07.09.2023, 09:48
- Unternehmensjurist klingt sinnvoll, passt fachlich einigermaßen und ist von der WLB auch passend. Frage ist nur, ob was in der Nähe des Standorts ist.
- Justiz kann auch passen, aber fachliche Synergien gibt es nicht so viele. Macht aber nix, weil man sich in der Justiz ohnehin meistens breit einarbeiten muss. Frage ist nur die finanzielle Ebene.
- GK hat Spaß gemacht, ist aber zu stressig? Wie wäre es mit Big4? Da geht es definitiv weniger stressig zu. Und das Risiko, Partner zu werden, ist da auch nicht allzu groß...
- Justiz kann auch passen, aber fachliche Synergien gibt es nicht so viele. Macht aber nix, weil man sich in der Justiz ohnehin meistens breit einarbeiten muss. Frage ist nur die finanzielle Ebene.
- GK hat Spaß gemacht, ist aber zu stressig? Wie wäre es mit Big4? Da geht es definitiv weniger stressig zu. Und das Risiko, Partner zu werden, ist da auch nicht allzu groß...

07.09.2023, 12:45
In der Justiz hast du definitiv keine Zeit, dich vertieft einzuarbeiten. Wenn du ein abgesoffenes Dezernat bekommst, ist das nichts anderes als Fließbandarbeit.
07.09.2023, 12:52
Erstmal danke für eure Vorschläge, hilft mir sehr! Wissenschaft war in der Tat einmal Thema zwischen dem 1. und 2. StEx, aber jetzt wäre mir die Ochsentur bis zur Professur die Mühe nicht wert. Fachgerichtsbarkeit (in meinem Fall am ehesten VG) könnte vielleicht etwas für mich sein. Ministerium müsste ich mich mal genauer informieren (lebe in der Landeshauptstadt, daher auch reichlich Auswahl). Sowohl Justiz als auch Verwaltung hätten gegenüber GK/Notariat jedenfalls den Vorteil, dass dieser ständige Druck weg wäre und gegebenenfalls auch die verhasste Pendelei.
07.09.2023, 13:07
(07.09.2023, 12:52)MilkyWay schrieb: Erstmal danke für eure Vorschläge, hilft mir sehr! Wissenschaft war in der Tat einmal Thema zwischen dem 1. und 2. StEx, aber jetzt wäre mir die Ochsentur bis zur Professur die Mühe nicht wert. Fachgerichtsbarkeit (in meinem Fall am ehesten VG) könnte vielleicht etwas für mich sein. Ministerium müsste ich mich mal genauer informieren (lebe in der Landeshauptstadt, daher auch reichlich Auswahl). Sowohl Justiz als auch Verwaltung hätten gegenüber GK/Notariat jedenfalls den Vorteil, dass dieser ständige Druck weg wäre und gegebenenfalls auch die verhasste Pendelei.
Ich habe einen Bekannten, der ist aus dem Ministerium wieder in die Gerichtsbarkeit gewechselt, weil ihn das absolute Fehlen von Druck und Verantwortung komplett mürbe gemacht hat. Er war Referent in einem eher unwichtigen Ministerium und hat dann eben Referentenentwürfe geschrieben. Bzw. er hat den ersten Entwurf gemacht, der ging zu seinem Chef für die Überarbeitung, durchlief dann noch x-weitere Bearbeitungsschleifen woanders, ohne dass er damit irgendetwas zu tun gehabt hätte.
Es war komplett egal, ob er sich in einem Entwurf für Variante A oder B entschieden hat, weil nie eine Rückfrage an ihn kam. Und da der Entwurf von anderen noch so oft überarbeitet wurde, war sowieso unklar, ob die von ihm gewählte Variante im Entwurf bleibt - und selbst wenn, war er dafür am Ende nicht mehr verantwortlich.
Ich will aber natürlich auch nicht jede Stelle hier schlecht reden

07.09.2023, 15:50
Vielleicht wäre auch Kommunalbeamter was für dich? Pendeln fällt weg, in der Regel ist es dort auch nicht so stressig. Zeit zum Nachdenken hat man da vielleicht auch eher. Das Aufgabenfeld ist vielfältig, Vorgesetzter bsit du vielleicht, aber du musst die Leute ja nicht bezahlen.
07.09.2023, 16:02
(07.09.2023, 12:45)TheEagle schrieb: In der Justiz hast du definitiv keine Zeit, dich vertieft einzuarbeiten. Wenn du ein abgesoffenes Dezernat bekommst, ist das nichts anderes als Fließbandarbeit.
Diese Beobachtung teile ich so pauschal nicht. Mag für Amtsgerichtsdezernate so gelten, aber schon beim Landgericht hat man etwas mehr Zeit und teils auch gar nicht so einfache Fragen.
War jedenfalls meine Beobachtung in der Zivilisation und auch die vieler Kollegen. Natürlich ist es keine Wissenschaft, aber ein bißchen über Probleme nachdenken das gibt es glaube ich schon.
Gibt ja immer auch die Möglichkeit noch bißchen zu publizieren wenn einem das gefällt. Oder in die Ausbildung einbezogen zu werden.
07.09.2023, 17:42
Deshalb auch mein Vorschlag, dass du mal die Augen nach tenure track Professur offen hältst.. die sind mittlerweile immer mehr an kommen und machen definitiv mehr Spaß als der klassische Track mit Habilitation.
08.09.2023, 17:26
(07.09.2023, 16:02)Paul Klee schrieb:(07.09.2023, 12:45)TheEagle schrieb: In der Justiz hast du definitiv keine Zeit, dich vertieft einzuarbeiten. Wenn du ein abgesoffenes Dezernat bekommst, ist das nichts anderes als Fließbandarbeit.
Diese Beobachtung teile ich so pauschal nicht. Mag für Amtsgerichtsdezernate so gelten, aber schon beim Landgericht hat man etwas mehr Zeit und teils auch gar nicht so einfache Fragen.
War jedenfalls meine Beobachtung in der Zivilisation und auch die vieler Kollegen. Natürlich ist es keine Wissenschaft, aber ein bißchen über Probleme nachdenken das gibt es glaube ich schon.
Gibt ja immer auch die Möglichkeit noch bißchen zu publizieren wenn einem das gefällt. Oder in die Ausbildung einbezogen zu werden.
Ich kann nur berichten, was ich als Richter - übrigens Zivilrichter am Landgericht- selbst erlebt habe.
08.09.2023, 23:10
Bin erstmal geflasht, dass ich hier so hilfreiche Tipps und Hinweise bekomme! Danke Leute! Das mit der tenure track Professur klingt verdammt interessant, informiere mich da mal genauer!
Nachdem ich diese Woche wieder mehr als 800 km im Auto durch das Hinterland reisen durfte, klingt für mich zurzeit sogar Justiz mit festem Dienstsitz wieder verlockend
Nachdem ich diese Woche wieder mehr als 800 km im Auto durch das Hinterland reisen durfte, klingt für mich zurzeit sogar Justiz mit festem Dienstsitz wieder verlockend

09.09.2023, 08:31
Warum genau war jetzt Inhouse nichts für dich?