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  5. Konservative Kanzleien
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Konservative Kanzleien
Gast
Unregistered
 
#1
16.07.2021, 14:50
Immer wieder liest man hier im Forum, dass Kanzlei X oder Y ja extrem konservativ eingestellt sei. Quasi immer verbunden mit einer eher negativen Konnotation.

Was genau konservativ bedeutet, wird allerdings selten näher erläutert. Und wenn, dann erschöpft es sich im Verweis auf alte, männliche Partner.

Deshalb meine Frage: Was macht eine konservative Kanzlei aus und wieso finden das so viele problematisch?
Geht es da um wirkliche Killer-Kriterien, wie Partner-Chancen, Arbeitsbelastung und Stress? Oder geht es eher um Nebenaspekte, wie Krawattenzwang, kein Casual-Friday und kein Obstkorb?
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guga
Posting Freak
*****
Beiträge: 1.414
Themen: 2
Registriert seit: Jul 2020
#2
16.07.2021, 14:58
Entscheidungen treffen die uralten Boomer ohne Rücksprache. Bei uns gibt es zb feste Sitzreihenfolgen bei Meetings nach Hierarchie. Bei Meetings können die Jungen erst nach den Boomern etwas sagen. Strengere Kleidervorschriften. Büro etc. alles nach Hierarchie verteilt.
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Gast
Unregistered
 
#3
16.07.2021, 15:01
Man schreibt einen bisher unbekannten Kollegen mit „Lieber Herr Müller“ an und kriegt als Antwort „Sehr geehrter Herr Dr. Meyer“  DaumenHoch
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Guest
Unregistered
 
#4
16.07.2021, 15:03
Wenn ich konservative Kanzlei höre, zeigt mein Kopfkino folgendes:

- patriarchalische Hierarchie
- Anzugzwang auch ohne Mandantenkontakt
- Ablehnung von Home Office
- starre Arbeitszeiten
- Überstunden sind Pflicht und brav ohne Murren zu machen
- Präsens zeigen, wer zuletzt geht „gewinnt“
- veraltete IT Strukturen 
- „das haben wir schon immer so gemacht“ Mentalität 
- Bewerber bitte nur und ausschließlich mit Prädikat 
- Berufsanfänger von oben herab behandeln 
- PC Ausstattung von 1995 bzw. nie up to date
- Partner nie greifbar und sollte nie nie nie mit Kleinigkeiten behelligt werden 
- Studis und Refs in Ausbildung werden bei Fehlern zur Schnecke gemacht oder vorgeführt, denn man ging selbst durch die harte Schule 
- „RAs sind Dienstleister und 9-5 gibts aus Prinzip nicht“
- Refas müssen siezen um das Standing sichtbar zu machen 

Vermutlich nie alles, aber such dir einige Dinge aus. 

Andersrum würde ich auch sagen, dass halt alles was progressiv ist oder sein könnte, abgelehnt wird.
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Gast_2021
Unregistered
 
#5
16.07.2021, 15:35
(16.07.2021, 15:03)Guest schrieb:  Wenn ich konservative Kanzlei höre, zeigt mein Kopfkino folgendes:

- patriarchalische Hierarchie
- Anzugzwang auch ohne Mandantenkontakt
- Ablehnung von Home Office
- starre Arbeitszeiten
- Überstunden sind Pflicht und brav ohne Murren zu machen
- Präsens zeigen, wer zuletzt geht „gewinnt“
- veraltete IT Strukturen 
- „das haben wir schon immer so gemacht“ Mentalität 
- Bewerber bitte nur und ausschließlich mit Prädikat 
- Berufsanfänger von oben herab behandeln 
- PC Ausstattung von 1995 bzw. nie up to date
- Partner nie greifbar und sollte nie nie nie mit Kleinigkeiten behelligt werden 
- Studis und Refs in Ausbildung werden bei Fehlern zur Schnecke gemacht oder vorgeführt, denn man ging selbst durch die harte Schule 
- „RAs sind Dienstleister und 9-5 gibts aus Prinzip nicht“
- Refas müssen siezen um das Standing sichtbar zu machen 

Vermutlich nie alles, aber such dir einige Dinge aus. 

Andersrum würde ich auch sagen, dass halt alles was progressiv ist oder sein könnte, abgelehnt wird.

Teile das, was du schreibst, beinahe vollständig. Möchte ergänzen, dass eine Grundhaltung gemeint ist, nach der
-Ältere/Ranghöhere auf Anregungen Jüngerer nichts geben, weil man mehr Lebenserfahrung hat und das immer schon so war (diese Attitüde kann zum Killer des eigenen Geschäfts werden, wenn man mit 55 Jahren noch nicht lernt, mit Markups zu arbeiten, sondern immer noch für die Sekretärin diktiert)
-Jüngere oder Rangniedrigere kritiklos alles schlucken sollen, früh kommen, Anzug und Krawatte tragen (weil man das als Anwalt macht), spät gehen (weil man das als Anwalt macht); richtiges Auto für einen Anwalt ist eine E-Klasse von Mercedes (nicht arrogant, aber dem Berufsstand angemessen)
-vieles frech ist, was sich die jüngere Generation zu fragen traut – denn "ich wäre dafür damals gefeuert worden"


Um es auf den Punkt zu bringen: Alles, was bei rationaler Betrachtung (und vernünftiger Umsetzung) als sinnvoll (stimmungsaufhellend oder effizienzerhöhend) erscheint, wird vorrangig deshalb abgelehnt, weil damit ein Wandel verbunden wäre.

Aus meiner Sicht hat das mit dem Alter nicht immer etwas zu tun, es ist vielmehr eine Frage der inneren Haltung: Kenne 60-jährige, die sehr offen für Veränderung ist und 40-jährige mit der oben beschriebenen Denkweise. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Leute selber spüren, dass ihre Denke nicht gesund ist, sie aber nicht aus ihrer Haut können (da würde man sich ja selber eingestehen, dass man früher nicht mutig genug war, vernünftigerweise Gebotenes einzufordern). Nicht jeder Vorschlag der jüngeren Generation ist gut und ich bin selber eher ein konservativer Mensch – aber fast nichts geht mir mehr auf den Geist als diese verstaubte Attitüde, die den Beweis für die Richtigkeit des Status Quo allein auf dessen Tradition gründet.
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Gast
Unregistered
 
#6
16.07.2021, 15:41
Meine Lieblingszitate:

- "Früher brauchte ich meine Associates nicht zu bitten, samstags rein zu kommen, die waren einfach da" 
- "Haben Sie Urlaub?" (nach dem Blick auf meine braunen Schuhe zum blauen Anzug)

Dazu diverse "Herrenwitze" wenn gerade keine Frauen anwesend sind
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Gast
Unregistered
 
#7
16.07.2021, 15:54
Ich verstehe unter einer konservativen Großkanzlei die folgenden Attribute. Nicht alles davon ist negativ - im Gegenteil. Aber entscheidet selbst. 

1. Wertschätzung für Teilnahme am rechtswissenschaftlichen Diskurs
(Das heißt: Die Anwälte sind überwiegend promoviert und viele von ihnen publizieren weiterhin.)

2. Hohe Bedeutung der formalen Qualifikation


3. Präsenz- und Arbeitskultur

4. Hohe Stabilität der Partnerschaft
(Das heißt: Laterals sind die absolute Ausnahme. Partner wechseln nicht zur Konkurrenz.)

5. Umgangsform: Höfliche Kollegialität

6. Traditionsbewusstsein
(Das heißt: Viele Kanzleien existieren seit Jahrzehnten und haben ihre eigenen Traditionen.)

7. Gute Vernetzung in Wirtschaft und Politik


Nicht alle Punkte sind exklusiv konservativen Kanzleien vorbehalten. Nicht alle Punkte werden von allen konservativen Kanzleien erfüllt. Diese sieben Elemente sind übrigens nicht auf den deutschen Markt beschränkt, sondern auch in New York oder London zu finden.
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Gast
Unregistered
 
#8
16.07.2021, 16:17
(16.07.2021, 15:54)Gast schrieb:  Ich verstehe unter einer konservativen Großkanzlei die folgenden Attribute. Nicht alles davon ist negativ - im Gegenteil. Aber entscheidet selbst. 

1. Wertschätzung für Teilnahme am rechtswissenschaftlichen Diskurs
(Das heißt: Die Anwälte sind überwiegend promoviert und viele von ihnen publizieren weiterhin.)

2. Hohe Bedeutung der formalen Qualifikation


3. Präsenz- und Arbeitskultur

4. Hohe Stabilität der Partnerschaft
(Das heißt: Laterals sind die absolute Ausnahme. Partner wechseln nicht zur Konkurrenz.)

5. Umgangsform: Höfliche Kollegialität

6. Traditionsbewusstsein
(Das heißt: Viele Kanzleien existieren seit Jahrzehnten und haben ihre eigenen Traditionen.)

7. Gute Vernetzung in Wirtschaft und Politik


Nicht alle Punkte sind exklusiv konservativen Kanzleien vorbehalten. Nicht alle Punkte werden von allen konservativen Kanzleien erfüllt. Diese sieben Elemente sind übrigens nicht auf den deutschen Markt beschränkt, sondern auch in New York oder London zu finden.


Gott sei Dank besteht für mich keine Wirtschaftliche Notwendigkeit für jemand anderes zu arbeiten ?
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Gast
Unregistered
 
#9
16.07.2021, 16:23
(16.07.2021, 15:41)Gast schrieb:  Meine Lieblingszitate:

- "Früher brauchte ich meine Associates nicht zu bitten, samstags rein zu kommen, die waren einfach da" 
- "Haben Sie Urlaub?" (nach dem Blick auf meine braunen Schuhe zum blauen Anzug)

Dazu diverse "Herrenwitze" wenn gerade keine Frauen anwesend sind

Welche Witze denn zum Beispiel?
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Gast
Unregistered
 
#10
16.07.2021, 16:25
Wie wäre es eigentlich sich in so einer Kanzlei als schwul zu outen?
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