24.01.2023, 08:59
Hey zusammen,
Ich hätte Mal eine ganz grundsätzliche Frage zu den Klausuren/Examen.
Und zwar, was für Kriterien eingehalten werden müssen, damit man konstant eine Klausur im Bereich von ab 7 Punkten schreibt ?
Gibt es da so universal anwendbare Punkte ?
Ich hätte Mal eine ganz grundsätzliche Frage zu den Klausuren/Examen.
Und zwar, was für Kriterien eingehalten werden müssen, damit man konstant eine Klausur im Bereich von ab 7 Punkten schreibt ?
Gibt es da so universal anwendbare Punkte ?
24.01.2023, 10:03
Das lässt sich allgemein schwer sagen, vor allem wenn es noch um eine ganz konkrete Punktzahl geht.
Aus Prüfersicht sind für mich folgende Aspekte maßgeblich (nicht abschließend):
- Sicheres Beherrschen der Grundlagen und des Prüfungsaufbaus
- Begründungs- und Argumentationstiefe
- Erkennen der maßgeblichen Rechtsfragen
- stringente Argumentation, nachvollziehbare Begründung
- Schwerpunktsetzung
Die Note "7 Punkte" bedeutet eine Leistung im unteren Bereich des befriedigend. Befriedigend ist eine Leistung, die in jeder Hinsicht durchschnittlichen Anforderungen entspricht. Für diese Note erwarte ich deutlich mehr als das Mindestmaß. Das hängt natürlich immer von der individuellen Aufgabenstellung ab. 7 Punkte ist für mich - ganz pauschal - eine Leistung, die in einer Gesamtschau weder richtig schlecht noch in irgendeiner Weise herausragt. Ein klassisches "passt schon". Keine Ahnung, ob Dir das weiterhilft. Mehr kann ich auf die Schnelle dazu nicht sagen.
Aus Prüfersicht sind für mich folgende Aspekte maßgeblich (nicht abschließend):
- Sicheres Beherrschen der Grundlagen und des Prüfungsaufbaus
- Begründungs- und Argumentationstiefe
- Erkennen der maßgeblichen Rechtsfragen
- stringente Argumentation, nachvollziehbare Begründung
- Schwerpunktsetzung
Die Note "7 Punkte" bedeutet eine Leistung im unteren Bereich des befriedigend. Befriedigend ist eine Leistung, die in jeder Hinsicht durchschnittlichen Anforderungen entspricht. Für diese Note erwarte ich deutlich mehr als das Mindestmaß. Das hängt natürlich immer von der individuellen Aufgabenstellung ab. 7 Punkte ist für mich - ganz pauschal - eine Leistung, die in einer Gesamtschau weder richtig schlecht noch in irgendeiner Weise herausragt. Ein klassisches "passt schon". Keine Ahnung, ob Dir das weiterhilft. Mehr kann ich auf die Schnelle dazu nicht sagen.
24.01.2023, 10:48
Neben dem bereits gesagten, gehört meines Erachtens auch dazu den Sachverhalt systematisch abzuarbeiten.
Ich gehe immer so vor, dass ich mir bereits beim ersten Durchlesen an den Rand des Klausursachverhalts Zahlen 1 - x schreibe für jedes (Schein-)Problem das ich sehe, bzw welches von den Parteien angesprochen wird. Danach schreibe ich mir die Zahlen auf ein Blatt und stichpunktartig daneben das Thema des Problems. Meine Lösungsskizze baue ich dann so auf, dass ich zu jedem Problem etwas sagen kann.
So geht man sicher, dass man alles anspricht. Denn wenn ca. 10-13 Probleme in einer Klausur versteckt sind und man zu allen etwas gesagt hat, kann die Klausur meiner Erfahrung nach nicht schlecht laufen, weil man hier schon eine große Zahl von Minipunkten ansammelt.
Dass mann dann eben auch keine Grundlagenfehler machen darf z.B. Abstraktionsprinzip missachten oder dergleichen versteht sich von selbst.
Ich gehe immer so vor, dass ich mir bereits beim ersten Durchlesen an den Rand des Klausursachverhalts Zahlen 1 - x schreibe für jedes (Schein-)Problem das ich sehe, bzw welches von den Parteien angesprochen wird. Danach schreibe ich mir die Zahlen auf ein Blatt und stichpunktartig daneben das Thema des Problems. Meine Lösungsskizze baue ich dann so auf, dass ich zu jedem Problem etwas sagen kann.
So geht man sicher, dass man alles anspricht. Denn wenn ca. 10-13 Probleme in einer Klausur versteckt sind und man zu allen etwas gesagt hat, kann die Klausur meiner Erfahrung nach nicht schlecht laufen, weil man hier schon eine große Zahl von Minipunkten ansammelt.
Dass mann dann eben auch keine Grundlagenfehler machen darf z.B. Abstraktionsprinzip missachten oder dergleichen versteht sich von selbst.
24.01.2023, 11:10
Um welches Examen handelt es sich bei der Frage des TE ?
24.01.2023, 11:18
24.01.2023, 11:36
(24.01.2023, 11:18)loklu100 schrieb:(24.01.2023, 11:10)WissMit12 schrieb: Um welches Examen handelt es sich bei der Frage des TE ?
Geht gar nicht um ein bestimmtes Examen.
Wollte eher mal herausfinden, ob es eventuell einen grundlegenden Grundsatz für solide Klausuren7Examen gibt.
Eine Klausur mit einem Anfang und einem Ende, die dem Leser zumindest das Gefühl gibt, dass er sich in einem ordentlichen jur. Gutachten befindet.
Negativ fallen immer Sprünge auf oder Argumente, die sich im Kreis drehen. Ebenso, wenn man Themen miteinander vermischt und nicht sauber nacheinander diskutiert (bspw. sind Rücktritt vom Vertrag und dessen Kündigung zwei paar Schuhe, die man getrennt diskutieren muss). Mein Gefühl ist, dass viele schlechte Klausuren daran leiden, dass der Verf irgendwann den eigenen Faden verliert. Das fällt mehr auf, als irgendeine BGH-Diskussion zu übersehen oder nur anzureißen.
24.01.2023, 11:47
(24.01.2023, 10:48)Itsafire schrieb: Neben dem bereits gesagten, gehört meines Erachtens auch dazu den Sachverhalt systematisch abzuarbeiten.
Ich gehe immer so vor, dass ich mir bereits beim ersten Durchlesen an den Rand des Klausursachverhalts Zahlen 1 - x schreibe für jedes (Schein-)Problem das ich sehe, bzw welches von den Parteien angesprochen wird. Danach schreibe ich mir die Zahlen auf ein Blatt und stichpunktartig daneben das Thema des Problems. Meine Lösungsskizze baue ich dann so auf, dass ich zu jedem Problem etwas sagen kann.
So geht man sicher, dass man alles anspricht. Denn wenn ca. 10-13 Probleme in einer Klausur versteckt sind und man zu allen etwas gesagt hat, kann die Klausur meiner Erfahrung nach nicht schlecht laufen, weil man hier schon eine große Zahl von Minipunkten ansammelt.
Dass mann dann eben auch keine Grundlagenfehler machen darf z.B. Abstraktionsprinzip missachten oder dergleichen versteht sich von selbst.
Meine Erfahrung in der Rückschau war eigentlich, dass "Minipunkte" nie gezählt haben. Wenn ich über die Klausuren nachgedacht habe, dachte ich immer "das gibt nen Punkt, das gibt nen Punkt, das gibt nen Punkt und dazu und dazu habe ich ja auch noch was geschrieben, das gibt dann nochmal "Minipunkte"".
Am Ende hatte ich meist ziemlich genau so viele Punkte, wie ich mir sicher war zu bekommen und die zusätzlichen "Minipunkte" waren regelmäßig nicht vorhanden. Also ich hatte schon den Eindruck, dass nur tatsächlich fundierte Ausführungen Punkte gebracht haben und alles, was nicht wirklich auf den Punkt war, gestrichen wurde.
Ist aber nur mein Eindruck in der Rückschau, wird vielleicht auch ganz anders gehandhabt.
24.01.2023, 16:27
(24.01.2023, 11:36)Patenter Gast schrieb:(24.01.2023, 11:18)loklu100 schrieb:(24.01.2023, 11:10)WissMit12 schrieb: Um welches Examen handelt es sich bei der Frage des TE ?
Geht gar nicht um ein bestimmtes Examen.
Wollte eher mal herausfinden, ob es eventuell einen grundlegenden Grundsatz für solide Klausuren7Examen gibt.
Eine Klausur mit einem Anfang und einem Ende, die dem Leser zumindest das Gefühl gibt, dass er sich in einem ordentlichen jur. Gutachten befindet.
Negativ fallen immer Sprünge auf oder Argumente, die sich im Kreis drehen. Ebenso, wenn man Themen miteinander vermischt und nicht sauber nacheinander diskutiert (bspw. sind Rücktritt vom Vertrag und dessen Kündigung zwei paar Schuhe, die man getrennt diskutieren muss). Mein Gefühl ist, dass viele schlechte Klausuren daran leiden, dass der Verf irgendwann den eigenen Faden verliert. Das fällt mehr auf, als irgendeine BGH-Diskussion zu übersehen oder nur anzureißen.
In diesem Zuge kann ich sagen, dass meine Klausuren erheblich besser wurden als ich darauf geachtet habe Rechtsfolgenorientiert aufzubauen und zu lösen.
Insbesondere erkennt man damit auch nahezu jeden Schwerpunkt