25.03.2021, 18:40
(25.03.2021, 18:05)Gast schrieb:(25.03.2021, 17:38)Gast schrieb:(25.03.2021, 17:20)Gast schrieb:(25.03.2021, 15:46)Gast schrieb: Hört sich doch super an. Das rechtliche ist einfach und auf der Tatsachenebene gibt dir der Mandant alle technisch nötigen Infos, die du im Übrigen auch gar nicht wissen kannst und musst, da du Anwalt und kein Bausachverständiger bist. Dann muss man nur noch einen groben Überblick über alles halten.
Stundensätze sind im Übrigen auch kein Problem, da die Streitwerte in der Regel so hoch sind, dass sich diese für Mandanten besser verkaufen lassen.
Der Mandant blickt es doch selbst nicht. Du musst das Fachwissen auch als Anwalt haben. Wenn der Mandant Fragen hat dann will er antworten und nicht 300€/h zahlen um zu erfahren: „Frag den Sachverständigen“
Doch, genau das. Du kannst als Anwalt nicht sagen, ob dies gegen die aRdT verstößt. Allein schon aus Haftungsgesichtspunkten. Wofür gibt es denn all die Sachverständigengutachten und die Symptom-Rechtsprechung? Du kannst sagen, dass Symptom XY bereits Gegenstand diverser Entscheidungen war und so und so geurteilt wurde, du aber auch darauf hinweisen willst, dass all dies rechtssicher nur von einem Sachverständigen festgestellt werden kann.
Die Mandanten kommen im Übrigen auch überhaupt nicht zu dir um feststellen zu lassen, ob ein Mangel besteht, sondern, damit du ihre Ansprüche geltend machst (sollte der Mangel bestehen, was aber nur ein SV feststellen kann). Dafür sind dann 300 €/h drin.
Man sieht, du hast noch nie in dem Bereich gearbeitet. Meinst du, du kannst die richtigen Fragen an den Sachverständigen stellen, wenn du keinen blassen Schimmer hast, was auf einer Baustelle vor sich geht. Achja, der Sachverständige ist übrigens teuer...
Bitte beruhige dich. Klar wird nicht direkt ein Sachverständigengutachten erstattet, noch bevor überhaupt irgendetwas geltend gemacht wird. Spätestens aber, wenn die Gegenseite einzelne Punkte angreift, wird man um ein Gutachten, zumindest bei größeren Sachen, aber kaum mehr herumkommen. Da ist es dann auch mit der fachtechnischen Expertise eines Anwalts vorbei.
Mein Punkt ist einfach nur: man muss nicht der Über-Bauingenieur sein, um gut im Baurecht zu sein. Freilich hilft ein ehrliches Interesse an der Materie - wie überall - immer!
25.03.2021, 18:46
Nein, Ingenieur muss Du nicht sein, ich für meinen Teil fande die Tätigkeit einfach frustrierend. Musste als Referendar im Litigation - Team mal den Sachverhalt aufbereiten in nem komplexen Anlagebauverfahren. Mehrere Jahre E-Mail Verlauf mit unverständlichen Begrifflichkeit haben mich an den Rand der Verzweiflung gebracht.
25.03.2021, 18:56
Schreib einfach ans Gericht: „Der Gutachter machts. Yolo“
25.03.2021, 22:34
War als Proberichter ein gutes halbes Jahr in einer Baukammer. Kotze noch heute im Strahl, wenn ich an die Zeit zurückdenke. Schlimmer gehts nicht.
29.03.2021, 17:10
(25.03.2021, 22:34)Judge schrieb: War als Proberichter ein gutes halbes Jahr in einer Baukammer. Kotze noch heute im Strahl, wenn ich an die Zeit zurückdenke. Schlimmer gehts nicht.1+
Ein Jahr lang in einer Baukammer gewesen. Das Problem ist zumeist, dass die Anwälte einen Sachvortrag liefern, den man nicht verstehen kann, weil der Verfasser ihn schon nicht verstanden hat. Schrecklich war das.
29.03.2021, 17:18
(29.03.2021, 17:10)Gast schrieb:(25.03.2021, 22:34)Judge schrieb:1+
- War als Proberichter ein gutes halbes Jahr in einer Baukammer. Kotze noch heute im Strahl, wenn ich an die Zeit zurückdenke. Schlimmer gehts nicht.
Ein Jahr lang in einer Baukammer gewesen. Das Problem ist zumeist, dass die Anwälte einen Sachvortrag liefern, den man nicht verstehen kann, weil der Verfasser ihn schon nicht verstanden hat. Schrecklich war das.
Same. Wenn ich in der Klage schon das Wort "Stundenlohnabrede" gesehen habe, hab ich hirnkrebs bekommen.
Zudem sind aus Beklagtensicht bei Bausachen alle Mängelbeseitigungskosten immer, pauschal und auf ewig für alle Zeit sowiesokosten
29.03.2021, 20:11
war in der ersten station in der kammer für baurecht. zum kotzrn
29.03.2021, 22:24
Man sollte das so regeln, dass man im 1.Jahr als Proberichter nicht in eine Baukammer kommt. Das ist einfach so eine Quadratscheiße. Man hat so schon als Greenhorn keine Ahnung und dann kommt noch so eine anspruchsvolle und stinklangweilige Materie dazu. Das Schlimmste waren die 7-8 Jahre alten Verfahren, wo man der 7-8 Proberichter war, der sich mal ausprobieren durfte. Ich hätte fast alles hingeschmissen, glücklicherweise hab ich es überlebt
31.03.2021, 15:19
Um mal eine andere Perspektive zu liefern:
Als Syndikus in der Rechtsabteilung eines Bauunternehmens ist es ziemlich cool. Um Geld oder Mandanten braucht man sich keine Sorgen machen, die Fälle sind doch sehr abwechslungsreich und sich in alte Fälle reinlesen ist zwar nicht immer einfach oder spannend, aber auch nicht furchtbar.
Dass man Sachverständige hinzuzieht, ist völlig selbstverständlich. Im Unternehmen geht aber natürlich viel mehr über den Kontakt zu den Mitarbeitern vor Ort, und die sind nun alle vom Fach.
Anwälte ohne Standing haben es vielleicht schwer. Für Syndizi sieht es aber doch etwas anders aus.
Als Syndikus in der Rechtsabteilung eines Bauunternehmens ist es ziemlich cool. Um Geld oder Mandanten braucht man sich keine Sorgen machen, die Fälle sind doch sehr abwechslungsreich und sich in alte Fälle reinlesen ist zwar nicht immer einfach oder spannend, aber auch nicht furchtbar.
Dass man Sachverständige hinzuzieht, ist völlig selbstverständlich. Im Unternehmen geht aber natürlich viel mehr über den Kontakt zu den Mitarbeitern vor Ort, und die sind nun alle vom Fach.
Anwälte ohne Standing haben es vielleicht schwer. Für Syndizi sieht es aber doch etwas anders aus.
31.03.2021, 16:52
(31.03.2021, 15:19)Gast schrieb: Um mal eine andere Perspektive zu liefern:
Als Syndikus in der Rechtsabteilung eines Bauunternehmens ist es ziemlich cool. Um Geld oder Mandanten braucht man sich keine Sorgen machen, die Fälle sind doch sehr abwechslungsreich und sich in alte Fälle reinlesen ist zwar nicht immer einfach oder spannend, aber auch nicht furchtbar.
Dass man Sachverständige hinzuzieht, ist völlig selbstverständlich. Im Unternehmen geht aber natürlich viel mehr über den Kontakt zu den Mitarbeitern vor Ort, und die sind nun alle vom Fach.
Anwälte ohne Standing haben es vielleicht schwer. Für Syndizi sieht es aber doch etwas anders aus.
Vielen Dank für deinen Einblick! Sehr interessant. Warst du davor als Anwalt im Baurecht tätig? Darf man nach dem ungefähren Verdienst fragen? Interessiere mich nämlich auch dafür