07.11.2024, 10:04
(06.11.2024, 18:40)Registriert schrieb: Hi,
ich habe mich jetzt nur registriert, weil ich in Stuttgart als Anwältin im Erb- und Familienrecht gearbeitet hatte.
Also die oben bereits genannte Kanzlei würde ich ebenfalls mit Vorsicht genießen. Die suchen ständig und stellen wohl häufig nicht im Angestelltenverhältnis ein. Wo du dich auf keinen Fall bewerben solltest, sofern die suchen, ist die Kanzlei RVR in Stuttgart. Dort hatte eine Bekannte angefangen und nur schlechte Erfahrungen gesammelt. Es muss wirklich schlimm gewesen sein.
Ich war in einer größeren mittelständischen Kanzlei in Reutlingen im Erbrecht tätig und danach bewusst in einer kleineren Kanzlei in Stuttgart im Erb- und Familienrecht.
Du musst wissen oder vielleicht ausprobieren, welcher Kanzleityp und wenn überhaupt du bist. Ich fand es in der mittelständischen nicht gut, weil ich nicht der Typ bin, seinen Partner bewundern zu müssen und schon gar nicht lasse ich mir mit Rotstift "Fehler" markieren, wie bei einem kleinen Kind. Ich bin kein Typ für solche Art von Kanzleien gewesen. Also ab in eine kleinere. Die hat weniger gezahlt, das war klar, dafür konnte ich aber wirklich als Anwältin arbeiten.
Letztlich bin ich aber aus der Anwaltschaft komplett ausgestiegen und in die Verwaltung gegangen. Das hatte viele Gründe, aber ein wichtiger war, dass du als Frau in der Anwaltschaft schon wissen musst, wie dein Familienleben auszusehen hat. Als ich schwanger wurde, war mir klar, dass ich niemals wieder als Anwältin im Familienrecht aber kann. Die Abgründe, die du dort kennenlernen kannst, musst du bewältigen und dich davon distanzieren können. Das konnte ich, solange ich nicht Mutter war, danach nicht mehr. Zudem arbeitest du in der Anwaltschaft einfach lange. Die Familienzeit bleibt auf der Strecke. Das wollte ich nicht.
Das nur im "Kurzen" als Anregung und für deine Überlegungen. Solltest du dir die ein oder andere Kanzlei herausgesucht haben, so kannst du sie ja mal benennen. Vielleicht kenne ich die und kann dir dazu etwas sagen.
P.S. im öD ist es jetzt einfach mega. Ich verdiene viel Geld mit wenig Aufwand, habe super entspannte Kollegen, keinen wirtschaftlichen Druck, bin verbeamtet, mehr Urlaub, klare Regelungen, brauche mich nicht mehr für mehr Geld anpreisen und habe keine nervigen Mandanten mehr.
Vielen Dank für deine Erfahrungen. Ich wollte mich gerade bei der oben genannten Kanzlei bewerben um mir das mal anhören was die zu sagen haben, aber jetzt bin ich doch unentschlossen. Jetzt schau ich mich mal um ob es nicht noch andere Erb/Fam Recht Kanzleien in betracht kommen. Ich habe mir auch noch überlegt evtl. bei einer Versicherung zu bewerben und mal zu einem Bewerbungsgespräch zu gehen. Ich denke dort ist die Life Work Balance nicht allzu schlecht und so wenig wird man dort auch nicht verdienen...aber ist vielleicht nicht das warum man Jura Überhaut studiert hat. Ansonsten habe ich mich bei mehreren mittelständischen Kanzleien beworben und warte mal was da zurückkommt.
07.11.2024, 15:09
Welche Kanzlei meintest du denn jetzt, Köster und Kollegen oder RVR?
08.11.2024, 10:18
08.11.2024, 10:25
(07.11.2024, 07:15)Registriert schrieb:(06.11.2024, 19:02)nachdenklich schrieb:(06.11.2024, 18:40)Registriert schrieb:
P.S. im öD ist es jetzt einfach mega. Ich verdiene viel Geld mit wenig Aufwand, habe super entspannte Kollegen, keinen wirtschaftlichen Druck, bin verbeamtet, mehr Urlaub, klare Regelungen, brauche mich nicht mehr für mehr Geld anpreisen und habe keine nervigen Mandanten mehr.
Und trotzdem gibt es diesbzgl in der Bevölkerung noch so viel Unwissenheit bzw die Beamtenlobby schafft es immer wieder den ÖD so darzustellen, als ob jeder dort in Arbeit erstickt und es nur ganz knapp zum Monatsende schafft.
Da muss und wird iwan ordentlich aufgeräumt werden
Da muss ich jedenfalls für uns, die meisten Sachbearbeiter aber in Schutz nehmen. Hier gibt es wirklich viele sehr fleißige und tüchtige Mitarbeiter, die ziemlichen Stress haben und auch viel Druck bekommen. Dieses verstaubte Bild, es würde in der Verwaltung niemand gescheit arbeiten, kann ich persönlich nicht bestätigen.
Ich arbeite auch im öD (Rechtsabteilung) und obwohl es mal volle Tage gibt und schubweise auch mal mehr zu tun, die meiste Zeit ist es entspannt und verglichen damit was man als Anwalt machen muss, deutlich weniger stressig. Je nach Woche habe ich zwischen 25 und 45 Stunden netto Arbeitszeit, meistens keine 40, und dafür selbst je nach Bundesland zwischen 3300 und 3800 netto Einstiegsgehalt. Das ist wirklich angenehm. Es gibt aber auch stressige Jobs im öD, Einzelkämpfer in Rechtsämtern, oder Stellen in Ministerien mit politischem Druck, Referenten…
08.11.2024, 12:05
(08.11.2024, 10:25)Sesselpupser schrieb:(07.11.2024, 07:15)Registriert schrieb:(06.11.2024, 19:02)nachdenklich schrieb:(06.11.2024, 18:40)Registriert schrieb:
P.S. im öD ist es jetzt einfach mega. Ich verdiene viel Geld mit wenig Aufwand, habe super entspannte Kollegen, keinen wirtschaftlichen Druck, bin verbeamtet, mehr Urlaub, klare Regelungen, brauche mich nicht mehr für mehr Geld anpreisen und habe keine nervigen Mandanten mehr.
Und trotzdem gibt es diesbzgl in der Bevölkerung noch so viel Unwissenheit bzw die Beamtenlobby schafft es immer wieder den ÖD so darzustellen, als ob jeder dort in Arbeit erstickt und es nur ganz knapp zum Monatsende schafft.
Da muss und wird iwan ordentlich aufgeräumt werden
Da muss ich jedenfalls für uns, die meisten Sachbearbeiter aber in Schutz nehmen. Hier gibt es wirklich viele sehr fleißige und tüchtige Mitarbeiter, die ziemlichen Stress haben und auch viel Druck bekommen. Dieses verstaubte Bild, es würde in der Verwaltung niemand gescheit arbeiten, kann ich persönlich nicht bestätigen.
Ich arbeite auch im öD (Rechtsabteilung) und obwohl es mal volle Tage gibt und schubweise auch mal mehr zu tun, die meiste Zeit ist es entspannt und verglichen damit was man als Anwalt machen muss, deutlich weniger stressig. Je nach Woche habe ich zwischen 25 und 45 Stunden netto Arbeitszeit, meistens keine 40, und dafür selbst je nach Bundesland zwischen 3300 und 3800 netto Einstiegsgehalt. Das ist wirklich angenehm. Es gibt aber auch stressige Jobs im öD, Einzelkämpfer in Rechtsämtern, oder Stellen in Ministerien mit politischem Druck, Referenten…
Gut gewählter Benutzername

08.11.2024, 14:37
(08.11.2024, 10:18)mh24 schrieb:(07.11.2024, 15:09)Registriert schrieb: Welche Kanzlei meintest du denn jetzt, Köster und Kollegen oder RVR?
Köster und Kollegen
Ah, ok. Ich meine, wenn du dich davon grundsätzlich nicht abschrecken lassen möchtest, dann bewirb dich einfach mal. Du wirst dann ja sehen, was sie dir anbieten. 🤷♂️
08.11.2024, 14:39
(08.11.2024, 10:25)Sesselpupser schrieb:(07.11.2024, 07:15)Registriert schrieb:(06.11.2024, 19:02)nachdenklich schrieb:(06.11.2024, 18:40)Registriert schrieb:
P.S. im öD ist es jetzt einfach mega. Ich verdiene viel Geld mit wenig Aufwand, habe super entspannte Kollegen, keinen wirtschaftlichen Druck, bin verbeamtet, mehr Urlaub, klare Regelungen, brauche mich nicht mehr für mehr Geld anpreisen und habe keine nervigen Mandanten mehr.
Und trotzdem gibt es diesbzgl in der Bevölkerung noch so viel Unwissenheit bzw die Beamtenlobby schafft es immer wieder den ÖD so darzustellen, als ob jeder dort in Arbeit erstickt und es nur ganz knapp zum Monatsende schafft.
Da muss und wird iwan ordentlich aufgeräumt werden
Da muss ich jedenfalls für uns, die meisten Sachbearbeiter aber in Schutz nehmen. Hier gibt es wirklich viele sehr fleißige und tüchtige Mitarbeiter, die ziemlichen Stress haben und auch viel Druck bekommen. Dieses verstaubte Bild, es würde in der Verwaltung niemand gescheit arbeiten, kann ich persönlich nicht bestätigen.
Ich arbeite auch im öD (Rechtsabteilung) und obwohl es mal volle Tage gibt und schubweise auch mal mehr zu tun, die meiste Zeit ist es entspannt und verglichen damit was man als Anwalt machen muss, deutlich weniger stressig. Je nach Woche habe ich zwischen 25 und 45 Stunden netto Arbeitszeit, meistens keine 40, und dafür selbst je nach Bundesland zwischen 3300 und 3800 netto Einstiegsgehalt. Das ist wirklich angenehm. Es gibt aber auch stressige Jobs im öD, Einzelkämpfer in Rechtsämtern, oder Stellen in Ministerien mit politischem Druck, Referenten…
Ja, absolut. Da kann ich dir nur zustimmen. Für mich waren das deutlich bessere Konditionen in jeglicher Hinsicht.