10.03.2022, 14:21
Liebe alle,
ich schreibe im Mai Termin Examen und langsam geht mir die Luft raus. Bin einfach nur frustriert, da ich in sämtlichen Probeklausuren immer zwischen 4-6P liege. Hatte keine einzige die mal über 6P oder sogar mal zweistellig war.
Ich will mich unbedingt verbessern aber die Korrekturen vom Gerichtsklausurenkurs sind eher so naja (komplett nichtssagende einzelne Worte), sodass ich auch nicht richtig verstehe woran es liegt. Die einzelnen Themen, die wichtig sind spreche ich nämlich an.
Hat jemand Tipps wie ich mich in den letzten Wochen noch ein bisschen verbessern kann bzw. was euch geholfen hat?
Der Frust ist halt groß wenn ich von Freunden höre was die für unfassbar gute Noten schreiben auch wenn ich natürlich weiß, dass im Examen die Karten neu gemischt werden.
ich schreibe im Mai Termin Examen und langsam geht mir die Luft raus. Bin einfach nur frustriert, da ich in sämtlichen Probeklausuren immer zwischen 4-6P liege. Hatte keine einzige die mal über 6P oder sogar mal zweistellig war.
Ich will mich unbedingt verbessern aber die Korrekturen vom Gerichtsklausurenkurs sind eher so naja (komplett nichtssagende einzelne Worte), sodass ich auch nicht richtig verstehe woran es liegt. Die einzelnen Themen, die wichtig sind spreche ich nämlich an.
Hat jemand Tipps wie ich mich in den letzten Wochen noch ein bisschen verbessern kann bzw. was euch geholfen hat?
Der Frust ist halt groß wenn ich von Freunden höre was die für unfassbar gute Noten schreiben auch wenn ich natürlich weiß, dass im Examen die Karten neu gemischt werden.
10.03.2022, 16:07
Ich würde die Bewertungen der Klausurenkurse nur teilweise ernst nehmen. Damit will ich nicht sagen, dass das Klausuren schreiben unsinnig ist.
Aber die Qualität der Bewertungen - so meine Erfahrung - ist des Öfteren sehr schlecht gewesen (wie letztlich auch die AG-Leitung).
Abweichendes von der offiziellen Lösung ist danach stets falsch, was offenkundig ja nicht so ist :) Aber auch darüber hinaus hatte ich öfter den Eindruck, dass die Korrektoren überfordert waren. Das war natürlich nicht die Regel; gerade wenn der Klausurenkurs von einem Richter/Staatsanwalt geleitet wurde, sah das alles ganz anders aus. Leider war das bei uns die Ausnahme.
Daher Kopf nicht hängen lassen, weiter Klausuren schreiben und hoffen, dass die Korrektoren im 2. Staatsexamen qualifiziert sind :)
Aber die Qualität der Bewertungen - so meine Erfahrung - ist des Öfteren sehr schlecht gewesen (wie letztlich auch die AG-Leitung).
Abweichendes von der offiziellen Lösung ist danach stets falsch, was offenkundig ja nicht so ist :) Aber auch darüber hinaus hatte ich öfter den Eindruck, dass die Korrektoren überfordert waren. Das war natürlich nicht die Regel; gerade wenn der Klausurenkurs von einem Richter/Staatsanwalt geleitet wurde, sah das alles ganz anders aus. Leider war das bei uns die Ausnahme.
Daher Kopf nicht hängen lassen, weiter Klausuren schreiben und hoffen, dass die Korrektoren im 2. Staatsexamen qualifiziert sind :)
10.03.2022, 16:26
(10.03.2022, 14:21)Hilflos schrieb: Liebe alle,
ich schreibe im Mai Termin Examen und langsam geht mir die Luft raus. Bin einfach nur frustriert, da ich in sämtlichen Probeklausuren immer zwischen 4-6P liege. Hatte keine einzige die mal über 6P oder sogar mal zweistellig war.
Ich will mich unbedingt verbessern aber die Korrekturen vom Gerichtsklausurenkurs sind eher so naja (komplett nichtssagende einzelne Worte), sodass ich auch nicht richtig verstehe woran es liegt. Die einzelnen Themen, die wichtig sind spreche ich nämlich an.
Hat jemand Tipps wie ich mich in den letzten Wochen noch ein bisschen verbessern kann bzw. was euch geholfen hat?
Der Frust ist halt groß wenn ich von Freunden höre was die für unfassbar gute Noten schreiben auch wenn ich natürlich weiß, dass im Examen die Karten neu gemischt werden.
Hast du sonst mal deine Klausuren neben die Lösungsskizze gelegt? Manchmal ist es ja so, dass die argumentative Tiefe gefehlt hat und man deshalb nicht besser bewertet wurde. Wenn du also deine Klausuren mal abgleichst und siehst, dass du einen Punkt getroffen hast, aber im vergleich zur musterlösung zu "schmalspurig" warst, dann könntest du das ggf für eine zukünftige klausur zum anlasse nehmen bei einem solchen bauchgefühl/störgefühl dann einfach viel mehr zu schreiben. und sonst, hast du selbst das gefühl, es könnte an struktur/darstellung, sprachkompetenz oder sonst was liegen? Metz Spitzenklausuren ist in diesem forum schon einige male erwähnt worden, um die klausuren ein wenig aufzuwerten. aber ich glaube vorangig musst du versuchen herauszufinden, woran es lag. ist natürlich mega bitter, dass das eigentlich der job der korrektor/innen ist.
10.03.2022, 16:34
Was ultra viel ausmacht (leider) sind saubere Obersätze. Du wirst direkt mehrere Punkte nach oben klettern, wenn du das hinbekommst. Immer mega stumpf gleiche Reihenfolge:
X hat Anspruch auf Herausgabe des .... gegen Y gem. §985. Hiernach muss Anspruchssteller Eigentümer sein, Anspruchsgegner Besitz haben und kein Recht des Besitzers bestehen. Diese Vss liegen vor. Denn...Eigentum ist...Dies liegt vor. Denn...Besitz ist...RzB ist.. Mach das mit jeder Anspruchsgrundlage bzw. Norm. Gleiches spiel bei §252 StPO zB. Hierzu müsste Vernehmung vor Hauptverhandlung vorliegen und ZVR. Diese Vss liegen nicht vor. Denn...Vernehmung ist...ZVR ist...blabla
Mir persönlich hat das von 5-6 Punkte auf 9-11 geholfen. Materiell bin ich nicht wirklich smarter geworden. Ich denke es geht einfach darum, dass damit das ganze Struktur bekommt. Macht die Korrektur wesentlich einfacher und gibt dem ganzen nen "roten Faden".
X hat Anspruch auf Herausgabe des .... gegen Y gem. §985. Hiernach muss Anspruchssteller Eigentümer sein, Anspruchsgegner Besitz haben und kein Recht des Besitzers bestehen. Diese Vss liegen vor. Denn...Eigentum ist...Dies liegt vor. Denn...Besitz ist...RzB ist.. Mach das mit jeder Anspruchsgrundlage bzw. Norm. Gleiches spiel bei §252 StPO zB. Hierzu müsste Vernehmung vor Hauptverhandlung vorliegen und ZVR. Diese Vss liegen nicht vor. Denn...Vernehmung ist...ZVR ist...blabla
Mir persönlich hat das von 5-6 Punkte auf 9-11 geholfen. Materiell bin ich nicht wirklich smarter geworden. Ich denke es geht einfach darum, dass damit das ganze Struktur bekommt. Macht die Korrektur wesentlich einfacher und gibt dem ganzen nen "roten Faden".
10.03.2022, 22:07
Vielen Dank euch allen für die lieben Worte!
Nach ein paar vergossenen Tränen und sieht die Welt auch schon wieder anders aus.
Vom Gerichtsklausurenkurs kriegen wir leider keinerlei Lösungsskizzen, sodass ich nicht erkennen kann wo noch mehr hätte was geschrieben werden müssen.. aber wahrscheinlich muss ich mir echt antrainieren bei den letzten Probeklausuren noch mehr an den problem-Stellen zu schreiben.
Dieses Buch vom Metz schaue ich mir
Mal in der Bibliothek an- danke!
Und das mit den Obersätzen ist wirklich ein guter Tipp. Denke das werde ich beim nächsten mal umsetzen.
Ist gerade einfach alles echt viel und man hofft immer auf ein kleines Erfolgserlebnis und ist natürlich dann noch frustrierter wenn keins kommt
Nach ein paar vergossenen Tränen und sieht die Welt auch schon wieder anders aus.
Vom Gerichtsklausurenkurs kriegen wir leider keinerlei Lösungsskizzen, sodass ich nicht erkennen kann wo noch mehr hätte was geschrieben werden müssen.. aber wahrscheinlich muss ich mir echt antrainieren bei den letzten Probeklausuren noch mehr an den problem-Stellen zu schreiben.
Dieses Buch vom Metz schaue ich mir
Mal in der Bibliothek an- danke!
Und das mit den Obersätzen ist wirklich ein guter Tipp. Denke das werde ich beim nächsten mal umsetzen.
Ist gerade einfach alles echt viel und man hofft immer auf ein kleines Erfolgserlebnis und ist natürlich dann noch frustrierter wenn keins kommt
10.03.2022, 22:07

10.03.2022, 22:43
(10.03.2022, 16:34)Gast schrieb: Was ultra viel ausmacht (leider) sind saubere Obersätze. Du wirst direkt mehrere Punkte nach oben klettern, wenn du das hinbekommst. Immer mega stumpf gleiche Reihenfolge:
X hat Anspruch auf Herausgabe des .... gegen Y gem. §985. Hiernach muss Anspruchssteller Eigentümer sein, Anspruchsgegner Besitz haben und kein Recht des Besitzers bestehen. Diese Vss liegen vor. Denn...Eigentum ist...Dies liegt vor. Denn...Besitz ist...RzB ist.. Mach das mit jeder Anspruchsgrundlage bzw. Norm. Gleiches spiel bei §252 StPO zB. Hierzu müsste Vernehmung vor Hauptverhandlung vorliegen und ZVR. Diese Vss liegen nicht vor. Denn...Vernehmung ist...ZVR ist...blabla
Mir persönlich hat das von 5-6 Punkte auf 9-11 geholfen. Materiell bin ich nicht wirklich smarter geworden. Ich denke es geht einfach darum, dass damit das ganze Struktur bekommt. Macht die Korrektur wesentlich einfacher und gibt dem ganzen nen "roten Faden".
10.03.2022, 22:44
Genau so ist es. Mit Stil und Methode kann man sich so nach oben katapultieren
11.03.2022, 17:19
Im Übrigen stimmt die bereits getätigte Aussage, dass die Korrektoren im Klausurenkurs leider nicht einmal "mittlerer Art und Güte" sind, sondern oft schlechter.
Das sind Leute, die im Beruf stehen und diese Tätigkeit nebenbei machen. Klar gibt es auch dort Korrektoren, die sehr motiviert sind und eine gute Korrekturarbeit abliefern. Nach meiner eigenen Erfahrung geht der Großteil aber eher nach dem Minimalprinzip an die Klausuren ran. Will heißen: Das Ding wird nur überflogen sowie nach Signalwörtern abgesucht und andere Lösungsansätze als die Musterlösung werden ignoriert oder als fehlerhaft deklariert. Letzteres ist besonders problematisch bei abweichenden Tenorierungen. Da müsste sich der Korrektor jedes Mal die Mühe machen, den Tenor mit den Entscheidungsgründen abzugleichen und das machen nur die Wenigsten sondern schreiben halt einfach ein "falsch" an den Rand oder ignorieren den Tenor. Sehr oft hatte ich auch das Gefühl, dass manche Seiten meiner Klausuren überhaupt nicht gelesen wurden und dann der Vorwurf kam, man hätte zu einem Punkt XY nichts geschrieben. Beliebt iist auch der Standardvorwurf, dass es der Klausur an manchen Stellen an der nötigen Tiefe fehle und Klausurteile nur "oberflächlich" bearbeitet worden seien, wenn nicht genug der "Signalwörter" entdeckt wurden. Das kann man als Klausurschreiber dann nur schwer überprüfen, weil es ein komplett schwammiges Kriterium ist.
Kurzum: Auf die Probeklausuren solltest du nicht allzu viel geben. Sie können allenfalls eine leichte Tendenz abbilden. Im echten Examen wird (normalerweise) deutlich mehr Energie in die Korrektur gesteckt.
Das sind Leute, die im Beruf stehen und diese Tätigkeit nebenbei machen. Klar gibt es auch dort Korrektoren, die sehr motiviert sind und eine gute Korrekturarbeit abliefern. Nach meiner eigenen Erfahrung geht der Großteil aber eher nach dem Minimalprinzip an die Klausuren ran. Will heißen: Das Ding wird nur überflogen sowie nach Signalwörtern abgesucht und andere Lösungsansätze als die Musterlösung werden ignoriert oder als fehlerhaft deklariert. Letzteres ist besonders problematisch bei abweichenden Tenorierungen. Da müsste sich der Korrektor jedes Mal die Mühe machen, den Tenor mit den Entscheidungsgründen abzugleichen und das machen nur die Wenigsten sondern schreiben halt einfach ein "falsch" an den Rand oder ignorieren den Tenor. Sehr oft hatte ich auch das Gefühl, dass manche Seiten meiner Klausuren überhaupt nicht gelesen wurden und dann der Vorwurf kam, man hätte zu einem Punkt XY nichts geschrieben. Beliebt iist auch der Standardvorwurf, dass es der Klausur an manchen Stellen an der nötigen Tiefe fehle und Klausurteile nur "oberflächlich" bearbeitet worden seien, wenn nicht genug der "Signalwörter" entdeckt wurden. Das kann man als Klausurschreiber dann nur schwer überprüfen, weil es ein komplett schwammiges Kriterium ist.
Kurzum: Auf die Probeklausuren solltest du nicht allzu viel geben. Sie können allenfalls eine leichte Tendenz abbilden. Im echten Examen wird (normalerweise) deutlich mehr Energie in die Korrektur gesteckt.