09.03.2023, 23:07
Habt Ihr Ideen, wo man mit gutem Gehalt (min 90.000, lieber mehr) einsteigen kann und dennoch direkt oder zumindest nach einer kurzen Einarbeitungszeit von max 1 Jahr (zumindest auch) selbst prozessieren kann? Ich gehe davon aus, dass in den großen Litigation Kanzleien wie zB Quinn Emanuel nur Partner tatsächlich vor Gericht stehen (was angesichts der Streitwerte ja auch verständlich ist). Aber gibt es vielleicht einen Mittelweg?
10.03.2023, 00:24
Freshfields Litigator
10.03.2023, 01:41
Ich würde auch sagen, so Massesachen wie Diesel und Co. Aber ob man da so viel „selbst“ machen kann außer Anträge stellen?
Gutes Gehalt und schnell viel selbst machen, beißt sich eben oft. Denn bei hohem Gehalt geht es auch oft um viel Geld. Dafür bist du als Einsteiger aber noch zu unerfahren. Ich habe die Kollegen von Quinn öfters auf der Gegenseite. Da sagt auch der 5th year noch nichts in der Verhandlung.
Gutes Gehalt und schnell viel selbst machen, beißt sich eben oft. Denn bei hohem Gehalt geht es auch oft um viel Geld. Dafür bist du als Einsteiger aber noch zu unerfahren. Ich habe die Kollegen von Quinn öfters auf der Gegenseite. Da sagt auch der 5th year noch nichts in der Verhandlung.
10.03.2023, 08:26
Ja Freshfields habe ich auch schon gedacht, aber stelle ich mir letztlich langweilig vor. Ein richtiger Anwalt ist man dann ja nicht, die SS machen die ja auch nicht selbst (in meiner Anwaltsstation hatte die MK eine Einheit von wissMits die für Freshfields die Textbausteine zusammengesucht haben).
Danke für den Praxisbericht zu Quinn, das hatte ich auch schon befürchtet.
Danke für den Praxisbericht zu Quinn, das hatte ich auch schon befürchtet.
10.03.2023, 09:10
PS: Wie sieht es bei den zahlreichen Konfliktlösungs-Boutiquen (rothorn, Busse Disputes, Hanefeld, etc.) aus? Hat da jemand Erfahrungen, wann man auch mal selbst ran darf? Denn wie soll man denn auch Erfahrung sammeln, wenn man sich dem Stress einer mündlichen Verhandlung nie aussetzt? Vom SS kloppen im Büro lernt man das ja sicher nicht.
10.03.2023, 09:26
Neben Litigation würde ich mal noch Arbeitsrecht ins Feld führen. Wenn du wirklich originäres Arbeitsrecht machst (und nicht nur M&A-Support) kommst du recht schnell auch (alleine) zu Gericht.
10.03.2023, 12:15
(10.03.2023, 09:10)Gast2580 schrieb: PS: Wie sieht es bei den zahlreichen Konfliktlösungs-Boutiquen (rothorn, Busse Disputes, Hanefeld, etc.) aus? Hat da jemand Erfahrungen, wann man auch mal selbst ran darf? Denn wie soll man denn auch Erfahrung sammeln, wenn man sich dem Stress einer mündlichen Verhandlung nie aussetzt? Vom SS kloppen im Büro lernt man das ja sicher nicht.
Das stimmt schon aber trotzdem muss man erstmal lernen. Im ersten Jahr lernen die Neulinge bei uns erstmal die Grundlagen, dann schauen sie weitere 2-4 Jahre zu bei Verhandlungen und dürfen schrittweise selbst zu einzelnen Komplexen vortragen und dann können sie komplett selbst was sagen.
Das dauert zwar aber man kann den Lernprozess halt auch nicht auf dem Rücken vom Mandanten durchführen. Denn der möchte 100%, auch in der Verhandlung und das schafft ein Berufseinsteiger einfach noch nicht.
10.03.2023, 13:14
Ist mit "prozessieren" denn "nur" Litigation im GK-Sinne gemeint? Am schnellsten selbstständig vor Gericht auftreten kann man in der Regel als Strafverteidiger - da macht man gerade am Anfang nichts anderes als Fälle wegzuarbeiten und das im Alleingang. Wer wie zahlt, kommt drauf an, aber es gibt ja zahlreiche Strafrechtsboutiquen (muss ja nicht der Einzelanwalt werden), die auch auf relativ hohem Niveau zahlen.
Ansonsten das, was die Vorposter gesagt haben. Die Chance, schnell selbst vor Gericht aufzutreten, steigt mE, je kleiner die Einheit ist. Kommt auch auf den Mandantenstamm an - ein Unternehmen möchte in der Regel eher erfahrene Anwälte und nicht unbedingt die, die erst 2 Jahre im Job sind.
Ansonsten das, was die Vorposter gesagt haben. Die Chance, schnell selbst vor Gericht aufzutreten, steigt mE, je kleiner die Einheit ist. Kommt auch auf den Mandantenstamm an - ein Unternehmen möchte in der Regel eher erfahrene Anwälte und nicht unbedingt die, die erst 2 Jahre im Job sind.
10.03.2023, 14:17
Im Steuerrecht, hier wird tatsächlich relativ viel vor dem FG ausgetragen. Ist aber nicht so unglaublich spannend...
11.03.2023, 01:59
im Versicherungsrecht kann man je nach Bereich auch viel prozessieren. Oder WettbewerbsR.