23.04.2025, 15:04
Unabhängig davon, was die Note über jemanden aussagt, glaube ich ja auch, dass je mehr man das nach unten öffnet, man umso weniger Bewerbungen aus den oberen Notenrängen bekommt.
Man muss sich ja nichts vormachen, viele sind vor Jahren (auch) aus dem Grund Richter oder StA geworden, da das nur die besten eines Jahrgangs werden konnten. Diese Exklusivität ist weg. Und der Mangel an Bewerben kommt bestimmt auch nivht von den hervorragenden Arbeitsverhältnissen...
Man muss sich ja nichts vormachen, viele sind vor Jahren (auch) aus dem Grund Richter oder StA geworden, da das nur die besten eines Jahrgangs werden konnten. Diese Exklusivität ist weg. Und der Mangel an Bewerben kommt bestimmt auch nivht von den hervorragenden Arbeitsverhältnissen...
23.04.2025, 15:14
(23.04.2025, 15:04)Homer S. schrieb: viele sind vor Jahren (auch) aus dem Grund Richter oder StA geworden, da das nur die besten eines Jahrgangs werden konnten.
vor wie vielen jahren war das? zur justiz gehen vor allem frauen wegen der sicherheit und der davon abhängigen familienplanung. das ist schon seit einem jahrzehnt so.
23.04.2025, 15:31
(23.04.2025, 15:14)kumpelanton schrieb:(23.04.2025, 15:04)Homer S. schrieb: viele sind vor Jahren (auch) aus dem Grund Richter oder StA geworden, da das nur die besten eines Jahrgangs werden konnten.
vor wie vielen jahren war das? zur justiz gehen vor allem frauen wegen der sicherheit und der davon abhängigen familienplanung. das ist schon seit einem jahrzehnt so.
Meint wirklich früher - also hatte dort viele Arbeitskollegen, die jetzt so 45-55 sind, die wirklich viel auf sich genommen haben, um es in die Justiz zu schaffen....
23.04.2025, 16:35
(23.04.2025, 15:31)Homer S. schrieb:(23.04.2025, 15:14)kumpelanton schrieb:(23.04.2025, 15:04)Homer S. schrieb: viele sind vor Jahren (auch) aus dem Grund Richter oder StA geworden, da das nur die besten eines Jahrgangs werden konnten.
vor wie vielen jahren war das? zur justiz gehen vor allem frauen wegen der sicherheit und der davon abhängigen familienplanung. das ist schon seit einem jahrzehnt so.
Meint wirklich früher - also hatte dort viele Arbeitskollegen, die jetzt so 45-55 sind, die wirklich viel auf sich genommen haben, um es in die Justiz zu schaffen....
Streng genommen haben sich die Voraussetzungen ja wenig verändert, es braucht zwei Staatsexamen. Natürlich mit entsprechender Note. Diese ist über die Jahre vielleicht etwas gefallen von 9/10P+ auf 8P+ realistisch? Was man dabei aber nicht vergessen sollte, dass der Stoffumfang und das Niveau das Examens sich verändert hat. Ein Bekannter Richter (mitte 40, vb+dis.) hat dies auch bestätigt. Damals gab es im staatlichen Teil noch Hausarbeiten die einen wesentlichen Bestandteil der Note ausmachten. Auch der Aktenvortrag durfte in Hessen z.B. drei Tage zuhause (mit Hilfe von sonst wem...) vorbereitet werden und nicht nur 60 Minuten wie es heute der Fall ist. Insgesamt scheint es doch auch Punkte dafür zugeben um zu sagen: Ja die Notenanforderungen fallen, aber es wird sichtbar schwieriger diese überhaupt zu erreichen als noch vor 20 Jahren. Stichwort: E-Examen und der damit verbundene zunehmende Stoffumfang, alleine der Vergleich mit Klausuren von vor 10 Jahren ist erschreckend.
Unabhängig davon standen oder stehen alle angehende Volljuristen aber immer unter dem Druck, sofern Sie eine Stelle anstreben welche eine gewisse Note erfordert, das ist aber schon immer so gewesen und wird vorerst so bleiben, oder übersehe ich da etwas?
Wer Richter auf Probe bzw. Staatsanwalt werden möchte, sollte sich mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Das Karriere-Dossier ist als Print-Buch sowie als E-Book für alle 16 Bundesländer erhältlich:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
Und zur Vorbereitung auf das alles entscheidende Vorstellungsgespräch sollte man auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben.
23.04.2025, 17:03
(23.04.2025, 16:35)ForumBenutzer schrieb:(23.04.2025, 15:31)Homer S. schrieb:(23.04.2025, 15:14)kumpelanton schrieb:(23.04.2025, 15:04)Homer S. schrieb: viele sind vor Jahren (auch) aus dem Grund Richter oder StA geworden, da das nur die besten eines Jahrgangs werden konnten.
vor wie vielen jahren war das? zur justiz gehen vor allem frauen wegen der sicherheit und der davon abhängigen familienplanung. das ist schon seit einem jahrzehnt so.
Meint wirklich früher - also hatte dort viele Arbeitskollegen, die jetzt so 45-55 sind, die wirklich viel auf sich genommen haben, um es in die Justiz zu schaffen....
Streng genommen haben sich die Voraussetzungen ja wenig verändert, es braucht zwei Staatsexamen. Natürlich mit entsprechender Note. Diese ist über die Jahre vielleicht etwas gefallen von 9/10P+ auf 8P+ realistisch? Was man dabei aber nicht vergessen sollte, dass der Stoffumfang und das Niveau das Examens sich verändert hat. Ein Bekannter Richter (mitte 40, vb+dis.) hat dies auch bestätigt. Damals gab es im staatlichen Teil noch Hausarbeiten die einen wesentlichen Bestandteil der Note ausmachten. Auch der Aktenvortrag durfte in Hessen z.B. drei Tage zuhause (mit Hilfe von sonst wem...) vorbereitet werden und nicht nur 60 Minuten wie es heute der Fall ist. Insgesamt scheint es doch auch Punkte dafür zugeben um zu sagen: Ja die Notenanforderungen fallen, aber es wird sichtbar schwieriger diese überhaupt zu erreichen als noch vor 20 Jahren. Stichwort: E-Examen und der damit verbundene zunehmende Stoffumfang, alleine der Vergleich mit Klausuren von vor 10 Jahren ist erschreckend.
Unabhängig davon standen oder stehen alle angehende Volljuristen aber immer unter dem Druck, sofern Sie eine Stelle anstreben welche eine gewisse Note erfordert, das ist aber schon immer so gewesen und wird vorerst so bleiben, oder übersehe ich da etwas?
ja früher war alles besser.... komisch ist, dass die Examensergebnisse die letzten 20 Jahre deutlich besser geworden sind und die Durchfallquote sinken. Die waren früher fei net dümmer ;)
23.04.2025, 19:51
Zu der schwieriger-leichter-Frage muss man immer wieder sagen: WENN die Anforderungen in einer Prüfung schwerer werden, dann wird umgekehrt der Maßstab abgesenkt. Wenn ich weiß, dass man drei Tage Zeit und beliebige Hilfsmittel für einen Aktenvortrag hat, dann sind nämlich die Erwartungen auch viel höher. Deshalb beginnt jedes ordentliche Prüfergutachten mit einer Einordnung der Aufgabenstellung nach ihrem Schwierigkeitsgrad, denn daran hängt, wie schwer es wiegt, dass der Prüfling die Ideallösung nicht erreicht. Wie das alles messbar ist, ist eine andere Frage, und ob es immer beachtet wird, eine wieder andere. Aber der gedankliche Ausgangspunkt ist so. Möglicherweise wird sogar überkompensiert: weil alles viel schwerer ist, werden Fehler leichter verziehen und die Ergebnisse bessern sich über die Jahre...
23.04.2025, 20:05
(23.04.2025, 19:51)Praktiker schrieb: Zu der schwieriger-leichter-Frage muss man immer wieder sagen: WENN die Anforderungen in einer Prüfung schwerer werden, dann wird umgekehrt der Maßstab abgesenkt. Wenn ich weiß, dass man drei Tage Zeit und beliebige Hilfsmittel für einen Aktenvortrag hat, dann sind nämlich die Erwartungen auch viel höher. Deshalb beginnt jedes ordentliche Prüfergutachten mit einer Einordnung der Aufgabenstellung nach ihrem Schwierigkeitsgrad, denn daran hängt, wie schwer es wiegt, dass der Prüfling die Ideallösung nicht erreicht. Wie das alles messbar ist, ist eine andere Frage, und ob es immer beachtet wird, eine wieder andere. Aber der gedankliche Ausgangspunkt ist so. Möglicherweise wird sogar überkompensiert: weil alles viel schwerer ist, werden Fehler leichter verziehen und die Ergebnisse bessern sich über die Jahre...Jeder Jurist hat wohl ein gewisses Umfeld an ehemaligen Studienkollegen, Refkollegen, Ausbildern, Freunden usw. Ich meine für mein Umfeld zu beobachten, dass das nicht der Fall ist. Viel mehr wird durch die so viel besseren Möglichkeiten der Wissensvermittlung von Rep/OnlineReps/Skripten/usw. deutlich mehr erwartet.
Bei meinem Erstversuch hat die Kommission gesagt der Aktenvortrag wäre als "eher schwierig" einzustufen gewesen, das hat uns Prüflingen aber wenig gebracht, wenn die beste Note 7P waren... War wohl "Pech", Skizze nicht getroffen, next one please.
24.04.2025, 14:03
(23.04.2025, 20:05)ForumBenutzer schrieb:(23.04.2025, 19:51)Praktiker schrieb: Zu der schwieriger-leichter-Frage muss man immer wieder sagen: WENN die Anforderungen in einer Prüfung schwerer werden, dann wird umgekehrt der Maßstab abgesenkt. Wenn ich weiß, dass man drei Tage Zeit und beliebige Hilfsmittel für einen Aktenvortrag hat, dann sind nämlich die Erwartungen auch viel höher. Deshalb beginnt jedes ordentliche Prüfergutachten mit einer Einordnung der Aufgabenstellung nach ihrem Schwierigkeitsgrad, denn daran hängt, wie schwer es wiegt, dass der Prüfling die Ideallösung nicht erreicht. Wie das alles messbar ist, ist eine andere Frage, und ob es immer beachtet wird, eine wieder andere. Aber der gedankliche Ausgangspunkt ist so. Möglicherweise wird sogar überkompensiert: weil alles viel schwerer ist, werden Fehler leichter verziehen und die Ergebnisse bessern sich über die Jahre...Jeder Jurist hat wohl ein gewisses Umfeld an ehemaligen Studienkollegen, Refkollegen, Ausbildern, Freunden usw. Ich meine für mein Umfeld zu beobachten, dass das nicht der Fall ist. Viel mehr wird durch die so viel besseren Möglichkeiten der Wissensvermittlung von Rep/OnlineReps/Skripten/usw. deutlich mehr erwartet.
Bei meinem Erstversuch hat die Kommission gesagt der Aktenvortrag wäre als "eher schwierig" einzustufen gewesen, das hat uns Prüflingen aber wenig gebracht, wenn die beste Note 7P waren... War wohl "Pech", Skizze nicht getroffen, next one please.
... oder die Aktenvorträge waren halt nur 7 Punkte. Oder die Benotung war fehlerhaft. Oder oder oder - das kann man von hier aus nicht beurteilen.
Wenn wirklich deutlich mehr erwartet würde, dann würde aber auch mehr geleistet, denn die Schnitte gehen ja über die Jahre nicht nach unten. Was folgt aus alledem? Dass die Prüflinge schneller besser werden als die Prüfungen anspruchsvoller?
24.04.2025, 16:40
(23.04.2025, 20:05)ForumBenutzer schrieb:(23.04.2025, 19:51)Praktiker schrieb: Zu der schwieriger-leichter-Frage muss man immer wieder sagen: WENN die Anforderungen in einer Prüfung schwerer werden, dann wird umgekehrt der Maßstab abgesenkt. Wenn ich weiß, dass man drei Tage Zeit und beliebige Hilfsmittel für einen Aktenvortrag hat, dann sind nämlich die Erwartungen auch viel höher. Deshalb beginnt jedes ordentliche Prüfergutachten mit einer Einordnung der Aufgabenstellung nach ihrem Schwierigkeitsgrad, denn daran hängt, wie schwer es wiegt, dass der Prüfling die Ideallösung nicht erreicht. Wie das alles messbar ist, ist eine andere Frage, und ob es immer beachtet wird, eine wieder andere. Aber der gedankliche Ausgangspunkt ist so. Möglicherweise wird sogar überkompensiert: weil alles viel schwerer ist, werden Fehler leichter verziehen und die Ergebnisse bessern sich über die Jahre...Jeder Jurist hat wohl ein gewisses Umfeld an ehemaligen Studienkollegen, Refkollegen, Ausbildern, Freunden usw. Ich meine für mein Umfeld zu beobachten, dass das nicht der Fall ist. Viel mehr wird durch die so viel besseren Möglichkeiten der Wissensvermittlung von Rep/OnlineReps/Skripten/usw. deutlich mehr erwartet.
Bei meinem Erstversuch hat die Kommission gesagt der Aktenvortrag wäre als "eher schwierig" einzustufen gewesen, das hat uns Prüflingen aber wenig gebracht, wenn die beste Note 7P waren... War wohl "Pech", Skizze nicht getroffen, next one please.
Klar ist es doof, wenn die Vorträge (für Klausuren gilt das Gleiche) unterschiedlich schwierig und umfangreich sind. Hilft aber auch nichts, wenn die präsentierten Lösungen nichts taugen. Man kann eine unbrauchbare oder kaum taugliche Lösung nicht deshalb höher bewerten, nur weil der Vortrag schwierig war.
24.04.2025, 18:02
(24.04.2025, 16:40)Pontifex Maximus schrieb:Das stimmt wohl. Bei Klausuren ist aber ein deutlicher größerer Pool gegeben mit 8 Stück. Da gleicht sich das irgendwo aus. In jedem Durchgang ist dann mal eine einfache und eine schwere sozusagen. Bei der mündlichen gibt es das aber nicht, läuft der AV nicht und ist die Kommission in der mündlichen nicht bereit mehr als schriftlich an Noten zu vergeben, dann war es das oftmals. Das bei 40% Gewichtung in Hessen z.B. ist nicht ohne. Letztlich bleibt es eine Tagesform. Also entweder man müsste mehrere Noten dazunehmen, beispielsweise sämtliche Aktenvorträge aus den AG's? Dann wäre deutlich weniger "Glück" dabei. Oder man schafft die mündliche ab und nimmt die Klausuren + 40% der gesamten Refleistungen, welche dann ggfs. strenger zu bewerten wären in Zukunft..(23.04.2025, 20:05)ForumBenutzer schrieb:(23.04.2025, 19:51)Praktiker schrieb: Zu der schwieriger-leichter-Frage muss man immer wieder sagen: WENN die Anforderungen in einer Prüfung schwerer werden, dann wird umgekehrt der Maßstab abgesenkt. Wenn ich weiß, dass man drei Tage Zeit und beliebige Hilfsmittel für einen Aktenvortrag hat, dann sind nämlich die Erwartungen auch viel höher. Deshalb beginnt jedes ordentliche Prüfergutachten mit einer Einordnung der Aufgabenstellung nach ihrem Schwierigkeitsgrad, denn daran hängt, wie schwer es wiegt, dass der Prüfling die Ideallösung nicht erreicht. Wie das alles messbar ist, ist eine andere Frage, und ob es immer beachtet wird, eine wieder andere. Aber der gedankliche Ausgangspunkt ist so. Möglicherweise wird sogar überkompensiert: weil alles viel schwerer ist, werden Fehler leichter verziehen und die Ergebnisse bessern sich über die Jahre...Jeder Jurist hat wohl ein gewisses Umfeld an ehemaligen Studienkollegen, Refkollegen, Ausbildern, Freunden usw. Ich meine für mein Umfeld zu beobachten, dass das nicht der Fall ist. Viel mehr wird durch die so viel besseren Möglichkeiten der Wissensvermittlung von Rep/OnlineReps/Skripten/usw. deutlich mehr erwartet.
Bei meinem Erstversuch hat die Kommission gesagt der Aktenvortrag wäre als "eher schwierig" einzustufen gewesen, das hat uns Prüflingen aber wenig gebracht, wenn die beste Note 7P waren... War wohl "Pech", Skizze nicht getroffen, next one please.
Klar ist es doof, wenn die Vorträge (für Klausuren gilt das Gleiche) unterschiedlich schwierig und umfangreich sind. Hilft aber auch nichts, wenn die präsentierten Lösungen nichts taugen. Man kann eine unbrauchbare oder kaum taugliche Lösung nicht deshalb höher bewerten, nur weil der Vortrag schwierig war.