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Als Ingenieur Anwalt werden
Ingenieur
Junior Member
**
Beiträge: 31
Themen: 2
Registriert seit: Jun 2022
#1
02.06.2022, 22:30
Hallo liebe Leute,

ich bin 28 Jahre alt und seit 4 Jahren Ingenieur (Bachelor). Mittlerweile arbeite ich in der Projektleitung bei einem mittelständischen Unternehmen und verdiene 60.000 €/ Jahr. Da ich vor 1,5 Jahren bemerkte, dass mich die rechtlichen Berührungspunkte meiner Arbeit (VOB/B, vertragliches Baurecht) sehr interessieren, jedoch eher eine untergeordnete Rolle im Vergleich zu meinen technischen und kaufmännischen Aufgaben spielen, habe ich mich entschlossen nebenbei Rechtswissenschaften an der Fernuni Hagen zu studieren. 
Zu meinem Erstaunen schaffe ich dort seit 3 Semestern in "Vollzeit" neben meinem Vollzeitjob zu studieren. Jedoch stelle ich mir die Frage, ob dies weiterhin nur ein Hobby meinerseits ist oder ich den Weg in Richtung Volljurist gehen soll.
Mein Interesse an Recht ist so stark, dass ich mich jeden Tag, ok, fast jeden Tag, darauf freue nach Hause zu kommen und meine Skripte zu lesen. Ich bin zwar als Ingenieur im Projektmanagement nicht unzufrieden, eher im Gegenteil, würde jedoch auch gerne juristisch in den Projekten arbeiten. Ich könnte mir gut vorstellen, statt der Projektleiter, der Anwalt zu sein, der bei entstandenen Schäden im Projekt diese juristisch aufarbeitet.

Ich weiß, dass dies keine Entscheidung ist, die mir Fremde in einem Forum abnehmen können. Jedoch bin ich im Moment so hin und her gerissen, dass mich eure Meinung brennend interessiert.

Meine Fragen sind:
Wie sinnvoll findet ihr die Doppelqualifikation Ingenieur und Volljurist (oder auch nur LLB)
Welche Gehaltsregion haltet ihr mit meinem Lebenslauf nach meinem 2. Examen, angenommen 2x 9P., für realistisch?
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Gast
Unregistered
 
#2
02.06.2022, 22:47
Mit einer Doppelqualifikation als Ingenier und Volljurist hättest du ein Alleinstellungsmerkmal. Als Anwalt im Bau- und Architektenrecht wärest du sicher äußerst gefragt, weil es Mandanten schätzen, mit jemandem reden zu können, der auch technischen Sachverstand hat. Dem Gehalt wäre da nach oben kaum eine Grenze gesetzt.

Was du bedenken solltest: Bis zum Volljuristen ist es noch ein langer Weg. Insbesondere die beiden Staatsexamina sind knüppelhart und lassen sich nicht mal so nach Feierabend stemmen. Du müsstest also zumindest zeitweise auf dein aktuelles Gehalt verzichten. Auch wirst du dir Wissen in vielen Rechtsgebieten aneignen müssen, die für deine angestrebte Tätigkeit gänzlich unbedeutend sind. Ob du dazu die Motivation hast, musst du selbst entscheiden.
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Gast
Unregistered
 
#3
02.06.2022, 23:01
Eine spannende Idee.
Vereinzelt gibt es solche doppelt qualifizierten Anwälte (Bauingenieur und Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, Arzt und Fachanwalt für Medizinrecht) . Wenn das Ziel die Selbstständigkeit (oder Partnerschaft) ist, halte ich das für gar keine schlechte Idee, weil es ein Alleinstellungsmerkmal ist und bei den Mandanten sicher gut zieht.
Als Berufseinsteiger wird das aber eher nicht honoriert. Klar, mit Doppel-VB kannst du als Einsteiger dein 120t -160k pro Jahr in einer GK verdienen. Aber eben nicht in dem von dir favorisierten Baurecht. In GKen wird das Baurecht eher stiefmütterlich behandelt (Ausnahmen bestätigen die Regel). In spezialisierten Baurechtskanzleien (Kapellmann, HFK, Leinemann, etc.) bekommst du sicher deine 70k - 90k aber darüber hinaus wird es wohl auch mit der Zusatzqualifikation schwierig.
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Ingenieur
Junior Member
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Beiträge: 31
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Registriert seit: Jun 2022
#4
02.06.2022, 23:06
Ich denke an meinem Interesse wird es nicht scheitern. Ich kann mich besonders fürs Zivilrecht sehr begeistern. Nach Abschluss des jetzigen Semesters bin ich auch mit den drei Büchern des BGB (auf LLB-Niveau) durch. In den Notenspiegeln war ich bisher durchgehend unter den Top 10-15%. Mir ist bewusst, dass das Examen nochmal eine ganz andere Kategorie ist. Nichtsdestotrotz denke ich, kann ich es schaffen.

Meine Sorge ist nur, ob sich das am Ende auch lohnt. Wie du bereits erwähnt hast, müsste ich irgendwann kündigen um die Examen anzugehen.
Angenommen ich benötige ein Jahr  Vorbereitung fürs erste Examen. Dann bin ich locker 3-4 Jahre ohne Gehalt (die 1.000€/mtl. vom Referendariat mal ausgeblendet). Wenn ich nur die jetzigen 60.000€ ansetze, komme ich auf 180.000€ - 240.000€ die ich "hinterher hinke". Ist es realistisch zumindest auf 80.000€ nach dem Studium zu kommen, um zumindest nicht weniger zu verdienen als als Ingenieur?
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Egal
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Registriert seit: Feb 2022
#5
02.06.2022, 23:08
Ich vermute, dass ein Anwalt mit technischem Know-how gefragter ist, als ein Ingenieur mit Rechtskenntnissen (wobei die dort sicherlich auch nicht schaden und teilweise hilfreich sein werden).

Das Studium an der Fernuni Hagen kann ich nicht einschätzen. Ich habe dort nur meinen Fachanwalt gemacht und der war klassisch berufsbegleitend ausgerichtet.
Da die Staatsexamen teilweise bzw. komplett staatlich sind, werden die Prüfungen jedoch dieselben sein, die ein normaler Jura-Student durchläuft und die sind tatsächlich nicht einfach. Zum Vergleich: die meisten Jurastudenten lernen ca. 1 Jahr Vollzeit für das 1. Staatsexamen und später nochmal einige Monate Vollzeit für das 2. Ich bin daher eher skeptisch, wenn es darum geht, dass man das noch neben dem Hauptjob schaffen soll. Aber Versuch macht klug. Probiere es.

Mein Mann ist Ingenieur (andere Richtung) und den interessieren rechtliche Dinge Null. Braucht er aber auch nicht für seinen Job.
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Gast
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#6
02.06.2022, 23:10
(02.06.2022, 23:01)Gast schrieb:  Eine spannende Idee.
Vereinzelt gibt es solche doppelt qualifizierten Anwälte (Bauingenieur und Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, Arzt und Fachanwalt für Medizinrecht) . Wenn das Ziel die Selbstständigkeit (oder Partnerschaft) ist, halte ich das für gar keine schlechte Idee, weil es ein Alleinstellungsmerkmal ist und bei den Mandanten sicher gut zieht.
Als Berufseinsteiger wird das aber eher nicht honoriert. Klar, mit Doppel-VB kannst du als Einsteiger dein 120t -160k pro Jahr in einer GK verdienen. Aber eben nicht in dem von dir favorisierten Baurecht. In GKen wird das Baurecht eher stiefmütterlich behandelt (Ausnahmen bestätigen die Regel). In spezialisierten Baurechtskanzleien (Kapellmann, HFK, Leinemann, etc.) bekommst du sicher deine 70k - 90k aber darüber hinaus wird es wohl auch mit der Zusatzqualifikation schwierig.

Vermutlich bliebe nur die Selbstständigkeit, um die Doppelqualifikation irgendwie nutzen zu können.
Eine GK würde ich Stand jetzt eher ausschließen, da mir vermutlich der Kontakt zu den Mandanten fehlen würde.
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Ingenieur
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Registriert seit: Jun 2022
#7
02.06.2022, 23:14
(02.06.2022, 23:08)Egal schrieb:  Ich vermute, dass ein Anwalt mit technischem Know-how gefragter ist, als ein Ingenieur mit Rechtskenntnissen (wobei die dort sicherlich auch nicht schaden und teilweise hilfreich sein werden).

Das Studium an der Fernuni Hagen kann ich nicht einschätzen. Ich habe dort nur meinen Fachanwalt gemacht und der war klassisch berufsbegleitend ausgerichtet.
Da die Staatsexamen teilweise bzw. komplett staatlich sind, werden die Prüfungen jedoch dieselben sein, die ein normaler Jura-Student durchläuft und die sind tatsächlich nicht einfach. Zum Vergleich: die meisten Jurastudenten lernen ca. 1 Jahr Vollzeit für das 1. Staatsexamen und später nochmal einige Monate Vollzeit für das 2. Ich bin daher eher skeptisch, wenn es darum geht, dass man das noch neben dem Hauptjob schaffen soll. Aber Versuch macht klug. Probiere es.

Mein Mann ist Ingenieur (andere Richtung) und den interessieren rechtliche Dinge Null. Braucht er aber auch nicht für seinen Job.


Ja, ein Ingenieur mit Rechtskenntnissen ist nicht gefragt, das merke ich bereits jetzt :D
Die Examen würde ich natürlich ohne Job angehen. Die Klausuren sind identisch mit den anderer Jurastudenten. Mein Studiengang ist LLB und EJP zugleich.
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Egal
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#8
02.06.2022, 23:19
(02.06.2022, 23:06)Ingenieur schrieb:  Ich denke an meinem Interesse wird es nicht scheitern. Ich kann mich besonders fürs Zivilrecht sehr begeistern. Nach Abschluss des jetzigen Semesters bin ich auch mit den drei Büchern des BGB (auf LLB-Niveau) durch. In den Notenspiegeln war ich bisher durchgehend unter den Top 10-15%. Mir ist bewusst, dass das Examen nochmal eine ganz andere Kategorie ist. Nichtsdestotrotz denke ich, kann ich es schaffen.

Meine Sorge ist nur, ob sich das am Ende auch lohnt. Wie du bereits erwähnt hast, müsste ich irgendwann kündigen um die Examen anzugehen.
Angenommen ich benötige ein Jahr  Vorbereitung fürs erste Examen. Dann bin ich locker 3-4 Jahre ohne Gehalt (die 1.000€/mtl. vom Referendariat mal ausgeblendet). Wenn ich nur die jetzigen 60.000€ ansetze, komme ich auf 180.000€ - 240.000€ die ich "hinterher hinke". Ist es realistisch zumindest auf 80.000€ nach dem Studium zu kommen, um zumindest nicht weniger zu verdienen als als Ingenieur?

Das Gehalt ist so ne Sache. Die Frage ist ja auch, wo willst du nachher arbeiten? In einer Großkanzlei mit 60 Stunden und mehr? Dort verdienst du sehr gut. In kleineren Kanzleien jedoch bekommst du in der Regel keine 80k Einstiegsgehalt und auch keine entsprechenden Gehaltssteigerungen.

Mein Mann arbeitet gechillt seine tariflichen 35 Stunden pro Woche bei sehr gutem Gehalt, voller Flexibilität, beliebig viele freie Tage, etc. und wundert sich immer über die Arbeitszeitanforderungen und Unflexiblität bei uns Juristen für teilweise im Vergleich dazu wenig Geld.
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Gast
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#9
02.06.2022, 23:25
In guten Baurechtskanzleien sind 80k auf jeden Fall drin. Dort hast du auch quasi von Anfang an Mandantenkontakt, wenn natürlich nicht in den ganz großen Verfahren. Man kann da auch sein eigenes Business aufbauen, wenn man gut ist, sich einen Namen macht und Geschäft reinholt.
Hier findest du ein paar Namen, wobei da auch GKen drin sind: https://www.juve.de/juve-rankings/deutsc...-baurecht/
Ich selbst habe mit Doppel-VB im Baurecht mit 70k angefangen.
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Ingenieur
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#10
02.06.2022, 23:26
(02.06.2022, 23:19)Egal schrieb:  
(02.06.2022, 23:06)Ingenieur schrieb:  Ich denke an meinem Interesse wird es nicht scheitern. Ich kann mich besonders fürs Zivilrecht sehr begeistern. Nach Abschluss des jetzigen Semesters bin ich auch mit den drei Büchern des BGB (auf LLB-Niveau) durch. In den Notenspiegeln war ich bisher durchgehend unter den Top 10-15%. Mir ist bewusst, dass das Examen nochmal eine ganz andere Kategorie ist. Nichtsdestotrotz denke ich, kann ich es schaffen.

Meine Sorge ist nur, ob sich das am Ende auch lohnt. Wie du bereits erwähnt hast, müsste ich irgendwann kündigen um die Examen anzugehen.
Angenommen ich benötige ein Jahr  Vorbereitung fürs erste Examen. Dann bin ich locker 3-4 Jahre ohne Gehalt (die 1.000€/mtl. vom Referendariat mal ausgeblendet). Wenn ich nur die jetzigen 60.000€ ansetze, komme ich auf 180.000€ - 240.000€ die ich "hinterher hinke". Ist es realistisch zumindest auf 80.000€ nach dem Studium zu kommen, um zumindest nicht weniger zu verdienen als als Ingenieur?

Das Gehalt ist so ne Sache. Die Frage ist ja auch, wo willst du nachher arbeiten? In einer Großkanzlei mit 60 Stunden und mehr? Dort verdienst du sehr gut. In kleineren Kanzleien jedoch bekommst du in der Regel keine 80k Einstiegsgehalt und auch keine entsprechenden Gehaltssteigerungen.

Mein Mann arbeitet gechillt seine tariflichen 35 Stunden pro Woche bei sehr gutem Gehalt, voller Flexibilität, beliebig viele freie Tage, etc. und wundert sich immer über die Arbeitszeitanforderungen und Unflexiblität bei uns Juristen für teilweise im Vergleich dazu wenig Geld.

Ja, das irritiert mich auch. Mein Studium dauerte 3,5 Jahre, ist für jemanden, der keine Angst vor Mathe hat, gut machbar und sichert zuverlässig einen Job mit dem man über die Jahre auf 80.000€ ohne große Karrieresprünge kommt. Zumindest das Level hätte ich bei einer 7 jährigen juristischen Ausbildung mit 2 Staatsexamen auch erwartet ohne das man 60h+ in einer GK knechtet.
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