24.06.2021, 14:34
(24.06.2021, 14:28)Gast456 schrieb:(24.06.2021, 12:34)Gast schrieb: Der Aufschrei hält sich hier nur in Grenzen, weil es sich bei den "Opfern" um mehr als gut bezahlte und gut ausgebildete Leute handelt, die grds. auch die Möglichkeit hätten woanders Fuß zu fassen und eben nicht wie bei den Hermes Jungs, die bis 21 Uhr Pakete schleppen, weil sie sonst ihre Familien nicht durchbringen könnten.
Naja geht so. Wer von der GK zur MK wechseln will um Stunden zu reduzieren, der reduziert erstmal sein Gehalt um 50% und hat wenn’s gut geht pro Woche 10h weniger Arbeit. Was die MKs da fordern und dafür im Gegenzug bieten ist einfach absurd. Sehe ich als das viel größere Problem als die GKs.
Wirklich jeder Branchenfremde mit dem ich mich darüber unterhalten habe reagiert auf die durchschnittlichen MK Gehälter zum Einstieg mit Gelächter. Auch R1 bei Richtern wird mit Fassungslosigkeit quittiert.
Mit BWL Bachelor von einer dualen Hochschule verdient man zB bei Mercedes oder Audi schon besser. Vorteil: man hat in der Ausbildung schon verdient, ist nach 3 Jahren durch und kann schneller einsteigen und Berufserfahrung sammeln. Und hat dabei im Regelfall noch einen 40h Vertrag. Bis der durchschnittliche Jurist fertig ist, ist man mit dem Gehalt gut dabei und hat auch noch eine ordentliche Work-Life Balance. Davon träumen Anwälte doch nur! Und das nach regelmäßig 7+ Jahren Ausbildung.
Da läuft einfach was gehörig falsch und fast jeder nimmt es hin weil „war schon immer so“ Blabla.
Die Leute reagieren also mit Gelächter, wenn du denen erzählst, dass einer mit 27 zum Einstieg 60k bekommt und mit Ende 20 dann auf 80k liegt?
Da können paar Dax Konzerne mithalten aber das ist wieder Äpfel mit Birnen vergleichen. Kannst als Jurist schließlich auch in den Dax Konzern, wenn du lieber im Unternehmen arbeiten willst.
24.06.2021, 14:53
(24.06.2021, 13:59)Gast schrieb:(24.06.2021, 13:57)BavarianLawyer schrieb:(24.06.2021, 12:43)Gast schrieb: Teleologische Reduktion vom ArbZG. Das ist hier so richtig witziges Niveau. Kein Associate ist leitender Angestellter. Das ist völlig absurd. Ob die Herausnahme überhaupt mit der ArbZ-RL zu vereinbaren ist, steht auf einem anderen Blatt Papier.
Hast offensichtlich selbst keine Ahnung aber stänkerst rum. Sowas braucht man
Zeig mal Fundstelle, nach der angestellte Rechtsanwälte oder vergleichbare Freiberufler aus dem Anwendungsbereich des ArbZG herausfielen!
Der Bayer kann sich ja mal den Aufsatz von Willemsen/Oberthür in der NJW 2020, 1761 anschauen. Aber die haben sicherlich auch keine Ahnung und stänkern nur rum.
24.06.2021, 14:54
(24.06.2021, 14:34)Gast Gast schrieb:(24.06.2021, 14:28)Gast456 schrieb:(24.06.2021, 12:34)Gast schrieb: Der Aufschrei hält sich hier nur in Grenzen, weil es sich bei den "Opfern" um mehr als gut bezahlte und gut ausgebildete Leute handelt, die grds. auch die Möglichkeit hätten woanders Fuß zu fassen und eben nicht wie bei den Hermes Jungs, die bis 21 Uhr Pakete schleppen, weil sie sonst ihre Familien nicht durchbringen könnten.
Naja geht so. Wer von der GK zur MK wechseln will um Stunden zu reduzieren, der reduziert erstmal sein Gehalt um 50% und hat wenn’s gut geht pro Woche 10h weniger Arbeit. Was die MKs da fordern und dafür im Gegenzug bieten ist einfach absurd. Sehe ich als das viel größere Problem als die GKs.
Wirklich jeder Branchenfremde mit dem ich mich darüber unterhalten habe reagiert auf die durchschnittlichen MK Gehälter zum Einstieg mit Gelächter. Auch R1 bei Richtern wird mit Fassungslosigkeit quittiert.
Mit BWL Bachelor von einer dualen Hochschule verdient man zB bei Mercedes oder Audi schon besser. Vorteil: man hat in der Ausbildung schon verdient, ist nach 3 Jahren durch und kann schneller einsteigen und Berufserfahrung sammeln. Und hat dabei im Regelfall noch einen 40h Vertrag. Bis der durchschnittliche Jurist fertig ist, ist man mit dem Gehalt gut dabei und hat auch noch eine ordentliche Work-Life Balance. Davon träumen Anwälte doch nur! Und das nach regelmäßig 7+ Jahren Ausbildung.
Da läuft einfach was gehörig falsch und fast jeder nimmt es hin weil „war schon immer so“ Blabla.
Die Leute reagieren also mit Gelächter, wenn du denen erzählst, dass einer mit 27 zum Einstieg 60k bekommt und mit Ende 20 dann auf 80k liegt?
Da können paar Dax Konzerne mithalten aber das ist wieder Äpfel mit Birnen vergleichen. Kannst als Jurist schließlich auch in den Dax Konzern, wenn du lieber im Unternehmen arbeiten willst.
Kennst Du das nicht? Man steht auf Partys im Kreise der Freunde und Bekannten, auf Nachfrage werden dann endlich mal die Zahlen ausgepackt, woraufhin alle in schallendes Gelächter ausbrechen?

24.06.2021, 17:23
Genau - man wird dann von Paketboten, Bauarbeitern aus Osteuropa und allen anderen Anwesenden ausgelacht für seine 50 bis 70 tsd. im Jahr (nachdem man zuvor 120 tsd. in der GK verdiente).
24.06.2021, 17:43
(24.06.2021, 17:23)Gast schrieb: Genau - man wird dann von Paketboten, Bauarbeitern aus Osteuropa und allen anderen Anwesenden ausgelacht für seine 50 bis 70 tsd. im Jahr (nachdem man zuvor 120 tsd. in der GK verdiente).
Kollege, auf welche Partys gehst du bitte, wo sich Postboten und Bauarbeiter aus Osteuropa tümmeln?
24.06.2021, 18:28
(24.06.2021, 17:43)Gast schrieb:(24.06.2021, 17:23)Gast schrieb: Genau - man wird dann von Paketboten, Bauarbeitern aus Osteuropa und allen anderen Anwesenden ausgelacht für seine 50 bis 70 tsd. im Jahr (nachdem man zuvor 120 tsd. in der GK verdiente).
Kollege, auf welche Partys gehst du bitte, wo sich Postboten und Bauarbeiter aus Osteuropa tümmeln?
Das sind die lustigsten Partys.
24.06.2021, 18:41
(24.06.2021, 17:43)Gast schrieb:(24.06.2021, 17:23)Gast schrieb: Genau - man wird dann von Paketboten, Bauarbeitern aus Osteuropa und allen anderen Anwesenden ausgelacht für seine 50 bis 70 tsd. im Jahr (nachdem man zuvor 120 tsd. in der GK verdiente).
Kollege, auf welche Partys gehst du bitte, wo sich Postboten und Bauarbeiter aus Osteuropa tümmeln?
Mein BWLer-Mitbewohner lässt für Partys extra Textilarbeiterinnen aus Bangladesch einfliegen, damit die sich über meine Anwalts-Wagecuck-Existenz lustig machen können.

24.06.2021, 18:44
(24.06.2021, 17:43)Gast schrieb:(24.06.2021, 17:23)Gast schrieb: Genau - man wird dann von Paketboten, Bauarbeitern aus Osteuropa und allen anderen Anwesenden ausgelacht für seine 50 bis 70 tsd. im Jahr (nachdem man zuvor 120 tsd. in der GK verdiente).
Kollege, auf welche Partys gehst du bitte, wo sich Postboten und Bauarbeiter aus Osteuropa tümmeln?
Das ist doch nur der Versuch hier was zu belächeln, wo es nichts zu belächeln gibt.
Auch die Aussage mit dem 27 jährigen für 60K blendet einfach so viele Faktoren aus. Ist schlicht Bequemlichkeit sich mit dem Problem zu befassen oder irgendeine Art von masochistischem Stolz weil man es ganz offen oder auch nur insgeheim feiert, dass man ein „Leistungsträger“ ist weil man so viel arbeitet.
Was ich meinte: Leute reagieren mit Unverständnis/Fassungslosigkeit und teils tatsächlich Gelächter, wenn ich erwähne, dass die Juristenausbildung 7+ Jahre benötigt, man zwei Staatsexamen (die ja bekanntlich verschenkt werden) braucht und dann 50+ Stunden die Woche für 50K in einer MK arbeitet. Ich bekomme dann so Sätze zu hören wie „ich konnte noch nie verstehen, warum Anwälte eigentlich der Meinung sind so lang arbeiten zu müssen“ oder „dass Anwälte bei der Bezahlung anderer Anwälte knausrig sind weiß ich schon seit 30 Jahren“, „also ganz ehrlich da hätte ich deutlich mehr erwartet, das bekomm ich ja schon mit XYZ, dafür dann so lange studieren“. Bei Richtern ist es fast noch krasser! R1 ist unter 50K. Für Richter! Einen der wichtigsten, angesehensten und schwer zu erreichenden Berufen des Landes.
Zusammengefasst ist es offenbar so, dass man (als Berufseinsteiger) in der GK sehr viel verdient und dafür kein Leben mehr hat, oder man macht einen anderen juristischen Beruf, bei dem die Länge und der Aufwand der Ausbildung in keinem Verhältnis zum Verdienst und der Arbeitsbelastung steht.
26.06.2021, 12:27
Der EuGH hat 2019 entschieden, dass Arbeitszeiten erfasst werden müssen. Wegen Corona hat der deutsche Gesetzgeber da noch nichts veranlasst, aber auf lange Sicht wird es eine Veränderung geben, um dem Unionsrecht gerecht zu werden.
26.06.2021, 12:59
(24.06.2021, 18:44)Gast456 schrieb:(24.06.2021, 17:43)Gast schrieb:(24.06.2021, 17:23)Gast schrieb: Genau - man wird dann von Paketboten, Bauarbeitern aus Osteuropa und allen anderen Anwesenden ausgelacht für seine 50 bis 70 tsd. im Jahr (nachdem man zuvor 120 tsd. in der GK verdiente).
Kollege, auf welche Partys gehst du bitte, wo sich Postboten und Bauarbeiter aus Osteuropa tümmeln?
Das ist doch nur der Versuch hier was zu belächeln, wo es nichts zu belächeln gibt.
Auch die Aussage mit dem 27 jährigen für 60K blendet einfach so viele Faktoren aus. Ist schlicht Bequemlichkeit sich mit dem Problem zu befassen oder irgendeine Art von masochistischem Stolz weil man es ganz offen oder auch nur insgeheim feiert, dass man ein „Leistungsträger“ ist weil man so viel arbeitet.
Was ich meinte: Leute reagieren mit Unverständnis/Fassungslosigkeit und teils tatsächlich Gelächter, wenn ich erwähne, dass die Juristenausbildung 7+ Jahre benötigt, man zwei Staatsexamen (die ja bekanntlich verschenkt werden) braucht und dann 50+ Stunden die Woche für 50K in einer MK arbeitet. Ich bekomme dann so Sätze zu hören wie „ich konnte noch nie verstehen, warum Anwälte eigentlich der Meinung sind so lang arbeiten zu müssen“ oder „dass Anwälte bei der Bezahlung anderer Anwälte knausrig sind weiß ich schon seit 30 Jahren“, „also ganz ehrlich da hätte ich deutlich mehr erwartet, das bekomm ich ja schon mit XYZ, dafür dann so lange studieren“. Bei Richtern ist es fast noch krasser! R1 ist unter 50K. Für Richter! Einen der wichtigsten, angesehensten und schwer zu erreichenden Berufen des Landes.
Zusammengefasst ist es offenbar so, dass man (als Berufseinsteiger) in der GK sehr viel verdient und dafür kein Leben mehr hat, oder man macht einen anderen juristischen Beruf, bei dem die Länge und der Aufwand der Ausbildung in keinem Verhältnis zum Verdienst und der Arbeitsbelastung steht.
50k als Richter sind aber "in die freie Wirtschaft" umgerechnet deutlich mehr. Außerdem soll es auch Menschen geben die ihre Arbeit gerne machen und nicht hauptsächlich auf das Geld schauen :)