08.01.2022, 20:28
200 Verfahren sind tatsächlich bei uns (StA in NRW) auch normal. Die abgesoffenen Dezernate haben 300. 120 hat keiner.
08.01.2022, 21:21
(08.01.2022, 18:09)Gast schrieb: Tipp 1: nicht durchdrehen
Tipp 2: Prioritäten setzen (Haft/FS)
Tipp 3: Keine unnötige Ermittlungen anordnen
Tipp 4: Von 153 ff. StPO Gebrauch machen
Tipp 5: Vorlagen/Muster sammeln! Es gibt nichts bei der StA was nicht schon mal ein Kollege bearbeitet hätte.
Tipp 6: 50.01% reicht für den hinreichenden Tatverdacht.
Tipp 7: Nicht 12 Std am Tag arbeiten. Irgendwann macht man mehr falsch als richtig
Jenes, gerade Tipp Nr. 4 und Nr. 6 schon bei jedem neuen Eingang exzessiv anwenden (insbesondere 154 I StPO, i.d.R. der geringste Begründungsaufwand wenn die Votaussetzungen von 480 StPO vorliegen). Bei den alten angeschwollenen Verfahren Mut und Entscheidungsfreude beweisen - bei Aktenzeichen aus 17-19 wird realistisch gesehen in einer allg. Abteilung meist wohl kein hinreichender TV mehr zu ermitteln sein, wenn er nicht schon vorliegt.
Bei jüngeren Verfahren - falls viel durcheinander ist und man die fallakten nicht mehr ohne erheblichen Zeitaufwand ins Konkretum bekommt -> ausgiebig das Verfahren beschränken, auch das Gericht wird dankbar dafür sein.
Wenn man konsequent diese Tipps befolgt sollte man kein halbes Jahr brauchen und man hat um die 100 offene (gerechnet bei ca 950 Eingängen im Jahr), hat bisher noch bei fast jedem neuen bei uns in der Behörde geklappt der es so gehandhabt hat.
09.01.2022, 08:29
(08.01.2022, 21:21)Gast schrieb:(08.01.2022, 18:09)Gast schrieb: Tipp 1: nicht durchdrehen
Tipp 2: Prioritäten setzen (Haft/FS)
Tipp 3: Keine unnötige Ermittlungen anordnen
Tipp 4: Von 153 ff. StPO Gebrauch machen
Tipp 5: Vorlagen/Muster sammeln! Es gibt nichts bei der StA was nicht schon mal ein Kollege bearbeitet hätte.
Tipp 6: 50.01% reicht für den hinreichenden Tatverdacht.
Tipp 7: Nicht 12 Std am Tag arbeiten. Irgendwann macht man mehr falsch als richtig
Jenes, gerade Tipp Nr. 4 und Nr. 6 schon bei jedem neuen Eingang exzessiv anwenden (insbesondere 154 I StPO, i.d.R. der geringste Begründungsaufwand wenn die Votaussetzungen von 480 StPO vorliegen). Bei den alten angeschwollenen Verfahren Mut und Entscheidungsfreude beweisen - bei Aktenzeichen aus 17-19 wird realistisch gesehen in einer allg. Abteilung meist wohl kein hinreichender TV mehr zu ermitteln sein, wenn er nicht schon vorliegt.
Bei jüngeren Verfahren - falls viel durcheinander ist und man die fallakten nicht mehr ohne erheblichen Zeitaufwand ins Konkretum bekommt -> ausgiebig das Verfahren beschränken, auch das Gericht wird dankbar dafür sein.
Wenn man konsequent diese Tipps befolgt sollte man kein halbes Jahr brauchen und man hat um die 100 offene (gerechnet bei ca 950 Eingängen im Jahr), hat bisher noch bei fast jedem neuen bei uns in der Behörde geklappt der es so gehandhabt hat.
Hier auch frischgebackene StAin- bin auch total langsam. Das ist einfach so- alles andere wäre ein Wunder. Ich frage auch in fast jedem Fall meine Kollegen - geht einfach schneller als ggf. ewig Rspr. Und Kommentare zu wälzen. Alles was schwierig nachweisbar wird stelle ich ein. Im Übrigen hilft nur Gelassenheit - es ist wie es ist und keiner erwartet von dir, dass du am Anfang das normale Pensum schaffst.
09.01.2022, 10:19
(09.01.2022, 08:29)StAin auf Probe schrieb:(08.01.2022, 21:21)Gast schrieb:(08.01.2022, 18:09)Gast schrieb: Tipp 1: nicht durchdrehen
Tipp 2: Prioritäten setzen (Haft/FS)
Tipp 3: Keine unnötige Ermittlungen anordnen
Tipp 4: Von 153 ff. StPO Gebrauch machen
Tipp 5: Vorlagen/Muster sammeln! Es gibt nichts bei der StA was nicht schon mal ein Kollege bearbeitet hätte.
Tipp 6: 50.01% reicht für den hinreichenden Tatverdacht.
Tipp 7: Nicht 12 Std am Tag arbeiten. Irgendwann macht man mehr falsch als richtig
Jenes, gerade Tipp Nr. 4 und Nr. 6 schon bei jedem neuen Eingang exzessiv anwenden (insbesondere 154 I StPO, i.d.R. der geringste Begründungsaufwand wenn die Votaussetzungen von 480 StPO vorliegen). Bei den alten angeschwollenen Verfahren Mut und Entscheidungsfreude beweisen - bei Aktenzeichen aus 17-19 wird realistisch gesehen in einer allg. Abteilung meist wohl kein hinreichender TV mehr zu ermitteln sein, wenn er nicht schon vorliegt.
Bei jüngeren Verfahren - falls viel durcheinander ist und man die fallakten nicht mehr ohne erheblichen Zeitaufwand ins Konkretum bekommt -> ausgiebig das Verfahren beschränken, auch das Gericht wird dankbar dafür sein.
Wenn man konsequent diese Tipps befolgt sollte man kein halbes Jahr brauchen und man hat um die 100 offene (gerechnet bei ca 950 Eingängen im Jahr), hat bisher noch bei fast jedem neuen bei uns in der Behörde geklappt der es so gehandhabt hat.
Hier auch frischgebackene StAin- bin auch total langsam. Das ist einfach so- alles andere wäre ein Wunder. Ich frage auch in fast jedem Fall meine Kollegen - geht einfach schneller als ggf. ewig Rspr. Und Kommentare zu wälzen. Alles was schwierig nachweisbar wird stelle ich ein. Im Übrigen hilft nur Gelassenheit - es ist wie es ist und keiner erwartet von dir, dass du am Anfang das normale Pensum schaffst.
hier der TE - das beruhigt mich ein wenig und exakt dasselbe mach ich auch. fragen über fragen - aber zumindest etwas einlesen in die akte dann schon, sonst lern ich nix draus.
zum post davor: was bedeutet im zusammenhang mit 153 der 480 stpo? hab grade nichts da um dem genauer nachzugehen.
09.01.2022, 10:20
(09.01.2022, 10:19)Gast schrieb:(09.01.2022, 08:29)StAin auf Probe schrieb:(08.01.2022, 21:21)Gast schrieb:(08.01.2022, 18:09)Gast schrieb: Tipp 1: nicht durchdrehen
Tipp 2: Prioritäten setzen (Haft/FS)
Tipp 3: Keine unnötige Ermittlungen anordnen
Tipp 4: Von 153 ff. StPO Gebrauch machen
Tipp 5: Vorlagen/Muster sammeln! Es gibt nichts bei der StA was nicht schon mal ein Kollege bearbeitet hätte.
Tipp 6: 50.01% reicht für den hinreichenden Tatverdacht.
Tipp 7: Nicht 12 Std am Tag arbeiten. Irgendwann macht man mehr falsch als richtig
Jenes, gerade Tipp Nr. 4 und Nr. 6 schon bei jedem neuen Eingang exzessiv anwenden (insbesondere 154 I StPO, i.d.R. der geringste Begründungsaufwand wenn die Votaussetzungen von 480 StPO vorliegen). Bei den alten angeschwollenen Verfahren Mut und Entscheidungsfreude beweisen - bei Aktenzeichen aus 17-19 wird realistisch gesehen in einer allg. Abteilung meist wohl kein hinreichender TV mehr zu ermitteln sein, wenn er nicht schon vorliegt.
Bei jüngeren Verfahren - falls viel durcheinander ist und man die fallakten nicht mehr ohne erheblichen Zeitaufwand ins Konkretum bekommt -> ausgiebig das Verfahren beschränken, auch das Gericht wird dankbar dafür sein.
Wenn man konsequent diese Tipps befolgt sollte man kein halbes Jahr brauchen und man hat um die 100 offene (gerechnet bei ca 950 Eingängen im Jahr), hat bisher noch bei fast jedem neuen bei uns in der Behörde geklappt der es so gehandhabt hat.
Hier auch frischgebackene StAin- bin auch total langsam. Das ist einfach so- alles andere wäre ein Wunder. Ich frage auch in fast jedem Fall meine Kollegen - geht einfach schneller als ggf. ewig Rspr. Und Kommentare zu wälzen. Alles was schwierig nachweisbar wird stelle ich ein. Im Übrigen hilft nur Gelassenheit - es ist wie es ist und keiner erwartet von dir, dass du am Anfang das normale Pensum schaffst.
hier der TE - das beruhigt mich ein wenig und exakt dasselbe mach ich auch. fragen über fragen - aber zumindest etwas einlesen in die akte dann schon, sonst lern ich nix draus.
zum post davor: was bedeutet im zusammenhang mit 153 der 480 stpo? hab grade nichts da um dem genauer nachzugehen.
154*
09.01.2022, 10:27
(09.01.2022, 10:19)Gast schrieb:(09.01.2022, 08:29)StAin auf Probe schrieb:(08.01.2022, 21:21)Gast schrieb:(08.01.2022, 18:09)Gast schrieb: Tipp 1: nicht durchdrehen
Tipp 2: Prioritäten setzen (Haft/FS)
Tipp 3: Keine unnötige Ermittlungen anordnen
Tipp 4: Von 153 ff. StPO Gebrauch machen
Tipp 5: Vorlagen/Muster sammeln! Es gibt nichts bei der StA was nicht schon mal ein Kollege bearbeitet hätte.
Tipp 6: 50.01% reicht für den hinreichenden Tatverdacht.
Tipp 7: Nicht 12 Std am Tag arbeiten. Irgendwann macht man mehr falsch als richtig
Jenes, gerade Tipp Nr. 4 und Nr. 6 schon bei jedem neuen Eingang exzessiv anwenden (insbesondere 154 I StPO, i.d.R. der geringste Begründungsaufwand wenn die Votaussetzungen von 480 StPO vorliegen). Bei den alten angeschwollenen Verfahren Mut und Entscheidungsfreude beweisen - bei Aktenzeichen aus 17-19 wird realistisch gesehen in einer allg. Abteilung meist wohl kein hinreichender TV mehr zu ermitteln sein, wenn er nicht schon vorliegt.
Bei jüngeren Verfahren - falls viel durcheinander ist und man die fallakten nicht mehr ohne erheblichen Zeitaufwand ins Konkretum bekommt -> ausgiebig das Verfahren beschränken, auch das Gericht wird dankbar dafür sein.
Wenn man konsequent diese Tipps befolgt sollte man kein halbes Jahr brauchen und man hat um die 100 offene (gerechnet bei ca 950 Eingängen im Jahr), hat bisher noch bei fast jedem neuen bei uns in der Behörde geklappt der es so gehandhabt hat.
Hier auch frischgebackene StAin- bin auch total langsam. Das ist einfach so- alles andere wäre ein Wunder. Ich frage auch in fast jedem Fall meine Kollegen - geht einfach schneller als ggf. ewig Rspr. Und Kommentare zu wälzen. Alles was schwierig nachweisbar wird stelle ich ein. Im Übrigen hilft nur Gelassenheit - es ist wie es ist und keiner erwartet von dir, dass du am Anfang das normale Pensum schaffst.
hier der TE - das beruhigt mich ein wenig und exakt dasselbe mach ich auch. fragen über fragen - aber zumindest etwas einlesen in die akte dann schon, sonst lern ich nix draus.
zum post davor: was bedeutet im zusammenhang mit 153 der 480 stpo? hab grade nichts da um dem genauer nachzugehen.
Ja mir ist es auch zuweilen unangenehm aber die Kollegen wissen einfach auch, dass es anders nicht geht - und ganz ehrlich, woher soll man es auch wissen? Sowas lernt man im Ref einfach nicht und eine Einarbeitung existiert ja nicht - ich sehe es daher einfach entspannt. Und in ein paar Monaten wird es sicher besser werden ;). Viel Erfolg dir.
09.01.2022, 11:51
(09.01.2022, 10:27)StAin auf Probe schrieb:(09.01.2022, 10:19)Gast schrieb:(09.01.2022, 08:29)StAin auf Probe schrieb:(08.01.2022, 21:21)Gast schrieb:(08.01.2022, 18:09)Gast schrieb: Tipp 1: nicht durchdrehen
Tipp 2: Prioritäten setzen (Haft/FS)
Tipp 3: Keine unnötige Ermittlungen anordnen
Tipp 4: Von 153 ff. StPO Gebrauch machen
Tipp 5: Vorlagen/Muster sammeln! Es gibt nichts bei der StA was nicht schon mal ein Kollege bearbeitet hätte.
Tipp 6: 50.01% reicht für den hinreichenden Tatverdacht.
Tipp 7: Nicht 12 Std am Tag arbeiten. Irgendwann macht man mehr falsch als richtig
Jenes, gerade Tipp Nr. 4 und Nr. 6 schon bei jedem neuen Eingang exzessiv anwenden (insbesondere 154 I StPO, i.d.R. der geringste Begründungsaufwand wenn die Votaussetzungen von 480 StPO vorliegen). Bei den alten angeschwollenen Verfahren Mut und Entscheidungsfreude beweisen - bei Aktenzeichen aus 17-19 wird realistisch gesehen in einer allg. Abteilung meist wohl kein hinreichender TV mehr zu ermitteln sein, wenn er nicht schon vorliegt.
Bei jüngeren Verfahren - falls viel durcheinander ist und man die fallakten nicht mehr ohne erheblichen Zeitaufwand ins Konkretum bekommt -> ausgiebig das Verfahren beschränken, auch das Gericht wird dankbar dafür sein.
Wenn man konsequent diese Tipps befolgt sollte man kein halbes Jahr brauchen und man hat um die 100 offene (gerechnet bei ca 950 Eingängen im Jahr), hat bisher noch bei fast jedem neuen bei uns in der Behörde geklappt der es so gehandhabt hat.
Hier auch frischgebackene StAin- bin auch total langsam. Das ist einfach so- alles andere wäre ein Wunder. Ich frage auch in fast jedem Fall meine Kollegen - geht einfach schneller als ggf. ewig Rspr. Und Kommentare zu wälzen. Alles was schwierig nachweisbar wird stelle ich ein. Im Übrigen hilft nur Gelassenheit - es ist wie es ist und keiner erwartet von dir, dass du am Anfang das normale Pensum schaffst.
hier der TE - das beruhigt mich ein wenig und exakt dasselbe mach ich auch. fragen über fragen - aber zumindest etwas einlesen in die akte dann schon, sonst lern ich nix draus.
zum post davor: was bedeutet im zusammenhang mit 153 der 480 stpo? hab grade nichts da um dem genauer nachzugehen.
Ja mir ist es auch zuweilen unangenehm aber die Kollegen wissen einfach auch, dass es anders nicht geht - und ganz ehrlich, woher soll man es auch wissen? Sowas lernt man im Ref einfach nicht und eine Einarbeitung existiert ja nicht - ich sehe es daher einfach entspannt. Und in ein paar Monaten wird es sicher besser werden ;). Viel Erfolg dir.
dir auch!
11.01.2022, 19:12
Ich kann mich den Vorrednern nur anstellen. Gerade bei den komplizierten und oft alten Sachen so schnell "draufhauen" wie möglich. Die Sachen nicht dick werden lassen (mit Ausnahmen von wenigen Verfahren, bei denen es sich lohnt)! Anklage oder einstellen. Bei der Einstellung hilft auch manchmal ein mentaler Rollentausch. Man kann dann etwas stärker die entlastenden Umstände gewichten und die Sache einstellen.
11.01.2022, 23:33
Wenn Du keinen ganz schlechten Draht zum AL hast, würde ich ganz offen ansprechen, was priorisiert werden soll: klar, Haftsachen - aber dann? Müssen die Zahlen runter oder dicke alte Sachen weg? Da können unterschiedliche Erwartungen bestehen, und Du wirst auch beurteilt werden, da ist es besser, vorher drüber zu reden.
12.01.2022, 22:20
(11.01.2022, 23:33)Praktiker schrieb: Wenn Du keinen ganz schlechten Draht zum AL hast, würde ich ganz offen ansprechen, was priorisiert werden soll: klar, Haftsachen - aber dann? Müssen die Zahlen runter oder dicke alte Sachen weg? Da können unterschiedliche Erwartungen bestehen, und Du wirst auch beurteilt werden, da ist es besser, vorher drüber zu reden.
da erwartet zum glück keiner von mir das aufzuräumen. selbst würde ich das aber gerne, doch das dauert freilich. daher mach ich platt was ich kann und vertretbar ist. zutrag sollte ich freilich schaffen und das klappt auch, dank langer arbeitszeiten und ausdauer - denke mal bis monat 3 passt das, bis dann das dez erweitert wird ab kleinem zeichnungsrecht. wird dann bis zum großen nochmal hart, denn bis dahin wird auf 100% erhöht, von jetzt 50. und dann kommen vor ende des ersten jahres noch vertretung und eildienst. jeder weiß, dass das nicht mein aktenberg ist und da herrscht verständnis. mir ist es nur wichtig das zu schaffen. bisher reichen auch 10-11h von mo-fr, sodass ich samstags notfalls ausgleichen kann.
ich bin aber zuversichtlich das mit der zeit auf angenehmere arbeitszeit zu bringen, wobei es für mich im moment kein malus ist lange zu arbeiten, da es mir gut gefällt und ich jeden tag besser klar komme.
mich hat einfach die masse überrascht, doch es ist machbar.