06.02.2025, 19:44
Hallo zusammen,
ich habe ein Problem, das mich zunehmend sehr beschäftigt.
Vllt vorab zu mir: Ich bin aufgrund einer Erkrankung und Verschiebung wegen Corona leider erst verspätet in den Beruf gestartet (Mitte 30). Nun bin ich im 2. Berufsjahr und arbeite in einer mittelständischen Kanzlei mit wirtschaftsrechtlicher Ausrichtung im Rhein-Maingebiet (Vollzeit) und verdiene derzeit (nur) ca. 67k (13 Monatsgehälter). Das Leben hier ist (leider) recht teuer und als heute die erste Prognose des Versorgungswerks hinsichtlich der Rente erhalten habe, hat mich fast der Schlag getroffen. Zum Rentenbeginn darf ich - ausgehend von dem derzeitigen Gehalt - mit knapp 1870€ rechnen. Ein Witz, wenn man bedenkt, was man über die Jahre einzahlt. Mir war immer klar, dass man ohnehin privat vorsorgen muss, aber das ist doch deutlich weniger als erwartet.
Ich zahle seit Berufsbeginn zusätzlich monatlich 750€ in einen breit gestreuten Welt-ETF. Weitere 600€ gehen auf ein Tagesgeldkonto bis ein Notgroschen ausreichend gefüllt ist, dann erhöhe ich den Anteil in ETF. Mehr ist derzeit leider nicht drin, da ich aufgrund einer hohen Miete ca. 1750€ monatlich an Fixkosten habe. Da ist dann aber wirklich alles einberechnet , inkl. Lebensmittel und Versicherungen, Auto(Kleinwagen), etc. Ich sehe momentan also tatsächlich kein weiteres Sparpotenzial und erhole mich noch von einem Umzug mit diversen notwendigen Neuanschaffungen (Möbel).
Ich habe irgendwo gelesen, dass man in 30 Jahren 4000€ benötigt, wenn man heute mit ca. 2000€ monatlich auskommt. Versuche zwar das Beste aus der Situation zu machen, aber mich stimmt die Tatsache wirklich traurig, dass ich nach einem so anstrengenden Lebensweg rententechnisch am Arsch bin, wenn ich es so sagen darf. Wäre ich nach der 10.Klasse Verkäuferin bei Aldi geworden und hätte viel gespart, würde ich unter dem Strich wahrscheinlich besser dastehen.
Diese lächerliche Rente aus dem Versorgungswerk macht mir deshalb große Angst. Zumal es doch so ist, dass die Rente gedeckelt ist und nicht weiter steigt, selbst wenn ich mehr verdiene (bis ca. 75k meine ich), oder? Habt ihr Tipps?
Den Job möchte ich derzeit noch nicht wechseln, weil ich ein super Team habe und gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Danke für euren Input!
ich habe ein Problem, das mich zunehmend sehr beschäftigt.
Vllt vorab zu mir: Ich bin aufgrund einer Erkrankung und Verschiebung wegen Corona leider erst verspätet in den Beruf gestartet (Mitte 30). Nun bin ich im 2. Berufsjahr und arbeite in einer mittelständischen Kanzlei mit wirtschaftsrechtlicher Ausrichtung im Rhein-Maingebiet (Vollzeit) und verdiene derzeit (nur) ca. 67k (13 Monatsgehälter). Das Leben hier ist (leider) recht teuer und als heute die erste Prognose des Versorgungswerks hinsichtlich der Rente erhalten habe, hat mich fast der Schlag getroffen. Zum Rentenbeginn darf ich - ausgehend von dem derzeitigen Gehalt - mit knapp 1870€ rechnen. Ein Witz, wenn man bedenkt, was man über die Jahre einzahlt. Mir war immer klar, dass man ohnehin privat vorsorgen muss, aber das ist doch deutlich weniger als erwartet.
Ich zahle seit Berufsbeginn zusätzlich monatlich 750€ in einen breit gestreuten Welt-ETF. Weitere 600€ gehen auf ein Tagesgeldkonto bis ein Notgroschen ausreichend gefüllt ist, dann erhöhe ich den Anteil in ETF. Mehr ist derzeit leider nicht drin, da ich aufgrund einer hohen Miete ca. 1750€ monatlich an Fixkosten habe. Da ist dann aber wirklich alles einberechnet , inkl. Lebensmittel und Versicherungen, Auto(Kleinwagen), etc. Ich sehe momentan also tatsächlich kein weiteres Sparpotenzial und erhole mich noch von einem Umzug mit diversen notwendigen Neuanschaffungen (Möbel).
Ich habe irgendwo gelesen, dass man in 30 Jahren 4000€ benötigt, wenn man heute mit ca. 2000€ monatlich auskommt. Versuche zwar das Beste aus der Situation zu machen, aber mich stimmt die Tatsache wirklich traurig, dass ich nach einem so anstrengenden Lebensweg rententechnisch am Arsch bin, wenn ich es so sagen darf. Wäre ich nach der 10.Klasse Verkäuferin bei Aldi geworden und hätte viel gespart, würde ich unter dem Strich wahrscheinlich besser dastehen.
Diese lächerliche Rente aus dem Versorgungswerk macht mir deshalb große Angst. Zumal es doch so ist, dass die Rente gedeckelt ist und nicht weiter steigt, selbst wenn ich mehr verdiene (bis ca. 75k meine ich), oder? Habt ihr Tipps?
Den Job möchte ich derzeit noch nicht wechseln, weil ich ein super Team habe und gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Danke für euren Input!
06.02.2025, 20:15
Ich bin 26 und mache mir auch schon Sorgen, wie es in dem Land weitergehen soll. Über die Vorzüge einer Ausbildung habe ich auch schon nachgedacht. Meine Freunde mit Ausbildung verdienen alle gut, sind verheiratet, eigene Häuser etc. Und das Stundengehalt eines Akademikers wird künftig eher unter dem eines guten Handwerkers liegen. Wenn uns die KI nicht vorher ersetzt 
Leider ist man ja mit keinem Studium so an Deutschland gefesselt wie mit Jura.

Leider ist man ja mit keinem Studium so an Deutschland gefesselt wie mit Jura.

06.02.2025, 20:22
(06.02.2025, 19:44)regresskreisel schrieb: Hallo zusammen,
ich habe ein Problem, das mich zunehmend sehr beschäftigt.
Vllt vorab zu mir: Ich bin aufgrund einer Erkrankung und Verschiebung wegen Corona leider erst verspätet in den Beruf gestartet (Mitte 30). Nun bin ich im 2. Berufsjahr und arbeite in einer mittelständischen Kanzlei mit wirtschaftsrechtlicher Ausrichtung im Rhein-Maingebiet (Vollzeit) und verdiene derzeit (nur) ca. 67k (13 Monatsgehälter). Das Leben hier ist (leider) recht teuer und als heute die erste Prognose des Versorgungswerks hinsichtlich der Rente erhalten habe, hat mich fast der Schlag getroffen. Zum Rentenbeginn darf ich - ausgehend von dem derzeitigen Gehalt - mit knapp 1870€ rechnen. Ein Witz, wenn man bedenkt, was man über die Jahre einzahlt. Mir war immer klar, dass man ohnehin privat vorsorgen muss, aber das ist doch deutlich weniger als erwartet.
Ich zahle seit Berufsbeginn zusätzlich monatlich 750€ in einen breit gestreuten Welt-ETF. Weitere 600€ gehen auf ein Tagesgeldkonto bis ein Notgroschen ausreichend gefüllt ist, dann erhöhe ich den Anteil in ETF. Mehr ist derzeit leider nicht drin, da ich aufgrund einer hohen Miete ca. 1750€ monatlich an Fixkosten habe. Da ist dann aber wirklich alles einberechnet , inkl. Lebensmittel und Versicherungen, Auto(Kleinwagen), etc. Ich sehe momentan also tatsächlich kein weiteres Sparpotenzial und erhole mich noch von einem Umzug mit diversen notwendigen Neuanschaffungen (Möbel).
Ich habe irgendwo gelesen, dass man in 30 Jahren 4000€ benötigt, wenn man heute mit ca. 2000€ monatlich auskommt. Versuche zwar das Beste aus der Situation zu machen, aber mich stimmt die Tatsache wirklich traurig, dass ich nach einem so anstrengenden Lebensweg rententechnisch am Arsch bin, wenn ich es so sagen darf. Wäre ich nach der 10.Klasse Verkäuferin bei Aldi geworden und hätte viel gespart, würde ich unter dem Strich wahrscheinlich besser dastehen.
Diese lächerliche Rente aus dem Versorgungswerk macht mir deshalb große Angst. Zumal es doch so ist, dass die Rente gedeckelt ist und nicht weiter steigt, selbst wenn ich mehr verdiene (bis ca. 75k meine ich), oder? Habt ihr Tipps?
Den Job möchte ich derzeit noch nicht wechseln, weil ich ein super Team habe und gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Danke für euren Input!
Guten Abend.
Dass du diese Angst hast, ist insoweit gut, als dass du dich mit dem Thema befasst und das ist schonmal der aller wichtigste Schritt um nicht in der Altersarmut zu landen.
Und tatsächlich hast du auch keinen Grund zu dieser Angst, im Gegenteil deinen Ausführungen zufolge hast du guten Grund mit einer auskömmlichen Rente rechnen zu dürfen. So besparst du bereits einen ETF mit monatlich 750 Euro und zusätzlich bildest du Rücklagen auf deinem Tagesgeldkonto, die dir eine relativ gute Gewähr dafür liefern, niemals auf deinen ETF zugreifen zu müssen.
Aber jetzt schauen wir uns das Ganze doch einmal konkreter an:
Unterstellt du hast im ETF aktuell: 0 Euro
Du zahlst jeden Monat ein: 750 Euro
Du bist 35 (?) und zahlst bis zum Renteneintritt: 32 Jahre (mindestens!) ein
MSCI-World hatte die Letzten 50 Jahre: 7,39 Prozent Rendite
Somit wirst du bis zu deinem Renteneintritt nach Steuern: 890.632 Euro haben.
Diese werden dir in etwa 49.000 Euro Zinsen pro Jahre (nach Steuern) abwerfen und somit stehen dir zusätzlich zu deinen 1870 Euro noch 4083 Euro monatlich zur Verfügung, folglich hast du knapp unter 6.000 Euro monatlich netto.
Diese Rechnung setzt natürlich voraus, dass der MSCI-World weiterhin mit 7,39 % performed, dies lässt sich so exakt schwer sagen, aber irgendeine Zahl muss man letztlich zu Grunde legen und es ist auch nicht ausgeschlossen, dass er besser performed.
Hinzukommt, dass sich dein Gehalt anpassen wird, diese Steigerung kannst du ebenfalls in deine Sparrate einfließen lassen, dann wirst du langfristig viel mehr Geld haben (eine Sparrate von 1.000 Euro z.B. führt zu 1.187.500 Euro -> insgesamt: 7200 Euro Netto-Rente).
Ich würde aber Gehaltserhöhungen nicht 1:1 in die Sparrate umsetzten, sondern 50/50, 70/30 um so auch deinen Lebensstandard regelmäßig verbessern zu können. (Sofern es Bedarf dazu gibt) Oder die langfristig höhere Sparrate in eine Immobilie investieren, da sind dir eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Es ist auf jeden Fall sehr gut, dass du dir Gedanke machst und du bist auf einem super Weg, weiter so!
Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg.
06.02.2025, 20:24
(06.02.2025, 20:15)raphtan schrieb: Ich bin 26 und mache mir auch schon Sorgen, wie es in dem Land weitergehen soll. Über die Vorzüge einer Ausbildung habe ich auch schon nachgedacht. Meine Freunde mit Ausbildung verdienen alle gut, sind verheiratet, eigene Häuser etc. Und das Stundengehalt eines Akademikers wird künftig eher unter dem eines guten Handwerkers liegen. Wenn uns die KI nicht vorher ersetzt
Leider ist man ja mit keinem Studium so an Deutschland gefesselt wie mit Jura.
Dem würde ich insoweit widersprechen, als dass es viele Weiterbildungsmöglichkeiten gibt die auf ein Jurastudium folgen können und das Spektrum an internationalen Arbeitsmöglichkeiten vervielfältigen.
Überdies gibt es viel Arbeit die sich komplett remote erledigen lässt: Ja, auch als rein deutscher Rechtsanwalt. Insbesondere in der Beratung und Gestaltung.
06.02.2025, 20:52
So schlecht stehst du erstmal gar nicht. Die Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung liegt bei knapp 97.000 Euro. Bis zu dieser Summe zahlst du von deinem Gehalt ins Versorgungswerk ein, deswegen wird sich die Summe die nächsten Jahre (zusätzlich zur Rentenanpassung) noch steigern.
Auch die 750 Euro im ETF sind doch sehr gut. Gib doch mal im Zinseszinsrechner ein, was bei durchschnittlich 7% Rendite dabei herauskommt. Altersarmut sehe ich deswegen nicht bei dir, auch dann nicht wenn du dich irgendwann dazu entscheiden solltest, etwas weniger als die 750 Euro einzuzahlen.
Auch die 750 Euro im ETF sind doch sehr gut. Gib doch mal im Zinseszinsrechner ein, was bei durchschnittlich 7% Rendite dabei herauskommt. Altersarmut sehe ich deswegen nicht bei dir, auch dann nicht wenn du dich irgendwann dazu entscheiden solltest, etwas weniger als die 750 Euro einzuzahlen.
07.02.2025, 01:31
(06.02.2025, 20:22)JuraHassLiebe schrieb:(06.02.2025, 19:44)regresskreisel schrieb: Hallo zusammen,
ich habe ein Problem, das mich zunehmend sehr beschäftigt.
Vllt vorab zu mir: Ich bin aufgrund einer Erkrankung und Verschiebung wegen Corona leider erst verspätet in den Beruf gestartet (Mitte 30). Nun bin ich im 2. Berufsjahr und arbeite in einer mittelständischen Kanzlei mit wirtschaftsrechtlicher Ausrichtung im Rhein-Maingebiet (Vollzeit) und verdiene derzeit (nur) ca. 67k (13 Monatsgehälter). Das Leben hier ist (leider) recht teuer und als heute die erste Prognose des Versorgungswerks hinsichtlich der Rente erhalten habe, hat mich fast der Schlag getroffen. Zum Rentenbeginn darf ich - ausgehend von dem derzeitigen Gehalt - mit knapp 1870€ rechnen. Ein Witz, wenn man bedenkt, was man über die Jahre einzahlt. Mir war immer klar, dass man ohnehin privat vorsorgen muss, aber das ist doch deutlich weniger als erwartet.
Ich zahle seit Berufsbeginn zusätzlich monatlich 750€ in einen breit gestreuten Welt-ETF. Weitere 600€ gehen auf ein Tagesgeldkonto bis ein Notgroschen ausreichend gefüllt ist, dann erhöhe ich den Anteil in ETF. Mehr ist derzeit leider nicht drin, da ich aufgrund einer hohen Miete ca. 1750€ monatlich an Fixkosten habe. Da ist dann aber wirklich alles einberechnet , inkl. Lebensmittel und Versicherungen, Auto(Kleinwagen), etc. Ich sehe momentan also tatsächlich kein weiteres Sparpotenzial und erhole mich noch von einem Umzug mit diversen notwendigen Neuanschaffungen (Möbel).
Ich habe irgendwo gelesen, dass man in 30 Jahren 4000€ benötigt, wenn man heute mit ca. 2000€ monatlich auskommt. Versuche zwar das Beste aus der Situation zu machen, aber mich stimmt die Tatsache wirklich traurig, dass ich nach einem so anstrengenden Lebensweg rententechnisch am Arsch bin, wenn ich es so sagen darf. Wäre ich nach der 10.Klasse Verkäuferin bei Aldi geworden und hätte viel gespart, würde ich unter dem Strich wahrscheinlich besser dastehen.
Diese lächerliche Rente aus dem Versorgungswerk macht mir deshalb große Angst. Zumal es doch so ist, dass die Rente gedeckelt ist und nicht weiter steigt, selbst wenn ich mehr verdiene (bis ca. 75k meine ich), oder? Habt ihr Tipps?
Den Job möchte ich derzeit noch nicht wechseln, weil ich ein super Team habe und gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Danke für euren Input!
Guten Abend.
Dass du diese Angst hast, ist insoweit gut, als dass du dich mit dem Thema befasst und das ist schonmal der aller wichtigste Schritt um nicht in der Altersarmut zu landen.
Und tatsächlich hast du auch keinen Grund zu dieser Angst, im Gegenteil deinen Ausführungen zufolge hast du guten Grund mit einer auskömmlichen Rente rechnen zu dürfen. So besparst du bereits einen ETF mit monatlich 750 Euro und zusätzlich bildest du Rücklagen auf deinem Tagesgeldkonto, die dir eine relativ gute Gewähr dafür liefern, niemals auf deinen ETF zugreifen zu müssen.
Aber jetzt schauen wir uns das Ganze doch einmal konkreter an:
Unterstellt du hast im ETF aktuell: 0 Euro
Du zahlst jeden Monat ein: 750 Euro
Du bist 35 (?) und zahlst bis zum Renteneintritt: 32 Jahre (mindestens!) ein
MSCI-World hatte die Letzten 50 Jahre: 7,39 Prozent Rendite
Somit wirst du bis zu deinem Renteneintritt nach Steuern: 890.632 Euro haben.
Diese werden dir in etwa 49.000 Euro Zinsen pro Jahre (nach Steuern) abwerfen und somit stehen dir zusätzlich zu deinen 1870 Euro noch 4083 Euro monatlich zur Verfügung, folglich hast du knapp unter 6.000 Euro monatlich netto.
Diese Rechnung setzt natürlich voraus, dass der MSCI-World weiterhin mit 7,39 % performed, dies lässt sich so exakt schwer sagen, aber irgendeine Zahl muss man letztlich zu Grunde legen und es ist auch nicht ausgeschlossen, dass er besser performed.
Hinzukommt, dass sich dein Gehalt anpassen wird, diese Steigerung kannst du ebenfalls in deine Sparrate einfließen lassen, dann wirst du langfristig viel mehr Geld haben (eine Sparrate von 1.000 Euro z.B. führt zu 1.187.500 Euro -> insgesamt: 7200 Euro Netto-Rente).
Ich würde aber Gehaltserhöhungen nicht 1:1 in die Sparrate umsetzten, sondern 50/50, 70/30 um so auch deinen Lebensstandard regelmäßig verbessern zu können. (Sofern es Bedarf dazu gibt) Oder die langfristig höhere Sparrate in eine Immobilie investieren, da sind dir eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Es ist auf jeden Fall sehr gut, dass du dir Gedanke machst und du bist auf einem super Weg, weiter so!
Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg.
Die Rente wird selbst auch nochmal versteuert, deshalb stimmen die Netto-Beträge in der Rechnung nicht ganz. Zustimmen würde ich aber, dass der TE mit dieser Sparrate safe sein dürfte.
07.02.2025, 09:33
(07.02.2025, 01:31)Greif schrieb:(06.02.2025, 20:22)JuraHassLiebe schrieb:(06.02.2025, 19:44)regresskreisel schrieb: Hallo zusammen,
ich habe ein Problem, das mich zunehmend sehr beschäftigt.
Vllt vorab zu mir: Ich bin aufgrund einer Erkrankung und Verschiebung wegen Corona leider erst verspätet in den Beruf gestartet (Mitte 30). Nun bin ich im 2. Berufsjahr und arbeite in einer mittelständischen Kanzlei mit wirtschaftsrechtlicher Ausrichtung im Rhein-Maingebiet (Vollzeit) und verdiene derzeit (nur) ca. 67k (13 Monatsgehälter). Das Leben hier ist (leider) recht teuer und als heute die erste Prognose des Versorgungswerks hinsichtlich der Rente erhalten habe, hat mich fast der Schlag getroffen. Zum Rentenbeginn darf ich - ausgehend von dem derzeitigen Gehalt - mit knapp 1870€ rechnen. Ein Witz, wenn man bedenkt, was man über die Jahre einzahlt. Mir war immer klar, dass man ohnehin privat vorsorgen muss, aber das ist doch deutlich weniger als erwartet.
Ich zahle seit Berufsbeginn zusätzlich monatlich 750€ in einen breit gestreuten Welt-ETF. Weitere 600€ gehen auf ein Tagesgeldkonto bis ein Notgroschen ausreichend gefüllt ist, dann erhöhe ich den Anteil in ETF. Mehr ist derzeit leider nicht drin, da ich aufgrund einer hohen Miete ca. 1750€ monatlich an Fixkosten habe. Da ist dann aber wirklich alles einberechnet , inkl. Lebensmittel und Versicherungen, Auto(Kleinwagen), etc. Ich sehe momentan also tatsächlich kein weiteres Sparpotenzial und erhole mich noch von einem Umzug mit diversen notwendigen Neuanschaffungen (Möbel).
Ich habe irgendwo gelesen, dass man in 30 Jahren 4000€ benötigt, wenn man heute mit ca. 2000€ monatlich auskommt. Versuche zwar das Beste aus der Situation zu machen, aber mich stimmt die Tatsache wirklich traurig, dass ich nach einem so anstrengenden Lebensweg rententechnisch am Arsch bin, wenn ich es so sagen darf. Wäre ich nach der 10.Klasse Verkäuferin bei Aldi geworden und hätte viel gespart, würde ich unter dem Strich wahrscheinlich besser dastehen.
Diese lächerliche Rente aus dem Versorgungswerk macht mir deshalb große Angst. Zumal es doch so ist, dass die Rente gedeckelt ist und nicht weiter steigt, selbst wenn ich mehr verdiene (bis ca. 75k meine ich), oder? Habt ihr Tipps?
Den Job möchte ich derzeit noch nicht wechseln, weil ich ein super Team habe und gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Danke für euren Input!
Guten Abend.
Dass du diese Angst hast, ist insoweit gut, als dass du dich mit dem Thema befasst und das ist schonmal der aller wichtigste Schritt um nicht in der Altersarmut zu landen.
Und tatsächlich hast du auch keinen Grund zu dieser Angst, im Gegenteil deinen Ausführungen zufolge hast du guten Grund mit einer auskömmlichen Rente rechnen zu dürfen. So besparst du bereits einen ETF mit monatlich 750 Euro und zusätzlich bildest du Rücklagen auf deinem Tagesgeldkonto, die dir eine relativ gute Gewähr dafür liefern, niemals auf deinen ETF zugreifen zu müssen.
Aber jetzt schauen wir uns das Ganze doch einmal konkreter an:
Unterstellt du hast im ETF aktuell: 0 Euro
Du zahlst jeden Monat ein: 750 Euro
Du bist 35 (?) und zahlst bis zum Renteneintritt: 32 Jahre (mindestens!) ein
MSCI-World hatte die Letzten 50 Jahre: 7,39 Prozent Rendite
Somit wirst du bis zu deinem Renteneintritt nach Steuern: 890.632 Euro haben.
Diese werden dir in etwa 49.000 Euro Zinsen pro Jahre (nach Steuern) abwerfen und somit stehen dir zusätzlich zu deinen 1870 Euro noch 4083 Euro monatlich zur Verfügung, folglich hast du knapp unter 6.000 Euro monatlich netto.
Diese Rechnung setzt natürlich voraus, dass der MSCI-World weiterhin mit 7,39 % performed, dies lässt sich so exakt schwer sagen, aber irgendeine Zahl muss man letztlich zu Grunde legen und es ist auch nicht ausgeschlossen, dass er besser performed.
Hinzukommt, dass sich dein Gehalt anpassen wird, diese Steigerung kannst du ebenfalls in deine Sparrate einfließen lassen, dann wirst du langfristig viel mehr Geld haben (eine Sparrate von 1.000 Euro z.B. führt zu 1.187.500 Euro -> insgesamt: 7200 Euro Netto-Rente).
Ich würde aber Gehaltserhöhungen nicht 1:1 in die Sparrate umsetzten, sondern 50/50, 70/30 um so auch deinen Lebensstandard regelmäßig verbessern zu können. (Sofern es Bedarf dazu gibt) Oder die langfristig höhere Sparrate in eine Immobilie investieren, da sind dir eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Es ist auf jeden Fall sehr gut, dass du dir Gedanke machst und du bist auf einem super Weg, weiter so!
Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg.
Die Rente wird selbst auch nochmal versteuert, deshalb stimmen die Netto-Beträge in der Rechnung nicht ganz. Zustimmen würde ich aber, dass der TE mit dieser Sparrate safe sein dürfte.
Ich dachte die 1870 seien bereits eine Nettoangabe, mein Fehler.
Aber das macht letztlich riesigen Unterschied, da sich der Großteil der Rente ja aus den Kapitalerträgen ergibt und da habe ich 26,375% bereits abgezogen. Wobei das wiederum auch nicht wirklich korrekt ist, da der TE ja im besten Fall die Gewinne nie als Ganzes realisiert, sondern nur am Ende das Geld welches er wirklich zum Leben braucht realisiert und folglich versteuern muss.
Und wenn er die 600 Euro, die aktuell noch in die Notgroschen gehen in zwei Jahren auch in den ETF einzahlt, sind insgesamt 8.000+ Nettorente realistisch und somit kann er entsprechend Egals Vorschlag die Sparrate langfristig sogar wieder reduzieren.
Jedenfalls würde ich die Sparrate gerade in den "junge" Jahren probieren möglichst hoch zu halten, sprich von 35-50 oder 35-55, so profitiert man einfach vom Zinseszinseffekt am allermeisten. So wird jeder Euro den man heute einzahlt bis zur Rente durchschnittlich verzehnfacht, den Euro den man mit 55 Jahren einzahlt hingegen "nicht einmal" verdreifacht.
07.02.2025, 09:47
(07.02.2025, 09:33)JuraHassLiebe schrieb:(07.02.2025, 01:31)Greif schrieb:(06.02.2025, 20:22)JuraHassLiebe schrieb:(06.02.2025, 19:44)regresskreisel schrieb: Hallo zusammen,
ich habe ein Problem, das mich zunehmend sehr beschäftigt.
Vllt vorab zu mir: Ich bin aufgrund einer Erkrankung und Verschiebung wegen Corona leider erst verspätet in den Beruf gestartet (Mitte 30). Nun bin ich im 2. Berufsjahr und arbeite in einer mittelständischen Kanzlei mit wirtschaftsrechtlicher Ausrichtung im Rhein-Maingebiet (Vollzeit) und verdiene derzeit (nur) ca. 67k (13 Monatsgehälter). Das Leben hier ist (leider) recht teuer und als heute die erste Prognose des Versorgungswerks hinsichtlich der Rente erhalten habe, hat mich fast der Schlag getroffen. Zum Rentenbeginn darf ich - ausgehend von dem derzeitigen Gehalt - mit knapp 1870€ rechnen. Ein Witz, wenn man bedenkt, was man über die Jahre einzahlt. Mir war immer klar, dass man ohnehin privat vorsorgen muss, aber das ist doch deutlich weniger als erwartet.
Ich zahle seit Berufsbeginn zusätzlich monatlich 750€ in einen breit gestreuten Welt-ETF. Weitere 600€ gehen auf ein Tagesgeldkonto bis ein Notgroschen ausreichend gefüllt ist, dann erhöhe ich den Anteil in ETF. Mehr ist derzeit leider nicht drin, da ich aufgrund einer hohen Miete ca. 1750€ monatlich an Fixkosten habe. Da ist dann aber wirklich alles einberechnet , inkl. Lebensmittel und Versicherungen, Auto(Kleinwagen), etc. Ich sehe momentan also tatsächlich kein weiteres Sparpotenzial und erhole mich noch von einem Umzug mit diversen notwendigen Neuanschaffungen (Möbel).
Ich habe irgendwo gelesen, dass man in 30 Jahren 4000€ benötigt, wenn man heute mit ca. 2000€ monatlich auskommt. Versuche zwar das Beste aus der Situation zu machen, aber mich stimmt die Tatsache wirklich traurig, dass ich nach einem so anstrengenden Lebensweg rententechnisch am Arsch bin, wenn ich es so sagen darf. Wäre ich nach der 10.Klasse Verkäuferin bei Aldi geworden und hätte viel gespart, würde ich unter dem Strich wahrscheinlich besser dastehen.
Diese lächerliche Rente aus dem Versorgungswerk macht mir deshalb große Angst. Zumal es doch so ist, dass die Rente gedeckelt ist und nicht weiter steigt, selbst wenn ich mehr verdiene (bis ca. 75k meine ich), oder? Habt ihr Tipps?
Den Job möchte ich derzeit noch nicht wechseln, weil ich ein super Team habe und gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Danke für euren Input!
Guten Abend.
Dass du diese Angst hast, ist insoweit gut, als dass du dich mit dem Thema befasst und das ist schonmal der aller wichtigste Schritt um nicht in der Altersarmut zu landen.
Und tatsächlich hast du auch keinen Grund zu dieser Angst, im Gegenteil deinen Ausführungen zufolge hast du guten Grund mit einer auskömmlichen Rente rechnen zu dürfen. So besparst du bereits einen ETF mit monatlich 750 Euro und zusätzlich bildest du Rücklagen auf deinem Tagesgeldkonto, die dir eine relativ gute Gewähr dafür liefern, niemals auf deinen ETF zugreifen zu müssen.
Aber jetzt schauen wir uns das Ganze doch einmal konkreter an:
Unterstellt du hast im ETF aktuell: 0 Euro
Du zahlst jeden Monat ein: 750 Euro
Du bist 35 (?) und zahlst bis zum Renteneintritt: 32 Jahre (mindestens!) ein
MSCI-World hatte die Letzten 50 Jahre: 7,39 Prozent Rendite
Somit wirst du bis zu deinem Renteneintritt nach Steuern: 890.632 Euro haben.
Diese werden dir in etwa 49.000 Euro Zinsen pro Jahre (nach Steuern) abwerfen und somit stehen dir zusätzlich zu deinen 1870 Euro noch 4083 Euro monatlich zur Verfügung, folglich hast du knapp unter 6.000 Euro monatlich netto.
Diese Rechnung setzt natürlich voraus, dass der MSCI-World weiterhin mit 7,39 % performed, dies lässt sich so exakt schwer sagen, aber irgendeine Zahl muss man letztlich zu Grunde legen und es ist auch nicht ausgeschlossen, dass er besser performed.
Hinzukommt, dass sich dein Gehalt anpassen wird, diese Steigerung kannst du ebenfalls in deine Sparrate einfließen lassen, dann wirst du langfristig viel mehr Geld haben (eine Sparrate von 1.000 Euro z.B. führt zu 1.187.500 Euro -> insgesamt: 7200 Euro Netto-Rente).
Ich würde aber Gehaltserhöhungen nicht 1:1 in die Sparrate umsetzten, sondern 50/50, 70/30 um so auch deinen Lebensstandard regelmäßig verbessern zu können. (Sofern es Bedarf dazu gibt) Oder die langfristig höhere Sparrate in eine Immobilie investieren, da sind dir eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Es ist auf jeden Fall sehr gut, dass du dir Gedanke machst und du bist auf einem super Weg, weiter so!
Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg.
Die Rente wird selbst auch nochmal versteuert, deshalb stimmen die Netto-Beträge in der Rechnung nicht ganz. Zustimmen würde ich aber, dass der TE mit dieser Sparrate safe sein dürfte.
Ich dachte die 1870 seien bereits eine Nettoangabe, mein Fehler.
Aber das macht letztlich riesigen Unterschied, da sich der Großteil der Rente ja aus den Kapitalerträgen ergibt und da habe ich 26,375% bereits abgezogen. Wobei das wiederum auch nicht wirklich korrekt ist, da der TE ja im besten Fall die Gewinne nie als Ganzes realisiert, sondern nur am Ende das Geld welches er wirklich zum Leben braucht realisiert und folglich versteuern muss.
Und wenn er die 600 Euro, die aktuell noch in die Notgroschen gehen in zwei Jahren auch in den ETF einzahlt, sind insgesamt 8.000+ Nettorente realistisch und somit kann er entsprechend Egals Vorschlag die Sparrate langfristig sogar wieder reduzieren.
Jedenfalls würde ich die Sparrate gerade in den "junge" Jahren probieren möglichst hoch zu halten, sprich von 35-50 oder 35-55, so profitiert man einfach vom Zinseszinseffekt am allermeisten. So wird jeder Euro den man heute einzahlt bis zur Rente durchschnittlich verzehnfacht, den Euro den man mit 55 Jahren einzahlt hingegen "nicht einmal" verdreifacht.
Dein letzter Absatz ist finanziell gesehen zwar richtig (Zinseszinseffekt), aber man sollte auch noch im Jetzt leben und nicht nur für die Rente sparen.
Bei um die 3.200 € netto, die der TE vermutlich haben dürfte, sind 750 Euro zusätzliche Altersvorsorge eine sehr gute Quote, die seinen späteren Einstieg ins Berufsleben mehr als ausgleicht.
Er wird im Rentenalter keine inflationsbereinigten 4.000 Euro netto benötigen, wenn er, wie derzeit, mit unter 2.000 Euro netto auskommt.
Lieber ein bis zwei Urlaube im Jahr, gesundes Essen und ein paar kleinere Annehmlichkeiten, als im Alter krankheitsbedingt nichts mehr machen zu können, aber auf einem Haufen Geld zu sitzen. Die gute Mischung macht's und das ist der TE aus meiner Sicht jetzt schon mit seiner privaten Vorsorge sehr gut aufgestellt.
07.02.2025, 09:59
(07.02.2025, 09:47)Egal_ schrieb:(07.02.2025, 09:33)JuraHassLiebe schrieb:(07.02.2025, 01:31)Greif schrieb:(06.02.2025, 20:22)JuraHassLiebe schrieb:(06.02.2025, 19:44)regresskreisel schrieb: Hallo zusammen,
ich habe ein Problem, das mich zunehmend sehr beschäftigt.
Vllt vorab zu mir: Ich bin aufgrund einer Erkrankung und Verschiebung wegen Corona leider erst verspätet in den Beruf gestartet (Mitte 30). Nun bin ich im 2. Berufsjahr und arbeite in einer mittelständischen Kanzlei mit wirtschaftsrechtlicher Ausrichtung im Rhein-Maingebiet (Vollzeit) und verdiene derzeit (nur) ca. 67k (13 Monatsgehälter). Das Leben hier ist (leider) recht teuer und als heute die erste Prognose des Versorgungswerks hinsichtlich der Rente erhalten habe, hat mich fast der Schlag getroffen. Zum Rentenbeginn darf ich - ausgehend von dem derzeitigen Gehalt - mit knapp 1870€ rechnen. Ein Witz, wenn man bedenkt, was man über die Jahre einzahlt. Mir war immer klar, dass man ohnehin privat vorsorgen muss, aber das ist doch deutlich weniger als erwartet.
Ich zahle seit Berufsbeginn zusätzlich monatlich 750€ in einen breit gestreuten Welt-ETF. Weitere 600€ gehen auf ein Tagesgeldkonto bis ein Notgroschen ausreichend gefüllt ist, dann erhöhe ich den Anteil in ETF. Mehr ist derzeit leider nicht drin, da ich aufgrund einer hohen Miete ca. 1750€ monatlich an Fixkosten habe. Da ist dann aber wirklich alles einberechnet , inkl. Lebensmittel und Versicherungen, Auto(Kleinwagen), etc. Ich sehe momentan also tatsächlich kein weiteres Sparpotenzial und erhole mich noch von einem Umzug mit diversen notwendigen Neuanschaffungen (Möbel).
Ich habe irgendwo gelesen, dass man in 30 Jahren 4000€ benötigt, wenn man heute mit ca. 2000€ monatlich auskommt. Versuche zwar das Beste aus der Situation zu machen, aber mich stimmt die Tatsache wirklich traurig, dass ich nach einem so anstrengenden Lebensweg rententechnisch am Arsch bin, wenn ich es so sagen darf. Wäre ich nach der 10.Klasse Verkäuferin bei Aldi geworden und hätte viel gespart, würde ich unter dem Strich wahrscheinlich besser dastehen.
Diese lächerliche Rente aus dem Versorgungswerk macht mir deshalb große Angst. Zumal es doch so ist, dass die Rente gedeckelt ist und nicht weiter steigt, selbst wenn ich mehr verdiene (bis ca. 75k meine ich), oder? Habt ihr Tipps?
Den Job möchte ich derzeit noch nicht wechseln, weil ich ein super Team habe und gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Danke für euren Input!
Guten Abend.
Dass du diese Angst hast, ist insoweit gut, als dass du dich mit dem Thema befasst und das ist schonmal der aller wichtigste Schritt um nicht in der Altersarmut zu landen.
Und tatsächlich hast du auch keinen Grund zu dieser Angst, im Gegenteil deinen Ausführungen zufolge hast du guten Grund mit einer auskömmlichen Rente rechnen zu dürfen. So besparst du bereits einen ETF mit monatlich 750 Euro und zusätzlich bildest du Rücklagen auf deinem Tagesgeldkonto, die dir eine relativ gute Gewähr dafür liefern, niemals auf deinen ETF zugreifen zu müssen.
Aber jetzt schauen wir uns das Ganze doch einmal konkreter an:
Unterstellt du hast im ETF aktuell: 0 Euro
Du zahlst jeden Monat ein: 750 Euro
Du bist 35 (?) und zahlst bis zum Renteneintritt: 32 Jahre (mindestens!) ein
MSCI-World hatte die Letzten 50 Jahre: 7,39 Prozent Rendite
Somit wirst du bis zu deinem Renteneintritt nach Steuern: 890.632 Euro haben.
Diese werden dir in etwa 49.000 Euro Zinsen pro Jahre (nach Steuern) abwerfen und somit stehen dir zusätzlich zu deinen 1870 Euro noch 4083 Euro monatlich zur Verfügung, folglich hast du knapp unter 6.000 Euro monatlich netto.
Diese Rechnung setzt natürlich voraus, dass der MSCI-World weiterhin mit 7,39 % performed, dies lässt sich so exakt schwer sagen, aber irgendeine Zahl muss man letztlich zu Grunde legen und es ist auch nicht ausgeschlossen, dass er besser performed.
Hinzukommt, dass sich dein Gehalt anpassen wird, diese Steigerung kannst du ebenfalls in deine Sparrate einfließen lassen, dann wirst du langfristig viel mehr Geld haben (eine Sparrate von 1.000 Euro z.B. führt zu 1.187.500 Euro -> insgesamt: 7200 Euro Netto-Rente).
Ich würde aber Gehaltserhöhungen nicht 1:1 in die Sparrate umsetzten, sondern 50/50, 70/30 um so auch deinen Lebensstandard regelmäßig verbessern zu können. (Sofern es Bedarf dazu gibt) Oder die langfristig höhere Sparrate in eine Immobilie investieren, da sind dir eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Es ist auf jeden Fall sehr gut, dass du dir Gedanke machst und du bist auf einem super Weg, weiter so!
Liebe Grüße und weiterhin viel Erfolg.
Die Rente wird selbst auch nochmal versteuert, deshalb stimmen die Netto-Beträge in der Rechnung nicht ganz. Zustimmen würde ich aber, dass der TE mit dieser Sparrate safe sein dürfte.
Ich dachte die 1870 seien bereits eine Nettoangabe, mein Fehler.
Aber das macht letztlich riesigen Unterschied, da sich der Großteil der Rente ja aus den Kapitalerträgen ergibt und da habe ich 26,375% bereits abgezogen. Wobei das wiederum auch nicht wirklich korrekt ist, da der TE ja im besten Fall die Gewinne nie als Ganzes realisiert, sondern nur am Ende das Geld welches er wirklich zum Leben braucht realisiert und folglich versteuern muss.
Und wenn er die 600 Euro, die aktuell noch in die Notgroschen gehen in zwei Jahren auch in den ETF einzahlt, sind insgesamt 8.000+ Nettorente realistisch und somit kann er entsprechend Egals Vorschlag die Sparrate langfristig sogar wieder reduzieren.
Jedenfalls würde ich die Sparrate gerade in den "junge" Jahren probieren möglichst hoch zu halten, sprich von 35-50 oder 35-55, so profitiert man einfach vom Zinseszinseffekt am allermeisten. So wird jeder Euro den man heute einzahlt bis zur Rente durchschnittlich verzehnfacht, den Euro den man mit 55 Jahren einzahlt hingegen "nicht einmal" verdreifacht.
Dein letzter Absatz ist finanziell gesehen zwar richtig (Zinseszinseffekt), aber man sollte auch noch im Jetzt leben und nicht nur für die Rente sparen.
Bei um die 3.200 € netto, die der TE vermutlich haben dürfte, sind 750 Euro zusätzliche Altersvorsorge eine sehr gute Quote, die seinen späteren Einstieg ins Berufsleben mehr als ausgleicht.
Er wird im Rentenalter keine inflationsbereinigten 4.000 Euro netto benötigen, wenn er, wie derzeit, mit unter 2.000 Euro netto auskommt.
Lieber ein bis zwei Urlaube im Jahr, gesundes Essen und ein paar kleinere Annehmlichkeiten, als im Alter krankheitsbedingt nichts mehr machen zu können, aber auf einem Haufen Geld zu sitzen. Die gute Mischung macht's und das ist der TE aus meiner Sicht jetzt schon mit seiner privaten Vorsorge sehr gut aufgestellt.
Ja da hast du Recht. So ist das Leben jetzt weniger lebenswert, wenn man jeden Cent spart (obwohl man es nicht müsste) und ferner besteht immer das Risiko, dass man garnicht so alt wird, dass man das Geld später überhaupt benötigt und dann war auch alles vergebens. Der TE steht auf jeden Fall super da und muss sich keine Sorgen machen.
07.02.2025, 12:18
man sollte auch beachten, dass im Alter ggf. weniger benötigt. Meine Immobilien werden z.B. bis dahin abgezahlt sein. Kinder sind aus dem Haus. Hobbies vielleicht auch nicht mehr so intensiv
Man sollte auch beachten, dass auch bei steigender Lebenserwartung, es auch da Verschiebungen im finanziellen Bedarf geben wird. Wir haben uns vorgenommen viel zu reisen, aber auch das werden wir nicht bis 80 Jahren können. Dann braucht man ggf. Geld für Pflege, aber da muss man eh für sich auch entscheiden, wie man das absichert.
Man sollte auch beachten, dass auch bei steigender Lebenserwartung, es auch da Verschiebungen im finanziellen Bedarf geben wird. Wir haben uns vorgenommen viel zu reisen, aber auch das werden wir nicht bis 80 Jahren können. Dann braucht man ggf. Geld für Pflege, aber da muss man eh für sich auch entscheiden, wie man das absichert.