16.05.2021, 19:14
Kommt vielleicht auch auf den Standort an. In Berlin habe ich jedenfalls in unserem Metier sehr wenige erzkonservative Leute getroffen sondern mehr aufgeschlossene Menschen.
16.05.2021, 19:59
In Berlin sind solche Themen völlig unproblematisch - ich frage mich nur, ob es angemessen ist, solche persönlichen Details von Dritten zu erzählen.
Die Transsexualität Deiner Freundin ist doch ihre Privatsache.
Die Transsexualität Deiner Freundin ist doch ihre Privatsache.
16.05.2021, 22:09
Ich habe immer noch den Verdacht, dass hier Distanzlosigkeit leichtfertig mit Spießigkeit gleichgesetzt wird.
16.05.2021, 22:34
Das mit der transsexuellen Freundin war auch nur ein Beispiel. Und ich erzählte auch keine intimen Details sondern grundsätzliches was ich oder sie oft erlebt haben im Alltag in bestimmten Situationen. Ich habe das nur erwähnt, weil wohl allein schon die Tatsache dass ich mit ihr rumhänge oderso von manchen dieser Leute die ich als spießig empfinde schon als "seltsam" wahrgenommen wird.
Bin generell ein recht offener Mensch. Habe mal nach dem Abi erst etwas in Amerika gelebt und war auch im Praktikum&Wahlstation dort. Da redet man immer direkt recht entspannt über alles mögliche und die Leute sind generell "zugänglicher". Auch im Büro.
Hier aber werde ich teilweise schon komisch angeschaut wenn ich frage "wie geht es dir? Was hast du am Wochenende gemacht?" das scheint einigen auch schon zu aufdringlich (nicht allen, aber doch einigen) bzw. sie sind irgendwie perplex weil sie wohl nie sowas gefragt werden von Arbeitskollegen.
Offenbar aber bin ich wohl insgesamt zu "distanzlos".
Was ich nur sagen wollte, ich finde es schade, dass es mir so schwer fällt mit Arbeitskollegen mehr Kontakt zu haben. Einfach weil die meisten eigentlich auf der Arbeit nur Lust haben über die Arbeit oder juristische Probleme zu reden. Zu fachsimpeln oder sich profilieren möchten. Und ich würde mich einfach über ganz normale privatere Gespräche in meinem Pausen freuen.. Arbeiten tu ich juristisch ja sowieso genug. Und es muss wohl schon was mit Jura zu tun haben.
Bei meinen Freunden in anderen Berufen ist das zb nicht so. Da werden Montag morgens erstmal die Fussball Ergebnisse besprochen, bevor es dann Mitte der Woche nur noch um Bachelor Besprechung oder andere RTL Formate geht. Über die Arbeit redet in den Pausen da niemand.. Dafür gibt es bei den meisten auch extra meetings.
Bin generell ein recht offener Mensch. Habe mal nach dem Abi erst etwas in Amerika gelebt und war auch im Praktikum&Wahlstation dort. Da redet man immer direkt recht entspannt über alles mögliche und die Leute sind generell "zugänglicher". Auch im Büro.
Hier aber werde ich teilweise schon komisch angeschaut wenn ich frage "wie geht es dir? Was hast du am Wochenende gemacht?" das scheint einigen auch schon zu aufdringlich (nicht allen, aber doch einigen) bzw. sie sind irgendwie perplex weil sie wohl nie sowas gefragt werden von Arbeitskollegen.
Offenbar aber bin ich wohl insgesamt zu "distanzlos".
Was ich nur sagen wollte, ich finde es schade, dass es mir so schwer fällt mit Arbeitskollegen mehr Kontakt zu haben. Einfach weil die meisten eigentlich auf der Arbeit nur Lust haben über die Arbeit oder juristische Probleme zu reden. Zu fachsimpeln oder sich profilieren möchten. Und ich würde mich einfach über ganz normale privatere Gespräche in meinem Pausen freuen.. Arbeiten tu ich juristisch ja sowieso genug. Und es muss wohl schon was mit Jura zu tun haben.
Bei meinen Freunden in anderen Berufen ist das zb nicht so. Da werden Montag morgens erstmal die Fussball Ergebnisse besprochen, bevor es dann Mitte der Woche nur noch um Bachelor Besprechung oder andere RTL Formate geht. Über die Arbeit redet in den Pausen da niemand.. Dafür gibt es bei den meisten auch extra meetings.
16.05.2021, 22:34
Von außen lässt sich deine Situation schwer einschätzen. Wenn ein Kollege, den ich überhaupt nicht kenne, mir irgendwas über wilde Sexparties erzählt, die sein Transgender-Freund am Wochenende hatte, wäre das unangebracht. Wenn ein Kollege, mit dem ich Mittagessen gehe o.Ä. und mich öfter mit ihm unterhalte, in einer Unterhaltung sagt "Ach wo wir grade bei Stigmatisierung sind, ich habe da einen Freund, der..." finde ich das total in Ordnung.
Letztlich musst du es also selber wissen. Ein Stück weit gebe ich dir aber direkt recht: Juristen sind oft sehr spießig. Nicht umsonst sind viele auch politisch konservativ und fielen an der Uni durch Kleidung auf, die sonst nur 90-jährige tragen. Im beruflichen Kontext ist mir Spießigkeit ehrlich gesagt sehr oft von Frauen aufgefallen - ich vermute, dass das damit zusammenhängt, dass die eher Angst davor haben (müssen!?) als unprofessionell abgestempelt zu werden.
Letztlich musst du es also selber wissen. Ein Stück weit gebe ich dir aber direkt recht: Juristen sind oft sehr spießig. Nicht umsonst sind viele auch politisch konservativ und fielen an der Uni durch Kleidung auf, die sonst nur 90-jährige tragen. Im beruflichen Kontext ist mir Spießigkeit ehrlich gesagt sehr oft von Frauen aufgefallen - ich vermute, dass das damit zusammenhängt, dass die eher Angst davor haben (müssen!?) als unprofessionell abgestempelt zu werden.
16.05.2021, 22:52
(16.05.2021, 22:34)Gast schrieb: Das mit der transsexuellen Freundin war auch nur ein Beispiel. Und ich erzählte auch keine intimen Details sondern grundsätzliches was ich oder sie oft erlebt haben im Alltag in bestimmten Situationen. Ich habe das nur erwähnt, weil wohl allein schon die Tatsache dass ich mit ihr rumhänge oderso von manchen dieser Leute die ich als spießig empfinde schon als "seltsam" wahrgenommen wird.
Bin generell ein recht offener Mensch. Habe mal nach dem Abi erst etwas in Amerika gelebt und war auch im Praktikum&Wahlstation dort. Da redet man immer direkt recht entspannt über alles mögliche und die Leute sind generell "zugänglicher". Auch im Büro.
Hier aber werde ich teilweise schon komisch angeschaut wenn ich frage "wie geht es dir? Was hast du am Wochenende gemacht?" das scheint einigen auch schon zu aufdringlich (nicht allen, aber doch einigen) bzw. sie sind irgendwie perplex weil sie wohl nie sowas gefragt werden von Arbeitskollegen.
Offenbar aber bin ich wohl insgesamt zu "distanzlos".
Was ich nur sagen wollte, ich finde es schade, dass es mir so schwer fällt mit Arbeitskollegen mehr Kontakt zu haben. Einfach weil die meisten eigentlich auf der Arbeit nur Lust haben über die Arbeit oder juristische Probleme zu reden. Zu fachsimpeln oder sich profilieren möchten. Und ich würde mich einfach über ganz normale privatere Gespräche in meinem Pausen freuen.. Arbeiten tu ich juristisch ja sowieso genug. Und es muss wohl schon was mit Jura zu tun haben.
Bei meinen Freunden in anderen Berufen ist das zb nicht so. Da werden Montag morgens erstmal die Fussball Ergebnisse besprochen, bevor es dann Mitte der Woche nur noch um Bachelor Besprechung oder andere RTL Formate geht. Über die Arbeit redet in den Pausen da niemand.. Dafür gibt es bei den meisten auch extra meetings.
Die Frage "Was hast du am Wochenende gemacht?" klingt sehr harmlos, kann aber problematisch sein, weil das Gegenüber eventuell einfach nix Interessantes gemacht hat. Ich würde schon deshalb immer eher fragen: "Wie war dein Wochenende?" und ggf. kann man dann nachfragen, ob jemand etwas Interessantes gemacht hat.
Daneben würde ich es jetzt auch nicht unbedingt als erstaunlich ansehen, dass die Neigung unter Juristen, über RTL-Formate zu sprechen, nicht so groß ist wie bei anderen Berufsgruppen und vergleichsweise häufig vielleicht doch über berufliche Themen gesprochen hat. Das ist aber beispielsweise bei Ärzten ähnlich. Das ist m.E. aber auch keine Frage von Spießigkeit.
16.05.2021, 22:57
Ich möchte ehrlich gesagt auf Arbeit meine Ruhe haben. Ich bin schon genug am arbeiten, da nerven mich persönliche Gespräche etwas.
Hab ich in der GK auch klar so kommuniziert und ist für alle anderen völlig in Ordnung. Diese Vermischung von privat und Beruf ist einfach nur toxisch. Ich hatte vor Jahren mal eine „Freundschaft“ auf der Arbeit. Hat sich ganz negativ auf die Arbeitsqualität ausgewirkt, weil man dann ganz anderes miteinander redet und Fehler des anderen durchgehen lässt, weil man ihn sympathisch findet oder Mutleid hat. Das interessiert den Mandanten aber nicht. Der zahlt wirklich viel Geld für Spitzenqualität und die muss gewährleistet werden.
Hab ich in der GK auch klar so kommuniziert und ist für alle anderen völlig in Ordnung. Diese Vermischung von privat und Beruf ist einfach nur toxisch. Ich hatte vor Jahren mal eine „Freundschaft“ auf der Arbeit. Hat sich ganz negativ auf die Arbeitsqualität ausgewirkt, weil man dann ganz anderes miteinander redet und Fehler des anderen durchgehen lässt, weil man ihn sympathisch findet oder Mutleid hat. Das interessiert den Mandanten aber nicht. Der zahlt wirklich viel Geld für Spitzenqualität und die muss gewährleistet werden.
17.05.2021, 05:47
(16.05.2021, 22:57)Gast schrieb: Ich möchte ehrlich gesagt auf Arbeit meine Ruhe haben. Ich bin schon genug am arbeiten, da nerven mich persönliche Gespräche etwas.
Hab ich in der GK auch klar so kommuniziert und ist für alle anderen völlig in Ordnung. Diese Vermischung von privat und Beruf ist einfach nur toxisch. Ich hatte vor Jahren mal eine „Freundschaft“ auf der Arbeit. Hat sich ganz negativ auf die Arbeitsqualität ausgewirkt, weil man dann ganz anderes miteinander redet und Fehler des anderen durchgehen lässt, weil man ihn sympathisch findet oder Mutleid hat. Das interessiert den Mandanten aber nicht. Der zahlt wirklich viel Geld für Spitzenqualität und die muss gewährleistet werden.

17.05.2021, 07:25
Eine „Freundin“ ...
17.05.2021, 08:10
Ich war in einer Studentenverbindung und habe da gelernt mit Leuten (Mann wie Frau) aus allen Altersgruppen, Berufsgruppen und Branchen Umgang zu haben. Stelle heute im Berufsleben fest, dass genau die dort gelernte Mischung aus Distanz und Gespräch über Fußball, Urlaub und Familie ein angenehmes Klima unter Kollegen und Mandanten schafft.