02.02.2021, 23:48
Stimmt nicht Gegenteil ist der Fall. Juristen werden händeringend gesucht.
02.02.2021, 23:49
03.02.2021, 00:34
Wie bereits jemand festgestellt hat: Die Studie vermengt die Absolventenzahlen und Stellenangebote für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften.
Für die Analyse des juristischen Arbeitsmarktes ist sie daher vollkommen ungeeignet. Die beiden Berufsfelder haben kaum Schnittmengen. Juristen bewerben sich in seltensten Fällen auf BWLer-Stellen und umgekehrt.
Branchen, in denen Juristen besonders stark vertreten sind (Versicherungswirtschaft, Öffentlicher Sektor) sind laut der Studie nicht von Kurzarbeit betroffen. Vermutlich wird sich die anstehende Pleitewelle auch auf dem juristischen Arbeitsmarkt bemerkbar machen. Aber weitaus weniger stark als bei den BWLern. Anders als die Fachabteilungen, in denen die Kaufleute sitzen, kann ich Rechtsabteilungen nur bedingt platt machen.
Irgendwer muss dafür sorgen, dass die Geschäfte rechtssicher abgewickelt werden und im Ernstfall die betriebsbedingten Kündigungen aussprechen. In einer völlig verrechtlichten Gesellschaft kann ich auf Juristen genauso wenig verzichten wie auf die Haustechnik, wenn ich als Unternehmen langfristig überleben will.
Und der letzte, der das Licht ausmacht, ist der Insolvenzverwalter. Und der ist bekanntlich Jurist.
Aber Spaß beiseite, wir sollten uns trotzdem nicht einbilden, dass das Abwürgen unserer Wirtschaft und die damit einhergehenden Wohlstandsverluste an unserem Berufsstand ohne Effekt vorbeigehen.
Für die Analyse des juristischen Arbeitsmarktes ist sie daher vollkommen ungeeignet. Die beiden Berufsfelder haben kaum Schnittmengen. Juristen bewerben sich in seltensten Fällen auf BWLer-Stellen und umgekehrt.
Branchen, in denen Juristen besonders stark vertreten sind (Versicherungswirtschaft, Öffentlicher Sektor) sind laut der Studie nicht von Kurzarbeit betroffen. Vermutlich wird sich die anstehende Pleitewelle auch auf dem juristischen Arbeitsmarkt bemerkbar machen. Aber weitaus weniger stark als bei den BWLern. Anders als die Fachabteilungen, in denen die Kaufleute sitzen, kann ich Rechtsabteilungen nur bedingt platt machen.
Irgendwer muss dafür sorgen, dass die Geschäfte rechtssicher abgewickelt werden und im Ernstfall die betriebsbedingten Kündigungen aussprechen. In einer völlig verrechtlichten Gesellschaft kann ich auf Juristen genauso wenig verzichten wie auf die Haustechnik, wenn ich als Unternehmen langfristig überleben will.
Und der letzte, der das Licht ausmacht, ist der Insolvenzverwalter. Und der ist bekanntlich Jurist.

Aber Spaß beiseite, wir sollten uns trotzdem nicht einbilden, dass das Abwürgen unserer Wirtschaft und die damit einhergehenden Wohlstandsverluste an unserem Berufsstand ohne Effekt vorbeigehen.
03.02.2021, 00:50
Hier arbeiten überall Juristen:
Budesagentur für Arbeit (Kurzarbeitergeld, neue Alg Anträge), DB, Nahverkehrsbetriebe, Bundestag, Landes- und Bundesministerien, Landtag, Krankenversicherung, Krankenhäuser, Pharmariesen, kommunale Verwaltungen, Finanzverwaltung, Gerichte, als Amtsanwalt, als Rechtspfleger, im gehobenen Dienst, im höheren Dienst, Lebens-, Schadens-, Unfallversicherungen, Kanzleien für Arbeits- und Insolvenzrecht und Medizinrecht, Bamf, Jobcenter, Vereine, Verbände, Stiftungen, Big4.
Alles nicht so von Corona betroffen, dass man keine Juristen mehr bräuchte.
Und nicht in allen kann ein BWLer auch arbeiten.
Budesagentur für Arbeit (Kurzarbeitergeld, neue Alg Anträge), DB, Nahverkehrsbetriebe, Bundestag, Landes- und Bundesministerien, Landtag, Krankenversicherung, Krankenhäuser, Pharmariesen, kommunale Verwaltungen, Finanzverwaltung, Gerichte, als Amtsanwalt, als Rechtspfleger, im gehobenen Dienst, im höheren Dienst, Lebens-, Schadens-, Unfallversicherungen, Kanzleien für Arbeits- und Insolvenzrecht und Medizinrecht, Bamf, Jobcenter, Vereine, Verbände, Stiftungen, Big4.
Alles nicht so von Corona betroffen, dass man keine Juristen mehr bräuchte.
Und nicht in allen kann ein BWLer auch arbeiten.
03.02.2021, 07:53
Man muss sich bei sowas immer angucken, wer diese Studie in Auftrag gegeben hat. In diesem Fall war das ein Arbeitgeber-Lobbyverband... Kann also gut sein, dass da ein bisschen schwarzmalerei durchaus gewünscht ist.
03.02.2021, 22:19
1) mit 2x8 kommt man einer GK der dritten (vielleicht sogar zweiten) Reihe in FFM immernoch unter.
2) was aber auch stimmt ist, dass man vor einem Jahr mit der Quali noch 120k zum Einstieg bekommen hätte. Die GKs sind also schon deutlich selektiver geworden (durfte mit 22 Punkten auch eine komplette Runde drehen mit mehr Ab- als Zusagen).
3) also Jurist wird man aber weiterhin eher selten arbeitslos, wenn man flexibel bleibt und ggf. auch mal eine zeitlang was anderes annimmt (Behörde)
2) was aber auch stimmt ist, dass man vor einem Jahr mit der Quali noch 120k zum Einstieg bekommen hätte. Die GKs sind also schon deutlich selektiver geworden (durfte mit 22 Punkten auch eine komplette Runde drehen mit mehr Ab- als Zusagen).
3) also Jurist wird man aber weiterhin eher selten arbeitslos, wenn man flexibel bleibt und ggf. auch mal eine zeitlang was anderes annimmt (Behörde)
03.02.2021, 23:23
(03.02.2021, 00:34)Gast schrieb: Wie bereits jemand festgestellt hat: Die Studie vermengt die Absolventenzahlen und Stellenangebote für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften.
Für die Analyse des juristischen Arbeitsmarktes ist sie daher vollkommen ungeeignet. Die beiden Berufsfelder haben kaum Schnittmengen. Juristen bewerben sich in seltensten Fällen auf BWLer-Stellen und umgekehrt.
Branchen, in denen Juristen besonders stark vertreten sind (Versicherungswirtschaft, Öffentlicher Sektor) sind laut der Studie nicht von Kurzarbeit betroffen. Vermutlich wird sich die anstehende Pleitewelle auch auf dem juristischen Arbeitsmarkt bemerkbar machen. Aber weitaus weniger stark als bei den BWLern. Anders als die Fachabteilungen, in denen die Kaufleute sitzen, kann ich Rechtsabteilungen nur bedingt platt machen.
Irgendwer muss dafür sorgen, dass die Geschäfte rechtssicher abgewickelt werden und im Ernstfall die betriebsbedingten Kündigungen aussprechen. In einer völlig verrechtlichten Gesellschaft kann ich auf Juristen genauso wenig verzichten wie auf die Haustechnik, wenn ich als Unternehmen langfristig überleben will.
Und der letzte, der das Licht ausmacht, ist der Insolvenzverwalter. Und der ist bekanntlich Jurist.![]()
Aber Spaß beiseite, wir sollten uns trotzdem nicht einbilden, dass das Abwürgen unserer Wirtschaft und die damit einhergehenden Wohlstandsverluste an unserem Berufsstand ohne Effekt vorbeigehen.
Wir Arbeitsrechtler bleiben
03.02.2021, 23:26
(03.02.2021, 07:53)Gast schrieb: Man muss sich bei sowas immer angucken, wer diese Studie in Auftrag gegeben hat. In diesem Fall war das ein Arbeitgeber-Lobbyverband... Kann also gut sein, dass da ein bisschen schwarzmalerei durchaus gewünscht ist.
Ja, damit die Arbeitgeber eine bessere Verhandlungsposition haben und die besten Juristen billiger kriegen, indem Angst vor Arbeitslosigkeit unter BWLern/Juristen verbreitet wird.
06.02.2021, 13:09
(03.02.2021, 23:26)Gast schrieb:(03.02.2021, 07:53)Gast schrieb: Man muss sich bei sowas immer angucken, wer diese Studie in Auftrag gegeben hat. In diesem Fall war das ein Arbeitgeber-Lobbyverband... Kann also gut sein, dass da ein bisschen schwarzmalerei durchaus gewünscht ist.
Ja, damit die Arbeitgeber eine bessere Verhandlungsposition haben und die besten Juristen billiger kriegen, indem Angst vor Arbeitslosigkeit unter BWLern/Juristen verbreitet wird.
Eher fernliegend. Vielmehr hat man auf Unternehmerseite Interesse an staatlich aufgelegten Konjunkturprogrammen und Steuervorteilen. Eine durch Statistiken festgestellte coronabedingt negative Arbeitsmarkttendenz ist da von Vorteil.
06.02.2021, 13:55
Also bei uns in der Kanzlei, T4 Standort Düsseldorf wurde seit einem Jahr nur 1 RA eingestellt und mehrere Abgänge nicht nachbesetzt. Ich glaube nicht dass die negativen Berichte vom Arbeitsmarkt nur politische Spielchen sind.