23.01.2022, 00:06
Also bei uns in Heidelberg gibt es einen Prof, der war zB in Aix-en-Provence und hat da seinen maitre en droit gemacht, es kann also auch Frankreich sein.
Außerdem sind mit den Qualifikationen, die man für eine Karriere in der Wissenschaft braucht, auch sehr gute Stipendien drinne plus die US-Unis geben auch Rabatte auf die Studiengebühren.
Außerdem sind mit den Qualifikationen, die man für eine Karriere in der Wissenschaft braucht, auch sehr gute Stipendien drinne plus die US-Unis geben auch Rabatte auf die Studiengebühren.
30.01.2022, 21:27
Es wird immer viel von Stipendien hier und Studienrabatte dort erzählt. Im Grunde finanziert sich das trotzdem nicht so einfach an den Elite-Unis. Hinzu kommt nämlich auch, dass das Masterprogramm in Oxford/Cambridge/Havard/Yale etc. auch anspruchsvoller ist als anderswo, wodurch weniger Zeit bleibt, um parallel noch für eine Kanzlei aus dem HO aus zu arbeiten. Es mag sein, dass ich einfach falsch informiert bin, aber ein LLM zB in Oxford kostet seit dem Brexit für Deutsche ca. 35.000 € Studiengebühren + ca. 1.200 € x 12 Monate Lebensunterhalt (laut HP Oxford). Insgesamt kommt man also auf Kosten von ca. 50.000 €. Studienrabatte der Uni sind (zu Recht) unrealistisch für Deutsche ohne Fluchthintergrund und eher Studenten aus Afrika/ Asien/ Südamerika vorbehalten. Das DAAD Stipendium umfasst zumindest 10.000€ für Studiengebühren und 12.000€ für den Lebensunterhalt. Trotzdem braucht man also noch Eigenkapital/ Kredit iHv 28.000 €. Das ist schon eine Ansage. Cambridge mag etwas günstiger sein. US-Unis eher etwas teurer (+ Flüge, falls man zwischendurch auch mal wieder nach DE möchte). Ich will überhaupt nicht rumjammern. Jeder, der von diesen Unis allein schon aufgrund seiner Noten angenommen wird, wird höchstwahrscheinlich ein privilegiertes Leben führen können, für das ein solcher LLM nicht Voraussetzung ist. Trotzdem fühlt sich das als Deutscher, der kostenlose Bildung gewöhnt ist, falsch an. Ich werde meinen LLM daher an einer Uni machen, die einem nicht so viel Geld abknöpft und voraussichtlich auch weniger Zeit in Anspruch nimmt, um nebenher arbeiten zu können.
31.01.2022, 00:25
(30.01.2022, 21:27)Gast schrieb: Es wird immer viel von Stipendien hier und Studienrabatte dort erzählt. Im Grunde finanziert sich das trotzdem nicht so einfach an den Elite-Unis. Hinzu kommt nämlich auch, dass das Masterprogramm in Oxford/Cambridge/Havard/Yale etc. auch anspruchsvoller ist als anderswo, wodurch weniger Zeit bleibt, um parallel noch für eine Kanzlei aus dem HO aus zu arbeiten. Es mag sein, dass ich einfach falsch informiert bin, aber ein LLM zB in Oxford kostet seit dem Brexit für Deutsche ca. 35.000 € Studiengebühren + ca. 1.200 € x 12 Monate Lebensunterhalt (laut HP Oxford). Insgesamt kommt man also auf Kosten von ca. 50.000 €. Studienrabatte der Uni sind (zu Recht) unrealistisch für Deutsche ohne Fluchthintergrund und eher Studenten aus Afrika/ Asien/ Südamerika vorbehalten. Das DAAD Stipendium umfasst zumindest 10.000€ für Studiengebühren und 12.000€ für den Lebensunterhalt. Trotzdem braucht man also noch Eigenkapital/ Kredit iHv 28.000 €. Das ist schon eine Ansage. Cambridge mag etwas günstiger sein. US-Unis eher etwas teurer (+ Flüge, falls man zwischendurch auch mal wieder nach DE möchte). Ich will überhaupt nicht rumjammern. Jeder, der von diesen Unis allein schon aufgrund seiner Noten angenommen wird, wird höchstwahrscheinlich ein privilegiertes Leben führen können, für das ein solcher LLM nicht Voraussetzung ist. Trotzdem fühlt sich das als Deutscher, der kostenlose Bildung gewöhnt ist, falsch an. Ich werde meinen LLM daher an einer Uni machen, die einem nicht so viel Geld abknöpft und voraussichtlich auch weniger Zeit in Anspruch nimmt, um nebenher arbeiten zu können.Dass ein LLM ein kostenintensives Unterfangen ist, steht außer Frage. Nur eine winzige Anzahl der LLM-Studenten kann den gesamten Teil der Kosten mit Stipendien abdecken. Im Regelfall sind Stipendien (selbst in Kombination) nur ein Teilaspekt der Finanzierung.
Am Ende ist es eine Kosten-Nutzen-Abwägung. Die parallele WissMit-Tätigkeit bei einer deutschsprachigen Kanzlei schmälert in meinen Augen übrigens den Nutzen ganz erheblich, da vor allem die lernfreie Zeit für die LLM-Erfahrung Bedeutung hat.
31.01.2022, 15:29
(30.01.2022, 21:27)Gast schrieb: Es wird immer viel von Stipendien hier und Studienrabatte dort erzählt. Im Grunde finanziert sich das trotzdem nicht so einfach an den Elite-Unis. Hinzu kommt nämlich auch, dass das Masterprogramm in Oxford/Cambridge/Havard/Yale etc. auch anspruchsvoller ist als anderswo, wodurch weniger Zeit bleibt, um parallel noch für eine Kanzlei aus dem HO aus zu arbeiten. Es mag sein, dass ich einfach falsch informiert bin, aber ein LLM zB in Oxford kostet seit dem Brexit für Deutsche ca. 35.000 € Studiengebühren + ca. 1.200 € x 12 Monate Lebensunterhalt (laut HP Oxford). Insgesamt kommt man also auf Kosten von ca. 50.000 €. Studienrabatte der Uni sind (zu Recht) unrealistisch für Deutsche ohne Fluchthintergrund und eher Studenten aus Afrika/ Asien/ Südamerika vorbehalten. Das DAAD Stipendium umfasst zumindest 10.000€ für Studiengebühren und 12.000€ für den Lebensunterhalt. Trotzdem braucht man also noch Eigenkapital/ Kredit iHv 28.000 €. Das ist schon eine Ansage. Cambridge mag etwas günstiger sein. US-Unis eher etwas teurer (+ Flüge, falls man zwischendurch auch mal wieder nach DE möchte). Ich will überhaupt nicht rumjammern. Jeder, der von diesen Unis allein schon aufgrund seiner Noten angenommen wird, wird höchstwahrscheinlich ein privilegiertes Leben führen können, für das ein solcher LLM nicht Voraussetzung ist. Trotzdem fühlt sich das als Deutscher, der kostenlose Bildung gewöhnt ist, falsch an. Ich werde meinen LLM daher an einer Uni machen, die einem nicht so viel Geld abknöpft und voraussichtlich auch weniger Zeit in Anspruch nimmt, um nebenher arbeiten zu können.
LL.M. Oxford (= M Jur) ist sogar noch mal deutlich teurer als von dir angenommen. Laut Website 38,410 Pfund, das sind derzeit umgerechnet über 46k €. Der DAAD schreibt aber, dass Studiengebühren für UK derzeit in Höhe von bis zu 18k pro Jahr übernommen werden können (und nicht nur 10k). Dazu kommt dann noch das Stipendium mit etwas über 1k pro Monat. Das ist aber immer noch ein ziemliches Brett, vor allem für die, die danach/nebenbei nicht unbedingt in die GK wollen. Ich kann deinen Frust gut nachvollziehen.
03.02.2022, 23:13
(23.01.2022, 00:06)Gast schrieb: Also bei uns in Heidelberg gibt es einen Prof, der war zB in Aix-en-Provence und hat da seinen maitre en droit gemacht, es kann also auch Frankreich sein.
Außerdem sind mit den Qualifikationen, die man für eine Karriere in der Wissenschaft braucht, auch sehr gute Stipendien drinne plus die US-Unis geben auch Rabatte auf die Studiengebühren.
Ist das dieser Aix-Maître, der über Tübingen läuft? Den gibt es ja auch immer wieder. Wenn da jemand berichten kann, wie das läuft, wäre interessiert.
20.02.2022, 22:27
Hat eigentlich mal jemand davon gehört, dass während eines LL.M.s zB in den Niederlanden ein Auslandssemester an einer Partneruni in den USA/ Australien rangehängt wurde? Ist laut einigen Unis wohl möglich, man studiert dafür zwar ein Semester mehr, zahlt aber nur die niederländischen Studiengebühren.
21.02.2022, 16:37
(03.02.2022, 23:13)Gast schrieb:(23.01.2022, 00:06)Gast schrieb: Also bei uns in Heidelberg gibt es einen Prof, der war zB in Aix-en-Provence und hat da seinen maitre en droit gemacht, es kann also auch Frankreich sein.
Außerdem sind mit den Qualifikationen, die man für eine Karriere in der Wissenschaft braucht, auch sehr gute Stipendien drinne plus die US-Unis geben auch Rabatte auf die Studiengebühren.
Ist das dieser Aix-Maître, der über Tübingen läuft? Den gibt es ja auch immer wieder. Wenn da jemand berichten kann, wie das läuft, wäre interessiert.
Der Maitre läuft über 2 Semester. Man hat Vorlesungen, travaux dirigés (eine Art Fallbesprechung) und muss Prüfungen absolvieren (mündlich und schriftlich) und sogar an einem Moot Court teilnehmen. Die Arbeitsbelastung ist dementsprechend durchaus hoch. Zusätzlich sollte man recht fit im Französischen sein, weil natürlich fast alle Veranstaltungen auf französisch stattfinden. Wer einmal eine französische Vorlesung gehört hat, der weiß, dass die den Begriff "VorLESUNG" wörtlich nehmen. Außerdem reagieren die Franzosen allergisch auf Englisch oder sonstige Fremdsprachen...

Zum Karrieremehrwert: Nicht überbewerten. Sicherlich ganz nett, wenn man im internationalem Recht arbeitet oder im französischsprachigen Ausland. Für die meisten Absolventen, die ja in Deutschland arbeiten und auch deutsches Recht machen, dürfte der Mehrwert aber begrenzt sein. Wenn man nur geil auf einen Karrierebooster ist, dann dürfte eine Promotion oder ein LLM sinnvoller sein.
Zum Mehrwert für die persönliche Entwicklung: Tolle Erfahrung, Aix ist eine sehr schöne Stadt und man lernt sehr viele Studenten aus aller Welt kennen, zusätzlich wunderbar angenehmes und warmes Klima in Südfrankreich.