02.11.2023, 15:56
Hey Leute,
bei mir steht der Berufseinstieg als Rechtsanwältin bevor. Haben diejenigen, die in die PKV gegangen sind, das bereits zum Jobeinstieg gemacht? Oder habt ihr erstmal angefangen und dann gewechselt? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob direkt zum Berufseinstieg in die PKV gehen soll oder zumindest die Probezeit abwarten soll.
LG
bei mir steht der Berufseinstieg als Rechtsanwältin bevor. Haben diejenigen, die in die PKV gegangen sind, das bereits zum Jobeinstieg gemacht? Oder habt ihr erstmal angefangen und dann gewechselt? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob direkt zum Berufseinstieg in die PKV gehen soll oder zumindest die Probezeit abwarten soll.
LG
02.11.2023, 16:04
Kommt drauf an, wieviel du verdienst. Wenn du in der GKV den Höchstsatz zahlen würdest, ist die PKV mE viel günstiger (hier kriegt man ein Top Leistungspaket schon für gut 200, der Höchstsatz bei der GKV liegt bei gut 400). Nach dem, was ich so gehört habe, steigt die PKV auch nicht soo stark im Alter, weil Rücklagen gebildet werden. Würde mich an deiner Stelle mal beraten lassen. Es gibt da so Makler.
Ich kann leider nicht in die PKV, weil ich mal Psychotherapie gemacht habe. Sehr bitter, aber das ist für die ein Ausschlusskriterium, die nehmen einen dann nicht...
Ich kann leider nicht in die PKV, weil ich mal Psychotherapie gemacht habe. Sehr bitter, aber das ist für die ein Ausschlusskriterium, die nehmen einen dann nicht...
02.11.2023, 16:08
Wenn Du zum Berufseinstieg in der GKV bleibst, greift die Wechselsperre und Du kannst erst nach einem Jahr in die PKV wechseln.
03.11.2023, 11:18
Ich bin nach ein oder zwei Jahren im Job in die PKV gewechselt. Eine Wechselsperre gab es damals (vor 10 Jahren) nicht. Gibt es die heute?
Ansonsten kann ich berichten, dass die Prämien schon deutlich gestiegen sind. Insbesondere wenn man Kinder bekommt wird es dann richtig teuer. Die gesetzlichen Rücklagen reichen nicht um das auszugleichen, ich habe da ein Zusatzmodul und spare freiwillig mehr fürs Alter an. Mit den zwei Kids (beihilfeberechtigt und nur zu 20% versichert), kratzt mein Beitrag nun an der EUR 1.000 Marke. Der AG zahlt das Maximum zu (ich meine so 450 Euro). Am Ende ist es jetzt für mich mit 43 Jahren also teurer als in der GKV. Dafür sind die Leistungen natürlich auch deutlich besser, gerade die Sache mit den Terminen bei Fachärzten (MRT: wollen Sie heute direkt kommen? Während es für GKV hieß: sorry, dieses Quartal nicht). Ich würde also da nicht nur auf die Ersparnis schielen. Je älter man wird, desto wichtiger werden die Leistungen. Gut vergleichen!
Ansonsten kann ich berichten, dass die Prämien schon deutlich gestiegen sind. Insbesondere wenn man Kinder bekommt wird es dann richtig teuer. Die gesetzlichen Rücklagen reichen nicht um das auszugleichen, ich habe da ein Zusatzmodul und spare freiwillig mehr fürs Alter an. Mit den zwei Kids (beihilfeberechtigt und nur zu 20% versichert), kratzt mein Beitrag nun an der EUR 1.000 Marke. Der AG zahlt das Maximum zu (ich meine so 450 Euro). Am Ende ist es jetzt für mich mit 43 Jahren also teurer als in der GKV. Dafür sind die Leistungen natürlich auch deutlich besser, gerade die Sache mit den Terminen bei Fachärzten (MRT: wollen Sie heute direkt kommen? Während es für GKV hieß: sorry, dieses Quartal nicht). Ich würde also da nicht nur auf die Ersparnis schielen. Je älter man wird, desto wichtiger werden die Leistungen. Gut vergleichen!
03.11.2023, 11:27
03.11.2023, 12:16
(02.11.2023, 16:04)Gast2580 schrieb: Kommt drauf an, wieviel du verdienst. Wenn du in der GKV den Höchstsatz zahlen würdest, ist die PKV mE viel günstiger (hier kriegt man ein Top Leistungspaket schon für gut 200, der Höchstsatz bei der GKV liegt bei gut 400). Nach dem, was ich so gehört habe, steigt die PKV auch nicht soo stark im Alter, weil Rücklagen gebildet werden. Würde mich an deiner Stelle mal beraten lassen. Es gibt da so Makler.
Ich kann leider nicht in die PKV, weil ich mal Psychotherapie gemacht habe. Sehr bitter, aber das ist für die ein Ausschlusskriterium, die nehmen einen dann nicht...
In welcher PKV soll es ein Top Leistungspaket für 200 Euro geben? Da zahlt man für einen 50% Tarif ja schon mehr. Der Höchstbeitrag der GKV ist auch höher.
03.11.2023, 13:05
Der Kollege hat vermutlich nur die AN Kosten genannt. Damit weiß man aber auch, wie man den Beitrag qualitativ einzuordnen hat.
03.11.2023, 14:43
(03.11.2023, 11:27)DonJuansohn schrieb:(03.11.2023, 11:18)ALTER MANN schrieb: Ich bin nach ein oder zwei Jahren im Job in die PKV gewechselt. Eine Wechselsperre gab es damals (vor 10 Jahren) nicht. Gibt es die heute?
Bei jeder Aufnahme eines (neuen) Arbeitsverhältnisses wird die Bindungsfrist neu getriggert.
Soweit ich das im Internet kurz recherchiert habe gilt diese Frist nur bei Wechsel von einer GKV in eine andere GKV, nicht aber beim Wechsel in die PKV. Zitat: Wenn ein freiwilliges Mitglied von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die private Krankenversicherung (PKV) wechselt, entfällt die Bindefrist von 18 Monaten. Der Versicherte kann mit einer Frist von 2 Monaten wechseln (siehe § 175 (4) SGB V Ausübung des Wahlrechts).
04.11.2023, 18:45
Ich kenne das aus eigener Erfahrung auch definitiv anders.
War im Ref verbeamtet und daher in der PKV, dann kurz ALG1 und daher wieder in die GKV, danach Job angefangen und weiter in der GKV, 5 Monate später in die PKV gewechselt. Inzwischen wieder in die GKV da ich wegen Teilzeit unter die Einkommensgrenze gerutscht bin.
Direkt zum Thema:
Grundsätzlich ist ein Wechsel in die PKV eher früh als spät ratsam. Mit zunehmenden Alter treten neue Krankheiten auf, die eine Versicherung in der PKV verhindern, erheblich verteuern oder zum Ausschluss von einzelnen Leistungen führen (z.B. Psychotherapie). Ein Aufschub erscheint mir höchstens für die Fälle sinnvoll, in denen du in der Vergangenheit Behandlungen hattest, die zu einer Verteuerung führen würden, die aber aufgrund des Zeitraums seit der Behandlung von dir bald nicht mehr angegeben werden müssten (auch hier bestes Beispiel Psychotherapie). Die Zeiträume variieren je nach Behandlung/Erkrankung und Versicherer. Ein Versicherungsmensch kann dir dazu nähere Informationen geben und auch anonyme Voranfragen an die Versicherungen stellen.
Das Abwarten der Probezeit halte ich nicht für notwendig. Warum willst du darauf warten? Wenn du im Ref nicht verbeamtet warst, würdest du auch bei einer Kündigung in der Probezeit wieder einen ALG-1-Anspruch haben, der zu einer Versicherungspflicht in der GKV führt. Das gleiche gilt wenn du den Job wechselst oder sonstwie durch eine Entgeltreduzierung unter die Versicherungspflichtgrenze fällst (es gibt eine Ausnahme bei Wechsel in Teilzeit, die aber erst nach einigen Jahren greift). Aber auch in diesen Fällen, in denen du wieder in die GKV zurückmusst, hat die kurze PKV-Zeit einen nutzen, da du durch eine Anwartschaft deinen Gesundheitszustand bei der Versicherung "einfrieren" kannst und dadurch ohne erneute Gesundheitsprüfung in deinen alten Tarif zurückkannst, sobald du die Versicherungspflichtgrenze erneut erreichst (oder zB verbeamtet wirst).
Finanziell hätte sich PKV bei mir kaum gelohnt. Ja, es war etwas billiger, aber das alleine wäre für mich kein Grund gewesen. Zumal Personen mit Kinderwunsch bedenken sollten, dass Kinder im Gegensatz zur GKV in der PKV nicht kostenfrei mitversichert werden.
War im Ref verbeamtet und daher in der PKV, dann kurz ALG1 und daher wieder in die GKV, danach Job angefangen und weiter in der GKV, 5 Monate später in die PKV gewechselt. Inzwischen wieder in die GKV da ich wegen Teilzeit unter die Einkommensgrenze gerutscht bin.
Direkt zum Thema:
Grundsätzlich ist ein Wechsel in die PKV eher früh als spät ratsam. Mit zunehmenden Alter treten neue Krankheiten auf, die eine Versicherung in der PKV verhindern, erheblich verteuern oder zum Ausschluss von einzelnen Leistungen führen (z.B. Psychotherapie). Ein Aufschub erscheint mir höchstens für die Fälle sinnvoll, in denen du in der Vergangenheit Behandlungen hattest, die zu einer Verteuerung führen würden, die aber aufgrund des Zeitraums seit der Behandlung von dir bald nicht mehr angegeben werden müssten (auch hier bestes Beispiel Psychotherapie). Die Zeiträume variieren je nach Behandlung/Erkrankung und Versicherer. Ein Versicherungsmensch kann dir dazu nähere Informationen geben und auch anonyme Voranfragen an die Versicherungen stellen.
Das Abwarten der Probezeit halte ich nicht für notwendig. Warum willst du darauf warten? Wenn du im Ref nicht verbeamtet warst, würdest du auch bei einer Kündigung in der Probezeit wieder einen ALG-1-Anspruch haben, der zu einer Versicherungspflicht in der GKV führt. Das gleiche gilt wenn du den Job wechselst oder sonstwie durch eine Entgeltreduzierung unter die Versicherungspflichtgrenze fällst (es gibt eine Ausnahme bei Wechsel in Teilzeit, die aber erst nach einigen Jahren greift). Aber auch in diesen Fällen, in denen du wieder in die GKV zurückmusst, hat die kurze PKV-Zeit einen nutzen, da du durch eine Anwartschaft deinen Gesundheitszustand bei der Versicherung "einfrieren" kannst und dadurch ohne erneute Gesundheitsprüfung in deinen alten Tarif zurückkannst, sobald du die Versicherungspflichtgrenze erneut erreichst (oder zB verbeamtet wirst).
Finanziell hätte sich PKV bei mir kaum gelohnt. Ja, es war etwas billiger, aber das alleine wäre für mich kein Grund gewesen. Zumal Personen mit Kinderwunsch bedenken sollten, dass Kinder im Gegensatz zur GKV in der PKV nicht kostenfrei mitversichert werden.
04.11.2023, 19:28
Wow, danke für die hilfreichen Antworten! Ich werde mich jetzt noch beraten lassen und euere Hinweise beachten.