06.12.2021, 16:54
(06.12.2021, 09:50)Gast schrieb: Zu SH:
SH hat im 1. StEx schon eine der bundesweit höchsten Durchfallquote. Ob es an der Ausbildung oder an der Auswahl der Klausurfälle bzw. Auswahl der Hilfsmittel liegt, kann ich dir nicht sagen. Dafür fehlt mir der Vergleich.
Im 2. StEx schreibt SH mit HH und HB im GPA Nord dieselben Klausuren. Das Ausgangsniveau in HH (Eingangsvss. idR zweistelliges Prädikat) ist deutlich höher. Wie die Vorbereitung in SH läuft, kann ich nicht sagen, bin fürs zweite nach Nds geflüchtet und habe mich im Vergleich zum 1. Examen (ohne SP) um knapp 3 Punkte verbessert.
Das ist vielleicht auch ein Punkt, der berücksichtigt werden sollte, einige Bundesländer haben schon bei der Einstellung der Referendare hohe Ansprüche, was zu einem hohen Ausgangsniveau führt und so prozentual zu weniger Durchfallern und mehr Prädikaten
Hast du das Erste in SH gemacht oder Hamburg?
06.12.2021, 17:00
(06.12.2021, 16:54)TontonUchiha schrieb:(06.12.2021, 09:50)Gast schrieb: Zu SH:
SH hat im 1. StEx schon eine der bundesweit höchsten Durchfallquote. Ob es an der Ausbildung oder an der Auswahl der Klausurfälle bzw. Auswahl der Hilfsmittel liegt, kann ich dir nicht sagen. Dafür fehlt mir der Vergleich.
Im 2. StEx schreibt SH mit HH und HB im GPA Nord dieselben Klausuren. Das Ausgangsniveau in HH (Eingangsvss. idR zweistelliges Prädikat) ist deutlich höher. Wie die Vorbereitung in SH läuft, kann ich nicht sagen, bin fürs zweite nach Nds geflüchtet und habe mich im Vergleich zum 1. Examen (ohne SP) um knapp 3 Punkte verbessert.
Das ist vielleicht auch ein Punkt, der berücksichtigt werden sollte, einige Bundesländer haben schon bei der Einstellung der Referendare hohe Ansprüche, was zu einem hohen Ausgangsniveau führt und so prozentual zu weniger Durchfallern und mehr Prädikaten
Hast du das Erste in SH gemacht oder Hamburg?
Das erste in SH (7 Punkte im Staatsteil) das zweite in Nds
07.12.2021, 23:08
Man wird halt immer in Relation zu den Mitprüflingen bewertet. Das ist im GPA-Bereich schon ein echter Nachteil.
07.12.2021, 23:36
Also die These, dass in BaWü intelligentere Menschen ihr Referendariat absolvieren würden, ist ja sowas von aus dem Arsch gezogen, dass man darüber nun wirklich lachen sollte. Die Anzahl der Referendare in BaWü mit unterschiedlichen Lebensläufen und die teilweise hohen Durchfallquoten an einigen Universitätsstädten müsste eigentlich zu der Annahme führen, dass BaWü im Gegensatz zu NRW auf den Bundesländervergleich scheißt und sein eigenes Ding durchzieht. Übrigens ist es in Bayern nicht anders.
Zudem: Es ist mir nicht bekannt, dass gerade in BaWü und Bayern eine hochkarätige Juristengeneration gezüchtet wird, die unseren Rechtsstaat vor dem lang befürchteten Zusammenbruch bewahren wird. An überaus großer Intelligenz sind mir die Damen und Herren im beruflichen Alltag nicht begegnet. Sie sind schlichtweg einfache Juristen, mit mäßigem Verstand, wie sie auch in NRW oder Schleswig-Holstein angetroffen werden können.
Meine These: Baden-Würtemberg ist der Auffassung, dass das Erste Staatsexamen bereits eine ausreichende Grundlage für die weitere berufliche Tätigkeit eines Volljuristen bietet, sodass die strenge Bewertung im Zweiten Staatsexamen meist ausfällt. Durchfallquoten sind politisch gesteuerte Instrumente, um den Arbeitsmarkt zu entlasten. NRW fährt eine andere Strategie und produziert neuerdings höhere Durchfallquoten, weil die Voraussetzungen zum schriftlichen Bestehen des Examens verschärft wurden. In Zukunft werden in NRW bei einer gleichbleibenden Strenge der Korrektur und des Schwierigkeitgrades der Klausuren Durchfallquoten von über 25% der Realität entsprechen.
Mein Tipp: Mach es wie ein Kollege von mir. Geh nach BaWü. Er hatte ein tolles Referendariat und war mit seinem Zweiten Examen trotz schlechtem Ersten Examen aus NRW (4,X) deutlich erfolgreicher (7,X).
Viel Erfolg!
Zudem: Es ist mir nicht bekannt, dass gerade in BaWü und Bayern eine hochkarätige Juristengeneration gezüchtet wird, die unseren Rechtsstaat vor dem lang befürchteten Zusammenbruch bewahren wird. An überaus großer Intelligenz sind mir die Damen und Herren im beruflichen Alltag nicht begegnet. Sie sind schlichtweg einfache Juristen, mit mäßigem Verstand, wie sie auch in NRW oder Schleswig-Holstein angetroffen werden können.
Meine These: Baden-Würtemberg ist der Auffassung, dass das Erste Staatsexamen bereits eine ausreichende Grundlage für die weitere berufliche Tätigkeit eines Volljuristen bietet, sodass die strenge Bewertung im Zweiten Staatsexamen meist ausfällt. Durchfallquoten sind politisch gesteuerte Instrumente, um den Arbeitsmarkt zu entlasten. NRW fährt eine andere Strategie und produziert neuerdings höhere Durchfallquoten, weil die Voraussetzungen zum schriftlichen Bestehen des Examens verschärft wurden. In Zukunft werden in NRW bei einer gleichbleibenden Strenge der Korrektur und des Schwierigkeitgrades der Klausuren Durchfallquoten von über 25% der Realität entsprechen.
Mein Tipp: Mach es wie ein Kollege von mir. Geh nach BaWü. Er hatte ein tolles Referendariat und war mit seinem Zweiten Examen trotz schlechtem Ersten Examen aus NRW (4,X) deutlich erfolgreicher (7,X).
Viel Erfolg!
08.12.2021, 02:19
(07.12.2021, 23:36)Gast schrieb: Also die These, dass in BaWü intelligentere Menschen ihr Referendariat absolvieren würden, ist ja sowas von aus dem Arsch gezogen, dass man darüber nun wirklich lachen sollte. Die Anzahl der Referendare in BaWü mit unterschiedlichen Lebensläufen und die teilweise hohen Durchfallquoten an einigen Universitätsstädten müsste eigentlich zu der Annahme führen, dass BaWü im Gegensatz zu NRW auf den Bundesländervergleich scheißt und sein eigenes Ding durchzieht. Übrigens ist es in Bayern nicht anders.
Zudem: Es ist mir nicht bekannt, dass gerade in BaWü und Bayern eine hochkarätige Juristengeneration gezüchtet wird, die unseren Rechtsstaat vor dem lang befürchteten Zusammenbruch bewahren wird. An überaus großer Intelligenz sind mir die Damen und Herren im beruflichen Alltag nicht begegnet. Sie sind schlichtweg einfache Juristen, mit mäßigem Verstand, wie sie auch in NRW oder Schleswig-Holstein angetroffen werden können.
Meine These: Baden-Würtemberg ist der Auffassung, dass das Erste Staatsexamen bereits eine ausreichende Grundlage für die weitere berufliche Tätigkeit eines Volljuristen bietet, sodass die strenge Bewertung im Zweiten Staatsexamen meist ausfällt. Durchfallquoten sind politisch gesteuerte Instrumente, um den Arbeitsmarkt zu entlasten. NRW fährt eine andere Strategie und produziert neuerdings höhere Durchfallquoten, weil die Voraussetzungen zum schriftlichen Bestehen des Examens verschärft wurden. In Zukunft werden in NRW bei einer gleichbleibenden Strenge der Korrektur und des Schwierigkeitgrades der Klausuren Durchfallquoten von über 25% der Realität entsprechen.
Mein Tipp: Mach es wie ein Kollege von mir. Geh nach BaWü. Er hatte ein tolles Referendariat und war mit seinem Zweiten Examen trotz schlechtem Ersten Examen aus NRW (4,X) deutlich erfolgreicher (7,X).
Viel Erfolg!
Ha, dann ist es also doch unser guter Unterricht :)
Nur das mit der politischen Steuerung stimmt halt nicht, denn Vorgaben zu Durchfallquoten habe jedenfalls ich noch nie bekommen. Aber vielleicht ist die Verschwörung ja auch so geheim, dass nicht einmal die Prüfer eingeweiht sind?
08.12.2021, 13:53
(08.12.2021, 02:19)Praktiker schrieb: Ha, dann ist es also doch unser guter Unterricht :)
Nur das mit der politischen Steuerung stimmt halt nicht, denn Vorgaben zu Durchfallquoten habe jedenfalls ich noch nie bekommen. Aber vielleicht ist die Verschwörung ja auch so geheim, dass nicht einmal die Prüfer eingeweiht sind?
Hier liegt ein Missverständnis vor: Die politische Steuerung der Durchfallquote bedeutet nicht, dass es Ansagen gebe, am Ende des Jahres eine Durchfallquote von 30% zu haben. Es geht um die Frage, wie die Politik die Bedingungen zum Bestehen der schriftlichen Prüfung in den Prüfungsordnungen ausgestaltet. Sie weiß nämlich, dass die neue Bedingung, von 8 Klausuren 4 bestanden zu haben, zu einer Erhöhung der jährlichen Durchfallquote von 16% auf 25% in NRW führen wird. Wenn die Strenge der Korrektur in NRW durch die LJPAs nicht angepasst wird (bspw. durch Vereinfachung der Klausuren oder vermehrte Anmerkungen zugunsten der Prüflinge, wie es in anderen Bundesländern der Fall ist), hat NRW tatsächlich ein Problem. Für einige Kandidaten wird dieses Bundesland schlicht unattraktiv. Dieses Beispiel ist ein Beweis dafür, dass eine politische Steuerung der Durchfallquote vorliegt. NRW hat zudem ein anderes großes Problem: Die Ausbildung in den Landgerichtsbezirken ist sehr abhängig von der Motivation der AG-Leiter. So existieren seit Jahrzehnten extreme Notenunterschiede zwischen den einzelnen Bezirken, ohne das irgendjemand mal auf den Gendanken kommt, die Defizite in diesen Bezirken zu analysieren bzw. gesonderte Angebote zu schaffen. Stattdessen werden die Bedingungen zum Bestehen des Ersten und des Zweiten Staatsexamens verschärft.
08.12.2021, 17:14
Genau. Und überm Weißwurstäquator zählt die mündliche Prüfung mehr, weil die für die Kandidaten da besonders schwer ist.. Es gab vor einer Weile mal eine kleine Statistik über Wechsler und wie diese sich verbessert/verschlechtert haben. Die Aussagekraft ist nicht besonders, aber besser, als wenn sich hier einer einen (in Zahlen: 1, lol) Bekannten "aus dem Arsch zieht", der sich verbessert hat.
08.12.2021, 18:49
Kann man eigentlich während des Refs das Bundesland wechseln?
08.12.2021, 20:11
(08.12.2021, 13:53)Gast schrieb:(08.12.2021, 02:19)Praktiker schrieb: Ha, dann ist es also doch unser guter Unterricht :)
Nur das mit der politischen Steuerung stimmt halt nicht, denn Vorgaben zu Durchfallquoten habe jedenfalls ich noch nie bekommen. Aber vielleicht ist die Verschwörung ja auch so geheim, dass nicht einmal die Prüfer eingeweiht sind?
Hier liegt ein Missverständnis vor: Die politische Steuerung der Durchfallquote bedeutet nicht, dass es Ansagen gebe, am Ende des Jahres eine Durchfallquote von 30% zu haben. Es geht um die Frage, wie die Politik die Bedingungen zum Bestehen der schriftlichen Prüfung in den Prüfungsordnungen ausgestaltet. Sie weiß nämlich, dass die neue Bedingung, von 8 Klausuren 4 bestanden zu haben, zu einer Erhöhung der jährlichen Durchfallquote von 16% auf 25% in NRW führen wird. Wenn die Strenge der Korrektur in NRW durch die LJPAs nicht angepasst wird (bspw. durch Vereinfachung der Klausuren oder vermehrte Anmerkungen zugunsten der Prüflinge, wie es in anderen Bundesländern der Fall ist), hat NRW tatsächlich ein Problem. Für einige Kandidaten wird dieses Bundesland schlicht unattraktiv. Dieses Beispiel ist ein Beweis dafür, dass eine politische Steuerung der Durchfallquote vorliegt. NRW hat zudem ein anderes großes Problem: Die Ausbildung in den Landgerichtsbezirken ist sehr abhängig von der Motivation der AG-Leiter. So existieren seit Jahrzehnten extreme Notenunterschiede zwischen den einzelnen Bezirken, ohne das irgendjemand mal auf den Gendanken kommt, die Defizite in diesen Bezirken zu analysieren bzw. gesonderte Angebote zu schaffen. Stattdessen werden die Bedingungen zum Bestehen des Ersten und des Zweiten Staatsexamens verschärft.
Wie weit soll das Niveau in den Examensklausuren in NRW denn noch abgesenkt werden? Ihr habt doch schon die einfachsten Aufgaben im Ringtausch und trotzdem überdurchschnittlich hohe Durchfallquoten.
08.12.2021, 22:30
(07.12.2021, 23:36)Gast schrieb: Also die These, dass in BaWü intelligentere Menschen ihr Referendariat absolvieren würden, ist ja sowas von aus dem Arsch gezogen, dass man darüber nun wirklich lachen sollte. Die Anzahl der Referendare in BaWü mit unterschiedlichen Lebensläufen und die teilweise hohen Durchfallquoten an einigen Universitätsstädten müsste eigentlich zu der Annahme führen, dass BaWü im Gegensatz zu NRW auf den Bundesländervergleich scheißt und sein eigenes Ding durchzieht. Übrigens ist es in Bayern nicht anders.
Zudem: Es ist mir nicht bekannt, dass gerade in BaWü und Bayern eine hochkarätige Juristengeneration gezüchtet wird, die unseren Rechtsstaat vor dem lang befürchteten Zusammenbruch bewahren wird. An überaus großer Intelligenz sind mir die Damen und Herren im beruflichen Alltag nicht begegnet. Sie sind schlichtweg einfache Juristen, mit mäßigem Verstand, wie sie auch in NRW oder Schleswig-Holstein angetroffen werden können.
Meine These: Baden-Würtemberg ist der Auffassung, dass das Erste Staatsexamen bereits eine ausreichende Grundlage für die weitere berufliche Tätigkeit eines Volljuristen bietet, sodass die strenge Bewertung im Zweiten Staatsexamen meist ausfällt. Durchfallquoten sind politisch gesteuerte Instrumente, um den Arbeitsmarkt zu entlasten. NRW fährt eine andere Strategie und produziert neuerdings höhere Durchfallquoten, weil die Voraussetzungen zum schriftlichen Bestehen des Examens verschärft wurden. In Zukunft werden in NRW bei einer gleichbleibenden Strenge der Korrektur und des Schwierigkeitgrades der Klausuren Durchfallquoten von über 25% der Realität entsprechen.
Mein Tipp: Mach es wie ein Kollege von mir. Geh nach BaWü. Er hatte ein tolles Referendariat und war mit seinem Zweiten Examen trotz schlechtem Ersten Examen aus NRW (4,X) deutlich erfolgreicher (7,X).
Viel Erfolg!
Danke dir :)
Das Problem an BaWü ist leider dass die mündliche nur mit 30% in die Gesamtnote einfließt und ich im 1 Stex besonders in den mündlichen Prüfungen besser war.
Also meinst du dass das Niveau in BaWü gar nicht sonderlich besser ist als im rest von Deutschland?