14.10.2020, 16:04
(14.10.2020, 15:25)Gast schrieb:(14.10.2020, 00:07)Gast schrieb:(13.10.2020, 20:01)Gast schrieb:(13.10.2020, 16:43)Gast schrieb:(13.10.2020, 16:40)der_david schrieb: Hatte letztes Jahr 6,2 Punkte im 2., und war von der Platzziffer her nicht unter den besten 60%, wohlgemerkt in Bayern. Ob das woanders anders ist? Durchgefallen sind bei uns auch nur 15 % der Teilnehmer.
Platzziffern gibt es nur für Besteher*innen. Der Schnitt aller Teilnehmer*innen (nicht nur der Besteher*innen) ist also ein gutes Stück niedriger.
Bei der Bewerbung konkurrierst du aber auch nur mit Bestehern;)
Und das ändert halt nichts daran, dass man für den Durchschnitt der Leistungen im Examen rein denklogisch alle mit einbeziehen muss. Dass man mit ausreichend zum unteren Teil der Bestehenden gehört, erklärt sich von alleine, da das die unterste Note ist, mit der man besteht. Dennoch liegt der Schnitt der Examen irgendwo bei 5,5 - 6 Punkten. Der Schnitt der Bestehenden dann geschätzt bei 7 bis 7,5.
Zu der Stellenanzeige: Was da drin steht, steht da für die Mandanten, die vielleicht aus Versehen mal sowas zu sehen kriegen. Außerdem ist so eine Stellenanzeige immer auch ein bisschen "Wünsch-Dir-was?" des Arbeitgebers. Sollte man sich nicht drum kümmern. Hab mit unter 8 damals auch ne Stelle angeboten bekommen, die sich an Leute mit Prädikat richtete. Ist halt immer ne Frage der Konkurrenz. Gerade bei kleineren und mittleren Kanzleien werden Stellen ja ausgeschrieben, weil Bedarf da ist. Die kann dann auch nicht ewig unbesetzt bleiben.
Klar, den Schnitt im Examen ändert das nicht. Den Schnitt unter den Bewerbern aber.
Klar. Aber der Bewerberkreis hängt ja auch an der Stelle. Für eine Stelle in einer kleinen Einheit irgendwo in der Pampa könntest Du mit 6 Punkten schon zum oberen Bereich gehören. Für eine Stelle in der Großkanzlei in Hamburg, München oder Berlin halt eher nicht so. Gerade abseits der Großstädte sollte man sich daher ruhig bewerben auf Stellen, die für mehr ausgeschrieben sind. In der freien Wirtschaft sind Notengrenzen ja im Gegensatz zum Staat eher weich :).
16.06.2021, 22:43
Puuuuush.
15.08.2021, 00:04
(26.02.2020, 16:23)Gast schrieb: Also sind Beratungsgesellschaften und Versicherungen ein guter Arbeitgeber für 2 x ausreichend?
Es gibt natürlich immer Leute, die 2 x ausreichend Juristen ausnutzen wollen. Ich habe bisher auch 2 x 2800 brutto monatlich als Gehaltsvorstellung von Arbeitgebern gehört und einmal 3000 bei einer KV. Für Projektjuristenstellen wurden mir 60 k und 70 k genannt.
15.08.2021, 00:10
Fachanwältin für Verwaltungsrecht mit zwei ausreichenden Staatsexamen 6 Monate arbeitslos gemeldet
15.08.2021, 00:56
15.08.2021, 07:47
(15.08.2021, 02:00)Gast schrieb:(15.08.2021, 00:56)Gast schrieb: Im ersten Examen knapp 6 Punkte im zweiten Examen 5,8 Punkte. Alle Klausuren in beiden Examen bis auf eine im einstelligen Bereich ab 1 Punkt bis 10 Punkte. Vortrag und Prüfungsgespräch waren bei mir auch ausreichend. Bei jedem Vorstellungsgespräch, zu dem ich eingeladen wurde, wurde danach gefragt.
Habe während meiner Arbeitslosigkeit Fachanwaltslehrgang Verwaltungsrecht erfolgreich absolviert und zunächst geplant, Fachanwältin für Verwaltungsrecht zu werden. Hatte mir gute Chancen gegenüber Bewerber/ innen mit zwei befriedigenden Examen ausgerechnet. War aber nicht erfolgreich und habe mich auch im öffentlichen Dienst beworben. Habe nach 6 Monaten Arbeitslosigkeit eine Stelle als Sachbearbeiterin bekommen. Verdiene nach Entgeltordnung.
ja und jetzt?
15.08.2021, 11:09
Das Problem bei ausreichend ist nach meiner Beobachtung vor allem das vollkommen zerstörte Selbstbewusstsein dieser Kollegen nach dem zweiten Examen. Wenn die Leute das in den Griff bekommen und einen ansatzweise vernünftigen Einstieg in das Berufsleben schaffen, geht häufig auch noch einiges. Ein Freund und Ref Kollege war nach dem zweiten Examen vollkommen verzweifelt und hat diesen Eindruck auch ggü. Arbeitgebern vermittelt. Damit passierte auch erstmal ein Jahr nichts. Nichts als absagen. Er hat dann glaube ich erstmal als freier Mitarbeiter in einer richtig kleinen Klitsche angefangen. Irgendwie lag ihm da wohl die Arbeit und sein Selbstbewusstsein hat sich mit erfolgreicher Arbeit auch ein wenig aufgebaut. Nach einem Jahr hat er die Kanzlei gewechselt und ist jetzt nach 5 Jahren in dieser Kanzlei Partner geworden (insgesamt 7 Partner und 4 Angestellte Anwälte) und verdient nach eigener Aussage recht ordentlich und ist ziemlich zufrieden. Sein Auftreten jetzt ist aber auch nicht mehr das eines getretenen Hundes.
16.08.2021, 22:41
(15.08.2021, 11:09)Gast schrieb: Das Problem bei ausreichend ist nach meiner Beobachtung vor allem das vollkommen zerstörte Selbstbewusstsein dieser Kollegen nach dem zweiten Examen. Wenn die Leute das in den Griff bekommen und einen ansatzweise vernünftigen Einstieg in das Berufsleben schaffen, geht häufig auch noch einiges. Ein Freund und Ref Kollege war nach dem zweiten Examen vollkommen verzweifelt und hat diesen Eindruck auch ggü. Arbeitgebern vermittelt. Damit passierte auch erstmal ein Jahr nichts. Nichts als absagen. Er hat dann glaube ich erstmal als freier Mitarbeiter in einer richtig kleinen Klitsche angefangen. Irgendwie lag ihm da wohl die Arbeit und sein Selbstbewusstsein hat sich mit erfolgreicher Arbeit auch ein wenig aufgebaut. Nach einem Jahr hat er die Kanzlei gewechselt und ist jetzt nach 5 Jahren in dieser Kanzlei Partner geworden (insgesamt 7 Partner und 4 Angestellte Anwälte) und verdient nach eigener Aussage recht ordentlich und ist ziemlich zufrieden. Sein Auftreten jetzt ist aber auch nicht mehr das eines getretenen Hundes.
16.08.2021, 23:08
(16.08.2021, 22:41)Gast schrieb:(15.08.2021, 11:09)Gast schrieb: Das Problem bei ausreichend ist nach meiner Beobachtung vor allem das vollkommen zerstörte Selbstbewusstsein dieser Kollegen nach dem zweiten Examen. Wenn die Leute das in den Griff bekommen und einen ansatzweise vernünftigen Einstieg in das Berufsleben schaffen, geht häufig auch noch einiges. Ein Freund und Ref Kollege war nach dem zweiten Examen vollkommen verzweifelt und hat diesen Eindruck auch ggü. Arbeitgebern vermittelt. Damit passierte auch erstmal ein Jahr nichts. Nichts als absagen. Er hat dann glaube ich erstmal als freier Mitarbeiter in einer richtig kleinen Klitsche angefangen. Irgendwie lag ihm da wohl die Arbeit und sein Selbstbewusstsein hat sich mit erfolgreicher Arbeit auch ein wenig aufgebaut. Nach einem Jahr hat er die Kanzlei gewechselt und ist jetzt nach 5 Jahren in dieser Kanzlei Partner geworden (insgesamt 7 Partner und 4 Angestellte Anwälte) und verdient nach eigener Aussage recht ordentlich und ist ziemlich zufrieden. Sein Auftreten jetzt ist aber auch nicht mehr das eines getretenen Hundes.
17.08.2021, 01:40
(15.08.2021, 11:09)Gast schrieb: Das Problem bei ausreichend ist nach meiner Beobachtung vor allem das vollkommen zerstörte Selbstbewusstsein dieser Kollegen nach dem zweiten Examen.
Exakt! Ein furchtbares Gefühl, das schnell zu einer Art selffulfilling prohecy werden kann - wer das nach aussen zeigt, hat schon verloren Ein Teufelskreis. Man fühlt sich wertlos, strahlt das aus, und am Ende ist man aus Sicht der Arbeitgeber wertlos und fühlt sich noch wertloser (egal, dass man das Wort eigentlich nicht steigern kann...), obwohl man mit einer besseren Ausstrahlung denselben Arbeitgeber vielleicht überzeugt hätte:
(15.08.2021, 11:09)Gast schrieb: (...) Ein Freund und Ref Kollege war nach dem zweiten Examen vollkommen verzweifelt und hat diesen Eindruck auch ggü. Arbeitgebern vermittelt. Damit passierte auch erstmal ein Jahr nichts. Nichts als absagen. (...)
Dieses Gefühl darf man eigentlich gar nicht erst aufkommen lassen. Gegebenenfalls muss man es unbedingt zeitnah überwinden - das lohnt sich:
(15.08.2021, 11:09)Gast schrieb: (...) Wenn die Leute das in den Griff bekommen und einen ansatzweise vernünftigen Einstieg in das Berufsleben schaffen, geht häufig auch noch einiges.
Deswegen ist es auch so wichtig, den Kolllegen Mut zuzusprechen, die Probleme zu analysieren und Auswege zu entwickeln. Auch Erfolgsgeschichten über den Aufstieg aus einer verzweifelte Lage können Orientierungspunkte für die eigene Entwicklung liefern:
(15.08.2021, 11:09)Gast schrieb: Er hat dann glaube ich erstmal als freier Mitarbeiter in einer richtig kleinen Klitsche angefangen. Irgendwie lag ihm da wohl die Arbeit und sein Selbstbewusstsein hat sich mit erfolgreicher Arbeit auch ein wenig aufgebaut. Nach einem Jahr hat er die Kanzlei gewechselt und ist jetzt nach 5 Jahren in dieser Kanzlei Partner geworden (insgesamt 7 Partner und 4 Angestellte Anwälte) und verdient nach eigener Aussage recht ordentlich und ist ziemlich zufrieden. Sein Auftreten jetzt ist aber auch nicht mehr das eines getretenen Hundes.
Wichtig ist, dass man die Gelegenheiten, die einem geboten werden, ergreift, beobachtet,wie man sich entwickelt, und sich Ziele setzt, wieder guckt, ob man die erreicht, und so weiter... dann kommt man zumindest mittelfristig auch aus einer bescheidenen Situation heraus.