11.08.2021, 13:39
(11.08.2021, 09:50)ramsi schrieb: Ich habe Jura studiert und irgendwann den Point of no return überschritten. Ich weiß auch, dass mich niemand dazu gezwungen hat. Ref gemacht in der Hoffnung, dass es doch besser wird... natürlich nicht. Jetzt sitzt man da mit seinen doch sehr schlechten Noten und hat doch sehr begrenzte Möglichkeiten. Jura ist einfach nicht meins - als Anwalt nervt mich das alles sehr. Gehalt ist "ok" - aber man ist auch 30 und sieht, wie es gefühlt jedem in seinem Kreis, der kein Jura studiert hat, einfach besser geht.
Ich leider sehr darunter.
Wieso tut man sich das an? Wieso habt ihr Jura studiert und euch das angetan? Mögt ihr es? Ich hasse es
Rückblickend würde ich mich wohl eher für BWL entscheiden und Investmentbanker oder Unternehmensberater werden; gleiches Gehalt wie bei einer GK und das bei einer spannenderen Tätigkeit. Exit-Optionen würden auch besser aussehen; viele ex-Berater/Banker sitzen nun in den Vorstandsässeln von Großkonzernen.
11.08.2021, 14:10
(11.08.2021, 13:39)Gast schrieb:Zum 1000. Mal: Der Exit in die Vorstandsposition ist ein überaus seltenes Phänomen. Bäte (Allianz) war bei McKinsey zuletzt der Leiter der Versicherungsabteilung und damit sogar deutlich mehr als "nur" ein Partner. Das ist nicht der Regelfall.(11.08.2021, 09:50)ramsi schrieb: Ich habe Jura studiert und irgendwann den Point of no return überschritten. Ich weiß auch, dass mich niemand dazu gezwungen hat. Ref gemacht in der Hoffnung, dass es doch besser wird... natürlich nicht. Jetzt sitzt man da mit seinen doch sehr schlechten Noten und hat doch sehr begrenzte Möglichkeiten. Jura ist einfach nicht meins - als Anwalt nervt mich das alles sehr. Gehalt ist "ok" - aber man ist auch 30 und sieht, wie es gefühlt jedem in seinem Kreis, der kein Jura studiert hat, einfach besser geht.
Ich leider sehr darunter.
Wieso tut man sich das an? Wieso habt ihr Jura studiert und euch das angetan? Mögt ihr es? Ich hasse es
Rückblickend würde ich mich wohl eher für BWL entscheiden und Investmentbanker oder Unternehmensberater werden; gleiches Gehalt wie bei einer GK und das bei einer spannenderen Tätigkeit. Exit-Optionen würden auch besser aussehen; viele ex-Berater/Banker sitzen nun in den Vorstandsässeln von Großkonzernen.
11.08.2021, 15:30
(11.08.2021, 13:39)Gast schrieb:(11.08.2021, 09:50)ramsi schrieb: Ich habe Jura studiert und irgendwann den Point of no return überschritten. Ich weiß auch, dass mich niemand dazu gezwungen hat. Ref gemacht in der Hoffnung, dass es doch besser wird... natürlich nicht. Jetzt sitzt man da mit seinen doch sehr schlechten Noten und hat doch sehr begrenzte Möglichkeiten. Jura ist einfach nicht meins - als Anwalt nervt mich das alles sehr. Gehalt ist "ok" - aber man ist auch 30 und sieht, wie es gefühlt jedem in seinem Kreis, der kein Jura studiert hat, einfach besser geht.
Ich leider sehr darunter.
Wieso tut man sich das an? Wieso habt ihr Jura studiert und euch das angetan? Mögt ihr es? Ich hasse es
Rückblickend würde ich mich wohl eher für BWL entscheiden und Investmentbanker oder Unternehmensberater werden; gleiches Gehalt wie bei einer GK und das bei einer spannenderen Tätigkeit. Exit-Optionen würden auch besser aussehen; viele ex-Berater/Banker sitzen nun in den Vorstandsässeln von Großkonzernen.
Ich hab etliche Unternehmensberater im Familien- und Freundeskreis. Der Job ist insbesondere am Anfang sterbenslangweilig. Außerdem bist du der Arsch vom Dienst für alles („Lass das mal den Externen machen“) und ständig getrennt von der Familie. Spätestens als Partner machst du nichts Fachliches mehr, sondern musst nur noch Umsatz ranschaffen. GK ist da (und das sag ich als Richter…) tausend Mal besser.
11.08.2021, 16:16
(11.08.2021, 15:30)Gast schrieb:(11.08.2021, 13:39)Gast schrieb:(11.08.2021, 09:50)ramsi schrieb: Ich habe Jura studiert und irgendwann den Point of no return überschritten. Ich weiß auch, dass mich niemand dazu gezwungen hat. Ref gemacht in der Hoffnung, dass es doch besser wird... natürlich nicht. Jetzt sitzt man da mit seinen doch sehr schlechten Noten und hat doch sehr begrenzte Möglichkeiten. Jura ist einfach nicht meins - als Anwalt nervt mich das alles sehr. Gehalt ist "ok" - aber man ist auch 30 und sieht, wie es gefühlt jedem in seinem Kreis, der kein Jura studiert hat, einfach besser geht.
Ich leider sehr darunter.
Wieso tut man sich das an? Wieso habt ihr Jura studiert und euch das angetan? Mögt ihr es? Ich hasse es
Rückblickend würde ich mich wohl eher für BWL entscheiden und Investmentbanker oder Unternehmensberater werden; gleiches Gehalt wie bei einer GK und das bei einer spannenderen Tätigkeit. Exit-Optionen würden auch besser aussehen; viele ex-Berater/Banker sitzen nun in den Vorstandsässeln von Großkonzernen.
Ich hab etliche Unternehmensberater im Familien- und Freundeskreis. Der Job ist insbesondere am Anfang sterbenslangweilig. Außerdem bist du der Arsch vom Dienst für alles („Lass das mal den Externen machen“) und ständig getrennt von der Familie. Spätestens als Partner machst du nichts Fachliches mehr, sondern musst nur noch Umsatz ranschaffen. GK ist da (und das sag ich als Richter…) tausend Mal besser.
Vom Gehalt mal ganz abgesehen.
Das mag im Investmentbanking anders sein (zumindest später), aber da muss man auch erst einmal reinkommen und ist arbeitszeitentechnisch wohl noch eine andere Nummer als die GK.
11.08.2021, 17:10
Studium hat mir leidlich Spaß gemacht. Habe aber zum Glück das Referendariat gemacht und gefallen an dem Richter Job gefunden. Habe das als Ziel im 2. Examen gehabt und bin nun seit bald drei Jahren Richter. Und ich mache den Job meistens sehr gerne.
Ich denke man muss ein wenig suchen, findet dann aber bestimmt etwas was einem gefällt. Und neben der Arbeit sind die Kollegen eben auch ganz wichtig.
Ich denke man muss ein wenig suchen, findet dann aber bestimmt etwas was einem gefällt. Und neben der Arbeit sind die Kollegen eben auch ganz wichtig.
11.08.2021, 18:20
Ja gut, aber man muss auch mal an die denken, die nicht so gute Noten (hier schlechte) haben, wofür man aufgrund des Systems auch nichts kann. Außerdem kann nicht jeder einen IQ von über 130 haben. Auch solche Menschen haben einen auskömmlichen Job verdient nach den Qualen von 2 Staatsexamen.
Wenn man dann sieht wie der Staat solchen Menschen Brotkrumen zuwirft, die in den ÖD wollen: Rechtspfleger, E9b -10, befristet, sonstwas, ist das einfach nur ein Armutszeugnis. Dann sollen sich die Herren im Arbeitsministerium mal überlegen, wie sie die 2 x a Absolventen im Berufsleben unterbringen, die nicht 50 Std. für 35 k arbeiten wollen/können. Manche können auch aus gesundheitlichen oder familiären Gründen keine Überstunden machen oder an den Arsch der Welt ziehen, wo es einen Wohnungsmarkt wie in Bonn und Berlin (0 Wohnungen) oder München, Stuttgart und Frankfurt (Mini Wucherwohnungen) gibt.
Dann sollte man vllt mal weniger Diplom-Verwaltungswirte in 3 Jahren ausbilden und die E9b Stellen der Städte mal an arbeitslose Volljuristen verteilen, die 8 Jahre lang ausgebildet wurden.
Wir können ja eine Petition beim Arbeitsministerium starten. "Schafft zumutbare Stellen für arbeitslose oder unterbezahlte 2 x ausreichend Volljuristen!"
Oder liest hier sogar einer vom Arbeitsministerium mit?
Wenn man dann sieht wie der Staat solchen Menschen Brotkrumen zuwirft, die in den ÖD wollen: Rechtspfleger, E9b -10, befristet, sonstwas, ist das einfach nur ein Armutszeugnis. Dann sollen sich die Herren im Arbeitsministerium mal überlegen, wie sie die 2 x a Absolventen im Berufsleben unterbringen, die nicht 50 Std. für 35 k arbeiten wollen/können. Manche können auch aus gesundheitlichen oder familiären Gründen keine Überstunden machen oder an den Arsch der Welt ziehen, wo es einen Wohnungsmarkt wie in Bonn und Berlin (0 Wohnungen) oder München, Stuttgart und Frankfurt (Mini Wucherwohnungen) gibt.
Dann sollte man vllt mal weniger Diplom-Verwaltungswirte in 3 Jahren ausbilden und die E9b Stellen der Städte mal an arbeitslose Volljuristen verteilen, die 8 Jahre lang ausgebildet wurden.
Wir können ja eine Petition beim Arbeitsministerium starten. "Schafft zumutbare Stellen für arbeitslose oder unterbezahlte 2 x ausreichend Volljuristen!"
Oder liest hier sogar einer vom Arbeitsministerium mit?
11.08.2021, 22:15
(11.08.2021, 09:50)ramsi schrieb: Ich habe Jura studiert und irgendwann den Point of no return überschritten. Ich weiß auch, dass mich niemand dazu gezwungen hat. Ref gemacht in der Hoffnung, dass es doch besser wird... natürlich nicht. Jetzt sitzt man da mit seinen doch sehr schlechten Noten und hat doch sehr begrenzte Möglichkeiten. Jura ist einfach nicht meins - als Anwalt nervt mich das alles sehr. Gehalt ist "ok" - aber man ist auch 30 und sieht, wie es gefühlt jedem in seinem Kreis, der kein Jura studiert hat, einfach besser geht.
Ich leider sehr darunter.
Wieso tut man sich das an? Wieso habt ihr Jura studiert und euch das angetan? Mögt ihr es? Ich hasse es
In der Sache hat mich Jura interessiert und ich bin weiter interessiert.
Meinen Job als angestellter Anwalt hasse ich wie die Pest. Jura als Hobby ist super, als Job ist es die Hölle, jedenfalls so, wie ich es betreibe.
11.08.2021, 22:25
(11.08.2021, 22:15)Gast schrieb:(11.08.2021, 09:50)ramsi schrieb: Ich habe Jura studiert und irgendwann den Point of no return überschritten. Ich weiß auch, dass mich niemand dazu gezwungen hat. Ref gemacht in der Hoffnung, dass es doch besser wird... natürlich nicht. Jetzt sitzt man da mit seinen doch sehr schlechten Noten und hat doch sehr begrenzte Möglichkeiten. Jura ist einfach nicht meins - als Anwalt nervt mich das alles sehr. Gehalt ist "ok" - aber man ist auch 30 und sieht, wie es gefühlt jedem in seinem Kreis, der kein Jura studiert hat, einfach besser geht.
Ich leider sehr darunter.
Wieso tut man sich das an? Wieso habt ihr Jura studiert und euch das angetan? Mögt ihr es? Ich hasse es
In der Sache hat mich Jura interessiert und ich bin weiter interessiert.
Meinen Job als angestellter Anwalt hasse ich wie die Pest. Jura als Hobby ist super, als Job ist es die Hölle, jedenfalls so, wie ich es betreibe.
Ist bei mir lustigerweise genau anders rum. Finde meinen (juristischen) Job spannend, hab in der Freizeit aber nichts mit jura zu tun
11.08.2021, 22:30
(11.08.2021, 18:20)Gast schrieb: Ja gut, aber man muss auch mal an die denken, die nicht so gute Noten (hier schlechte) haben, wofür man aufgrund des Systems auch nichts kann. Außerdem kann nicht jeder einen IQ von über 130 haben. Auch solche Menschen haben einen auskömmlichen Job verdient nach den Qualen von 2 Staatsexamen.
Wenn man dann sieht wie der Staat solchen Menschen Brotkrumen zuwirft, die in den ÖD wollen: Rechtspfleger, E9b -10, befristet, sonstwas, ist das einfach nur ein Armutszeugnis. Dann sollen sich die Herren im Arbeitsministerium mal überlegen, wie sie die 2 x a Absolventen im Berufsleben unterbringen, die nicht 50 Std. für 35 k arbeiten wollen/können. Manche können auch aus gesundheitlichen oder familiären Gründen keine Überstunden machen oder an den Arsch der Welt ziehen, wo es einen Wohnungsmarkt wie in Bonn und Berlin (0 Wohnungen) oder München, Stuttgart und Frankfurt (Mini Wucherwohnungen) gibt.
Dann sollte man vllt mal weniger Diplom-Verwaltungswirte in 3 Jahren ausbilden und die E9b Stellen der Städte mal an arbeitslose Volljuristen verteilen, die 8 Jahre lang ausgebildet wurden.
Wir können ja eine Petition beim Arbeitsministerium starten. "Schafft zumutbare Stellen für arbeitslose oder unterbezahlte 2 x ausreichend Volljuristen!"
Oder liest hier sogar einer vom Arbeitsministerium mit?
Ich hab zweimal ausreichend und verdiene solide 60.000 bei solide 40h die woche
11.08.2021, 23:40
(11.08.2021, 22:30)Gast schrieb:(11.08.2021, 18:20)Gast schrieb: Ja gut, aber man muss auch mal an die denken, die nicht so gute Noten (hier schlechte) haben, wofür man aufgrund des Systems auch nichts kann. Außerdem kann nicht jeder einen IQ von über 130 haben. Auch solche Menschen haben einen auskömmlichen Job verdient nach den Qualen von 2 Staatsexamen.
Wenn man dann sieht wie der Staat solchen Menschen Brotkrumen zuwirft, die in den ÖD wollen: Rechtspfleger, E9b -10, befristet, sonstwas, ist das einfach nur ein Armutszeugnis. Dann sollen sich die Herren im Arbeitsministerium mal überlegen, wie sie die 2 x a Absolventen im Berufsleben unterbringen, die nicht 50 Std. für 35 k arbeiten wollen/können. Manche können auch aus gesundheitlichen oder familiären Gründen keine Überstunden machen oder an den Arsch der Welt ziehen, wo es einen Wohnungsmarkt wie in Bonn und Berlin (0 Wohnungen) oder München, Stuttgart und Frankfurt (Mini Wucherwohnungen) gibt.
Dann sollte man vllt mal weniger Diplom-Verwaltungswirte in 3 Jahren ausbilden und die E9b Stellen der Städte mal an arbeitslose Volljuristen verteilen, die 8 Jahre lang ausgebildet wurden.
Wir können ja eine Petition beim Arbeitsministerium starten. "Schafft zumutbare Stellen für arbeitslose oder unterbezahlte 2 x ausreichend Volljuristen!"
Oder liest hier sogar einer vom Arbeitsministerium mit?
Ich hab zweimal ausreichend und verdiene solide 60.000 bei solide 40h die woche
Klingt recht solide