen statt. Zusätzlich gibt es ab der Verwaltungsstation noch den Klausurenkurs im Verwaltungsrecht vom RP Kassel. Dort sind die Anmeldezahlen begrenzt, ich meine, es können immer nur 15 Leute mitschreiben. Schließlich gibt es den hessenweiten ELAN-Klausurenkurs, ebenfalls ca. alle zwei Wochen und digital.
Was nervt, ist, dass in Kassel kein Examen mehr geschrieben wird. Der Weg nach Butzbach ist weit. Zudem bleiben die allermeisten Leute nicht in Kassel, sondern ziehen spätestens nach dem Ref, vielleicht aber auch zur Verwaltungsstation, weg. So ist man ein wenig einsam, wenn man hier wohnen bleibt. Kassel ist eben bei vielen eher die letzte Wahl, sodass es natürlich nachzuvollziehen ist, dass die Refis sich ihre Stationen an anderen Orten suchen oder auch pendeln.
Ein Vorteil Kassels ist, soweit man daran interessiert ist, dass das BSG und der hessische VGH hier sind. Wenn man da Stationen machen möchte, ist das super. Ansonsten ist hier nicht so viel los, insbesondere gibt es bis auf einen kleinen pwc-Ableger keine großen Kanzleien.
Zuletzt lässt es sich hier natürlich von den bald 1.800 EUR Unterhaltsbeihilfe hervorragend leben. Die Mieten sind sehr günstig.
Falls du Fragen hast, frag mich gerne.
Es gibt einen Klausurenkurs vor Ort im Landgericht. Mittlerweile (seit Mai 2025) kann man dort die Klausuren auch tippen, muss sie aber ausdrucken...vor Ort...und zwar schnell...das nervt. Der Klausurenkurs findet alle zwei Wochen statt. Zusätzlich gibt es ab der Verwaltungsstation noch den Klausurenkurs im Verwaltungsrecht vom RP Kassel. Dort sind die Anmeldezahlen begrenzt, ich meine, es können immer nur 15 Leute mitschreiben. Schließlich gibt es den hessenweiten ELAN-Klausurenkurs, ebenfalls ca. alle zwei Wochen und digital.
Was nervt, ist, dass in Kassel kein Examen mehr geschrieben wird. Der Weg nach Butzbach ist weit. Zudem bleiben die allermeisten Leute nicht in Kassel, sondern ziehen spätestens nach dem Ref, vielleicht aber auch zur Verwaltungsstation, weg. So ist man ein wenig einsam, wenn man hier wohnen bleibt. Kassel ist eben bei vielen eher die letzte Wahl, sodass es natürlich nachzuvollziehen ist, dass die Refis sich ihre Stationen an anderen Orten suchen oder auch pendeln.
Ein Vorteil Kassels ist, soweit man daran interessiert ist, dass das BSG und der hessische VGH hier sind. Wenn man da Stationen machen möchte, ist das super. Ansonsten ist hier nicht so viel los, insbesondere gibt es bis auf einen kleinen pwc-Ableger keine großen Kanzleien.
Zuletzt lässt es sich hier natürlich von den bald 1.800 EUR Unterhaltsbeihilfe hervorragend leben. Die Mieten sind sehr günstig.
Falls du Fragen hast, frag mich gerne.
20.08.2025, 13:12
Vielen Dank für deine Antwort. Das ist auch meine Befürchtung mit den Pendlern. Hast du trotzdem Anschluss finden können? :)
LG
LG
20.08.2025, 13:15
(20.08.2025, 13:12)fragenjura schrieb: Vielen Dank für deine Antwort. Das ist auch meine Befürchtung mit den Pendlern. Hast du trotzdem Anschluss finden können? :)Ich habe in meiner AG tatsächlich niemanden aus Marburg gehabt, es sind aber einige gependelt. Anschluss habe ich dennoch gefunden, leider sind diese Leute mittlerweile - ich bin in der Wahlstation- alle weggezogen.
LG
20.08.2025, 13:19
(20.08.2025, 13:11)marls schrieb: Ich kann ebenfalls nur etwas zu Kassel sagen. Die AGs dort sind sehr klein. Wir waren zu Beginn 11 Personen, andere AGS sind etwa 15 Personen. Die Qualität der AGs hängt wie überall am jeweiligen AG-Leiter, war bei uns aber überwiegend gut.
Es gibt einen Klausurenkurs vor Ort im Landgericht. Mittlerweile (seit Mai 2025) kann man dort die Klausuren auch tippen, muss sie aber ausdrucken...vor Ort...und zwar schnell...das nervt. Der Klausurenkurs findet alle zwei Wochen statt. Zusätzlich gibt es ab der Verwaltungsstation noch den Klausurenkurs im Verwaltungsrecht vom RP Kassel. Dort sind die Anmeldezahlen begrenzt, ich meine, es können immer nur 15 Leute mitschreiben. Schließlich gibt es den hessenweiten ELAN-Klausurenkurs, ebenfalls ca. alle zwei Wochen und digital.
Was nervt, ist, dass in Kassel kein Examen mehr geschrieben wird. Der Weg nach Butzbach ist weit. Zudem bleiben die allermeisten Leute nicht in Kassel, sondern ziehen spätestens nach dem Ref, vielleicht aber auch zur Verwaltungsstation, weg. So ist man ein wenig einsam, wenn man hier wohnen bleibt. Kassel ist eben bei vielen eher die letzte Wahl, sodass es natürlich nachzuvollziehen ist, dass die Refis sich ihre Stationen an anderen Orten suchen oder auch pendeln.
Ein Vorteil Kassels ist, soweit man daran interessiert ist, dass das BSG und der hessische VGH hier sind. Wenn man da Stationen machen möchte, ist das super. Ansonsten ist hier nicht so viel los, insbesondere gibt es bis auf einen kleinen pwc-Ableger keine großen Kanzleien.
Zuletzt lässt es sich hier natürlich von den bald 1.800 EUR Unterhaltsbeihilfe hervorragend leben. Die Mieten sind sehr günstig.
Falls du Fragen hast, frag mich gerne.
Vielen Dank auch für deine ausführliche Antwort! Das hilft mir schon mal weiter.
Gut zu wissen mit den Klausurenkursen, da wird ja einiges angeboten.
Eine Freundin von musste auch von Gießen nach Butzbach, das ist natürlich echt nervig.
Findet man denn in Kassel auch, trotz fehlender größerer Kanzleien, Stellen für die Anwaltsstation?
Könnt ihr etwas für die Verwaltungsstation empfehlen oder abraten? :)
Ansonsten hört es sich so an, als würde man in Kassel sehr zur Ruhe kommen…
20.08.2025, 13:21
(20.08.2025, 13:15)marls schrieb:(20.08.2025, 13:12)fragenjura schrieb: Vielen Dank für deine Antwort. Das ist auch meine Befürchtung mit den Pendlern. Hast du trotzdem Anschluss finden können? :)Ich habe in meiner AG tatsächlich niemanden aus Marburg gehabt, es sind aber einige gependelt. Anschluss habe ich dennoch gefunden, leider sind diese Leute mittlerweile - ich bin in der Wahlstation- alle weggezogen.
LG
Oh nein, das ist natürlich blöd :( Aber dann bist du ja schon fast am Ende. Wirst du in Kassel bleiben?
20.08.2025, 13:28
(20.08.2025, 13:19)fragenjura schrieb:(20.08.2025, 13:11)marls schrieb: Ich kann ebenfalls nur etwas zu Kassel sagen. Die AGs dort sind sehr klein. Wir waren zu Beginn 11 Personen, andere AGS sind etwa 15 Personen. Die Qualität der AGs hängt wie überall am jeweiligen AG-Leiter, war bei uns aber überwiegend gut.
Es gibt einen Klausurenkurs vor Ort im Landgericht. Mittlerweile (seit Mai 2025) kann man dort die Klausuren auch tippen, muss sie aber ausdrucken...vor Ort...und zwar schnell...das nervt. Der Klausurenkurs findet alle zwei Wochen statt. Zusätzlich gibt es ab der Verwaltungsstation noch den Klausurenkurs im Verwaltungsrecht vom RP Kassel. Dort sind die Anmeldezahlen begrenzt, ich meine, es können immer nur 15 Leute mitschreiben. Schließlich gibt es den hessenweiten ELAN-Klausurenkurs, ebenfalls ca. alle zwei Wochen und digital.
Was nervt, ist, dass in Kassel kein Examen mehr geschrieben wird. Der Weg nach Butzbach ist weit. Zudem bleiben die allermeisten Leute nicht in Kassel, sondern ziehen spätestens nach dem Ref, vielleicht aber auch zur Verwaltungsstation, weg. So ist man ein wenig einsam, wenn man hier wohnen bleibt. Kassel ist eben bei vielen eher die letzte Wahl, sodass es natürlich nachzuvollziehen ist, dass die Refis sich ihre Stationen an anderen Orten suchen oder auch pendeln.
Ein Vorteil Kassels ist, soweit man daran interessiert ist, dass das BSG und der hessische VGH hier sind. Wenn man da Stationen machen möchte, ist das super. Ansonsten ist hier nicht so viel los, insbesondere gibt es bis auf einen kleinen pwc-Ableger keine großen Kanzleien.
Zuletzt lässt es sich hier natürlich von den bald 1.800 EUR Unterhaltsbeihilfe hervorragend leben. Die Mieten sind sehr günstig.
Falls du Fragen hast, frag mich gerne.
Vielen Dank auch für deine ausführliche Antwort! Das hilft mir schon mal weiter.
Gut zu wissen mit den Klausurenkursen, da wird ja einiges angeboten.
Eine Freundin von musste auch von Gießen nach Butzbach, das ist natürlich echt nervig.
Findet man denn in Kassel auch, trotz fehlender größerer Kanzleien, Stellen für die Anwaltsstation?
Könnt ihr etwas für die Verwaltungsstation empfehlen oder abraten? :)
Ansonsten hört es sich so an, als würde man in Kassel sehr zur Ruhe kommen…
Also von Gießen nach Butzbach ist wahrlich keine Weltreise. Das bin ich während des Studiums und Examens auch gefahren. Dauert ganze 15-20 Minuten bei freier Autobahn.
20.08.2025, 16:36
(20.08.2025, 13:28)M1511 schrieb:Hast du dir dann für die Examensklausuren in Butzbach dort ein Hotel genommen oder Ähnliches?(20.08.2025, 13:19)fragenjura schrieb:(20.08.2025, 13:11)marls schrieb: Ich kann ebenfalls nur etwas zu Kassel sagen. Die AGs dort sind sehr klein. Wir waren zu Beginn 11 Personen, andere AGS sind etwa 15 Personen. Die Qualität der AGs hängt wie überall am jeweiligen AG-Leiter, war bei uns aber überwiegend gut.
Es gibt einen Klausurenkurs vor Ort im Landgericht. Mittlerweile (seit Mai 2025) kann man dort die Klausuren auch tippen, muss sie aber ausdrucken...vor Ort...und zwar schnell...das nervt. Der Klausurenkurs findet alle zwei Wochen statt. Zusätzlich gibt es ab der Verwaltungsstation noch den Klausurenkurs im Verwaltungsrecht vom RP Kassel. Dort sind die Anmeldezahlen begrenzt, ich meine, es können immer nur 15 Leute mitschreiben. Schließlich gibt es den hessenweiten ELAN-Klausurenkurs, ebenfalls ca. alle zwei Wochen und digital.
Was nervt, ist, dass in Kassel kein Examen mehr geschrieben wird. Der Weg nach Butzbach ist weit. Zudem bleiben die allermeisten Leute nicht in Kassel, sondern ziehen spätestens nach dem Ref, vielleicht aber auch zur Verwaltungsstation, weg. So ist man ein wenig einsam, wenn man hier wohnen bleibt. Kassel ist eben bei vielen eher die letzte Wahl, sodass es natürlich nachzuvollziehen ist, dass die Refis sich ihre Stationen an anderen Orten suchen oder auch pendeln.
Ein Vorteil Kassels ist, soweit man daran interessiert ist, dass das BSG und der hessische VGH hier sind. Wenn man da Stationen machen möchte, ist das super. Ansonsten ist hier nicht so viel los, insbesondere gibt es bis auf einen kleinen pwc-Ableger keine großen Kanzleien.
Zuletzt lässt es sich hier natürlich von den bald 1.800 EUR Unterhaltsbeihilfe hervorragend leben. Die Mieten sind sehr günstig.
Falls du Fragen hast, frag mich gerne.
Vielen Dank auch für deine ausführliche Antwort! Das hilft mir schon mal weiter.
Gut zu wissen mit den Klausurenkursen, da wird ja einiges angeboten.
Eine Freundin von musste auch von Gießen nach Butzbach, das ist natürlich echt nervig.
Findet man denn in Kassel auch, trotz fehlender größerer Kanzleien, Stellen für die Anwaltsstation?
Könnt ihr etwas für die Verwaltungsstation empfehlen oder abraten? :)
Ansonsten hört es sich so an, als würde man in Kassel sehr zur Ruhe kommen…
Also von Gießen nach Butzbach ist wahrlich keine Weltreise. Das bin ich während des Studiums und Examens auch gefahren. Dauert ganze 15-20 Minuten bei freier Autobahn.