19.09.2024, 09:54
Okay, danke schon mal. Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Lust auf den Arbeitgeber auch mehr und mehr vergeht, wenn es nicht mal für nötig gehalten wird eine Eingangsbestätigung zu verschicken.
19.09.2024, 10:31
(19.09.2024, 09:54)juleswinnfield schrieb: Okay, danke schon mal. Ich muss ehrlich sagen, dass mir die Lust auf den Arbeitgeber auch mehr und mehr vergeht, wenn es nicht mal für nötig gehalten wird eine Eingangsbestätigung zu verschicken.Ist bei manchen einfach so
Ich habe teilweise überhaupt keine Rückmeldung bekommen, einmal eine Absage ca ein Jahr später
20.09.2024, 13:24
(18.09.2024, 19:10)RefNdsOL schrieb:(18.09.2024, 18:47)EinsteigerMensch schrieb:(18.09.2024, 16:44)Greif schrieb: Die Info, dass das 2. Examen unter 8 Pkt. liegt, kam erst später. Daran wird die geringe "Einladungsquote" vermutlich (auch) liegen. Ich würde mich dann entsprechend umorientieren und Stellen anvisieren, die "eine Liga drunter" spielen.
Also was ist denn eine Liga unter MKs? Mit 18 Punkten in der Summe ist man also hierfür nicht mehr geeignet? Ich habe mich nicht bei Freshfields, Hengeler, Linklaters oder Gleiss Lutz beworben. Unter den 40 Bewerbungen finden sich zwar auch einige GKs, aber das waren weit überwiegend Kanzleien jenseits der Top10 mit den strengsten Notenanforderungen. Ich rede von Taylor Wessing, Dentons, Pinsent Masons oder FPS, Arnecke oder Advant Beiten.
Ich denke, dass ich noch die ein oder andere Strafrechtsboutique ausfinding machen sollte bei der ich mich bewerben kann. Aber wie bereits erwähnt, weit überwiegend ein von Einzelkämpfern geprägtes Gebiet und die Boutiquen haben wenig Stellenangebote und wenn dann mal Kapazität herrscht, finden die dann doch jemanden der einen halben Punkt besser ist im zweiten Examen. Die 4 Gespräche, die ich hatet waren im übrigen auch bei GKs mit hohen Gehältern. Da scheint die Note auch keine grundsätzliche Hürde zu sein. Eine intensive Fehleranalyse kann ich bei 4 Absagen nach Gesprächen ohne stichhaltige Begründung auch schwer durchführen.
Alle Möglichkeiten habe ich auch noch nicht ausgeschöpft. Ich arbeite jetzt erst langsam die für mich weniger interessanten Jobs ab. Kpmg und EY hat mich zB schon abgelehnt, bei PWC warte ich jetzt erstmal auf die Antwort.
Du stellst das etwas so dar, als wäre 18 Punkte in Summe immer das gleiche. 9,7 + 8,3 ist aber etwas ganz anders als 12+6. 18 aus 2 hat sich aus dem ursprüngliche 2x 9+ entwickelt. Da ging es aber vor allem darum, dass es Zeiten gab, in denen 10 + 8 < 9 + 9 oder sogar 9,3 + 9,7 < 9 + 9 galt. Das wurde dann als die Absolventenzahlen sanken ab der Jahrtausendwende aber der Bedarf gleich bleib irgendwann aufgeweicht, dass diejenigen mit größerem Bedarf auch 18 in Summe akzeptierten haben, wobei weiterhin idR beide mind. 8 Pkt sein müssen.
Es geht auch weniger darum, ob GK oder MK, sondern eher um den Personalbedarf im Jahr und die "Beliebtheit" (Angebot/Nachfrage). Damit korrespondiert auch wie restriktiv der AG bei den Anforderungen sein kann. Diejenigen, die nur im einstelligen Bereich jährlich einstellen, können viel mehr auswählen als jemand der 200 jährlich einstellt. Die höher zahlenden mit höherem Bedarf (wie LW) ziehen trotzdem genug Leute an, um selbst die Anforderungen zu setzen. Standortfaktor auch nicht zu vernachlässigen idR FFM am leichtesten, da größter Bedarf und (gefühlt) geringste Beliebtheit. Auch das Rechtsgebiet nicht zu vernachlässigen, so gibt es Rechtsgebiete mit höherem Bedarf (bspw. M&A) und Rechtsgebiete, die ohnehin recht beliebt sind und damit mehr Konkurrenz besteht (bspw. Arbeitsrecht). Im Umkehrschluss natürlich auch Gebiete, die trotz Bedarfs eher weniger beliebt sind (insb. Finance, tlw. Restrukturierung). Wirtschaftsstrafrecht hat bspw. nicht mal jede GK/MK und selbst wenn ist das keine große Praxisgruppe, gleichzeitig aber die einzige/eine der wenigen hochvergüteten Tätigkeiten für Leute mit Affinität/Liebe zum Strafrecht.
Das leuchtet mir alles ein und ergibt Sinn. Und mir ist auch bewusst, dass es einen Unterschied macht wie sich die 18 Pkt zusammensetzen. Sicherlich wird das zweite Examen wohl auch mehr gewertet. Das ist aber auch immer stark partner und kanzleiabhängig. Gibt auch genug bei denen beides wichtig sein soll. Trotzdem sind die Noten überdurchschnittlich. Ich kann mir viele Absagen auch absolut erklären, aber was würdest du mir denn konkret empfehlen? Zumal ich finde, dass 10,66 staatlich im Ersten und 7,63 im zweiten noch halbwegs nah beieinander sind. Hätte ich bei meinem Verbesserungsversuch die gleiche Kommission in der Mündlichen bekommen, wäre ich jetzt im zweiten auf 8,2. Es sind halt echt Nuancen.
Glaube tatsächlich, dass das mangelnde Angebot an Jobs das größere Problem ist, aber da kann ich wenig gegen machen.
Also für mich erscheint das Jurastudium als absolutes Minusgeschäft. Ich brauche keine 100k und keine renommierte Großkanzlei, aber ich möchte eben einfach nur mit zwei überdurchschnittlichen Staatsexamina einen halbwegs annehmbaren Job.
20.09.2024, 14:20
(20.09.2024, 13:24)EinsteigerMensch schrieb:(18.09.2024, 19:10)RefNdsOL schrieb:(18.09.2024, 18:47)EinsteigerMensch schrieb:(18.09.2024, 16:44)Greif schrieb: Die Info, dass das 2. Examen unter 8 Pkt. liegt, kam erst später. Daran wird die geringe "Einladungsquote" vermutlich (auch) liegen. Ich würde mich dann entsprechend umorientieren und Stellen anvisieren, die "eine Liga drunter" spielen.
Also was ist denn eine Liga unter MKs? Mit 18 Punkten in der Summe ist man also hierfür nicht mehr geeignet? Ich habe mich nicht bei Freshfields, Hengeler, Linklaters oder Gleiss Lutz beworben. Unter den 40 Bewerbungen finden sich zwar auch einige GKs, aber das waren weit überwiegend Kanzleien jenseits der Top10 mit den strengsten Notenanforderungen. Ich rede von Taylor Wessing, Dentons, Pinsent Masons oder FPS, Arnecke oder Advant Beiten.
Ich denke, dass ich noch die ein oder andere Strafrechtsboutique ausfinding machen sollte bei der ich mich bewerben kann. Aber wie bereits erwähnt, weit überwiegend ein von Einzelkämpfern geprägtes Gebiet und die Boutiquen haben wenig Stellenangebote und wenn dann mal Kapazität herrscht, finden die dann doch jemanden der einen halben Punkt besser ist im zweiten Examen. Die 4 Gespräche, die ich hatet waren im übrigen auch bei GKs mit hohen Gehältern. Da scheint die Note auch keine grundsätzliche Hürde zu sein. Eine intensive Fehleranalyse kann ich bei 4 Absagen nach Gesprächen ohne stichhaltige Begründung auch schwer durchführen.
Alle Möglichkeiten habe ich auch noch nicht ausgeschöpft. Ich arbeite jetzt erst langsam die für mich weniger interessanten Jobs ab. Kpmg und EY hat mich zB schon abgelehnt, bei PWC warte ich jetzt erstmal auf die Antwort.
Du stellst das etwas so dar, als wäre 18 Punkte in Summe immer das gleiche. 9,7 + 8,3 ist aber etwas ganz anders als 12+6. 18 aus 2 hat sich aus dem ursprüngliche 2x 9+ entwickelt. Da ging es aber vor allem darum, dass es Zeiten gab, in denen 10 + 8 < 9 + 9 oder sogar 9,3 + 9,7 < 9 + 9 galt. Das wurde dann als die Absolventenzahlen sanken ab der Jahrtausendwende aber der Bedarf gleich bleib irgendwann aufgeweicht, dass diejenigen mit größerem Bedarf auch 18 in Summe akzeptierten haben, wobei weiterhin idR beide mind. 8 Pkt sein müssen.
Es geht auch weniger darum, ob GK oder MK, sondern eher um den Personalbedarf im Jahr und die "Beliebtheit" (Angebot/Nachfrage). Damit korrespondiert auch wie restriktiv der AG bei den Anforderungen sein kann. Diejenigen, die nur im einstelligen Bereich jährlich einstellen, können viel mehr auswählen als jemand der 200 jährlich einstellt. Die höher zahlenden mit höherem Bedarf (wie LW) ziehen trotzdem genug Leute an, um selbst die Anforderungen zu setzen. Standortfaktor auch nicht zu vernachlässigen idR FFM am leichtesten, da größter Bedarf und (gefühlt) geringste Beliebtheit. Auch das Rechtsgebiet nicht zu vernachlässigen, so gibt es Rechtsgebiete mit höherem Bedarf (bspw. M&A) und Rechtsgebiete, die ohnehin recht beliebt sind und damit mehr Konkurrenz besteht (bspw. Arbeitsrecht). Im Umkehrschluss natürlich auch Gebiete, die trotz Bedarfs eher weniger beliebt sind (insb. Finance, tlw. Restrukturierung). Wirtschaftsstrafrecht hat bspw. nicht mal jede GK/MK und selbst wenn ist das keine große Praxisgruppe, gleichzeitig aber die einzige/eine der wenigen hochvergüteten Tätigkeiten für Leute mit Affinität/Liebe zum Strafrecht.
Das leuchtet mir alles ein und ergibt Sinn. Und mir ist auch bewusst, dass es einen Unterschied macht wie sich die 18 Pkt zusammensetzen. Sicherlich wird das zweite Examen wohl auch mehr gewertet. Das ist aber auch immer stark partner und kanzleiabhängig. Gibt auch genug bei denen beides wichtig sein soll. Trotzdem sind die Noten überdurchschnittlich. Ich kann mir viele Absagen auch absolut erklären, aber was würdest du mir denn konkret empfehlen? Zumal ich finde, dass 10,66 staatlich im Ersten und 7,63 im zweiten noch halbwegs nah beieinander sind. Hätte ich bei meinem Verbesserungsversuch die gleiche Kommission in der Mündlichen bekommen, wäre ich jetzt im zweiten auf 8,2. Es sind halt echt Nuancen.
Glaube tatsächlich, dass das mangelnde Angebot an Jobs das größere Problem ist, aber da kann ich wenig gegen machen.
Also für mich erscheint das Jurastudium als absolutes Minusgeschäft. Ich brauche keine 100k und keine renommierte Großkanzlei, aber ich möchte eben einfach nur mit zwei überdurchschnittlichen Staatsexamina einen halbwegs annehmbaren Job.
Na ja, na ja, na ja. Selbst wenn du in die Landes- oder Bundesverwaltung gehst, was in der Regel lediglich 13 Pkt, beide befriedigend voraussetzt (kein Ministerium) und du eine A13 Stelle erhälst, dann bist du nach jeder BesO trotzdem bei einer Vergütung über dem Bundesmedian und dem Bundesdurchschnitt aller Erwerbstätigen und das zum Berufseinstieg (!). Dein letzter Satz klingt so als ginge es dir weder um Ambition (iSv Kanzleipartnerschaft) noch die spezifischen Rechtsgebiete einer (Wirtschafts-)Kanzlei oder deren Arbeitsweise, sondern vielmehr lediglich um eine "annehmbare Erwerbstätigkeit". Das ist auch nicht verwerflich, nur die Frage ist, ob du bei der Wunschvorstellung ohnehin im Wirtschaftskanzleibereich zufrieden wärst und nicht eher der sichere, statistisch gesehen nicht schlecht kompensierte Staatsdienst attraktiver für dich wäre.
20.09.2024, 21:26
Das Problem ist, die meisten reden über Punkte… die wenigsten über Spezialisierung. Ich hatte ohne Note im zweiten schon zwei Jobangebote auf dem Tisch (beide top Kanzleien), einfach weil ich mich schon früh spezialisiert habe. Und dabei auch auf Konferenzen gegangen bin und mit Leuten dort gesprochen habe.
Viele kommen aus dem Studium raus und denken, dass der Schwerpunkt plus eine Ref Station schon die Mega Spezialisierung sei und es sich alles nur um die Punkte drehe… das ist falsch. Die Noten alleine sind nur bei Doppel Prädikat alleine entscheidend. Darunter ist der Lebenslauf oft viel wichtiger als 0,5 Punkte mehr oder weniger.
Viele kommen aus dem Studium raus und denken, dass der Schwerpunkt plus eine Ref Station schon die Mega Spezialisierung sei und es sich alles nur um die Punkte drehe… das ist falsch. Die Noten alleine sind nur bei Doppel Prädikat alleine entscheidend. Darunter ist der Lebenslauf oft viel wichtiger als 0,5 Punkte mehr oder weniger.
20.09.2024, 21:46
(20.09.2024, 21:26)Patenter Gast schrieb: Das Problem ist, die meisten reden über Punkte… die wenigsten über Spezialisierung. Ich hatte ohne Note im zweiten schon zwei Jobangebote auf dem Tisch (beide top Kanzleien), einfach weil ich mich schon früh spezialisiert habe. Und dabei auch auf Konferenzen gegangen bin und mit Leuten dort gesprochen habe.
Viele kommen aus dem Studium raus und denken, dass der Schwerpunkt plus eine Ref Station schon die Mega Spezialisierung sei und es sich alles nur um die Punkte drehe… das ist falsch. Die Noten alleine sind nur bei Doppel Prädikat alleine entscheidend. Darunter ist der Lebenslauf oft viel wichtiger als 0,5 Punkte mehr oder weniger.
Da pflichte ich dir bei; insbesondere folgt aus einer sich durchziehend erkennbaren Spezialisierung auch das Interesse / Faszination für dieses Gebiet. Ein passionierter Kandidat wird regelmäßig wesentlich engagierter und produktiver sein als der generische Kandidat.
Aus Eigeninteresse: Worauf beziehst du dich mit Konferenzen? Fachgebietsbezogene Konferenzen/Fortbildungen, die idR für Praktiker gedacht sind oder meinst du solche Karriereevents von/mit einer oder mehren Kanzleien?
20.09.2024, 21:47
Und jetzt? Es weiß halt nicht jeder seit er 10 ist, dass er Pferderecht machen will. Absoluter Würfelwurf etwas zu finden, das einem gefällt, das einem weiterhin in der Praxis gefällt und auch noch nach mehrere Jahren gefällt.
21.09.2024, 08:42
(20.09.2024, 21:47)guga schrieb: Und jetzt? Es weiß halt nicht jeder seit er 10 ist, dass er Pferderecht machen will. Absoluter Würfelwurf etwas zu finden, das einem gefällt, das einem weiterhin in der Praxis gefällt und auch noch nach mehrere Jahren gefällt.
Aber mit Ende 20/Anfang 30 muss halt auch mal irgendwann Butter bei die Fische. In fast allen anderen Fächern schaffen es die Absolventen auch, sich eine Spezialisierung zuzulegen. Bei Jura wird mir immer zu viel infantilisiert. Erwachsene Menschen mit Ende 20 tun so, als ob sie frisch aus der Schule sind und nicht wissen, was sie wollen… da muss man eben ein paar Dinge ausprobieren. Kaum ein BWLer steht mit Ende 20 da und sagt, ich habe zweimal 1,3 in Bachelor und Master, aber keine Spezialisierung, die Unternehmen sollten mich doch einstellen.
Zur Frage des Kollegen: Ich war auf beidem, fachspezifischen Konferenzen und Karriereevents.
21.09.2024, 09:21
(21.09.2024, 08:42)Patenter Gast schrieb:(20.09.2024, 21:47)guga schrieb: Und jetzt? Es weiß halt nicht jeder seit er 10 ist, dass er Pferderecht machen will. Absoluter Würfelwurf etwas zu finden, das einem gefällt, das einem weiterhin in der Praxis gefällt und auch noch nach mehrere Jahren gefällt.
Aber mit Ende 20/Anfang 30 muss halt auch mal irgendwann Butter bei die Fische. In fast allen anderen Fächern schaffen es die Absolventen auch, sich eine Spezialisierung zuzulegen. Bei Jura wird mir immer zu viel infantilisiert. Erwachsene Menschen mit Ende 20 tun so, als ob sie frisch aus der Schule sind und nicht wissen, was sie wollen… da muss man eben ein paar Dinge ausprobieren. Kaum ein BWLer steht mit Ende 20 da und sagt, ich habe zweimal 1,3 in Bachelor und Master, aber keine Spezialisierung, die Unternehmen sollten mich doch einstellen.
Zur Frage des Kollegen: Ich war auf beidem, fachspezifischen Konferenzen und Karriereevents.
Finde auch, dass man die Dinge eben ausprobieren sollte und die meisten da auch mutiger sein könnten. Allerdings liegt fehlende Spezialisierung mE auch zum Teil im Ausbildungssystem selbst, weil es so gut wie nicht honoriert wird, sich auszuprobieren: 1. weder in der Uni, weil Fokus nunmal auf Examensstoff und 2. weder danach, weil Juristen etwa bei im höheren Justiz- oder Verwaltungsdienst Allrounder sein sollen (Ausnahmen natürlich existierend).
Wobei das natürlich nicht bedeutet, dass man sich nicht selbst Sachen anschauen sollte. Aber im Ref merkt man doch bereits: wer wählt seine Stationen taktisch (ausgerichtet nach Lernzeit) oder danach, Sachen auszuprobieren. Das erfordert eben ein wenig Mut.
Zum Ausgangsbeitrag: Ich verstehe die Frustration - aber mE scheint mir anhand der Rahmendaten einfach die Bewerbung nicht stimmig/fehlerhaft zu sein. Die meisten Kanzleien würden dich safe wenigstens zum Gespräch einladen, um dich ehrlich kennenzulernen. Deswegen gibt es da irgendetwas, das sie abhält und es wird nicht die Wirtschaftslage sein: denn das GK-Geschäft läuft auch bei Krisen munter vor sich hin (siehe COVID).
21.09.2024, 09:26
(21.09.2024, 08:42)Patenter Gast schrieb:(20.09.2024, 21:47)guga schrieb: Und jetzt? Es weiß halt nicht jeder seit er 10 ist, dass er Pferderecht machen will. Absoluter Würfelwurf etwas zu finden, das einem gefällt, das einem weiterhin in der Praxis gefällt und auch noch nach mehrere Jahren gefällt.
Aber mit Ende 20/Anfang 30 muss halt auch mal irgendwann Butter bei die Fische. In fast allen anderen Fächern schaffen es die Absolventen auch, sich eine Spezialisierung zuzulegen. Bei Jura wird mir immer zu viel infantilisiert. Erwachsene Menschen mit Ende 20 tun so, als ob sie frisch aus der Schule sind und nicht wissen, was sie wollen… da muss man eben ein paar Dinge ausprobieren. Kaum ein BWLer steht mit Ende 20 da und sagt, ich habe zweimal 1,3 in Bachelor und Master, aber keine Spezialisierung, die Unternehmen sollten mich doch einstellen.
Zur Frage des Kollegen: Ich war auf beidem, fachspezifischen Konferenzen und Karriereevents.
Naja, der Vergleich hinkt ein wenig. Studenten/Refs in Jura müssen zur Ablegung der Examina die gesamte Bandbreite an Wissen lernen, vertiefen und stetig mitnehmen/parat haben. Im Gegensatz zu Bachelor-/Masterstudenten nach bestandenen Modulen, können diese gerade nicht einfach das erlernte Wissen mehr oder minder wieder "vergessen". Auch fehlt uns eine entsprechende, den zwei Masterjahren vergleichbare Vertiefung in eine ganz spezifische Richtung (zumindest den meisten Studenten, ist ja auch alles abhängig von der Uni). Eine richtige Fokussierung und frühzeitige Schwerpunktlegung bzw. Kanalisierung ist für Juristen zumindest nicht ganz so einfach (und auch nicht Sinn des Fachs Rechtswissenschaften mit dem Ziel der Ausbildung zum Volljuristen).
Des Weiteren: natürlich ist ein roter Faden gut und kann naturgemäß, so wie du weiter oben geschrieben hast, auch 0,5 oder 1 Punkt ausgleichen - keine Frage! Doch das zweite Examen ist eine große Wundertüte und die Klausuren können (leider) auch sehr "naja" ausgehen bzw auch mal ganz daneben gehen - sei es aufgrund einer abgefreakten Klausur oder harter Korrektur.
Man hat zwar ein ordentliches 1. Examen, hat in einer ordentlichen Kanzlei seine Anwalts- und vllt sogar Wahlstation absolviert oder hat jedenfalls einen roten Faden während des SP und Refs (bspw Vergaberecht). Wenn das 2. Examen sehr medioker ausfällt, dann reicht das bei vielen trotzdem nicht, obwohl du vor Bekanntmachung der Noten noch ganz anders behandelt wurdest. Eigentlich ist seit dem nur 1 Tag vergangen....
Ferner habe ich selbst oft mitbekommen, wie Studenten bspw in der Uni einen SP im Kartellrecht hatten, allerdings mangels Noten im Examen nie auch nur in die Nähe einer entsprechenden Kanzlei gekommen sind.
Edit: und das mit dem Karriereevents oder auch von LTO organisierte Events (online) während des Refs....ich fand das zu sehr auf Prädikatler ausgelegt. Praktisch alle Sozietäten, die sich dort vorgestellt haben, fokussierten sich auf die VBler (favorisiert natürlich im Staatsteil). Eigentlich war das nur ein Schaulaufen.


