22.03.2021, 15:03
Ich wollte mich schon beschweren, weil mein Post nicht sexistisch gemeint war ;) die Elektroingenieurin im Konzern hat nur eben den Joker gezogen, weil sie dort das Einhorn ist und entsprechend behandelt wird.
Bei dieser ganzen Gehaltsdiskussion unter Freunden kann man doch auch mal diese Fragen stellen: "Wie sehen deine Rentenansprüche aus?", "Was erhältst du, wenn du morgen berufsunfähig wirst?", "Wie sicher ist es, dass du in den nächsten 20 Jahren an Ort X bleiben kannst für deinen Job?".
Bei dieser ganzen Gehaltsdiskussion unter Freunden kann man doch auch mal diese Fragen stellen: "Wie sehen deine Rentenansprüche aus?", "Was erhältst du, wenn du morgen berufsunfähig wirst?", "Wie sicher ist es, dass du in den nächsten 20 Jahren an Ort X bleiben kannst für deinen Job?".
Erste Infos zum Bewerbungsverfahren für den Justizdienst findest Du auf den Richter-Infoseiten von Juristenkoffer.de:
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
https://www.juristenkoffer.de/richter/
Darüber hinaus sollte man sich dann mit dem Karriere-Dossier über die Einstellungschancen und Bewerbungsvoraussetzungen informieren. Optional besteht zudem die Möglichkeit, auf die vielen hunderten Erfahrungsberichte anderer Juristen zuzugreifen, die bereits das Bewerbungsverfahren erfolgreich absolviert haben:
https://www.juristenkoffer.de/richter/karriere-dossier-richter-staatsanwalt-werden.php
22.03.2021, 15:12
(22.03.2021, 15:03)Gast Gast schrieb: Ich wollte mich schon beschweren, weil mein Post nicht sexistisch gemeint war ;) die Elektroingenieurin im Konzern hat nur eben den Joker gezogen, weil sie dort das Einhorn ist und entsprechend behandelt wird.
Bei dieser ganzen Gehaltsdiskussion unter Freunden kann man doch auch mal diese Fragen stellen: "Wie sehen deine Rentenansprüche aus?", "Was erhältst du, wenn du morgen berufsunfähig wirst?", "Wie sicher ist es, dass du in den nächsten 20 Jahren an Ort X bleiben kannst für deinen Job?".
Ja war es auch nicht, tut mir leid, richtig dummer Misclick und erst beim abdrücken gesehen, dass das Zitat dran hing.
22.03.2021, 15:31
(22.03.2021, 14:21)Gast schrieb: Es ist auch keine riesige Differenz wie zB Richter vs. GK. Die Differenz ist aber da. Und wenn man bedenkt, was die freie Wirtschaft teilweise für Steigerungsmöglichkeiten bietet (und wenn es nur Provisionen/Dienstwagen/Weihnachtsgeldersind, die ausgehandelt werden können), wird die Differenz über die Jahre wahrscheinlich eher größer. Was ich eig damit sagen wollte ist, dass sich scheinbar viele Nicht-Juristen zT ein anderes Richtergehalt vorstellen, wenn man einfach pauschal mal danach fragt „was meinst du bekommt ein Richter am Ende des Monats raus“. Und sicherlich würde die Frage von zB einem/r Verkäufer/in im Einzelhandel wieder anders beantwortet und bewertet werden, weil für diese Menschen ein Nettogehalt von 3.500€ wahnsinnig viel ist.Bei den großen Konzernen sind diverse Zusatzleistungen ohnehin absoluter Standard und wenn es nur ÖPNV-Tickets oder vergünstigtes Essen in der Kantine sein mögen. Das macht eben auch eine (kleinen) Betrag aus.
Als Argument für die Justiz wird dann die Pension genannt. Problem der Pension ist aber, dass sie, so üppig sie auch sein mag, zu einem Zeitpunkt fällig wird, an dem die großen Ausgaben des Lebens meist schon getätigt sind. Die teuersten Lebensjahre sind doch in aller Regel die zwischen 30 und 50, nämlich dann, wenn Häuser gebaut und Kinder gezeugt werden. Das kostet eine Menge Geld, vor allem, wenn man den Kindern viel bieten möchte. Mit Mitte 60 hingegen sind die Immobilien häufig abbezahlt und die Kinder aus dem Haus.
Sicherlich ist das beruhigend, wenn im Alter ein gewisses finanzielles Polster vorhanden ist und auch jeden Monat eine stattliche Summe überwiesen wird. Andererseits dürften diejenigen Menschen, die in ihrer Karriere stets sehr gut verdient haben, ebenfalls in den allermeisten Fällen ein im Alter sorgenfreies Leben genießen.
22.03.2021, 15:37
(22.03.2021, 15:03)Gast Gast schrieb: Ich wollte mich schon beschweren, weil mein Post nicht sexistisch gemeint war ;) die Elektroingenieurin im Konzern hat nur eben den Joker gezogen, weil sie dort das Einhorn ist und entsprechend behandelt wird.
Bei dieser ganzen Gehaltsdiskussion unter Freunden kann man doch auch mal diese Fragen stellen: "Wie sehen deine Rentenansprüche aus?", "Was erhältst du, wenn du morgen berufsunfähig wirst?", "Wie sicher ist es, dass du in den nächsten 20 Jahren an Ort X bleiben kannst für deinen Job?".
Sorry dafür, auch mein Post sollte überhaupt nicht in diese Richtung gehen, ich wollte damit kein Fass aufmachen.
Und ja sicherlich es ist genau so wie hier beschrieben wird, meine Freundin ist auf diesem Gebiet eben das Einhorn.
Ich wollte den Thread aber auch gar nicht
abdriften lassen ;-) und ja ich gebe da vollkommen Recht, all diese Fragen gehören mit in die Bewertung rein. Ich für meinen Teil bin zufrieden da wo ich bin, Dienstwagen hin- oder her :-)
22.03.2021, 15:55
(22.03.2021, 15:31)Gastuser1 schrieb: Als Argument für die Justiz wird dann die Pension genannt. Problem der Pension ist aber, dass sie, so üppig sie auch sein mag, zu einem Zeitpunkt fällig wird, an dem die großen Ausgaben des Lebens meist schon getätigt sind. Die teuersten Lebensjahre sind doch in aller Regel die zwischen 30 und 50, nämlich dann, wenn Häuser gebaut und Kinder gezeugt werden. Das kostet eine Menge Geld, vor allem, wenn man den Kindern viel bieten möchte. Mit Mitte 60 hingegen sind die Immobilien häufig abbezahlt und die Kinder aus dem Haus.
Sicherlich ist das beruhigend, wenn im Alter ein gewisses finanzielles Polster vorhanden ist und auch jeden Monat eine stattliche Summe überwiesen wird. Andererseits dürften diejenigen Menschen, die in ihrer Karriere stets sehr gut verdient haben, ebenfalls in den allermeisten Fällen ein im Alter sorgenfreies Leben genießen.
Es bedeutet halt vor allem, dass du von deinem Angestelltengehalt jeden Monat gerne 500 Euro weglegen musst, um die Rentenlücke im Alter auszugleichen. Wenn du dich dann auch nicht auf Riester-Renten Konstrukte o.ä. einlassen willst, musst du die 500 Euro von deinem netto weglegen, also von 900 Euro brutto. Dazu kommt eben die deutlich günstigere Krankenversicherung. Um hier gleichgestellt zu sein, muss ein Angestellter also knapp 1100 Euro mehr im Monat brutto verdienen oder knapp 13.000 im Jahr brutto.
22.03.2021, 16:30
(22.03.2021, 15:55)Gast Gast schrieb:(22.03.2021, 15:31)Gastuser1 schrieb: Als Argument für die Justiz wird dann die Pension genannt. Problem der Pension ist aber, dass sie, so üppig sie auch sein mag, zu einem Zeitpunkt fällig wird, an dem die großen Ausgaben des Lebens meist schon getätigt sind. Die teuersten Lebensjahre sind doch in aller Regel die zwischen 30 und 50, nämlich dann, wenn Häuser gebaut und Kinder gezeugt werden. Das kostet eine Menge Geld, vor allem, wenn man den Kindern viel bieten möchte. Mit Mitte 60 hingegen sind die Immobilien häufig abbezahlt und die Kinder aus dem Haus.
Sicherlich ist das beruhigend, wenn im Alter ein gewisses finanzielles Polster vorhanden ist und auch jeden Monat eine stattliche Summe überwiesen wird. Andererseits dürften diejenigen Menschen, die in ihrer Karriere stets sehr gut verdient haben, ebenfalls in den allermeisten Fällen ein im Alter sorgenfreies Leben genießen.
Es bedeutet halt vor allem, dass du von deinem Angestelltengehalt jeden Monat gerne 500 Euro weglegen musst, um die Rentenlücke im Alter auszugleichen. Wenn du dich dann auch nicht auf Riester-Renten Konstrukte o.ä. einlassen willst, musst du die 500 Euro von deinem netto weglegen, also von 900 Euro brutto. Dazu kommt eben die deutlich günstigere Krankenversicherung. Um hier gleichgestellt zu sein, muss ein Angestellter also knapp 1100 Euro mehr im Monat brutto verdienen oder knapp 13.000 im Jahr brutto.
Ich habe die Rechnung nicht überprüft, sondern nehme jetzt einfach mal an, dass sie so in etwa korrekt ist, auch wenn es von Seiten großer Konzerne zusätzlich zum Gehalt häufig Altersvorsorgeprogramme gibt, die die Kluft etwas schmälern dürften.
Diesen Mehrverdienst haben viele qualifizierte Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft aber und darüber hinaus teils noch deutlich mehr. In einem Großkonzern genügt es im Prinzip, auch nur auf unterer Ebene Führungsverantwortung (als Teamleiter) zu übernehmen, um den sechsstelligen Gehaltsbereich zu knacken oder ihm zumindest extrem nahe zu kommen. Solche Positionen zu erreichen, ist mit über 10 Jahren Berufserfahrung, also im Alter von Mitte/Ende 30 aufwärts auch kein unmenschliches Hexenwerk, wenn man gut ist.
Ansonsten habe ich im Beitrag zuvor ja schon das Grundproblem anklingen lassen, nämlich die Frage, ob diese Mehreinnahmen durch die Pension im hohen Alter nicht in anderen Lebensphasen besser zu gebrauchen gewesen wären. Die Blüte des Lebens ist eben nicht die Zeit ab Mitte/Ende 60.
22.03.2021, 17:39
Ich halte die R1-Besoldung für mehr als angemessen.
Diesen März gab es sogar noch eine Gehaltssteigerung im öD trotz Pandemie und wirtschaftlichem Harakiri.
Abzüge sind auch sehr gering im Vergleich zur freien Wirtschaft. Was will man mehr?
Die Steuerlast und Sozialabgaben sind in Deutschland deftig, als R1-Mensch bekommt das aber weniger mit.
Diesen März gab es sogar noch eine Gehaltssteigerung im öD trotz Pandemie und wirtschaftlichem Harakiri.
Abzüge sind auch sehr gering im Vergleich zur freien Wirtschaft. Was will man mehr?
Die Steuerlast und Sozialabgaben sind in Deutschland deftig, als R1-Mensch bekommt das aber weniger mit.
22.03.2021, 18:02
(22.03.2021, 16:30)Gastuser1 schrieb:(22.03.2021, 15:55)Gast Gast schrieb:(22.03.2021, 15:31)Gastuser1 schrieb: Als Argument für die Justiz wird dann die Pension genannt. Problem der Pension ist aber, dass sie, so üppig sie auch sein mag, zu einem Zeitpunkt fällig wird, an dem die großen Ausgaben des Lebens meist schon getätigt sind. Die teuersten Lebensjahre sind doch in aller Regel die zwischen 30 und 50, nämlich dann, wenn Häuser gebaut und Kinder gezeugt werden. Das kostet eine Menge Geld, vor allem, wenn man den Kindern viel bieten möchte. Mit Mitte 60 hingegen sind die Immobilien häufig abbezahlt und die Kinder aus dem Haus.
Sicherlich ist das beruhigend, wenn im Alter ein gewisses finanzielles Polster vorhanden ist und auch jeden Monat eine stattliche Summe überwiesen wird. Andererseits dürften diejenigen Menschen, die in ihrer Karriere stets sehr gut verdient haben, ebenfalls in den allermeisten Fällen ein im Alter sorgenfreies Leben genießen.
Es bedeutet halt vor allem, dass du von deinem Angestelltengehalt jeden Monat gerne 500 Euro weglegen musst, um die Rentenlücke im Alter auszugleichen. Wenn du dich dann auch nicht auf Riester-Renten Konstrukte o.ä. einlassen willst, musst du die 500 Euro von deinem netto weglegen, also von 900 Euro brutto. Dazu kommt eben die deutlich günstigere Krankenversicherung. Um hier gleichgestellt zu sein, muss ein Angestellter also knapp 1100 Euro mehr im Monat brutto verdienen oder knapp 13.000 im Jahr brutto.
Ich habe die Rechnung nicht überprüft, sondern nehme jetzt einfach mal an, dass sie so in etwa korrekt ist, auch wenn es von Seiten großer Konzerne zusätzlich zum Gehalt häufig Altersvorsorgeprogramme gibt, die die Kluft etwas schmälern dürften.
Diesen Mehrverdienst haben viele qualifizierte Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft aber und darüber hinaus teils noch deutlich mehr. In einem Großkonzern genügt es im Prinzip, auch nur auf unterer Ebene Führungsverantwortung (als Teamleiter) zu übernehmen, um den sechsstelligen Gehaltsbereich zu knacken oder ihm zumindest extrem nahe zu kommen. Solche Positionen zu erreichen, ist mit über 10 Jahren Berufserfahrung, also im Alter von Mitte/Ende 30 aufwärts auch kein unmenschliches Hexenwerk, wenn man gut ist.
Ansonsten habe ich im Beitrag zuvor ja schon das Grundproblem anklingen lassen, nämlich die Frage, ob diese Mehreinnahmen durch die Pension im hohen Alter nicht in anderen Lebensphasen besser zu gebrauchen gewesen wären. Die Blüte des Lebens ist eben nicht die Zeit ab Mitte/Ende 60.
Es ist halt nicht so, dass jeder mit guten Noten einfach mal Teamleiter im Konzern werden kann. Da genügt es bereits, sich die Gehaltsverteilung (auch von Akademikern) anzusehen. Abgesehen davon sind viele Richter auch in Gegenden beschäftigt, wo es weit und breit keine Konzernstellen gibt.
Mit das Beste, was einem als Angestellter passieren kann, ist es, mit Mitte 30 Team-/Abteilungsleiter im Konzern zu sein. Ich finde es nicht passend, diese Idealsituation nun mit der Richterbesoldung zu vergleichen. Es gibt viele Angestellte in KMUs, die weit weg sind von einem Konzerngehalt.
Zum Thema Mehreinnahmen und Lebensphasen: Du musst als Angestellter auch in jungen Jahren für das Alter zurücklegen. Wer das nicht macht, hat im Alter eine gravierende Lücke. Die gesetzliche Rente ist wirklich niedrig und reicht nicht annähernd, um den Lebensstandard zu halten. Die einzige Alternative ist, dieses Geld zur Immobilienfinanzierung zu verwenden, um dann mit Renteneintritt die Immobilie zu verkaufen, um vom Erlös die Rente zu finanzieren. Aber das muss man halt auch wollen. Die Blüte des Lebens mag zwar nicht mit Mitte 60 sein. Aber seine Einkünfte auf einen Schlag auf 1/3 reduziert zu sehen, will man dann auch nicht. Noch schöner ist es ja, wenn man dann aus irgendeinem Grund ein paar Jahre früher in Rente muss und es dadurch noch weitere Abschläge gibt und aus den 6.000 netto Gehalt dann auf einmal 1.500 netto Rente werden. Ohne private Vorsorge ist man dann ziemlich am A...
22.03.2021, 22:22
Um etwas konstruktives zu dieser Diskussion beizutragen. Nach dem 2. Examen habe ich in einer first tier Kanzlei in München angefangen. Ich war dort zwei Jahre. Gutes Geld, aber auch 80 Stunden Wochen und nach den zwei Jahren hatte ich zwar 7 Vollmaßanzüge aber keine Rücklagen. Missen möchte ich die Zeit dennoch nicht. Dann ging es für mich in der Kanzlei nicht mehr weiter. Der Wechsel zu einem Mandanten fiel dann mit dem ersten Kind zusammen. Ich war nichtmal ein Jahr in einem mittelgroßen Unternehmen in der Rechtsabteilung. Halbes Gehalt, bessere Arbeitszeit, aber als Jurist ist man letztlich nur der Depp. Dann habe ich in letzter Sekunde den "Neustart" gewagt: Justizdienst, seit 1,5 Jahren bin ich jetzt dabei. Ja, es ist weniger Geld als vorher. Aber der Job ist einfach so viel geiler und mit den Kinderzuschlägen passt es mit der Ballungsraumzulage selbst in München.
Also chillt mal alle
Also chillt mal alle
22.03.2021, 22:27