02.04.2025, 17:59
Ich weiß es natürlich nicht, aber dem war wirklich so.
Ich persönlich gehe am ehesten davon aus, dass hier die Verbindung zum Lehrstuhl genutzt wurde, um das künftige Thema schon weit vorab mitgeteilt zu bekommen (als regulärer Bearbeiter hatte ich sechs Wochen) um sodann auch in informeller Absprache mit Prof. und Lehrstuhl die Arbeit zu schreiben/zu erstellen.
Anders ist es mir persönlich auch nicht erklärlich wie das vom Umfang her in "sechs Wochen" möglich sein soll.
Ich persönlich gehe am ehesten davon aus, dass hier die Verbindung zum Lehrstuhl genutzt wurde, um das künftige Thema schon weit vorab mitgeteilt zu bekommen (als regulärer Bearbeiter hatte ich sechs Wochen) um sodann auch in informeller Absprache mit Prof. und Lehrstuhl die Arbeit zu schreiben/zu erstellen.
Anders ist es mir persönlich auch nicht erklärlich wie das vom Umfang her in "sechs Wochen" möglich sein soll.
22.04.2025, 13:18
Ich kann da leider auch eine Geschichte dazu erzählen:
In meinem Schwerpunktbereich gab es einen Kandidaten, der bei dem Prof schon lange am Lehrstuhl als studentische Hilfskraft gearbeitet hat. Der Zweitkorrektor (der Doktorand des Profs und WiMi am Lehrstuhl) war mit dem Kandidaten natürlich auch gut befreundet. Es hatte schon einen komischen Beigeschmack, dass gerade dieser Kandidat auch bei dem Prof seine Seminararbeit schreiben und auch verteidigen durfte. Letztlich hat der WiMi dann auch nur bei dem befreundeten Kandidaten interessante und schwierige Fragen gestellt. Für mich lag auf der Hand, dass die sich da vorher abgesprochen haben. Bei allen anderen Kandidaten (wir waren nur eine sehr kleine Gruppe) hat er überhaupt keine Fragen gestellt. Ich denke noch heute darüber nach, dass das nicht in Ordnung war, auch wenn das schon mittlerweile sechs Jahre her ist. Beschwert habe ich mich nicht, da ich mit einer guten Noten herausgegangen bin, aber fair war es ganz sicher nicht. Ich glaube, es bringt auch leider häufig nichts, sich zu beschweren oder darüber aufzuregen.
Sowas gibt es glaube ich auch immer wieder, nicht nur im Jura-Bereich. Ich kenne auch eine Geschichte von einer mündlichen Prüfung, wo sich eine Kandidatin und ein Prüfer zur Begrüßung geduzt und umarmt haben. Da kann mir keiner erzählen, dass da alles fair bewertet wurde...
In meinem Schwerpunktbereich gab es einen Kandidaten, der bei dem Prof schon lange am Lehrstuhl als studentische Hilfskraft gearbeitet hat. Der Zweitkorrektor (der Doktorand des Profs und WiMi am Lehrstuhl) war mit dem Kandidaten natürlich auch gut befreundet. Es hatte schon einen komischen Beigeschmack, dass gerade dieser Kandidat auch bei dem Prof seine Seminararbeit schreiben und auch verteidigen durfte. Letztlich hat der WiMi dann auch nur bei dem befreundeten Kandidaten interessante und schwierige Fragen gestellt. Für mich lag auf der Hand, dass die sich da vorher abgesprochen haben. Bei allen anderen Kandidaten (wir waren nur eine sehr kleine Gruppe) hat er überhaupt keine Fragen gestellt. Ich denke noch heute darüber nach, dass das nicht in Ordnung war, auch wenn das schon mittlerweile sechs Jahre her ist. Beschwert habe ich mich nicht, da ich mit einer guten Noten herausgegangen bin, aber fair war es ganz sicher nicht. Ich glaube, es bringt auch leider häufig nichts, sich zu beschweren oder darüber aufzuregen.
Sowas gibt es glaube ich auch immer wieder, nicht nur im Jura-Bereich. Ich kenne auch eine Geschichte von einer mündlichen Prüfung, wo sich eine Kandidatin und ein Prüfer zur Begrüßung geduzt und umarmt haben. Da kann mir keiner erzählen, dass da alles fair bewertet wurde...
23.04.2025, 11:30
(29.03.2025, 16:16)Negatives Tatbestandsmerkmal schrieb: Vetternwirtschaft an Lehrstühlen. Dazu fällt mir auch eine amüsante Anekdote ein.
Als ich vor einigen Jahren meine Seminararbeit schrieb, wurde uns keine Seitenzahl für die Bearbeitung mitgeteilt. So fragte ich den Prof per mail, wieviele Seiten ich mir denn erlauben dürfe. "Gute Arbeiten liegen regelmäßig zwischen 30 und 35 Seiten", so seine Antwort. Ich beschloss also, mich auf rund 35 Seiten zu begrenzen und war bisweilen auch damit beschäftigt, meine Arbeit ordentlich zu kürzen und auf das wichtigste zu reduzieren, um diese Anforderung zu erfüllen.
Als uns sodann in Vorbereitung des anstehenden Seminars die Arbeiten der Kollegen zugesandt wurden, um uns mit den Themen vertraut zu machen, musste ich feststellen, dass ich mit meinen rund 35 Seiten die zweitwenigsten hatte. Der Durchschnitt lag etwa bei 50 bis 60 Seiten.
Warum erzähle ich das? Beste Bearbeitung war die Arbeit einer Kollegin, die ganze knapp 300 Seiten bei rund 800 Fußnoten eingereicht hat. Was wie eine Doktorarbeit aussah, war ihre Seminararbeit. Es stellte sich dann heraus, dass diese Kollegin, die am Ende mit 17 Punkten aus dem Seminar herausging, seit langem an diesem Lehrstuhl als Studi-Hilfskraft arbeitete, an dem sie auch die Arbeit schrieb. Insofern erklärt sich dann auch, wie sie diese Arbeit in den rund "6 Wochen" zu Papier bringen konnte.
Grüße gehen raus an den Paulaner-Garten...
23.04.2025, 11:42
(23.04.2025, 11:30)Pontifex Maximus schrieb:(29.03.2025, 16:16)Negatives Tatbestandsmerkmal schrieb: Vetternwirtschaft an Lehrstühlen. Dazu fällt mir auch eine amüsante Anekdote ein.
Als ich vor einigen Jahren meine Seminararbeit schrieb, wurde uns keine Seitenzahl für die Bearbeitung mitgeteilt. So fragte ich den Prof per mail, wieviele Seiten ich mir denn erlauben dürfe. "Gute Arbeiten liegen regelmäßig zwischen 30 und 35 Seiten", so seine Antwort. Ich beschloss also, mich auf rund 35 Seiten zu begrenzen und war bisweilen auch damit beschäftigt, meine Arbeit ordentlich zu kürzen und auf das wichtigste zu reduzieren, um diese Anforderung zu erfüllen.
Als uns sodann in Vorbereitung des anstehenden Seminars die Arbeiten der Kollegen zugesandt wurden, um uns mit den Themen vertraut zu machen, musste ich feststellen, dass ich mit meinen rund 35 Seiten die zweitwenigsten hatte. Der Durchschnitt lag etwa bei 50 bis 60 Seiten.
Warum erzähle ich das? Beste Bearbeitung war die Arbeit einer Kollegin, die ganze knapp 300 Seiten bei rund 800 Fußnoten eingereicht hat. Was wie eine Doktorarbeit aussah, war ihre Seminararbeit. Es stellte sich dann heraus, dass diese Kollegin, die am Ende mit 17 Punkten aus dem Seminar herausging, seit langem an diesem Lehrstuhl als Studi-Hilfskraft arbeitete, an dem sie auch die Arbeit schrieb. Insofern erklärt sich dann auch, wie sie diese Arbeit in den rund "6 Wochen" zu Papier bringen konnte.
Grüße gehen raus an den Paulaner-Garten...
Klingt für mich nicht gänzlich unglaubwürdig. Die andere Seite der Medaille ist, dass es später herzlich egal ist, wieviele Punkte man in einer Seminararbeit hatte.