27.04.2021, 11:18
-Jurist
-kann argumentieren
-fordert massive Einschränkungen der Grundrechte
-hat sich damit abgefunden, dass es in absehbarer Zeit wieder & wieder Pandemien geben wird, die starke Einschränkungen "erfordern"
Tschüss Grundgesetz
-kann argumentieren
-fordert massive Einschränkungen der Grundrechte
-hat sich damit abgefunden, dass es in absehbarer Zeit wieder & wieder Pandemien geben wird, die starke Einschränkungen "erfordern"
Tschüss Grundgesetz
27.04.2021, 11:36
Diese Logik ist großartig.
"Deutschland ist keine Insel. Man kann die Grenzen nicht sichern."
Aber zeitgleich sollen Verbote wie Ausgangssperren u.ä. innerhalb des ganzen Landes kontrollieren.
Würde man nur einen Bruchteil der polizeilichen Energie, die auf die Einhaltung der x-fachen Corona-VOs aufgebracht werden, für die Grenzkontrolle verwenden - die Pandemie wäre hier schon lange wie in anderen Ländern, die genau das tun, vorbei.
Aber klar. Die belgische Bürokraft aus Aachen würde natürlich heimlich über die grüne Grenze zu ihrer Arbeitsstelle einreisen.
"Deutschland ist keine Insel. Man kann die Grenzen nicht sichern."
Aber zeitgleich sollen Verbote wie Ausgangssperren u.ä. innerhalb des ganzen Landes kontrollieren.
Würde man nur einen Bruchteil der polizeilichen Energie, die auf die Einhaltung der x-fachen Corona-VOs aufgebracht werden, für die Grenzkontrolle verwenden - die Pandemie wäre hier schon lange wie in anderen Ländern, die genau das tun, vorbei.
Aber klar. Die belgische Bürokraft aus Aachen würde natürlich heimlich über die grüne Grenze zu ihrer Arbeitsstelle einreisen.
27.04.2021, 11:38
(27.04.2021, 08:49)Gast schrieb:(26.04.2021, 22:46)Gast schrieb:(26.04.2021, 22:39)Gast schrieb: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Bis Ende Juni halten wir das schon durch. Ich finde es schön für die vorsichtigen Leute, dass die unvorsichtigen jetzt auch gebremst werden und uns nicht mehr den Erfolg kaputt machen können.
In meiner Stadt greift demnächst die Notbremse und ich freue mich schon darauf. Dann sieht man endlich die Zahlen sinken.
Oder man testet einfach wieder weniger, dann gehen die Zahlen auch runter. ;)
Momentan dürfte ja ganz erheblich mehr getestet werden als noch vor einem Jahr - klar hat man dann auch mehr positive Testergebnisse.
Natürlich wird mehr getestet. Nur es geht ja nicht um die positiven Tests allein, sondern auch um die nahezu vollständig ausgereizten Kapazitäten der Intensivstationen, auf denen jetzt zudem viele jüngere liegen, und eine nicht zu vernachlässigende tägliche Anzahl von Todesfällen. An diesen Fakten und Problemen, die ein wichtiger Aspekt der Regelungen sind, kommt man auch mit weniger Tests nicht vorbei.
Und ein wenig sollte man trotzdem die Zahlen berücksichtigen. Wir haben hier in unserer NRW Großstadt sehr viele Viertel mit Inzidenzen >400. Das hat nur in geringem Maß mit mehr Tests zu tun. Vor allem weil das eher die sozial schwachen Viertel mit vielen Silos, Migrationshintergrund und Arbeitslosigkeit bzw. geringer bezahlten Jobs sind. Da kann man davon ausgehen, dass die auch gar nicht so viele freiwillige Tests machen.
Wie denn auch? Ein Hartzer hat 5 Euro pro Tag für Essen (jedenfalls wenn er keine Ausgaben für Handy, Internet, Versicherungen, Netflix, Bücher etc. hat, was im Regelsatz auch nicht wirklich drin ist). Dann kauft er von den 5 Euro lieber Essen statt einen einmaligen Schnelltest, um dann zu hungern. Wenn man den Arbeitslosen keinen Pandemiezuschlag zahlt, sondern nur einmal 10 FFP2 Masken bezahlt braucht man sich nicht wundern, dass man sich bei der Pandemiebekämpfung aus Geiz ins eigene Fleisch schneidet. Da müsste man erstmal ansetzen. Mindestens 5 Schnelltests pro Monat gratis für Hartzer so wie es Arbeitgeber auch anbieten müssen.
27.04.2021, 11:48
(27.04.2021, 10:38)Gast schrieb:(27.04.2021, 10:18)Gast schrieb:Naja, das ist jetzt natürlich ein bisschen quatschig (bin derjenige, auf dessen Post Du dich beziehst).(27.04.2021, 09:52)Gast schrieb:(27.04.2021, 08:22)Gast schrieb: Bin dafür, dass jeder, der einen Lockdown und ähnliche Verbote beklatschend fordert, die gleichen Gehaltseinbuße wie die von den Verboten betroffenen Gewerbetreibenden aus SOLIDARITÄT hinnehmen. Das hierdurch eingenommene Geld investieren wir dann in unser Gesundheitssystem.Die niedrigen Fallzahlen in ostasiatischen Ländern wie Taiwan und Südkorea hängt ganz unzweifelhaft mit Angst zusammen. Angst, dass eine Pandemie dort nochmal so läuft wie SARS in 2003. Deswegen waren die Länder auf der einen Seite wesentlich besser vorbereitet und sind auf der anderen Seite bereit, starke Grundrechtseingriffe schon beim Verdacht auf eine Infektion hinzunehmen. Das wiederum führt dann dazu, dass die Menschen dort alle an einem Strang ziehen, um Zustände wie sie hier herrschen, zu vermeiden.
Wir haben nämlich das Problem, das diejenigen, die am wenigsten von diesen Verboten betroffen sind, am lautesten nach Verschärfungen rufen und damit Handeln und Verantwortung in eklatanter Weise auseinander fallen.
Alternativ lernen wir aus dem Ausland von denjenigen, die besser durch die Pandemie gekommen sind wie insb. Ostasien. Dass deren niedrige Fallzahlen mit ihrer niedrigen Anzahl von Tests zusammenhängt, dürfte schwer zu leugnen sein.
PS: Arbeitet an euren Ängsten.
Der Lockdown in Deutschland ist ja nur deswegen das Mittel der Wahl, weil sich bei niedrigeren Zahlen niemand getraut hat, einmal richtig dazwischen zu hauen. Menschen mit Verdacht auf eine Infektion konsequent abzusondern und zu überwachen, wie das in Ostasien passiert. Menschen auch stumpf das Reisen zu verbieten. Betriebe zu schließen, sobald dort irgendwo auch nur ein Infektionsverdacht vorliegt. Und als Mitglied der Gesellschaft auch bereit zu sein, andere, die sich nicht an die Regeln halten, konsequent bei den Behörden zu melden.
Eine solche gemeinsame Anstrengung funktioniert hier aktuell leider nicht. Die Politik will es allen Recht machen, weswegen nichts halbes und nichts ganzes raus kommt. Hier sind seit fast einem Jahr die Gastro-Betriebe geschlossen, sogar im völlig unproblematischen Außenbereich. Dafür diskutieren wir mindestens genauso lange über den Datenschutz bei der Corona-App oder Luca. In Taiwan und Südkorea wirst Du einfach über die Sim geortet. Wir laufen hier und in anderen europäischen Staaten einfach seit einem Jahr der Entwicklung hinterher, weil wir es nach dem ersten Lockdown nicht konsequent durchgezogen haben, Menschen nicht bereit waren, sich an Quarantäne-Regelungen zu halten oder auf Partys zu verzichten.
Deswegen müssen jetzt die Maßnahmen immer härter werden, um möglichst viele Leben zu retten. Das ist aus der tagespolitischen Sicht meiner Meinung nach richtig, weil es anders nicht mehr funktioniert. Aber es ist natürlich ein Folgefehler. Da die Politik den Menschen anfangs nicht zu schwere Grundrechtseingriffe zumuten wollte, muss sie jetzt zur Methode Holzhammer greifen, um noch irgendwie das Schlimmste zu verhindern. Der Vergleich mit Ostasien ist deswegen aus heutiger Sicht unlauter, weil wir an völlig unterschiedlichen Punkten in der Entwicklung sind. Es ist aber ein gutes Beispiel für das nächste mal (und es wird ein nächstes mal geben), den Umgang mit einer Pandemie frühzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken.
Dem würde ich noch Folgendes hinzufügen:
Länder wie Australien, Neuseeland und ostasiatische Länder wie Japan zeigen vor allem, dass ein Mittel besonders effektiv ist: rigorose Grenzkontrollen. Hätte DE bereits Januar oder Februar 2020 entweder zusammen mit der EU oder bei europäischen Unwillen die Grenzen geschlossen und nur nach zweiwöchiger Quarantäne, wenn überhaupt, die Einreise ermöglicht, hätte eine großflächige Einschleppung des Virus nicht stattfinden können.
Die faktischen Folgen einer Grenzschließung sind deutlich geringer als diejenigen, die wir seit x Monaten wegen halbherziger Regelungen sehen.
Unser Dogma der offenen Grenzen hat uns von Anfang an dazu verdammt, der Pandemie stets nur hinterherzurennen. Auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen, dass ein effektiver Grenzschutz elementar wichtig für ein funktionierenden Rechtsstaat ist.
Die von Dir genannten Länder haben einen großen Vorteil, was ihre Einreiseregelungen angeht: Es sind Inseln. Man kommt also nur per Flugzeug oder Schiff ins Land und damit immer an bestimmten Sammelpunkten. Das macht die Kontrolle wesentlich einfacher und man kann Leute dann einfach direkt in Quarantäne verfrachten.
In Deutschland ist das nicht so einfach. Wir liegen umgeben von anderen Ländern und es gibt deswegen unzählige Zugangspunkte zum Land. Dazu kommt, dass wir zum Glück in einem offenen Europa liegen, also es auf den Straßen gar keine Grenzkontrollen mehr gibt. Es ist in Deutschland also wesentlich schwieriger, Einreisende konsequent nachzuverfolgen, als in Neuseeland oder Japan. Es kommt daher hier viel wensentlicher auf die Klarheit der Regeln und die Bereitschaft der Bevölkerung zur Umsetzung an. Stattdessen gibt es Risikogebiete, Hochinzidenzgebiete und Mutationsgebiete, für die jeweils unterschiedliche Regelungen gelten und die wöchentlich neu definiert werden. Da blickt man als normaler Mensch nicht durch. Stattdessen einfache Regel: Wer aus dem Ausland kommt, muss zwei Wochen in Quarantäne. Fertig. So läuft das auch in Ostasien. Man kann reisen. Aber man muss halt zwei Wochen Quarantäne einplanen. Und die Leute halten sich dran, weil es auf der einen Seite gesellschaftlichen Druck gibt. Auf der anderen Seite aber auch drastische (Geld-) Strafen, wenn sich jemand nicht dran hält. In Deutschland ist letztens ein Kollege an einem Samstag aus Kamerun (Risikogebiet) eingereist, sein Test wurde weder vor, noch nach Abflug kontrolliert, niemand hat ihn irgendwo registriert und Montag stand er dann im Büro. Und als ich dann gesagt habe, dass entweder er oder ich zwei Wochen im Homeoffice sind, war ich derjenige, der gegangen ist. Und sich noch ein paar Sprüche anhören musste.
Pandemiebekämpfung funktioniert nur, wenn Leute bereit sind sich einzuschränken. Je konsequenter sich die Bevölkerung intelligent verhält und auch bereit ist, freiwillig kurzfristige Einschränkungen hinzunehmen, desto besser funktioniert das und desto weniger muss der Staat allen anderen auferlegen. In Deutschland funktioniert das aktuell überhaupt nicht, weswegen der Staat gezwungen ist, allen zwangsweise große Einschränkungen aufzuerlegen.
Den hätte ich eiskalt wegen Quarantänebruch beim Gesundheitsamt gemeldet. Anonymer Hinweis.
27.04.2021, 11:53
(27.04.2021, 11:48)Gast schrieb:(27.04.2021, 10:38)Gast schrieb:(27.04.2021, 10:18)Gast schrieb:Naja, das ist jetzt natürlich ein bisschen quatschig (bin derjenige, auf dessen Post Du dich beziehst).(27.04.2021, 09:52)Gast schrieb:(27.04.2021, 08:22)Gast schrieb: Bin dafür, dass jeder, der einen Lockdown und ähnliche Verbote beklatschend fordert, die gleichen Gehaltseinbuße wie die von den Verboten betroffenen Gewerbetreibenden aus SOLIDARITÄT hinnehmen. Das hierdurch eingenommene Geld investieren wir dann in unser Gesundheitssystem.Die niedrigen Fallzahlen in ostasiatischen Ländern wie Taiwan und Südkorea hängt ganz unzweifelhaft mit Angst zusammen. Angst, dass eine Pandemie dort nochmal so läuft wie SARS in 2003. Deswegen waren die Länder auf der einen Seite wesentlich besser vorbereitet und sind auf der anderen Seite bereit, starke Grundrechtseingriffe schon beim Verdacht auf eine Infektion hinzunehmen. Das wiederum führt dann dazu, dass die Menschen dort alle an einem Strang ziehen, um Zustände wie sie hier herrschen, zu vermeiden.
Wir haben nämlich das Problem, das diejenigen, die am wenigsten von diesen Verboten betroffen sind, am lautesten nach Verschärfungen rufen und damit Handeln und Verantwortung in eklatanter Weise auseinander fallen.
Alternativ lernen wir aus dem Ausland von denjenigen, die besser durch die Pandemie gekommen sind wie insb. Ostasien. Dass deren niedrige Fallzahlen mit ihrer niedrigen Anzahl von Tests zusammenhängt, dürfte schwer zu leugnen sein.
PS: Arbeitet an euren Ängsten.
Der Lockdown in Deutschland ist ja nur deswegen das Mittel der Wahl, weil sich bei niedrigeren Zahlen niemand getraut hat, einmal richtig dazwischen zu hauen. Menschen mit Verdacht auf eine Infektion konsequent abzusondern und zu überwachen, wie das in Ostasien passiert. Menschen auch stumpf das Reisen zu verbieten. Betriebe zu schließen, sobald dort irgendwo auch nur ein Infektionsverdacht vorliegt. Und als Mitglied der Gesellschaft auch bereit zu sein, andere, die sich nicht an die Regeln halten, konsequent bei den Behörden zu melden.
Eine solche gemeinsame Anstrengung funktioniert hier aktuell leider nicht. Die Politik will es allen Recht machen, weswegen nichts halbes und nichts ganzes raus kommt. Hier sind seit fast einem Jahr die Gastro-Betriebe geschlossen, sogar im völlig unproblematischen Außenbereich. Dafür diskutieren wir mindestens genauso lange über den Datenschutz bei der Corona-App oder Luca. In Taiwan und Südkorea wirst Du einfach über die Sim geortet. Wir laufen hier und in anderen europäischen Staaten einfach seit einem Jahr der Entwicklung hinterher, weil wir es nach dem ersten Lockdown nicht konsequent durchgezogen haben, Menschen nicht bereit waren, sich an Quarantäne-Regelungen zu halten oder auf Partys zu verzichten.
Deswegen müssen jetzt die Maßnahmen immer härter werden, um möglichst viele Leben zu retten. Das ist aus der tagespolitischen Sicht meiner Meinung nach richtig, weil es anders nicht mehr funktioniert. Aber es ist natürlich ein Folgefehler. Da die Politik den Menschen anfangs nicht zu schwere Grundrechtseingriffe zumuten wollte, muss sie jetzt zur Methode Holzhammer greifen, um noch irgendwie das Schlimmste zu verhindern. Der Vergleich mit Ostasien ist deswegen aus heutiger Sicht unlauter, weil wir an völlig unterschiedlichen Punkten in der Entwicklung sind. Es ist aber ein gutes Beispiel für das nächste mal (und es wird ein nächstes mal geben), den Umgang mit einer Pandemie frühzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken.
Dem würde ich noch Folgendes hinzufügen:
Länder wie Australien, Neuseeland und ostasiatische Länder wie Japan zeigen vor allem, dass ein Mittel besonders effektiv ist: rigorose Grenzkontrollen. Hätte DE bereits Januar oder Februar 2020 entweder zusammen mit der EU oder bei europäischen Unwillen die Grenzen geschlossen und nur nach zweiwöchiger Quarantäne, wenn überhaupt, die Einreise ermöglicht, hätte eine großflächige Einschleppung des Virus nicht stattfinden können.
Die faktischen Folgen einer Grenzschließung sind deutlich geringer als diejenigen, die wir seit x Monaten wegen halbherziger Regelungen sehen.
Unser Dogma der offenen Grenzen hat uns von Anfang an dazu verdammt, der Pandemie stets nur hinterherzurennen. Auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen, dass ein effektiver Grenzschutz elementar wichtig für ein funktionierenden Rechtsstaat ist.
Die von Dir genannten Länder haben einen großen Vorteil, was ihre Einreiseregelungen angeht: Es sind Inseln. Man kommt also nur per Flugzeug oder Schiff ins Land und damit immer an bestimmten Sammelpunkten. Das macht die Kontrolle wesentlich einfacher und man kann Leute dann einfach direkt in Quarantäne verfrachten.
In Deutschland ist das nicht so einfach. Wir liegen umgeben von anderen Ländern und es gibt deswegen unzählige Zugangspunkte zum Land. Dazu kommt, dass wir zum Glück in einem offenen Europa liegen, also es auf den Straßen gar keine Grenzkontrollen mehr gibt. Es ist in Deutschland also wesentlich schwieriger, Einreisende konsequent nachzuverfolgen, als in Neuseeland oder Japan. Es kommt daher hier viel wensentlicher auf die Klarheit der Regeln und die Bereitschaft der Bevölkerung zur Umsetzung an. Stattdessen gibt es Risikogebiete, Hochinzidenzgebiete und Mutationsgebiete, für die jeweils unterschiedliche Regelungen gelten und die wöchentlich neu definiert werden. Da blickt man als normaler Mensch nicht durch. Stattdessen einfache Regel: Wer aus dem Ausland kommt, muss zwei Wochen in Quarantäne. Fertig. So läuft das auch in Ostasien. Man kann reisen. Aber man muss halt zwei Wochen Quarantäne einplanen. Und die Leute halten sich dran, weil es auf der einen Seite gesellschaftlichen Druck gibt. Auf der anderen Seite aber auch drastische (Geld-) Strafen, wenn sich jemand nicht dran hält. In Deutschland ist letztens ein Kollege an einem Samstag aus Kamerun (Risikogebiet) eingereist, sein Test wurde weder vor, noch nach Abflug kontrolliert, niemand hat ihn irgendwo registriert und Montag stand er dann im Büro. Und als ich dann gesagt habe, dass entweder er oder ich zwei Wochen im Homeoffice sind, war ich derjenige, der gegangen ist. Und sich noch ein paar Sprüche anhören musste.
Pandemiebekämpfung funktioniert nur, wenn Leute bereit sind sich einzuschränken. Je konsequenter sich die Bevölkerung intelligent verhält und auch bereit ist, freiwillig kurzfristige Einschränkungen hinzunehmen, desto besser funktioniert das und desto weniger muss der Staat allen anderen auferlegen. In Deutschland funktioniert das aktuell überhaupt nicht, weswegen der Staat gezwungen ist, allen zwangsweise große Einschränkungen aufzuerlegen.
Den hätte ich eiskalt wegen Quarantänebruch beim Gesundheitsamt gemeldet. Anonymer Hinweis.
Eiskalt! Denunzianten braucht das Land
27.04.2021, 12:00
(27.04.2021, 11:48)Gast schrieb:Wäre auch richtig, aber realistisch betrachtet ist er kurz danach arbeitslos. Muss ja dann das ganze Büro als Kontaktperson mit in Quarantäne(27.04.2021, 10:38)Gast schrieb:(27.04.2021, 10:18)Gast schrieb:Naja, das ist jetzt natürlich ein bisschen quatschig (bin derjenige, auf dessen Post Du dich beziehst).(27.04.2021, 09:52)Gast schrieb:(27.04.2021, 08:22)Gast schrieb: Bin dafür, dass jeder, der einen Lockdown und ähnliche Verbote beklatschend fordert, die gleichen Gehaltseinbuße wie die von den Verboten betroffenen Gewerbetreibenden aus SOLIDARITÄT hinnehmen. Das hierdurch eingenommene Geld investieren wir dann in unser Gesundheitssystem.Die niedrigen Fallzahlen in ostasiatischen Ländern wie Taiwan und Südkorea hängt ganz unzweifelhaft mit Angst zusammen. Angst, dass eine Pandemie dort nochmal so läuft wie SARS in 2003. Deswegen waren die Länder auf der einen Seite wesentlich besser vorbereitet und sind auf der anderen Seite bereit, starke Grundrechtseingriffe schon beim Verdacht auf eine Infektion hinzunehmen. Das wiederum führt dann dazu, dass die Menschen dort alle an einem Strang ziehen, um Zustände wie sie hier herrschen, zu vermeiden.
Wir haben nämlich das Problem, das diejenigen, die am wenigsten von diesen Verboten betroffen sind, am lautesten nach Verschärfungen rufen und damit Handeln und Verantwortung in eklatanter Weise auseinander fallen.
Alternativ lernen wir aus dem Ausland von denjenigen, die besser durch die Pandemie gekommen sind wie insb. Ostasien. Dass deren niedrige Fallzahlen mit ihrer niedrigen Anzahl von Tests zusammenhängt, dürfte schwer zu leugnen sein.
PS: Arbeitet an euren Ängsten.
Der Lockdown in Deutschland ist ja nur deswegen das Mittel der Wahl, weil sich bei niedrigeren Zahlen niemand getraut hat, einmal richtig dazwischen zu hauen. Menschen mit Verdacht auf eine Infektion konsequent abzusondern und zu überwachen, wie das in Ostasien passiert. Menschen auch stumpf das Reisen zu verbieten. Betriebe zu schließen, sobald dort irgendwo auch nur ein Infektionsverdacht vorliegt. Und als Mitglied der Gesellschaft auch bereit zu sein, andere, die sich nicht an die Regeln halten, konsequent bei den Behörden zu melden.
Eine solche gemeinsame Anstrengung funktioniert hier aktuell leider nicht. Die Politik will es allen Recht machen, weswegen nichts halbes und nichts ganzes raus kommt. Hier sind seit fast einem Jahr die Gastro-Betriebe geschlossen, sogar im völlig unproblematischen Außenbereich. Dafür diskutieren wir mindestens genauso lange über den Datenschutz bei der Corona-App oder Luca. In Taiwan und Südkorea wirst Du einfach über die Sim geortet. Wir laufen hier und in anderen europäischen Staaten einfach seit einem Jahr der Entwicklung hinterher, weil wir es nach dem ersten Lockdown nicht konsequent durchgezogen haben, Menschen nicht bereit waren, sich an Quarantäne-Regelungen zu halten oder auf Partys zu verzichten.
Deswegen müssen jetzt die Maßnahmen immer härter werden, um möglichst viele Leben zu retten. Das ist aus der tagespolitischen Sicht meiner Meinung nach richtig, weil es anders nicht mehr funktioniert. Aber es ist natürlich ein Folgefehler. Da die Politik den Menschen anfangs nicht zu schwere Grundrechtseingriffe zumuten wollte, muss sie jetzt zur Methode Holzhammer greifen, um noch irgendwie das Schlimmste zu verhindern. Der Vergleich mit Ostasien ist deswegen aus heutiger Sicht unlauter, weil wir an völlig unterschiedlichen Punkten in der Entwicklung sind. Es ist aber ein gutes Beispiel für das nächste mal (und es wird ein nächstes mal geben), den Umgang mit einer Pandemie frühzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken.
Dem würde ich noch Folgendes hinzufügen:
Länder wie Australien, Neuseeland und ostasiatische Länder wie Japan zeigen vor allem, dass ein Mittel besonders effektiv ist: rigorose Grenzkontrollen. Hätte DE bereits Januar oder Februar 2020 entweder zusammen mit der EU oder bei europäischen Unwillen die Grenzen geschlossen und nur nach zweiwöchiger Quarantäne, wenn überhaupt, die Einreise ermöglicht, hätte eine großflächige Einschleppung des Virus nicht stattfinden können.
Die faktischen Folgen einer Grenzschließung sind deutlich geringer als diejenigen, die wir seit x Monaten wegen halbherziger Regelungen sehen.
Unser Dogma der offenen Grenzen hat uns von Anfang an dazu verdammt, der Pandemie stets nur hinterherzurennen. Auch wenn manche es nicht wahrhaben wollen, dass ein effektiver Grenzschutz elementar wichtig für ein funktionierenden Rechtsstaat ist.
Die von Dir genannten Länder haben einen großen Vorteil, was ihre Einreiseregelungen angeht: Es sind Inseln. Man kommt also nur per Flugzeug oder Schiff ins Land und damit immer an bestimmten Sammelpunkten. Das macht die Kontrolle wesentlich einfacher und man kann Leute dann einfach direkt in Quarantäne verfrachten.
In Deutschland ist das nicht so einfach. Wir liegen umgeben von anderen Ländern und es gibt deswegen unzählige Zugangspunkte zum Land. Dazu kommt, dass wir zum Glück in einem offenen Europa liegen, also es auf den Straßen gar keine Grenzkontrollen mehr gibt. Es ist in Deutschland also wesentlich schwieriger, Einreisende konsequent nachzuverfolgen, als in Neuseeland oder Japan. Es kommt daher hier viel wensentlicher auf die Klarheit der Regeln und die Bereitschaft der Bevölkerung zur Umsetzung an. Stattdessen gibt es Risikogebiete, Hochinzidenzgebiete und Mutationsgebiete, für die jeweils unterschiedliche Regelungen gelten und die wöchentlich neu definiert werden. Da blickt man als normaler Mensch nicht durch. Stattdessen einfache Regel: Wer aus dem Ausland kommt, muss zwei Wochen in Quarantäne. Fertig. So läuft das auch in Ostasien. Man kann reisen. Aber man muss halt zwei Wochen Quarantäne einplanen. Und die Leute halten sich dran, weil es auf der einen Seite gesellschaftlichen Druck gibt. Auf der anderen Seite aber auch drastische (Geld-) Strafen, wenn sich jemand nicht dran hält. In Deutschland ist letztens ein Kollege an einem Samstag aus Kamerun (Risikogebiet) eingereist, sein Test wurde weder vor, noch nach Abflug kontrolliert, niemand hat ihn irgendwo registriert und Montag stand er dann im Büro. Und als ich dann gesagt habe, dass entweder er oder ich zwei Wochen im Homeoffice sind, war ich derjenige, der gegangen ist. Und sich noch ein paar Sprüche anhören musste.
Pandemiebekämpfung funktioniert nur, wenn Leute bereit sind sich einzuschränken. Je konsequenter sich die Bevölkerung intelligent verhält und auch bereit ist, freiwillig kurzfristige Einschränkungen hinzunehmen, desto besser funktioniert das und desto weniger muss der Staat allen anderen auferlegen. In Deutschland funktioniert das aktuell überhaupt nicht, weswegen der Staat gezwungen ist, allen zwangsweise große Einschränkungen aufzuerlegen.
Den hätte ich eiskalt wegen Quarantänebruch beim Gesundheitsamt gemeldet. Anonymer Hinweis.
27.04.2021, 12:10
(27.04.2021, 11:38)Gast schrieb:(27.04.2021, 08:49)Gast schrieb:(26.04.2021, 22:46)Gast schrieb:(26.04.2021, 22:39)Gast schrieb: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Bis Ende Juni halten wir das schon durch. Ich finde es schön für die vorsichtigen Leute, dass die unvorsichtigen jetzt auch gebremst werden und uns nicht mehr den Erfolg kaputt machen können.
In meiner Stadt greift demnächst die Notbremse und ich freue mich schon darauf. Dann sieht man endlich die Zahlen sinken.
Oder man testet einfach wieder weniger, dann gehen die Zahlen auch runter. ;)
Momentan dürfte ja ganz erheblich mehr getestet werden als noch vor einem Jahr - klar hat man dann auch mehr positive Testergebnisse.
Natürlich wird mehr getestet. Nur es geht ja nicht um die positiven Tests allein, sondern auch um die nahezu vollständig ausgereizten Kapazitäten der Intensivstationen, auf denen jetzt zudem viele jüngere liegen, und eine nicht zu vernachlässigende tägliche Anzahl von Todesfällen. An diesen Fakten und Problemen, die ein wichtiger Aspekt der Regelungen sind, kommt man auch mit weniger Tests nicht vorbei.
Und ein wenig sollte man trotzdem die Zahlen berücksichtigen. Wir haben hier in unserer NRW Großstadt sehr viele Viertel mit Inzidenzen >400. Das hat nur in geringem Maß mit mehr Tests zu tun. Vor allem weil das eher die sozial schwachen Viertel mit vielen Silos, Migrationshintergrund und Arbeitslosigkeit bzw. geringer bezahlten Jobs sind. Da kann man davon ausgehen, dass die auch gar nicht so viele freiwillige Tests machen.
Wie denn auch? Ein Hartzer hat 5 Euro pro Tag für Essen (jedenfalls wenn er keine Ausgaben für Handy, Internet, Versicherungen, Netflix, Bücher etc. hat, was im Regelsatz auch nicht wirklich drin ist). Dann kauft er von den 5 Euro lieber Essen statt einen einmaligen Schnelltest, um dann zu hungern. Wenn man den Arbeitslosen keinen Pandemiezuschlag zahlt, sondern nur einmal 10 FFP2 Masken bezahlt braucht man sich nicht wundern, dass man sich bei der Pandemiebekämpfung aus Geiz ins eigene Fleisch schneidet. Da müsste man erstmal ansetzen. Mindestens 5 Schnelltests pro Monat gratis für Hartzer so wie es Arbeitgeber auch anbieten müssen.
Grundsätzlich sehe ich das Problem auch, aber man darf nicht vergessen, dass jeder einmal die Woche gratis testen darf.
Meine "Hartzer" Familie hält das nur für vollkommen übertrieben, da man ja eh keinen mit Corona kenne und da man sich gesund fühlt. Außerdem wäre das mit dem Testen der Kinder in der Schule auch total überflüssig und würde eh nicht richtig gemacht werden. Impfen will man sich auch erst mal nicht lassen, weil man wen kennt, der wen kennt, dessen schwippschwager ne Cousine hat und die hat ne Freundin die von der Impfung schlimme Folgen erlitten hat.
27.04.2021, 12:18
Also ich bin Hartzer und bin geimpft und meine Hartzer Schwester hat schon einen Termin.
27.04.2021, 13:28
27.04.2021, 13:42
(27.04.2021, 11:38)Gast schrieb:(27.04.2021, 08:49)Gast schrieb:(26.04.2021, 22:46)Gast schrieb:(26.04.2021, 22:39)Gast schrieb: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Bis Ende Juni halten wir das schon durch. Ich finde es schön für die vorsichtigen Leute, dass die unvorsichtigen jetzt auch gebremst werden und uns nicht mehr den Erfolg kaputt machen können.
In meiner Stadt greift demnächst die Notbremse und ich freue mich schon darauf. Dann sieht man endlich die Zahlen sinken.
Oder man testet einfach wieder weniger, dann gehen die Zahlen auch runter. ;)
Momentan dürfte ja ganz erheblich mehr getestet werden als noch vor einem Jahr - klar hat man dann auch mehr positive Testergebnisse.
Natürlich wird mehr getestet. Nur es geht ja nicht um die positiven Tests allein, sondern auch um die nahezu vollständig ausgereizten Kapazitäten der Intensivstationen, auf denen jetzt zudem viele jüngere liegen, und eine nicht zu vernachlässigende tägliche Anzahl von Todesfällen. An diesen Fakten und Problemen, die ein wichtiger Aspekt der Regelungen sind, kommt man auch mit weniger Tests nicht vorbei.
Und ein wenig sollte man trotzdem die Zahlen berücksichtigen. Wir haben hier in unserer NRW Großstadt sehr viele Viertel mit Inzidenzen >400. Das hat nur in geringem Maß mit mehr Tests zu tun. Vor allem weil das eher die sozial schwachen Viertel mit vielen Silos, Migrationshintergrund und Arbeitslosigkeit bzw. geringer bezahlten Jobs sind. Da kann man davon ausgehen, dass die auch gar nicht so viele freiwillige Tests machen.
Wie denn auch? Ein Hartzer hat 5 Euro pro Tag für Essen (jedenfalls wenn er keine Ausgaben für Handy, Internet, Versicherungen, Netflix, Bücher etc. hat, was im Regelsatz auch nicht wirklich drin ist). Dann kauft er von den 5 Euro lieber Essen statt einen einmaligen Schnelltest, um dann zu hungern. Wenn man den Arbeitslosen keinen Pandemiezuschlag zahlt, sondern nur einmal 10 FFP2 Masken bezahlt braucht man sich nicht wundern, dass man sich bei der Pandemiebekämpfung aus Geiz ins eigene Fleisch schneidet. Da müsste man erstmal ansetzen. Mindestens 5 Schnelltests pro Monat gratis für Hartzer so wie es Arbeitgeber auch anbieten müssen.
https://www.fr.de/wirtschaft/hartz-4-gel...61334.html